Uli Gutekunst, Neuffen
2. das Gute behalten. Denn nicht alles, was uns begegnet, was wir denken, reden oder tun, dient auch dem Guten: dem Miteinander in der Gemeinde und der Gesellschaft im Sinne Jesu. Genau darum konkretisiert Paulus im nächsten Vers seine Idee: »Haltet euch vom Bösen fern – wie auch immer es aussieht.«
Wir feiern. Im Namen Gottes.
Gott will das Gute für jede und jeden von uns.
Jesus Christus begleitet uns auf all unsern Wegen.
Die Heilige Geistkraft gibt uns Energie und Kraft. Amen.
Vom Anfang bis zum Ende
(KKL 315, KuS 196, LHE 369)
Am Eingang bekommen alle eine Karte mit dem Jahreslosungsmotiv vom Verlag Junge Gemeinde.
Die Jahreslosung weist uns darauf hin, die Dinge, die uns in unserem Leben begegnen, genau zu prüfen. Denn nicht alles, was uns begegnet, dient auch dem Guten. Darum wäre es eine Möglichkeit, das Jahreslosungsmotiv schrittweise zu entdecken oder – spotlightmäßig – genau unter die Lupe zu nehmen. Hierzu wäre es gut, das Motiv möglichst groß (DIN-A3) in die Mitte zu legen und einzelne Elemente zunächst abzudecken. Die Gemeinde stellt sich drum herum. Nach und nach werden einzelne Ausschnitte aufgedeckt und nachgefragt: »Was nehmen wir wahr?«, »Was fällt uns ins Auge?«, »Was davon ist gut, was behalten wir?«
Am Ende ist das Motiv aufgedeckt und die Jahreslosung zu lesen. Hier könnte sich eine Vertiefung anschließen: »Was hat das Motiv mit der Jahreslosung zu tun?«, »Woran erinnert der Schmetterling?«
Der Kehrvers lässt sich wunderbar singen. Die Noten hierzu findet ihr unten..
1. Heute ist ein besonderer Tag.
Gott hat ihn gemacht!
Ist das nicht wunderbar?
Kommt und lasst uns fröhlich sein!
Kehrvers (KV):
Kommt, lasst uns fröhlich sein!
Wo Gott ist, geht es uns gut.
Kommt, lasst uns fröhlich sein!
Halleluja.
2. Wir vertrauen auf Gott
und werden reich beschenkt.
In seinem Namen sind wir gesegnet.
Kommt und lasst uns fröhlich sein! (KV)
3. Darum lasst uns miteinander feiern!
Das Fest soll bald beginnen.
Alles ist so herrlich geschmückt.
Kommt und lasst uns fröhlich sein! (KV)
4. Gott ist in unserer Mitte.
Wir danken ihm von ganzem Herzen.
Er ist gut und immer freundlich zu uns.
Kommt und lasst uns fröhlich sein. (KV)
Amen.
(Aus: Du machst mich groß. Das Liederbuch, Luther-Verlag, Bielefeld 2023, S. 29.)
Hallelu, hallelu (KKL 188 / KuS 226 / LHE 39)
Mein Gott,
manchmal ist es einfach zu viel.
Ich sehe, spüre, höre, rieche und schmecke so viel.
Aber was tut mir gut?
Und was brauche ich gerade?
Hilf mir, genau hinzusehen und zu prüfen.
Hilf mir zu erkennen, was gerade gut für mich ist.
Manchmal siehst du mehr als ich.
Und manchmal ist es doch ganz anders, als es scheint.
Lass mich aufmerksam sein für mich und andere.
Offen für neue, andere Sichtweisen.
Hilf mir, das Gute zu sehen.
Für andere und für mich selbst.
Alle: Amen.
Alternative: Meditation mit Gebet
Wird der Gottesdienst am Jahresende gefeiert, bietet sich eine Mediation mit Gebet als liturgischer Jahresrückblick an. (In: Bastian Basse, Wir feiern unseren Glauben. Generationen-verbindende Gottesdienstentwürfe, Verlag Junge Gemeinde, S. 40f)
Erzähler*in: Ben und seine Freunde spielen im Garten seiner Oma. Sie tollen munter herum und sind fröhlich. Plötzlich entdeckt Ben im Gras etwas Merkwürdiges. Es sieht unheimlich aus, aber trotzdem auch spannend. Darum bückt er sich und nimmt es in die Hand.
Ben: Was machen wir damit?
Erzähler*in: Er zeigt es Tom und Ina. Interessiert schauen sie auf das Ding in Bens Hand. Es ist weiß, aber auch braun. Oder eher grau? Und es fühlt sich irgendwie komisch an. Ganz rau und risselig. Oder doch ganz anders?
Tom: Ich weiß auch nicht.
Erzähler*in: Ina ist das Ganze unheimlich. Sie dreht ihr Gesicht angewidert weg.
Ina: Ihhh, wirf es weg.
Erzähler*in: Doch Ben ist von dem Ding ganz angetan. Staunend hält er es in seiner Hand. Auch Tom ist mehr als neugierig, was es damit auf sich hat. Plötzlich bewegt es sich. Die Kinder erschrecken. Ehe sie sich versehen, reißt das Ding an einer Seite plötzlich auf. Winzige Fühler bahnen sich den Weg nach draußen. Gebannt verfolgen Ben und Tom das Schauspiel. Jetzt will auch Ina wissen, was es mit dem Ding auf sich hat. Als sich ein Schmetterling daraus herausgeschält hat, die Flügel ausbreitet und fröhlich durch die Luft flattert, sind die Drei ganz begeistert.
Ina: Wie gut, dass wir es behalten haben.
Erzähler*in: Dann überlegt sie.
Ina: Es ist ein bisschen wie bei Jesus.
Erzähler*in: Die anderen beiden schauen Ina fragend an. Und Ina erzählt ihnen die Geschichte:
Ina: Als Jesus gestorben war, kamen seine Freunde und haben seinen toten Körper vom Kreuz genommen. In der Nähe war ein Garten, wo ein anderer Freund eine Grabkammer hatte. Da haben sie ihn beerdigt und einen schweren Stein vor den Eingang gerollt. Traurig sind sie dann in ihre Häuser gegangen. Sie wussten nicht, wie es ohne Jesus weitergehen sollte.
Am ersten Tag der neuen Woche gingen drei Freundinnen von Jesus in den Garten. Sie wollten nach dem Grab sehen. Doch als sie dort ankamen, war alles anders. Sie staunten: Der schwere Stein war nicht mehr vor dem Eingang des Grabes. Stattdessen stand dort ein Engel, der sie freundlich anlachte: »Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden und lebt! Es ist genauso, wie er euch gesagt hat.«
Die Frauen schauten sich unsicher an. Sie wussten nicht, was sie davon halten sollten. Doch dann erinnerten sie sich an Jesu Worte: »Ich werde sterben. Aber nach drei Tagen werde ich auferstehen und leben.«
Als die Worte ihr Herz erreichten, wurden sie fröhlich wie der Engel. Schnell liefen sie zu den Freunden von Jesus. Denen mussten sie das unbedingt erzählen.
Erzähler*in: Ina strahlt Ben und Tom an. Gemeinsam beschließen sie, ab jetzt den Dingen auf den Grund zu gehen und sie immer erst zu prüfen, bevor sie sich für etwas entscheiden.
Ina: Jetzt schauen wir immer ganz genau hin.
Tom: Manchmal fragen wir auch nach.
Ben: Und so bringt Gott uns oft zum Staunen.
Erzähler*in: Gott überrascht uns immer wieder. Weil es mit Gott oft anders ist, als wir meinen. Darum lohnt es sich, die Dinge zu prüfen und gut zu überlegen. Und am Ende das Gute zu behalten. Denn das Gute kommt von Gott, weil Gott es gut mit uns meint.
(Diesem Anspiel liegt das Leporello zur Jahreslosung [s. Seite 2] zugrunde. Die wörtliche Rede ist dem Leporello entnommen, die Ostergeschichte aus Matthäus 28.)
Mit dem Text von Kerstin Othmer. (In: Bastian Basse, Wir feiern unsern Glauben.
Was uns wirklich guttut
(Das Lied ist auf allen gängigen Streamingportalen als Single- und Instrumentalversion zu finden und auf https://jahreslosung.liederpfarrer.de gibt es die Noten kostenlos zum Download sowie ein Hörbeispiel.)
Wenn der Gottesdienst an Silvester oder Neujahr gefeiert wird, bietet sich eine »Segnungsaktion für das neue Jahr« an.
Die Mitfeiernden kommen nach vorne in den Altarraum. Dort sind Segnungsstationen aufgebaut. Hier werden sie nach ihrem Namen gefragt und bekommen (unter Handauflegung auf Kopf oder Schulter, gerne vorher fragen, ob das okay ist) ein persönliches Segenswort zugesprochen. Zum Beispiel:
N.N., Gottes Segen umgebe dich.
In allem, was das neue Jahr für dich bringt.
Auch in allem, was nicht so wird,
wie du es dir vorgestellt hast.
Gott ist an deiner Seite.
So segnet und behütet dich Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Zu Anfang kann der Kehrvers der Jahreslosung mit Lautsprachunterstützenden Gebärden (LUG) eingeübt werden. Dazu wird der Vers laut gesagt und gleichzeitig gebärdet. (Im Internet könnt ihr’s zum Üben angucken: »Kirche mit lautsprachunterstützenden Gebärden Losung 2025«).
Paulus sagt:
Prüft (1. Gebärde)
alles und (2. Gebärde)
behaltet (3. Gebärde)
das Gute! (4. Gebärde)
Grafik: Uli Gutekunst, Jahreslosung 2024, uli-gutekuns.de
Gott,
manchmal wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen.Und es wird alles zu viel.
Wir wissen nicht, was gut für uns ist und was die anderen gerade von uns brauchen.
Dann sei du an unserer Seite.
Hilf uns, das Gute zu erkennen.
Kehrvers: Paulus sagt …
Manchmal, Gott, sind wir gar nicht bereit,
etwas zu prüfen oder zu hinterfragen.
Wir meinen, dass wir längst wissen,
wie die anderen ticken,
was richtig und wichtig ist,
wie es läuft im Leben.
Hilf uns, offen aufeinander zuzugehen.
Lass uns neugierig sein, um auch andere Sichtweisen und Lebensweisen kennenzulernen.
Kehrvers: Paulus sagt …
In der Welt gibt es eine ganze Menge
schlechter Nachrichten:
Viele Menschen haben Hunger.
Es gibt Krieg und tausende Menschen sind auf der Flucht.
Sie haben kein Zuhause mehr.
Sei du bei allen, die viele Sorgen haben.
Die gute Nachricht ist:
Du lässt niemanden alleine!
Hilf uns, das nicht zu vergessen und immer wieder weiterzusagen.
Kehrvers: Paulus sagt …
Amen.
»Vom Anfang bis zum Ende«
(KKL 315, KuS 196, LHE 369)
Mit der »Segensschlange« empfangen alle Mitfeiernden gleichzeitig den Segen und geben ihn auch untereinander weiter. So sind alle miteinander verbunden. Dazu halten alle den rechten Arm mit der Handfläche nach unten über den Kopf/die Schulter des*der Nebenstehenden. Der linke Arm wird nach vorne gestreckt. Mit der geöffneten Handfläche nach oben empfangen sie selbst den Segen.
Gott,
segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns
und gib uns Frieden.
Amen.
Verwendete Liederbücher (außer den im Abkürzungsverzeichnis S. 127 aufgeführten):
Evangelisches Gesangbuch (Regionalteil Rheinland-Westfalen-Lippe), Luther-Verlag, Bielefeld;
Liederbuch zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag, Düsseldorf.
Block mit 50 Blättern
Auf jedem Blatt ist der Jahreslosungs-Schmetterling zu sehen, der genügend Platz bietet für Notizen.
Maße: 10 x 7 cm
€ 1,80 (ab 10 Ex. je € 1,60);
Zum genauen Schauen, Prüfen, Entdecken … Tolle Vertiefung der Jahreslosung für die Kinder.
Die Becherlupe verfügt über zwei Linsen die entweder zwei- oder vierfach vergrößern. Die Luftöffnungen im Deckel sorgen dafür, dass Insekten von ihrem kurzen (!) Aufenthalt im Behältnis keine Schäden davontragen. Mit Fisch-Logo.
Maße: 7,5 cm hoch; Ø 6 cm
€ 4,90 (ab 10 Ex. je € 4,70);
Minikalender im Scheckkartenformat
Schaf-Motiv
Ideal für die Tasche-, den Geldbeutel und als Give-away.
Mit Feiertagen. Maße: 8,5 x 5,5 cm
€ 0,90 (ab 10 Ex. je € 0,80);
aus stabilem Karton
Ein schönes Geschenk, wenn’s ans Entdecken geht.
Die Linsen aus Spritzguss »vergrößern« die Welt um das 3-Fache und sind unzerbrechlich.Das Fernglas wird flach zusammengefaltet (Maße: 10 x 8,4 x 0,8 cm) und bei Bedarf einfach auseinandergeklappt (Maße: 10 x 7,5 x 4 cm).
€ 2,70 (ab 10 Ex. je € 2,40);
An stambilem Umhängeband
Ein Kompass gibt Orientierung. Er ist ein greifbares und nützliches Sinnbild, das Kindern im Zusammenhang mit biblischen Worten und Geschichten zur Erinnerung mitgegeben werden kann. Unter anderem auch zur Jahreslosung 2025. Der Aufdruck »Suche Frieden« weist schon auf ein »Gutes«, das wir behalten sollen.
Der Kompass bietet Orientierung bei Gelände-
spielen, Wanderungen und anderen Outdoor-
Aktivitäten.
Maße: Ø 4,5 cm; an schwarzem Umhängeband
€ 3,70 (ab 10 Ex. je € 3,70);
Best.-Nr. 1641
Mit Psalmvers
Praktisches Lineal aus FSC-zertifiziertem, elastischem Furnierholz.
Der Aufdruck ist aus Psalm 27:
»Herr, weise mir deinen Weg und führe mich auf einem ebenen Pfad.«
Maße: 15,5 x 3 cm
€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,60);
Die persönliche Anrede im Segen wird betont, wenn die Namen aller Anwesenden genannt werden. Dazu singen wir die Melodie des Spiritual »Kumbaya, my Lord« (KKL 254) mit folgendem Text:
Und Gott segne dich, (Namen singen),
und Gott segne dich, (nächsten Namen singen),
und Gott segne dich, (nächsten Namen singen),
nimm den Segen mit nach Haus.
So lange weitersingen, bis für alle Anwesenden namentlich der Segen erbeten wurde.
Siehe dazu »III. Erzählung für die Jüngeren«.
Ergänzungs-Set Rhythmus-Intrumente
Die fünf Rhythmus-Instrumente können von allen Kindern sofort gespielt und eingesetzt werden.
So macht Singen noch mehr Spaß!
Mit Rassel, Klapper, Schnatterstab, Triangel und einem Paar Klangstäbe.
€ 35,00;
Best.-Nr. 9029
Lieder und Geschichten für Kinder von 3 bis 8 Jahren
Dieses Buch begleitet durch das ganze Kirchen- und Kalenderjahr.
Es kann sofort eingesetzt werden, um mit Kindern zu singen, sich zu bewegen, zu spielen und sich zu besinnen.
160 Seiten;
€ 29,95;
Material: 1 Tuch; etwas Sand, einige kleine Figuren (Erzähl- oder Kegelfiguren); etwas Goldglitzer oder eine goldene Kette.
Sand, Sand, Sand … eine ganze Wüste.
(Sand auf das Tuch streuen und verteilen.)
Viele Leute gehen durch die Wüste.
Das ganze Volk Israel.
(Einige Figuren als Gruppe in den Sand stellen.)
»Es ist so anstrengend! Seit Tagen gehen wir durch die Wüste.«
»Gott wollte uns den Weg zeigen. Ist er noch bei uns?«
»Hier machen wir eine Rast.
Morgen geht es weiter.«
(Figuren zum Schlafen hinlegen.)
Am nächsten Morgen stehen sie wieder auf. Aaron ist einer von ihnen.
Jetzt stellt er sich vor die anderen und spricht zu ihnen:
(Figuren entsprechend stellen)
Er sagt: »Hört zu! Heute Nacht hat Gott zu mir gesprochen.
Ich soll euch sagen:
>Gott segne euch und behüte euch.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht über euch und gebe euch Frieden.<
»Das ist schön!«, sagen die Leute.
»Aber manches klingt auch komisch.«
»>Angesicht leuchten< und so …«
»Was das wohl bedeutet?«
(Bei diesen Fragen immer zwei Figuren einander zuwenden. Danach wieder zurückdrehen und zu Aaron schauen lassen.)
Aaron sagt:
»Gott will uns alle segnen und behüten.
Er will uns freundlich anschauen und weiterhelfen.
Er will lächeln, bis wir ganz zufrieden sind.«
Und da ist es ihnen allen,
als ob Gottes Kraft zu ihnen kommt und sie ganz ausfüllt.
(Etwas Goldglitzer über die Gruppe streuen oder die goldene Kette um die Gruppe herumlegen.)
»Kommt!«, sagen alle, »jetzt gehen wir weiter. Und Gott geht mit.«
Da sitzen sie im Zelt zusammen: Mose und Aaron und ihre Schwester Miriam und noch ein paar andere Menschen. Sie alle haben den Auszug aus dem Sklavenhaus in Ägypten geleitet. Sie waren vorangegangen am Schilfmeer, als das Wasser sich teilte.
Und nun? Nun wandern sie durch die Wüste. Das ganze Volk. Hin- und hergerissen zwischen der Begeisterung über die Errettung aus Ägypten und der Verzweiflung, dass die Wüste nicht enden will. »Ob Gott noch immer mit uns zieht?«, so fragen sie sich manchmal. »Ob er uns wohl heil ankommen lässt in dem neuen Land, in dem wir leben können?«
»Mose!«, ruft das Volk. »Mose und ihr anderen alle, kommt heraus aus eurem Zelt und antwortet. Ist unser Gott noch bei uns, begleitet er uns und zeigt uns auch mal den Weg? Oder gehen wir immer im Kreis hier in der Wüste?«
Sie warten vor dem Zelt des Mose. Das kennen sie schon. Es dauert immer lange, bis er auf ihre Fragen etwas antworten kann.
»Es ist, als ob er mit Gott spricht. Als ob die beiden ganz eng miteinander verbunden sind, wie verschmolzen. Als ob Mose die Gedanken Gottes hören kann. Vielleicht kann er uns die Antwort sagen.« So reden die Leute vor dem Zelt und warten und warten.
Dann, irgendwann, wird der Zeltstoff beiseitegeschoben. Doch nicht Mose erscheint – Aaron ist da. Der spricht mit lauter Stimme zum ganzen Volk:
»Hört zu! Mein Bruder Mose kann noch nicht zu euch sprechen. Er ist noch ganz versunken in den Gedanken, die er von Gott gehört hat. Aber ich will sie euch sagen, und ihr sollt sie dann den anderen weitersagen. Es sind eindringliche Worte, die man nicht so dahinplappert. Sie sind wie ein Versprechen Gottes, immer bei uns zu bleiben und Angst und Ärger zu vertreiben.«
Ein Gemurmel setzt ein: »Das wäre ja großartig.« – »Es gibt so viel Angst, dass wir immer weiter durch die Wüste laufen müssen …« – »Dann macht Gott das alles?« – »Aber laufen müssen wir schon noch selbst!« – »Und was sind das für Worte von Mose?«
Aaron hebt die Hand.
Es wird still. Ganz still.
Aaron hebt seine beiden Hände. Manche von denen, die zuhören, haben das Gefühl, als ob da ein Strom von Zuversicht aus seinen Händen fließt und sie alle erfüllt. Aaron spricht langsam und betont jedes Wort:
»Unser Gott segne dich und behüte dich.«
Aaron schaut sie alle an, als hätte er
diese Worte jeder Einzelnen ganz
persönlich gesagt.
»Unser Gott lasse sein Angesicht freundlich leuchten über dir und sei dir gnädig.«
Bei diesen Wort halten einige sich die Hand vor die Augen. Ob sie weinen?
Was denken sie in diesem Moment?
»Unser Gott hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.«
Es ist immer noch ganz still.
Das Wort »Friede« hat so einen tiefen Klang. Sie denken dabei an die Ägypter, die im Schilfmeer ertrunken sind.
Sie denken an vieles, was sie in der Wüste erlebt haben.
Es war selten Friede.
Und jetzt steht Aaron da und sagt ihnen diese Worte.
»Sprecht sie jeden Tag«
»Geht in eure Zelte«, sagt Aaron. »Geht zu euren Freundinnen und Freunden und Familien. Gebt die Worte weiter an das ganze Volk. Sprecht sie jeden Tag. Denn unser Gott will uns segnen.«
Das Leben des Mose
Irmgard Kaschler
Escape-Room-Spiel zur Bibel
Die Geschichte des biblischen Mose mit Knobeleien Rätseln spielerisch kennenlernen.
Für Kinder von 8–12 Jahren. Immer wieder verwendbar.
Das notwendige Arbeitsmaterial kann ohne zusätzliche Kosten heruntergeladen und in der benötigten Menge ausgedruckt werden.
€ 17,00;
M. Graf-Zanker/L. Sauter
Die Gebete-Box für die Grundschule
60 aktivierende Gebetekarten für den Schulalltag
Die Box ist in sechs Bereiche gegliedert, die sich am Schulalltag orientieren.
€ 26,80;
Mehr als alle unsere Gedanken über Gottes Reich steht eine Zusage Gottes, die höher ist als alle unsere Vernunft. Unsere Gedanken mögen klug und einsichtig sein, aber Gottes Gedanken sind größer und umfassender und werden uns ganz bewahren. Das ist der Segen.
Mit Bewegung und zwei Engelsflügeln:
Du, Gott, stützt mich
(KuS 463, KKL 335, Wwdl 129)
Wir stehen eng nebeneinander im Kreis.
Bei »Du, Gott, stützt mich« geht der rechte Arm ganz nach oben und dann in einem Bogen auf den Rücken der Person rechts neben mir.
Bei »Du, Gott, stärkst mich« geht der linke Arm ganz nach oben und dann in einem Bogen auf den Rücken der Person links neben mir.
Bei »Du, Gott, machst mir Mut« streichen wir aufmunternd unserer Nachbarin oder unserem Nachbarn über den Rücken.
Dann die beiden »Engelsflügel« wieder auflösen, damit sie bei der Wiederholung erneut bereit sind.
Wenn alles klappt, lässt sich das Ganze auch als Kanon singen.
Siehe hierzu »III. Erzählung für Jüngere«
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
12 DIN-A3-Illustrationen, die die Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis (nach Apostelgeschichte 9; 13 und 16) erzählen. Mit vollständigem Textvorschlag auf einer Extrakarte zu jedem Bild.
€ 18,00;
Für Dich! Heft 7/2024
Biblische Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis; Infos zum Singen und Tanzen in der Bibel; Rasselbasteln und zwei eigens komponierten Liedern zur Geschichte (davon eine Body-Percussion).
€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00; ab 40 Ex. je € 1,80);
Material: Paulus-Figur; Stift; Papier; Bauklötze (s. gelben Hinweisblock rechts); Kerze; Streichhölzer; Goldglitzer
Paulus sitzt im Gefängnis. Er schreibt einen Brief.
(Paulus-Figur samt Stift und Papier hinlegen.)
Er schreibt: »Es geht mir gut. Ich kenne Jesus und darum geht es mir gut. Manche fragen mich, wie es mir gut gehen kann, wenn ich doch im Gefängnis sitze?
Ich habe nichts Schlimmes gemacht. Aber trotzdem bin ich im Gefängnis und kann nicht raus. Vielleicht nie wieder.«
(Mit Bauklötzen eine Mauer um Paulus bauen; Paulus soll noch zu sehen sein.)
Und weiter schreibt er: »Schön ist es hier nicht. Das Essen schmeckt auch nicht. Niemand von draußen kann mich besuchen. Aber ich kenne Jesus. Manchmal merke ich, dass er mich besucht, ohne dass ich ihn sehe. Dann kommt ein tiefer Friede in mein Herz.«
(Kerze anzünden und zu Paulus stellen.)
Paulus schreibt: »Der Friede Gottes kommt in mein Herz. Auch wenn ich es nicht recht verstehe. Aber Jesus hat mir den Frieden gebracht. Und er wird wiederkommen.«
(Goldglitzer über Paulus streuen.)
Ein paar Tage später ist Paulus wieder frei.
Die nachfolgenden Artikel sind eine gute Ergänzung zu den Holzkegel-Figuren.
100 Holzbausteine aus Buche (im Leinensack)
Verschiedene Größen;
€ 29,00;
20 Holzscheiben aus Buche (im Beutel)
Maße: Ø 4 cm; 1 cm hoch;
€ 8,00;
Best.-Nr. 475
Paulus sitzt im Gefängnis. Der Arme, er hat doch gar nichts Schlimmes gemacht. Er hat sich nur auf den Marktplatz gestellt und von Jesus erzählt. Und dann kam er ins Gefängnis. Sehr gemein.
Und was macht Paulus im Gefängnis? Er schreibt einen Brief.
Das ist aber komisch.
Warum beschwert er sich nicht?
Warum schreit er nicht laut »Ich will hier raus«?
Und was schreibt er da?
Paulus schreibt: »Ich sitze hier im Gefängnis. Das macht mir aber nichts aus.«
Da kommt ein andere Gefangener zu Paulus. Ja, in dem Gefängnis konnten sich manche Gefangene immer wieder besuchen. Der andere Gefangene hat ein ganz verheultes Gesicht. Er schreit immer wieder: »Ich will hier raus!« Und dann haut er mit der Hand immer wieder gegen die Mauer. Das nützt ihm natürlich gar nichts, da tut die Hand nur weh und ist blutig.
Dann fragt er Paulus, der den Brief schreibt. »Was schreibst du denn da?« –
»Ich freue mich. Das habe ich geschrieben«, sagt Paulus. »Ich freue mich, weil ich Jesus kenne. Alle können sich freuen, weil sie Jesus kennen.«
Der andere Gefangene schüttelt den Kopf: »Das verstehe ich nicht. Das geht über meinen Verstand.«
Paulus nickt. »Ja, das geht vielleicht auch über meinen Verstand. Vieles verstehe ich nicht auf dieser Welt. Aber dass ich mich über Jesus freue, hilft mir.«
Der andere guckt verständnislos. »Aber du bist doch hier gefangen.«
Paulus nickt wieder. »Das ist ärgerlich. Aber anderes ist mir wichtiger: Ich habe meinen Frieden mit Gott. Das ist mir wichtiger als die Freiheit und alle klugen Erklärungen. Gott wird mein Herz bewahren.«
Der andere dreht sich um und geht. »Komischer Kerl, der Paulus«, denkt er. »Aber ich wäre froh, wenn ich auch so gelassen sein könnte.«
Paulus schreibt weiter an seinem Brief: »Liebe Leute in Philippi! Freut euch über Gott. Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, soll eure Herzen und Sinne in Jesus Christus bewahren.«
Kurze Segensworte und Segenslieder (oder kurze Stücke aus längeren Liedern), die mit den Kindern durch Wiederholung gut erlernt werden können:
Immer und überall/Vom Anfang bis zum Ende = Bezug zur Geschichte
(KuS 196, KKL 315, Wwdl 205, EGplus 42); Segne uns mit der Weite des Himmels/Segne, Vater, tausend Sterne = Kehrvers passt z. B. zur »Sternenkiste« (KuS 416, KKL 281, EGplus 39);
Gott, dein guter Segen = 1. Strophe passt z. B. zum »Segenszelt«
(KuS 176, KKL 274, Wwdl 44, EGplus 33);
Segne uns, o Herr! = hier wird der aaronitische Segen wiedergegeben (KuS 181, EG WUE 564, Durch Hohes und Tiefes 230);
Ausgang und Eingang
(EG 175, KuS 160, KKL 156);
Viel Glück und viel Segen = kann auch ohne Geburtstag gesungen werden (KuS 492, KKL 30)
Segen von Gott bekommst du geschenkt,
weil er dich behütet und stets an dich denkt!
Gott hat dich lieb, wie wunderbar,
beschützt dich immer, ist doch klar.
Er ist bei dir auf allen Wegen,
so schenke er dir seinen Segen.
In KuS sind ebenfalls einfache Segen und Segensrituale zu finden (ab 728).
»Na, spielst du schön, Juli?«, fragt Mama. Sie steht in der Kinderzimmertür und schaut gespannt zu Julius, der schon lange damit beschäftigt ist, seine Kuscheltiere, ganz viele Legofiguren, den Spiderman und sogar die Elsa-Puppe seiner Schwester in einer Reihe hinzusetzen. Immer wieder kippt eines um. Dann werden auch andere mit umgeworfen. Und Julius muss wieder von vorne beginnen. »Die sollen jetzt alle mal gerade sitzen«, mault er deshalb.
»Jetzt soll der Segen kommen, und da können die doch nicht so kreuz und quer liegen!« Vorwurfsvoll zeigt er auf den Teddy. Der hat sich schon wieder hingelegt und streckt die Beine in die Luft. »Müssen sie alle in einer Reihe sitzen?«, fragt Mama. »Geht das mit dem Segen nicht auch bei einem Durcheinander?« – »Nein, das geht nicht!«, meint Juli entschieden. »In der Kirche, bei den Erwachsenen, da stehen auch immer alle ordentlich in den Reihen, wenn der Segen kommt.« Energisch setzt er den Teddy wieder auf. Dann hebt Juli beide Hände und sagt laut und deutlich: »Jetzt bekommt ihr Segen, dass Gott euch beschützt und dass euch nix Schlimmes passiert!« Er nimmt die Hände wieder runter und schaut seine Mama fragend an. Ob das so richtig war?
Im Gottesdienst war es zumindest so – oder so ähnlich, erinnert sich Julius. Ihm hat besonders gefallen, wie der Pfarrer die Hände hochgehalten hat. Da hat er die weiten Ärmel gut sehen können. Auch was der Pfarrer gesagt hat, hat Juli gut gefallen.
Jetzt wird Juli unsicher: »Das, was der Pfarrer gesagt hat, war anders. Irgendwas mit einem Gesicht. Ein Gesicht, das leuchtet.« Deshalb fragt Juli seine Mama: »Wie muss ich das nochmal genau sagen?« – »Ich finde, du hast das schon sehr schön gesagt«, meint Mama. Sie setzt sich zu Juli auf den Boden. Julius ist nicht zufrieden: »Aber ich will es genau wie der Pfarrer sagen. Sonst ist es doch nicht richtig!« Mama lächelt. »Die Worte können beim Segen auch mal anders sein. Trotzdem sagen die Erwachsenen oft dieselben Worte, um zu segnen. Und wenn du die schön findest, dann sag ich sie dir gerne:
>Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden.<«
»Ja!«, ruft Juli begeistert, »genau so war es. Woher weißt du das so genau?« – »Weil das ganz alte Worte sind. Sie werden in fast jedem Gottesdienst als Versprechen genau so zu uns gesagt. Wie du sie eben beim Erwachsenengottesdienst auch gehört hast.« – »Wie alt sind diese Worte denn genau?«, will Julius wissen. »Uralt!», antwortet Mama. «Diese Worte hat Gott für seine Menschen ausgesucht, weil er sie liebt und sie immer begleitet. Sie sind Gottes Versprechen an die Menschen. Damals und auch noch heute. Durch diese Worte sollen die Menschen immer wieder hören, wie nahe Gott bei ihnen ist.« – »So nahe, dass sie sein Gesicht leuchten sehen?«, fragt Juli. Mama lacht: »Ich denke nicht, dass Gott wie eine Lampe ist, oder?« – »Nein«, antwortet Juli, »aber manchmal sagt Papa, dass mein Gesicht strahlt, wenn ich ganz glücklich bin. Vielleicht heißt es, dass Gott uns anlachen soll.« – »Das ist ein guter Gedanke, Juli«, sagt Mama. »Und wenn man jemanden anstrahlt oder anlächelt, dann zeigt man ihm, wie sehr man ihn mag.«
Julius überlegt einen Moment, dann klatscht er begeistert in die Hände: »Weil Gott uns so sehr mag, deshalb lächelt er uns an. Und deshalb behütet er uns immer und ist überall bei uns. Das ist schön!« Dann überlegt er: »Aber das mit dem Frieden, den er uns gibt, das stimmt nicht. In anderen Ländern gibt es Krieg. Gottes Segen soll doch aber für alle Menschen sein, oder?« Jetzt überlegt auch Mama. »Weißt du«, sagt sie dann nachdenklich, »das mit dem Frieden ist ein guter Wunsch. Leider ist er nicht auf der ganzen Welt da, der Frieden. Gott wünscht sich für alle Menschen Frieden! Das klappt nicht immer, weil die Menschen das oft nicht besser hinkriegen. Aber gerade deshalb sagen wir es jedes Mal. Wir wollen es nicht vergessen. Denn Frieden kann auch im Kleinen da sein. Wenn zum Beispiel jemand, der sich viele Sorgen macht, mal weniger darüber nachdenkt. Oder wenn jemand, der gestresst ist, einen Spaziergang macht.« – »Oder wenn jemand mit der Schwester spielt, ohne zu streiten«, ergänzt Juli.
»Genau«, freut sich Mama. »Gut, dass wir diese alten Worte haben. Aber man kann beim Segen auch andere, neue Worte nehmen:
>Gott behüte dich an diesem Tag und passe auf dich auf.< Und dabei nehme ich dich fest in den Arm.« Mama drückt Juli an sich und er kuschelt sich in ihre Arme. Das fühlt sich so schön an. Da fühlt er richtig, wie er beschützt wird. »So kann ich den Segen sogar spüren«, jubelt er. »Manchmal spürst du den Segen auch, wenn ein anderer dir dabei die Hand auf den Kopf legt oder auf die Schulter«, sagt Mama. »So, wie wir es neulich im Familiengottesdienst gemacht haben. Erinnerst du dich?« Julius nickt: »Da haben wir auch das Lied vom Segen gesungen, der auf uns regnet.« – »Genau«, sagt Mama. »Im Kindergottesdienst haben wir uns früher zum Segen alle im Kreis aufgestellt und an den Händen gehalten. Daran erinnere ich mich noch gut. So konnten wir alle durch die Hände der anderen die Nähe Gottes spüren. Wir konnten spüren: Wir gehören alle zusammen.«
Das gefällt Julius auch sehr gut. Toll findet er, dass das mit dem Segen so unterschiedlich gemacht werden kann: Lieder singen. Die alten oder auch neue Worte sagen. Und den Segen auch sehen und spüren.
Jetzt möchte Julius seine Kuscheltiere und Figuren in einen Kreis stellen, wenn er mit dem Segen weitermacht. Sie werden zusammen das Segenslied singen, das ihm so gut gefällt. Und dann sagt er die alten Worte, die Mama vorhin wiederholt hat – zumindest die, die er noch weiß. Jetzt muss er sich nur noch überlegen, wie er es schafft, dass sein dicker Teddy der kleinen Legofigur daneben die Hand gibt.
Um die Kinder den Segen erleben zu lassen, gibt es unzählige tolle Methoden und Ideen. Die Kinder spüren dabei Nähe und Geborgenheit. Nachfolgend einige Vorschläge, Segen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Für den Sonntag wird dann eine Methode ausgesucht,
Das übliche Segensritual, das den Kindern bekannt ist und dazugehört, wird wie gewöhnlich, ganz normal (zusätzlich) durchgeführt.
Den Kindern werden Segensworte zugesprochen. Dabei bekommen sie Duftöl auf Hand oder Stirn getupft. Wichtig sind dabei
Die Kinder fragen, ob sie Öl aufgetragen haben wollen und wenn ja, wo. Alle sollen sich wohlfühlen. Duftöl bleibt unsichtbar – wie der Segen, doch zum Nachspüren und Nachriechen erhalten.
(Wer kein Öl aufgetragen haben möchte, bekommt dennoch ein Segenswort zugesprochen.)
Verschiedene einfache Symbole, die für den Segen stehen, werden vorher ausgedruckt (Hand, Wolke, Haus, Schirm, Sonne …) und von den Kindern ausgemalt und ausgeschnitten. Jedes Kind sucht sich das Symbol aus, das ihm am besten gefällt, und klebt es auf eine kleine Karte. Diese kann noch mit Glitzer-
steinen, buntem Klebeband und anderen
Dekoartikeln verziert werden.
Mit Tüchern und Decken, die über einen Tisch gelegt (und evtl. befestigt) werden, wird ein Zelt gebaut. Innen wird es mit Decken und Kissen gemütlich eingerichtet. Nun kriechen die Kinder hinein und können Geborgenheit erfahren.
Wichtig ist es, die Zeltgröße der Anzahl der Kinder anzupassen, damit es nicht zu eng ist.
Ähnlich wie beim Segenszelt, spüren die Kinder hier die Geborgenheit durch einen begrenzten, gemütlichen Raum. In einen großen Pappkarton (so dass ein Kind bequem darin Platz findet) werden oben Löcher gemacht. Durch diese werden die LED-Lämpchen einer Lichterkette gesteckt, die wie ein Sternenhimmel leuchten.
Den Kindern werden einzeln Segensworte zugesprochen oder ein kurzes Segenslied zugesungen (Beispiele hierfür bei »Segenslieder«, Seite 93). Dazu stellen sich die Kinder um das zu segnende Kind im Kreis herum. Sie sprechen dem Kind in der Mitte gemeinsam das Segenswort zu (oder singen ihm das Segenslied).
Wichtig ist, darauf zu achten, dass sich die Kinder, die in der Mitte stehen und gesegnet werden, in ihrer Position wohlfühlen.
Alternativ bleiben sie an ihrem Platz im Kreis stehen.
Tipp: Durch das Wiederholen der Worte/des Liedes, lernen die Kinder es ganz nebenbei auswendig.
Gemeinsam überlegen, wie Segen schmecken könnte. Zuckerwatte für die Kinder mitbringen und die Kinder nach dem gesungenen oder gesprochenen Segen probieren lassen. Die Kinder sammeln: »Segen ist weich und zart und süß!«
Die Segenshandlung (einzeln zugesprochener Segen, mit oder ohne Berührung …) wird von ruhiger Instrumentalmusik begleitet.
Segen, der unter die Haut geht
Zur Gestaltung von Segensfeiern
Enthält (von links nach rechts):
Alles in einem Karton beieinander.
€ 24,90;
Kinder zu sehen und zu stärken, macht sie stark für das Leben! Der Segen Gottes kann hier eine besondere Rolle spielen.
Drei Gedanken dazu:
1. Der aaronitische Segen in seinem geprägten Wortlaut mag fremd klingen, hat aber eine ganz eigene Kraft, die die Kinder in dieser Form kennenlernen sollten. (Auch, weil er in vielen Gemeinden zum Gottesdienst gehört.) Mithilfe dieser alten Worte wird das Segnen der einzelnen Person heute hineingestellt in den großen Kontext der Geschichte Gottes mit seinem Volk und uns Menschen. Wir sind Teil einer großen, gesegneten Gemeinschaft!
2. Segen braucht keine kognitiven Voraussetzungen, um erfahrbar zu werden. »Ich bin gesehen, ich bin gemeint« – das ist etwas, das sich nicht nur hören, sondern auch spüren, sehen, vielleicht sogar riechen oder schmecken lässt.
3. Wenn im Gottesdienst die segnende Person die Hände zum Segen hebt, machen Kinder das oft nach. Das erinnert daran, dass Segnen nicht an ein bestimmtes Amt gebunden ist. Alle Menschen dürfen segnen und den Segen weitergeben. Er ist immer »gleich viel wert«.
(Lieder: Segne uns mit der Weite des Himmels; Gott, dein guter Segen; Psalm: 145)
Alternativ: Wie würdet ihr Segen malen? Womit würdet ihr Segen vergleichen?
(Z. B. Gott lächelt mich an.)
Mit Zuckerkreide
Im Segen hören wir von »Gottes leuchtendem Angesicht«. Wie stellt ihr euch das vor?
Segen fühlen/schmecken/riechen
Segen heißt: Gott meint es gut mit uns.
Könnt ihr das fühlen oder schmecken oder
riechen, wenn wir folgende Dinge machen:
Segen erleben
Segnung der Kinder mit (z. B.) einem Kreuzzeichen aus wohlriechendem Salböl auf Stirn oder Handrücken: »Gott segne dich und behüte dich.« Dabei auf Freiwilligkeit achten und viel Zeit nehmen. Wo Blickkontakt gelingt, kann dies eine intensive Erfahrung sein.
Segenskärtchen mit Bild und Segenssprüchen zum Mitgeben bereithalten.
Bildkärtchen
»Du bist ein wertvoller Schatz für Jesus.«
(Kindersegnung)
Sets mit jeweils 25 Kärtchen, auf deren Rückseiten ein Segenswort steht (s. u., kursiv).
Jedes Set € 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30)
Du bist ein Gott, der mich sieht (KKL 343);
Immer und überall/Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, KKL 315, Wwdl 205, EGplus 42);
Gott, dein guter Segen
(KuS 176, KKL 274, Wwdl 44, EGplus 33);
Und so geh nun deinen Weg (KuS 200, KKL 284);
Sei behütet auf deinen Wegen
(KKL 286, Wwdl 189);
Segne uns mit der Weite des Himmels
(KuS 416, KKL 281, EGplus 39);
Dass die Liebe Gottes mit uns ist (KKL 272);
Der Vater im Himmel segne dich (KKL 269);
Schalom chaverim (EG 434, KuS 245, KKL 386)
Psalm 145 (KuS 676)
Gott,
heute sind wir wieder zusammen.
Das erste Mal im neuen Jahr.
Wir haben das neue Jahr schon begrüßt
– mit Feuerwerk und Wunderkerzen.
Auch hier im Gottesdienst begrüßen wir das neue Jahr und bringen es vor dich.
Schenke uns deinen Segen.
Hilf, dass es ein gutes Jahr wird.
Bitte lass da viel Schönes werden.
Und wenn es etwas Schwieriges gibt,
dann sei du bei uns.
Du schenkst uns deinen Segen:
heute und jeden Tag.
Das ist etwas ganz Wunderbares.
Dafür danken wir dir. Amen.
(Anspiel zum Einstieg ins Thema)
Szene/Interview im Stil von »Willi will’s wissen« oder »Checker Tobi«.
A: Guten Tag und willkommen zu einer neuen Folge von »Ich will’s wissen«. Heute haben wir eine spannende Frage gestellt bekommen: »Was ist Segen?«
Kommt, wir machen uns mal gemeinsam auf die Suche. Ich weiß schon mal: Segen, das hat etwas mit Gott zu tun. Da gehe ich doch am besten mal zu der Kirche dort drüben. Die Menschen da drinnen müssten ja wissen, was Segen ist. (A geht zu einer vorgestellten Kirche, schleicht sich leise rein und stellt sich neben eine*n Gottesdienstbesucher*in.)
A: (flüstert) Hallo.
(Der*die Gottesdienstbesucher*in reagiert nicht.)
A: He, hallo.
B: Psst.
A: Ich hätte da mal eine Frage.
B: Bitte warte noch kurz. Der Gottesdienst ist gleich zu Ende.
A: Ach so. Kommt denn jetzt noch etwas Wichtiges?
B: (etwas ungeduldig) Ja. Aber jetzt mal pssst. Wir können gleich reden.
Aus dem »Off«: (evtl. von einem größeren Kind vorgelesen) Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.
(Nach einem kurzen Moment des Innehaltens wendet B sich A zu.)
B: So, jetzt können wir reden. Was gibt es denn?
A: Erstmal: Es tut mir leid, dass ich gestört habe. Ich dachte: »So am Ende des Gottesdienstes, da wird nichts Wichtiges mehr kommen.«
B: Das mag bei anderen Veranstaltungen vielleicht so sein. Aber im Gottesdienst ist der Segen am Ende für mich ganz wichtig.
A: Das war also grad ein Segen?
B: Ja.
A: Ach so! Das ist ja toll. Ich bin nämlich gerade auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: Was ist Segen? Segen sind also gesprochene Worte am Ende des Gottesdienstes.
B: Nun, Segen ist viel mehr als Worte. Es ist ein Versprechen von Gott an mich.
A: Und was verspricht Gott da?
B: Gott verspricht mir, dass er mich sieht. Dass er es gut mit mir meint und ich für ihn wichtig bin.
A: Das alles hörst du aus den paar Worten raus?
B: Ja. Und weißt du was? Ich höre es nicht nur, ich spüre es sogar. Bei uns hier in der Kirche sind es immer die gleichen Worte. Und wenn ich diese Worte höre, dann habe ich das Gefühl, wie unter einer warmen und wohligen Dusche zu stehen und mit ganz viel Schönem »berieselt« zu werden. Eben gesegnet. Dann fühle ich mich stark und behütet und gehe mit einem guten Gefühl nach Hause.
A: Das klingt tatsächlich sehr schön! Aber wenn der Segen so was Schönes und Wichtiges ist, wieso kommt er dann zum Schluss und nicht am Anfang des Gottesdienstes?
B: Ich glaube, dass Gott im Gottesdienst sowieso immer da ist. Und im Segen wird mir eben versprochen, dass Gott auch nach dem Gottesdienst mit mir nach Hause geht und in meinen Alltag.
A: Gibt es Segen nur in der Kirche?
B: Nein. Segen kann mir überall begegnen. Vielleicht sprechen Mama oder Papa einen Segen am Morgen, bevor alle aus dem Haus gehen. Oder Opa, wenn wir uns nach einer schönen Begegnung verabschieden. Oder ein Freund, der mich sieht, wenn ich traurig bin und der mir etwas Gutes tun möchte.
A: Dann ist Segen also dort, wo jemand diese Worte spricht.
B: Ja, aber Segen ist mehr als diese Worte. Gottes Segen ist immer da. Wie eine unsichtbare Wolke um mich herum. Manchmal merke ich nicht so viel davon – und manchmal spüre ich Gottes Segen ganz deutlich! Zum Beispiel nach einem besonders schönen Tag. Oder wenn mir plötzlich ein Apfel besonders gut schmeckt. Oder wenn mir etwas richtig gut gelingt. Dann merke ich: Gott ist mit seinem Segen da.
A: Hmmm, das klingt ganz schön kompliziert. Ob ich das wirklich verstanden habe? Vielleicht ist Segen ja nicht nur etwas für den Kopf, sondern auch fürs Herz. Ich glaube, da muss ich noch ein bisschen nachforschen. Ich danke dir erstmal!
(An die Kinder gewandt): Macht ihr mit beim Nachforschen? …
S. hierzu »kreativ werden«
Gemeinsam sammeln:
Hier haben auch Fragen und Klagen ihren Platz, weil spürbar ist, dass noch nicht überall Gottes Friede herrscht.
Gesungen
Der Vater im Himmel segne dich
(KKL 269)
Segenskreis
Alle stellen sich im Kreis auf, der Segen geht reihum. Dazu beginnt Person A und hält ihre Hände zuerst über die Hände von Person B, die wie eine Schale hingehalten werden. Dabei spricht sie ihr zu: »Gott segne dich …« Dann tauschen A und B die Positionen der Hände (oben/unten) und B spricht A zu: »… und behüte dich.«
Jetzt dreht sich Person B zu Person C und hält die Hände über ihre …
Und/oder:
Segen für alle (gesungen oder gesprochen):
Nach der Melodie von »Kumbayah, my Lord« (KKL 254) singen alle: »Und Gott segne dich, N. N. Und Gott segne dich, N. N. Und Gott segne dich, N. N., nimm den Segen mit nach Haus.«
Das Lied wird so oft gesungen/gesprochen, bis alle Namen genannt sind.
Abschlusssegen
Aaronitischer Segen (durch Einzelperson oder alle gemeinsam).
Für einen Bibliolog dann im KiGo braucht ihr nicht viel:
Nach einer kurzen Hinführung liest ein*e Mitarbeiter*in immer ein Stück aus der Bibel vor und lädt dann die Kinder ein, in die Geschichte einzutauchen.
Wichtig sind dabei folgende Regeln:
Am Ende des Bibliologs werden die Kinder aus der Geschichte herausgeführt. Die einzelnen Gedanken bleiben nebeneinander stehen, ohne dass sie zu einer »einzigen, richtigen Botschaft« zusammengefasst werden: Gottes Wort ist weit. Es geht im Bibliolog darum, dass jede und jeder eigene Gedanken und ein eigenes Bild findet.
Genau diese Frage beschäftigt Menschen, die Jesus folgen, ein ganzes Leben lang. Und es ist wunderbar, wie sich unsere ganz persönliche Antwort darauf im Laufe des Lebens (immer wieder) ändert.
Gefühle-Gebet und
Psalm 18
(beide s. »Zur ganzen Reihe«)
Manchmal ist meine Angst riesengroß
(MKL 2 73);
Das wünsch ich sehr (KuS 410, KKL 333, MKL 1 5; Durch Hohes und Tiefes 315, EGplus 104)
Alle stehen im Kreis und legen sich die Hände gegenseitig auf den Rücken. In der Mitte des Kreises steht eine Kerze.
Wir sind nicht allein –
alle in einem Boot wie die Jünger von Jesus.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Jesus ist in unserer Mitte –
im Kindergottesdienst und an jedem Tag.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Wir geben uns gegenseitig Halt.
Und Jesus gibt uns Halt.
Wir werden getragen.
Wir sind Freundinnen und Freunde.
Nicht vergessen!
Amen.
… gestalten alle ihre >Erste-Hilfe-Box<
(s. »Zur ganzen Reihe«).
Danach folgt die Geschichte.
Für die Jüngeren: Die Jüngeren bekommen alle eine kleine (Holzkegel-)Figur und gehen damit langsam die in der Mitte mit den Smileys gelegte Geschichte noch einmal nach (s. hierzu unten). Dabei ist die Figur Jesu eine brennende Kerze (die von jemand aus dem Team geführt wird).
Nachdem so alle die Geschichte mit ihrer Figur noch einmal nachgegangen sind, werden sie gefragt: »Welcher Teil der Geschichte hat dir am besten gefallen? Stell da deine Figur hin. Wenn du magst, erzähle, was an diesem Teil besonders toll ist.« (Die Kinder teilen so ihre Höhepunkte der Geschichte.)
Sowohl die Smileys als auch die segnenden Hände könnt ihr kostenfrei herunterladen
Anschließend bekommen sie den Smiley, der für sie der Höhepunkt der Geschichte ist. Auf dessen Rückseite sind Hände zu sehen, die segnen.
Die Kinder tauschen sich darüber aus, wessen Hände das wohl sind und was sie bedeuten.
Ein*e Mitarbeiter*in schließt ab:
»Jesus möchte dir Kraft geben, wenn du Angst hast – wie ein guter Freund, auf den du dich felsenfest verlassen kannst. Daran soll dich die Geschichte und das Bild erinnern.«
Für die Älteren: »Wir hören zusammen einige Zeit ruhige Musik. Geht in Gedanken noch einmal die Geschichte durch. Stell dir alles genau vor.« (Musik hören; nach einiger Zeit Musik unterbrechen und sagen:) »Überlege, was für dich an der Geschichte am Schönsten war.«
(Die Kinder bekommen Zeit, ihren eigenen Lieblingsmoment zu finden.)
Wer möchte, kann anschließend den anderen davon erzählen.
Abschließend bekommen sie eine kleine Karte (Postkarte, DIN A6). Auf die eine Seite schreiben sie ihren Lieblingsmoment, auf der anderen Seite steht:
Jesus sagt: »Hab Vertrauen!«
Auch diesen Karten-Aufdruck gibt es im A6-Format kostenfrei herunterzuladen.
Smiley und »Karte Vertrauen« kommen als Erstes in die Box.
Holzkegel
In drei verschiedenen Größen
Für nahezu alle biblische Geschichten.
Jede Packung enthält jeweils 10 Holzkegel der ausgewählten Größe.
Groß, 10 cm hoch; € 12,90; Best.-Nr. 1208
mittel, 7 cm hoch; € 9,90; Best.-Nr. 472
klein, 5 cm hoch; € 5,90; Best.-Nr. 471
Der Sturm auf dem See
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12 DIN-A3 Bilder auf festem Karton plus vollständiger Textvorlage zu jedem Bild.
€ 18,00;
Jesus freut sich über mich
Bastelbogen
Es entsteht ein 14-seitiges Büchlein im DIN-A6-Format mit sechs biblischen Ge-
schichten. Sie erzählen, wie unterschiedlich Jesus sich Menschen zuwendet: freundlich, beschützend, ermutigend, einladend …
– Geschichten vom Angenommensein.
Die Illustration, die jede Geschichte visuell begleitet kann von den Kindern teilweise selbst ausge malt werden.
€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60);
Best.-Nr. 1744
Ein*e Mitarbeiter*in legt sieben Smileys, die Gefühle symbolisieren, in die Mitte
Ich habe euch heute Gesichter mitgebracht. Was könnt ihr darauf erkennen?
(Kinder antworten)
Wann habt ihr euch schon mal so gefühlt? Wann habt ihr so etwas schon einmal erlebt?
(Kinder antworten)
Ich erzähle euch jetzt eine Geschichte. Darin kommen alle diese Gefühle vor. Ihr könnt mir helfen, das Richtige zu finden:
Es ist ein schöner und sonniger Tag. Simon sitzt am Ufer des großen Sees und schaut auf das Wasser. »Na, Bruder, was tust du?«, fragt Andreas und setzt sich neben ihn. »Nichts«, antwortet Simon lachend. Er zieht sich die Sandalen von den Füßen und taucht sie in das kühle Wasser. »Endlich tue ich mal nichts!«
Simon streckt sich am Ufer aus. Andreas lächelt und atmet tief ein. »Du hast recht«, sagt er. »Endlich ist mal alles ruhig. Endlich haben wir mal eine Pause.« Die beiden schauen sich an, nicken und strecken ihre Gesichter wieder der Sonne entgegen.
Na, was meint ihr: Welches Gefühlsbild passt gut hier hin? (Bild 1: Die Kinder suchen das passende Bild aus und legen es in die Mitte.)
Und so geht die Geschichte weiter:
Jesus kommt zu ihnen und sagt: »Kommt, lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren.« Simon und Andreas schauen sich an. »Warum nicht? Das wäre schön. Auf dem See ist es kühl. Ein leichter Wind weht. Das wird Spaß machen.« Sie steigen mit Jesus in ein Boot. Auch die anderen Freunde kommen mit. Alle sind froh über den schönen Tag.
(Noch einmal auf das Bild in der Mitte zeigen.)
Simon und Andreas rudern, die anderen Freunde schauen über das Wasser. Jesus lehnt sich zurück, lässt die Hand durch das Wasser gleiten … und schon fallen ihm die Augen zu. Er schläft.
Welches Bild passt jetzt? (Bild 2 neben das Bild 1 legen lassen.)
Die Freunde freuen sich und fahren weiter. Es ist ein großer See. Sie sind gerade mal in der Mitte des Sees.
Da stößt Simon den Andreas an und zeigt nach oben. Am Himmel haben sich plötzlich Wolken gebildet. »Das Wetter wird schlechter«, flüstert Simon. Er will Jesus nicht wecken. »Das ist nicht so schlimm«, flüstert Andreas zurück. »Lass uns trotzdem lieber wieder so schnell wie möglich ans Ufer rudern«, antwortet Simon. Andreas nickt. Jetzt merken auch die anderen Freunde, dass der Wind stärker wird. Sie schauen Simon an. Der meint beruhigend: »Wird schon!« Doch er rudert schneller. Er weiß: Mitten auf dem See in schlechtes Wetter zu kommen, ist gefährlich. Er macht sich Sorgen.
(Bild 3 dazulegen lassen.)
Jesus schläft immer noch.
Der Wind wird stärker. Der Himmel ist nun voller Wolken. Auf dem See bilden sich Wellen. Die Wellen werden immer größer. So sehr Simon und Andreas jetzt auch rudern – sie kommen nicht mehr vom Fleck. Wie ein Blatt wird das Boot auf den Wellen hin- und hergeschaukelt. Jetzt haben die Freunde Angst. Es ist sehr gefährlich.
(Bild 4 dazulegen lassen.)
Simon ist verzweifelt. Er ruft: »Jesus, wach auf! Wie kannst du denn schlafen? Gleich kippt das Boot um! Wir sind noch viel zu weit vom Ufer weg und werden alle ertrinken. Jesus!«
(Bild 5 dazulegen lassen.)
Jesus macht die Augen auf.
Er sieht seine Freunde: Sie haben große Angst.
Jesus sieht das Wasser und den Himmel und die Wellen: Ein schlimmer Sturm.
Jesus hört die Freunde um Hilfe rufen: Aber Jesus hat gar keine Angst. Er bleibt ganz ruhig.
Er steht sogar auf! Mitten in dem schwankenden Boot. Er muss sich nicht einmal festhalten. Ganz sicher steht er da.
Jesus streckt die Hand aus und sagt fest und ganz klar: »Seid ruhig.«
Und sofort ist alles still: Der Wind ist still. Das Wasser ist still. Und die Freunde sind still. Alles ist still.
(Bild 6 dazulegen lassen.)
Jesus schaut freundlich auf den ruhigen See.
Jesus schaut freundlich in den blauen Himmel.
Jesus schaut freundlich auf seine Freunde.
»Wovor habt ihr denn Angst?«, fragt er. Die Freunde schauen sich an.
Sie flüstern einander zu: »Wie kann das denn sein? Der Wind und das Wasser haben ihm gehorcht – einfach so. Wie hat Jesus das gemacht?«
(Bild 7 dazulegen lassen.)
»Keine Angst«, sagt Jesus.
»Vertraut mir.«
Und Simon und Andreas rudern weiter.
Zur Methode s. »Zugänge für den Vorbereitungskreis«
Material: Bibel in einer geeigneten Übersetzung.
Ich nehme euch heute mit in eine Geschichte von Jesus und seinen Freunden. Ich werde immer wieder kleine Teile aus der Geschichte vorlesen (Bibel hochhalten). Und dann
unterbreche ich und lade jede und jeden von euch ein, Teil der Geschichte zu werden. Vielleicht sage ich: »Du bist jetzt ein Freund von Jesus«. Oder ich nenne eine andere Person der Geschichte. Du kannst sogar Jesus sein. Ich unterbreche also die Geschichte irgendwann und sage: »Du bist jetzt einer der Freunde von Jesus. Was denkst du?« Oder: »Was sagst du?« Und dann antwortest du so, wie du meinst, dass dieser Freund von Jesus denkt oder antwortet. Einfach ganz direkt. Rede dann als Freund von Jesus und beginne mit »Ich finde …« oder Ich denke …«
Alles, was du sagen willst, ist genau richtig. Es gibt hier kein »falsch«. Und alle dürfen sagen, was sie möchten. Wir verbessern uns nicht und streiten auch nicht miteinander, denn alles, was gesagt wird, ist so genau richtig!
Auch wenn du nichts sagen möchtest, ist das sehr gut. Dann hörst du einfach zu. Habt ihr alle verstanden, wie’s geht?
(Kindern Zeit lassen, zu reagieren.)
Dann kann’s losgehen. So erzähle ich also heute die Geschichte:
Jesus und seine Freunde sind schon eine Weile unterwegs durch das schöne Land Galiläa. Sie treffen viele Menschen, sie reden viel und hören viel zu. Sie erzählen von Gottes Liebe. Und sie hören von den Sorgen der Menschen.
Aber heute wollen sie einmal eine Pause machen. Sie wollen für sich sein.
Sie kommen an den schönen und großen See Genezareth.
(Der*die Mitarbeitende liest bis Vers 22. Dann wird unterbrochen und in die Runde gefragt:)
Du bist einer der Jünger. Nach der vielen Arbeit der letzten Tage fahrt ihr auf den schönen See. Der Himmel ist blau, die Luft angenehm. Was sagst du zu dem Vorschlag von Jesus, eine Bootsfahrt zu machen?
Wer möchte, kann etwas dazu sagen.
(Antworten sammeln)
(Weiterlesen, Vers 23a: Jesus schläft.)
Du bist Jesus: Wie fühlst du dich?
(Antworten sammeln; dann weiter)
Du bist ein Jünger und siehst Jesus schlafen. Was denkst du?
(Weiterlesen, Vers 23b: Sturm kommt auf.)
Du bist im Boot und in Gefahr. Ganz laut rufst du: » …!«
(Weiterlesen, Vers 24, einschließlich: Jesus bedroht den Wind und die Wellen; jedoch ohne die eintretende Windstille.)
Du bist eine große Welle auf dem See. Zusammen mit den anderen Wellen »spielst« du mit dem Boot. Und nun sagt ein kleiner Mensch zu dir: »Sei still!« Was willst du jetzt machen?
(Weiterlesen, Vers 24, Schluss: Windstille.)
Es ist ganz still. Man hört nur noch …
(Weiterlesen, Vers 25a: Jesus fragt nach dem Glauben der Jünger.)
Du bist ein Jünger. Jesus fragt dich im jetzt ruhigen Boot: »Wo ist dein Vertrauen?«
(Ihr nehmt, was in eurer Übersetzung steht.)
Was würdest du antworten?
(Weiterlesen, Vers 25b: Jünger wundern sich und haben viele Fragen.)
Du bist ein Jünger. Du schaust auf Jesus, auf das Wasser, auf die anderen. Du hast so viele Fragen. Welche?
Ich danke dir, Jünger. Danke Jesus. Danke Wasser und Wellen. Danke, Stille.
Ich lese die Geschichte noch einmal ohne Unterbrechungen vor. Wie viel da passiert ist! Wahnsinn!
(Geschichte noch einmal lesen.)
Gott ist bei mir
30 Psalmen für Kita und Kinderkirche
Um Kinder mit der Sprache und dem Trost der Psalmen vertraut zu machen.
Die Karten sind in vier Bereiche unterteilt: Gott – Schöpfer der Welt
Gott – meine Zuversicht
Gott – verborgen und doch da
Gott – Begleiter durch Jahr und Zeit
€ 17,00;
Best.-Nr. 9044
Mein Gebete-Mitmachbuch
Minibüchlein
Mit Kindern kreativ beten. Enthält Segensrituale, Gebete und Bastelideen.
24 Seiten
€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75; ab 50 Ex.
je € 1,70);
Best.-Nr. 2165
Mit älteren Kindern sollten man auf jeden Fall singen: Du bist mein Zufluchtsort
(KKL 323, LHE 248, Feiert Jesus 1,188, Du bist Herr 2,49, Wwdl 123);
In Gottes Namen wolln wir finden
(KKH 8, LJ 398, Durch Hohes und Tiefes 72; dieses Lied ist textlich schwierig zu lernen, aber ein wunderbarer Schatz. Es gibt eine CD zum Liederbuch inkl. einer Karaokeversion. Auch im Internet findet ihr ein Hörbeispiel. Das Lied kann wunderbar zur festen Eingangsliturgie eures Kindergottesdienstes gehören – nicht nur an diesem Sonntag);
Die Kerze brennt (KKL 145, KKH 9; KG 28, Wwdl 21, EGplus 30);
In deinem Arm geht es mir gut
(KG 109; Mein Liederbuch 2, 68)
Psalm 27 (KG 194)
Abschlussgebet
Lieber Gott, lass mich nicht allein.
Wenn ich denke, dass mich niemand mag;
wenn ich mich selbst nicht mag.
Bleib bei mir.
Lieber Gott, hilf mir, zu anderen zu gehen.
Wenn sie denken, dass sie niemand mag;
wenn sie sich selbst nicht mögen.
Ich möchte niemanden allein lassen. Amen.
Irischer Segen (KG 193) oder
Gott liebt die Menschen –
Gott liebt dich.
Jesus ist nah bei den Menschen –
Jesus ist nah bei dir.
Gottes Kraft macht den Menschen Mut –
Gottes Kraft macht dich mutig. Amen.
(s. »Zur ganzen Reihe«)
Für die Jüngeren: Sie gestalten ein Herz für ihre Box . Das kann mit einer ofenhärtenden Modelliermasse oder z. B. auch mit Knete geschehen (darauf achten, dass die Masse nicht zu hart ist, damit die Kinder sie bearbeiten können), mit ausgeschnittener und beklebter oder bemalter Pappe, mit bemalten Steinen …
Oder ihr lasst die Kinder selbst überlegen, wie sie ein Herz basteln wollen.
Wichtig ist, dass die Kinder beim Hineinlegen des Herzens in ihre Box noch einmal hören: »Hab keine Angst. Du wirst sehr liebgehabt.«
Für die Älteren: Sie bekommen einen stilisierten Menschenumriss auf einem Blatt Papier. Sie schreiben ihren Namen über den abgebildeten Menschen (evtl. bemalen sie den Umriss). Die Bilder werden auf Stühlen oder Tischen ausgelegt. Jedes Kind bekommt einen Stift, geht von Bild zu Bild und schreibt in die einzelnen Menschenumrisse Eigenschaften des Kindes, dem der Umriss »gehört«. Zuvor wird vereinbart, nur wertschätzende, positive Eigenschaften hinzuschreiben (Mitarbeitende achten auf die Einhaltung und auch darauf, dass bei jedem Kind mehrere Eigenschaften stehen; bei Bedarf ergänzen sie).
Jedes Kind kann sich darüber freuen.
Abschließend wird das Blatt gefaltet, in einen Umschlag gesteckt und in die Box gelegt. Auf dem Umschlag steht: »So hat Gott mich gemacht.«
Trauertasche
Mit hilfreichem Material für den Trauerfall in einer Kindergruppe
Die Trauertasche ist eine Sammlung, um »seelische Erste Hilfe« leisten zu können bei
unerwarteten Todesfällen in Schule, Kindergarten und Gemeinde. Die Betroffenen brauchen Möglichkeiten, ihre Trauer, ihr Unverständnis, ihre Wut zum Ausdruck zu bringen. Rituale helfen, Ordnung in das Gefühlschaos
zu bringen.
Hierfür bietet die Trauertasche Unterstützendes und Hilfreiches an.
Der komplette Inhalt ist auf der Homepage detailliert aufgelistet.
Viele der Artikel können auch separat nachbestellt werden.
€ 155,00;
Material: 1 Stofftier; 1 schwarzes Tuch; etliche Seile/dicke Schnüre (ca. 1 m); 1 Blatt; 1 Stift.
Die Kinder sitzen im Kreis. In ihrer Mitte ist das Stofftier (mit dem Gesicht nach unten) vom Tuch abgedeckt.
Jesus kommt mit seinen Freunden in die Gegend, in der die Gerasener leben. Freundliche Menschen, wie du und ich. Sie leben in ihren Familien, sie arbeiten oder gehen zur Schule, sie essen und spielen.
Jesus sieht einen, der tut das alles nicht.
(Auf das schwarze Tuch in der Mitte zeigen).
Da ist einer, der kann nicht freundlich sein. Da ist einer, der lebt ganz allein: Er geht nicht zu seiner Familie und hat selbst vergessen, warum er nicht mehr zu ihnen geht. Er isst fast nichts und trinkt fast nichts. Er ist einfach immer nur allein. Er spielt nicht. Und niemand kann ihm nahekommen.
Die Leute haben Angst vor ihm. Das macht ihn nur noch einsamer. Er ist ganz allein.
Dieser Mensch hat große Angst, mit anderen zu reden.
(Erstes Seil um das zugedeckte Stofftier legen.)
Er ist traurig, dass er so allein ist.
(Zweites Seil legen)
Er ist auch neidisch, weil es allen anderen so gut geht.
(Drittes Seil legen)
Was meinst du? Was fühlt dieser Mensch wohl noch?
(Ideen der Kinder sammeln und für jedes weitere Gefühl ein weiteres Seil legen. Mögliche Aussagen könnten sein: Er ist hungrig; er findet es unangenehm und doof, wenn die anderen ihn so anstarren; er wünscht sich Freunde; er hat Heimweh nach seiner Familie. Alle Gefühle für den Fortgang der Geschichte notieren.)
So geht es diesem armen Menschen.
Jesus sieht ihn. Jesus sagt: »Komm zu mir!« Der Mann weint und ruft: »Lass mich! Lass mich einfach in Ruhe! Ich will nicht!«
Jesus fragt: »Was hast du denn? Warum bist du so?« Da weint der Mann noch mehr und ruft noch lauter: »Ich habe so viel: Ich habe Angst; ich bin traurig; ich habe Hunger …
(Alle zuvor von den Kindern genannten Gefühle benennen.)
Ich will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Lass mich!«
Jesus weiß: Niemand will so leben. Niemand will immer allein sein. Jesus sagt: »Ich weiß, dass du Angst hast – ich helfe dir.«
(Ein Seil wieder wegnehmen.)
Ich weiß, dass du traurig bist – ich helfe dir.
(Nächstes Seil wegnehmen.)
Ich weiß, dass du neidisch bist – ich helfe dir.
(Nächstes Seil wegnehmen.)
Was wird Jesus noch zu dem Mann sagen?
(Die Kinder sagen gute Worte zu dem »Mann in der Mitte« und nehmen dabei jeweils ein weiteres Seil weg, bis nur noch das zugedeckte Stofftier daliegt.)
»Komm zu mir«, sagt Jesus. »Hab keine Angst.«
(Erzähler*in nimmt langsam das Tuch von dem Stofftier, dreht es um und nimmt es in den Arm. Er*Sie wiederholt: »Hab keine Angst.« Dann wird das Stofftier an das nebensitzende Kind weitergegeben. Das nimmt es in den Arm und sagt: »Hab keine Angst.« Dann gibt es das Stofftier weiter, bis es wieder bei der*dem Erzählenden ist.)
Der Mann schaut Jesus an. »Danke«, sagt er. »Darf ich bitte bei dir bleiben?«
Jesus schaut ihn freundlich an und sagt: »Geh zu deiner Familie. Sie hat dich lieb. Du wirst sehr liebgehabt!« (Das Stofftier wird noch einmal rundherum gegeben, jedes Kind wiederholt: »Du wirst sehr liebgehabt.«)
Da geht der Mann wieder nach Hause. Er hat keine Angst mehr. Er kann zu Hause leben und arbeiten und essen und spielen. Jesus hat ihn frei gemacht. Gott sei Dank!
Josef Herbasch/Heidi Rose (Hg.)
Ich helfe dir, wenn du trauerst
Ein Praxisbuch zum Thema Tod und Trauer Mit
Für Kinder bis 12 Jahre, Kita, Grundschule und Familie.
€ 22,00;
Best.-Nr. 2166
Material: kleine Kerze; Streichhölzer/Feuerzeug; Glasgefäß (das umgedreht über die Kerze passt); 16 schwarze/dunkle Tücher.
Wenn ein Mensch geboren wird, dann sagt man manchmal auch: »Ein Kind erblickt das Licht der Welt.« Vielleicht hast du das schon einmal gehört. Ich erzähle dir heute von Isa. Er »erblickte das Licht der Welt« etwas zur gleichen Zeit wie Jesus.
(Kerze anzünden)
Und Isa lebte ganz ähnlich wie Jesus: Zwar nicht in Galiläa, aber direkt gegenüber dem See, im Land der Gerasener. Isa spielte mit anderen Kindern, lernte mit seinen Freunden, wurde älter, suchte sich einen Beruf aus. Alles lief ganz gut.
Aber da war immer ein dunkles Gefühl um ihm. Woher das kam, wusste Isa nicht. Manchmal dachte er mitten am Tag: »Die anderen mögen mich nicht.«
(Ein dunkles Tuch zur Kerze legen.)
Oder: »Wenn ich nicht da bin, reden sie schlecht über mich.«
(Weiteres Tuch hinlegen)
Oder: »Ich habe keine echten Freunde.«
(Weiteres Tuch hinlegen)
Oder:« Mich versteht kein Mensch wirklich.«
(Weiteres Tuch hinlegen)
Die Gedanken kamen einfach so, ganz plötzlich. Ohne besonderen Grund, aus heiterem Himmel.
Und sie wurden immer gemeiner und hässlicher: »Die anderen haben recht: Ich bin auch wirklich nichts wert.«
(Weiteres Tuch hinlegen)
»Ich kann nichts richtig gut.«
»Ich bin hässlich.«
»Ich bin dumm.«
(Jeweils weiteres Tuch hinlegen)
Und als es ganz schlimm wurde, da dachte Isa: »Ich wäre lieber nicht am Leben. Nichts ist schön. Nichts ist gut.« (Glas über Kerze stülpen und sie ausgehen lassen.)
Die anderen Leute versuchten, Isa zu helfen: Sie luden ihn zu sich nach Hause ein. Aber Isa wollte in kein Haus kommen.
(Ein Tuch über das Glas legen.)
Sie redeten freundlich mit Isa. Aber er wollte nichts hören.
(Weiteres Tuch über das Glas legen.)
Sie versuchten es immer wieder. Aber Isa glaubte an keine Freundlichkeit mehr.
(Weiteres Tuch hinlegen)
Er glaubte nicht an Freundschaft.
(Weiteres Tuch hinlegen)
Er glaubte nicht an Liebe.
Er glaubte nicht, was seine Familie sagte.
Er glaubte nicht an sich selbst.
Er glaubte nicht an Gott.
(Jeweils ein weiteres Tuch hinlegen)
Und dann kommt Jesus.
Jesus sieht Isa. Wie er auf dem Boden kauert. Er ist kaum noch zu erkennen. »Wie lange geht es ihm schon so?«, fragt Jesus. »Schon lange«, sagt eine Frau, die gerade vorbeikommt. »Niemand kommt mehr zu ihm durch. Da ist nichts zu machen.« – »Isa«, sagt Jesus sanft, »hör mir zu.« – »Was willst du?«, ruft Isa ärgerlich. »Ich kenne dich nicht. Was habe ich mit dir zu tun? Lass mich in Ruhe. Sprich nicht mit mir. Quäle mich nicht. Geh einfach weiter!«
Jesus sieht die Frau an. »Was ist denn mit ihm?«, fragt er. »Viel«, antwortet sie. »Er ist wütend. Er ist einsam. Er ist …«
(Die Kinder werden eingeladen, Isas Gefühle zu benennen: ängstlich, vertraut niemandem mehr; denkt schlecht von sich und anderen …)
»Lass mich in Ruhe und hau ab«, ruft Isa jetzt ganz laut. »Nein«, sagt Jesus, »ich lasse dich nicht allein. Du bist nicht allein.«
(Ein Tuch von dem Glas nehmen und wiederholen: »Du bist nicht allein.«)
Isa reagiert nicht. Doch Jesus bleibt bei ihm. »Du bist nicht allein«, sagt Jesus zu Isa.
(Weiteres Tuch wegnehmen. Kinder werden eingeladen, zu helfen: »Alle, die möchten, nehmen ein Tuch weg und sagen: >Du bist nicht allein.<
Wiederholen, bis alle Tücher vom Glas entfernt ist.)
Jesus sieht Isa an. Jesus will nicht, dass Isa einsam ist und von allen getrennt.
(Das Glas von der Kerze nehmen.)
Gott will, dass Isa lebt und atmet und frei ist. So hat Gott sich den Menschen ausgedacht – von Anfang an.
(Kerze wieder anzünden)
Die anderen Leute schauen Isa mit offenem Mund an. So haben sie ihn schon lange nicht mehr gesehen. Isa schaut Jesus an und lächelt – noch immer unsicher. Jesus lächelt zurück.
»Ich möchte bei dir bleiben«, sagt Isa zu Jesus. »Ich möchte nicht mehr allein sein.« – »Du bist nicht allein«, sagt Jesus. »Geh wieder zu deiner Familie. Und vergiss nicht: Gott hat dich lebendig geschaffen und frei. Genau dich, genau so, wie du bist. Vergiss es nicht – und erzähle es allen weiter.«
Und das tut Isa.
Meine Hoffnung und meine Freude (KuS 230, KKL 355, Wwdl 180, EGplus 109);
Hab keine Angst (LHE 359);
Halte zu mir, guter Gott
(KuS 456, KKL 328, Wwdl 49, MKL 1,52);
Vom Anfang bis zum Ende / Immer und überall (KuS 196, KKL 315)
(s. »Zur ganzen Reihe«)
»Es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die mich und dich liebhaben, und dass Gott mich und dich liebhat. Das gibt Kraft. Das tröstet mich und macht mir Mut. Gott hat mich und dich lieb – ohne Wenn und Aber. Niemand darf uns Angst machen. Denn für Gott sind wir super. Gott hat uns lieb. Gott ist da, auch wenn ich ihn nicht mit den Augen sehen kann. Wir sind nicht allein – wir lassen uns keine Angst machen!«
Für die Jüngeren
Sie überlegen: »Was hat Matteo geholfen und getröstet? Wie ist er mutig geworden? Kann Oma Else mit ihren Ideen von früher helfen, obwohl sie nicht da ist? Und wie ist das mit Gott? Ist Gott da?«
Dann gemeinsam Schneeglöckchen anschauen (das Team bringt ein Sträußchen mit oder zeigt ein Foto (s. S. 47) oder die Gruppe geht raus. Bitte beachten: In jedem Fall darauf hinweisen, dass Schneeglöckchen giftig sind).
Dieses Schneeglöckchenbild könnt ihr kostenfrei herunterladen.
© AdobeStockPhotos/Man888)
Ein*e Mitarbeiter*in nimmt einen schwarzen Karton (nicht größer als die Box) und sagt: »Ich habe schon manchmal Angst. Du auch?« Dann klebt er*sie einen bunten Klebepunkt auf den Karton. »Aber ich kann auch mutig sein. Gott hilft mir dabei. Immer wieder. Ich lass mir keine Angst machen …« Während er*sie redet, werden weitere Punkte aufgeklebt, so dass eine bunte Blume entsteht.
Auch die Kinder bekommen einen schwarzen Karton und kleben bunte Punkte-Blumen darauf.
Für die Älteren
Sie überlegen gemeinsam: »Wie fühlt sich Milla? Fühlte ich mich auch mal ganz allein? War schon mal alles doof und niemand konnte helfen? Was hat Milla geholfen? Was hilft mir?«
Anschließend bekommen alle Kinder auf einem Blatt einen QR-Code.
Jemand aus dem Team zeigt mit dem Smartphone, was sich hinter dem Code verbirgt. Wer von den Kindern ein Handy dabei hat, kann es gleich probieren. Es zeigt einen kurzen »Chat mit Gott«, der verspricht: »Ich bin da!«.
Die anderen Kinder können den Code evtl. zu Hause mit dem Handy der Eltern scannen.
Die Kinder tauschen sich aus: »Was bedeutet das? Was bedeutet es für mich?«
Wenn Zeit ist, können die QR-Code-Blätter am Rand verziert werden. So wird deutlich, was für ein Schatz Gottes Zusage ist.
Fahrrad-Glocke »Gott hört mich«
Für gängige Fahrradlenker mit einem Ø von 20–25 mm.
€ 4,00 (ab 10 Ex. je € 3,80);
Gut, dass einer hilft
Bastelbogen zum »Barmherzigen Samariter«
Vorhang auf! Über drei Ebenen verläuft der Weg von Jericho nach Jerusalem – und es passiert viel auf diesem Weg …
Die Kinder führen Regie und bringen die Personen ins Spiel, verschieben sie und lassen sie wieder verschwinden. Diese Form der interaktiven Beschäftigung lässt sie mit allen Sinnen eintauchen in die Frage: »Wer ist mein Nächster?«
€ 2,40 (ab 10 Ex. je € 2,20); Best.-Nr. 1584
Matteo sitzt in der Ecke des Spielplatzes und versucht, nicht zu weinen. Hier kann ihn niemand sehen. Weinen vor anderen ist blöd. Das will er nicht. Aber Nicht-Weinen geht gerade auch nicht. Er schnieft und sieht neben sich Schneeglöckchen. Jetzt kann er gar nicht mehr. Die Blümchen erinnern ihn an Oma Else. Oma Else ist im Himmel. Sie kann ihm nicht mehr helfen. Matteo weint bitterlich.
Matteo und Oma Else waren ein tolles Team. Mit ihr konnte er alles, einfach alles! Wenn er bei ihr übernachtet hat, dann spielten sie die schönsten Spiele. Dann war er ein Superheld, er konnte fliegen und hat Oma Else vor den Bösen beschützt. Er konnte Vulkane beherrschen und sich durch den Dschungel kämpfen. Mit seiner Superkraft hat er alle Schurken besiegt. Einfach bumms, voll auf die Nase! Und dann hat Oma Else immer gelacht und gerufen: »Mein Held, du bist der Stärkste und Beste auf der ganzen Welt!«
Es gab immer das leckerste Essen. Matteo durfte so lange aufbleiben, wie er wollte und auch noch spät fernsehen. Dabei hat Oma Else Matteo in den Arm genommen. Geschlafen haben sie immer in der Burg: Viele Decken, ein paar Stühle um sie herum, Lichterketten und Omas Arm. »Ich hab dich lieb, kleiner Held«, hat sie immer gesagt. Matteo hat sich so sicher gefühlt.
Morgens waren sie oft im Garten. Oma Elses Lieblingsblumen waren Schneeglöckchen und Krokusse und überhaupt alles, was früh blüht: »Schau mal, kleiner Held«, hat sie gesagt, »die Blumen lassen sich keine Angst machen. Es ist noch kalt, aber sie blühen trotzdem. Sie strecken sich dem großen Winter entgegen und sagen einfach: »Ich bin da, du kannst mich mal!« Oma Else hat nie wie eine Oma geredet oder sich benommen wie eine Oma. Sie war einfach wunderbar.
Aber sie war eine Oma. Und sie war krank. Sie ist gestorben.
Jetzt sitzt Matteo allein in der Ecke und weint. Er ist eben doch kein Held. Er klettert nicht so schnell wie die anderen Kinder über die Klettermauer. Sie ist ihm eigentlich zu hoch. Er traut sich nicht, von der ganz hohen Schaukel zu springen. Deshalb hat Emily ihn ausgelacht. »So ein Baby!«, hat sie gerufen. Und alle haben gelacht. Da sind in Matteo langsam die Tränen hochgestiegen. Deshalb hat er jetzt hier in die Ecke verkrümelt.
»Ich bin kein Superheld«, flüstert er leise. »Ich bin nicht stark, ich bin nicht mutig. Alle anderen sind besser. Und über die Mauer komme ich auch nicht.«
Matteo schaut auf die Schneeglöckchen. Er erinnert sich, was Oma Else immer gesagt hat: »Die lassen sich keine Angst machen.« Und er erinnert sich an die Spiele. An die Burg, die Lichterkette, an Oma Elses Arm. Und was sie zu ihm immer gesagt hat: »Ich hab dich lieb, kleiner Held.«
Fast kann Matteo Oma Else hören. Er schaut noch mal auf die Blümchen: »Die lassen sich keine Angst machen.«
Matteo wischt sich die Nase einfach am Ärmel ab. Er weiß, das hätte Oma Else nicht so toll gefunden. Dann steht er auf und geht zu Emily und den anderen Kindern. »Wenn ihr mich auslacht, seid ihr nicht meine Freunde«, sagt er laut. Und er lächelt, denn er weiß genau: Das hätte Oma Else sehr gefallen.
Milla liegt im Stockbett und schaut in die Dunkelheit. Die anderen atmen schon länger ganz regelmäßig. Jule hat sogar angefangen, ein bisschen zu schnarchen. Milla seufzt. Es ist schon wieder passiert. Eigentlich hatte sie sich auf diese Fahrt total gefreut … Und jetzt liegt sie wieder allein wach und muss an zu Hause denken: »Was machen sie jetzt gerade? Schlafen sie schon?« Milla merkt, wie es langsam in ihrem Hals enger wird. Tränen steigen in ihre Augen. »Jetzt bloß nicht laut losweinen«, denkt sie. »Bloß nicht die anderen wecken. Das ist voll peinlich.« Aber sie weint leise. Das kann sie nicht ändern. Die Tränen kommen einfach von selbst rausgelaufen. Sie lassen sich nicht zurückhalten. »Ich bin ganz allein«, denkt sie. »Alle haben schöne Träume. Die zu Hause bestimmt auch.«
Es ist so dunkel hier. Zu Hause würde sie ihre Nachttischlampe anmachen. Doch hier geht das nicht, da würde sie jemanden aufwecken. Und Jule würde sie bestimmt auslachen: »Wer braucht denn noch ein Nachtlicht?« Milla schnieft leise und holt ihr Handy. »Magda?«, schreibt sie und wartet ungeduldig. Ob ihre große Schwester zu Hause schon schläft? Milla schaut auf das Display. Offline. Mist. Sie legt das Handy weg.
Da leuchtet es auf. Magda ist doch wach. Irgendwie ist sie immer wach, wenn Milla sie braucht. »Was ist denn, Minimaus?«, schreibt Magda. »Alle schlafen und ich heule«, tippt Milla ein und schnieft lauter. »Ach, Minimaus, was ist denn passiert?« Milla setzt sich auf. Das Licht vom Handy macht einen kleinen hellen Kreis um ihre Hände und leuchtet auch auf ihr Gesicht. Milla schreibt: »Alle haben den ganzen Tag was zusammen gemacht, ich war immer nur zweite Wahl.« – »Arme Kleine«, antwortet Magda und schickt einen Smiley mit Tränchen. Milla ergänzt: »Das Essen war mies, das Bad hier ist doof, ich finde meine Kuschelsocken nicht mehr, geregnet hat es auch noch und meine Kekse sind leer!« – »Meine Güte, da geht gerade echt die Welt unter«, antwortet Magda mit einem Zwinkersmiley. »Ist echt alles doof!!!!!!!!«, schreibt Milla mit ganz vielen Ausrufezeichen. Magda schickt ein Herz. »Alle schlafen«, schreibt Milla mit einem Heulsmiley. »Ich bin wach«,antwortet Magda. Milla atmet tief ein. »Das ist schön«, schreibt sie zurück. »Was hast du denn heute so gemacht?«.
Milla und Magda schreiben eine Weile hin und her. Ganz langsam wird Milla müde. »Versuch mal zu schlafen, Minimaus«, schreibt Magda. »Es ist so dunkel«, schreibt Milla. »Wie kann das denn sein?«, fragt Magda. »Heute ist doch Vollmond!« Milla schiebt den Vorhang zur Seite und schaut aus dem Fenster. Stimmt. Draußen am Himmel ist ein voller Mond zu sehen. Der leuchtet richtig hell. Und wenn Milla sich hinlegt, sieht sie am Himmel auch jede Menge Sterne. »Ich sehe auch Sterne«, schreibt sie ihrer großen Schwester. »Ich auch«, schreibt Magda zurück. »Und weißt du was, Minimaus? Wir sehen gerade in den gleichen Himmel, den gleichen Mond und die gleichen Sterne!« – »Danke, Magda! Gute Nacht!«, antwortet Milla. »Hab dich lieb«, schreibt Magda.
Es ist schummerig im Zimmer. Irgendwie gemütlich. Der Mond strahlt hell herein. Sterne blinken. Milla atmet tief ein und kuschelt sich in ihre Decke.
Kinder stärken, ihnen sagen und zeigen: »Du bist ein geliebtes Kind«, das möchten die folgenden Artikel unterstützen:
R. Horn/U. Walter
Groß werden mit Dir, lieber Gott!
Lieder, Geschichten, Rituale, Gebete für 2–5-Jährige inkl. Ideen zur Arbeit mit dem »Friedenskreuz« (s. VJG, Artikel 533);
€ 5,00;
Best.-Nr. 2075
Passend dazu die CD; € 5,00; Best.-Nr. 2076
Holzherz
Handschmeichler
Die Zusagen Gottes können durch Berührungen ins Gedächtnis gerufen werden:
groß, € 3,70 (ab 10 Ex. je € 3,50); 5 x 4,5 cm,
Best.-Nr. i5088
klein, € 2,70 (ab 10 Ex. je € 2,50); 3 x 2,5 cm;
Best.-Nr. i5113
Kindermutmachlied (vor allem Strophe 4;
KuS 470, KKL 338);
Sei mutig und stark (KKL 336, Feiert Jesus! Kids 76, Einfach spitze 18)
Lieber Gott,
manchmal denke ich,
dass ich zu klein bin oder zu jung
oder zu schwach;
dass niemand mir zuhört;
dass ich unwichtig bin.
Bitte hilf mir:
Dass ich laut sage, wenn jemand gemein ist.
(Hände wie Trichter um den Mund legen.)
Dass ich hinschaue, wenn jemand ungerecht ist.
(Augen weit aufmachen)
Dass ich hinhöre, wenn jemand weint.
(Hände hinter die Ohren legen.)
Dass ich mutig bin für andere
und für mich selbst.
(Hände in die Seiten stemmen) Amen.
(s. u. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).
Ein*e Mitarbeiter*in legt das Tattoo auf die Haut des Kindes und feuchtet es an. Der*die Mitarbeiter*in sagt: »Du, N. N, bist ein Kind Gottes. Du bist nie allein. Du bist stark, mutig und wunderbar. Das sage ich dir, das kannst du spüren (leicht auf das Tattoo drücken) und das darf die ganze Welt sehen (Tattoofolie abziehen).«
Die Tattoos zeigen Dinge, die Mut/Stärke symbolisieren: Löwe, lachendes Gesicht … (Ab ca. 1,00 €/Stück können Tattoos selbst gestaltet und im Internet bestellt werden (Stichwort »Tattoo Kinder selbstgestaltet«).
Sara steht vor dem Gerichtsgebäude. Wie schon gestern. Und vorgestern. Wie jeden Tag steht sie da. Der Richter kommt durch die Tür und tritt auf die Gasse: »Hilf mir, Richter!«, ruft Sara laut. »Schaffe mir Recht!« Der Richter geht weiter. Diese Witwe schreit schon lange. Jeden Tag. Langsam verliert er die Geduld. Sie soll ihn in Ruhe lassen. Sara sieht ihm nach. Am liebsten würde sie weinen. Aber sie bleibt aufrecht stehen. Und morgen wird sie wieder hier stehen.
Sara war verheiratet. Sie hatte mit ihrem Mann eine kleine Werkstatt, ein Haus, genug zu essen. Sie waren glücklich.
Bis ihr Mann krank wurde und starb. Sara war allein. Dann kam der Bruder ihres Mannes, ihr Schwager. Er hat die Werkstatt verkauft. Er gab Sara nichts von dem Geld. Und kurze Zeit später gab er Sara auch kein Geld mehr, um Essen kaufen zu können. Und noch ein wenig später sagte der Schwager: »Du musst aus dem Haus ausziehen.«
Sara hat kein Geld. Sie hat oft Hunger. Sie vermisst ihren Mann. Und nun soll sie auch bald kein Zuhause mehr haben? »Das ist nicht gerecht«, sagt Sara.
Das stimmt.
Aber niemand hilft ihr. Eine Familie hat sie nicht mehr – bis auf den bösen Schwager. Und der Richter? Das ist ein fauler Mann, der gerne schläft und trinkt und isst, aber nicht gerne arbeitet. Schon gar nicht für arme Witwen. Er will einfach nicht helfen. »Das ist nicht gerecht«, sagt Sara.
Jeden Abend zündet Sara eine Kerze an und denkt an ihren Mann, der schon im Himmel ist. Dann erzählt soe Gott ihre Sorgen und ihre Angst. Und sie weint auch. Und dann betet sie: »Bitte, Gott, hilf mir.« Und Gott hilft ihr. Er macht sie mutig und stark, jeden Morgen neu. Deshalb steht sie da. Jeden Morgen. Vor dem Gericht steht sie und wartet auf den Richter. Wenn er kommt, ruft sie: »Hilf mir, Richter!« Und wenn er abends nach Hause geht, ruft sie: »Schaffe mir Recht!« Und immer wieder steht sie aufrecht da, auch wenn sie am liebsten weinen würde.
Heute ist es besonders heiß. Sara hat Durst. Sie steht vor dem Gericht. Ihr Schwager kommt vorbei: »Na, stehst du immer noch da? Du weißt, dass dir keiner helfen wird. Und vergiss nicht: Bis morgen räumst du deinen Kram zusammen und dann bist du raus aus dem Haus, klar?« Sara sagt nichts.
»Nun gib doch endlich auf«, sagt der Händler vom Stand gegenüber. »Der Richter hilft dir nicht.« Sara bleibt stehen.
»Es tut mir so leid«, sagt die Gemüsehändlerin und steckt ihr eine Orange zu. »So ist die Welt. Wir können nichts tun.« Sara bleibt stehen.
Da kommt der Richter. Sara richtet sich auf und ruft so laut sie nur kann: »Hilf mir! Schaffe mir Recht!« Der Richter bleibt stehen. Zum ersten Mal. Er dreht sich zu Sara »Frau, wenn ich dir helfe, wirst du dann endlich Ruhe geben? Wenn ich dir Recht verschaffe, hört das Geschrei dann auf?« Sara nickt.
Der Richter seufzt. Er schaut zum Schwager und sagt scharf: »Die Frau darf im Haus wohnen bleiben, du gibst ihr jede Woche genug Geld, dass sie essen, trinken und leben kann. Wenn sie noch einmal kommt und mir auf die Nerven geht, dann kommst du dafür ins Gefängnis. Ich hoffe, jetzt ist das geregelt und hier wieder Ruhe.« Der Richter geht.
Sara steht da. Aufrecht. Und sie lächelt.
»Es ist nicht richtig! Es ist ungerecht!« Liya kann nicht schlafen. Sie dreht sich von der einen auf die andere Seite. Mama sieht vom Flur aus Licht in Liyas Zimmer und kommt herein. Sie setzt sich zu Liya, und Liya erzählt: »Herr Richter will, dass ich Samstag nachsitze.« Mama runzelt sie Stirn. »Was hast du angestellt?« »Das ist es ja eben – nichts!« Liya schluckt die Tränen hinunter.
»Du kennst Kean. Er ärgert immer alle und benimmt sich einfach bescheuert. Heute auch wieder: Erst hat er sich über Miriam lustig gemacht. Sie hatte einen ziemlich großen Fleck auf der Hose. Dann hat er beim Sport immer gefoult, wenn die Lehrerin nicht hingeschaut hat. Später beim Mittagessen hat er sich ’nen Haufen Nudeln genommen, so dass für uns andere kaum noch was da war. Und dabei grinst er die ganze Zeit so blöd. Heute Nachmittag war die AG mit Herrn Richter.« Mama seufzt. Herr Richter leitet die Karate-AG. Er ist sehr streng und wählt aus, wer mitmachen darf. Und er wirft auch schnell wieder Kinder raus. Er verlangt absolute Ruhe und Konzentration. Doch Liya liebt Karate. Sie war so stolz, als sie in die AG kam.
Liya erzählt weiter: »Wir waren gerade beim Aufwärmen, da fängt Kean hinter mir an, leise zu lachen. Immer wenn ich einen Tritt mache oder mich drehe oder auch nur die Arme hebe – immer lacht der oder atmet scharf ein oder rollt die Augen. Und der lacht. Da zische ich ihm zu: >Hör auf.< Er macht weiter. Ich noch mal: >Lass das.< Und da sagt Herr Richter schon: >Liya, nicht reden.< Den Kean hat er gar nicht bemerkt. Und Kean macht immer weiter.
Da kann ich nicht mehr und fahre ihn an: >Halt die Klappe, du Blödmann!< Und Herr Richter schmeißt mich raus. Ich will ihm alles erklären, aber er hört nicht zu. Also bin ich zu unserer Klassensprecherin gegangen, doch die hat nur gesagt: >Dazu kann ich nichts sagen, ich war ja nicht dabei.< Dann wollte ich zu Frau Özkan, unserer Klassenlehrerin, aber die hat gesagt, dass die AGs nicht ihre Sache sind. Und als ich nach der AG nochmal mit Herr Richter reden wollte, sagte der nur: >Samstag nachsitzen, und dann zwei Wochen Ausschluss vom Training. Danach kannst du vielleicht wieder mitmachen.<
Mama, das ist so ungerecht. Das ist so gemein«, schluchzt Liya. »Das finde ich auch«, sagt Mama und nimmt Liya in den Arm. »Du hast nichts falsch gemacht. Wehr dich!« Liya weiß nicht, ob das noch was bringt.Sie hat ja schon alles versucht.
(An dieser Stelle Kinder fragen, ob sie schon mal was Ähnliches erlebt haben. Und was sie an Liyas Stelle tun würden.)
Am nächsten Tag steht Liya mit klopfendem Herzen vor dem Lehrerzimmer. Herr Richter ist gerade hineingegangen. Er hat sie gesehen, aber kein Wort gesagt. Liya atmet tief ein. Ihre Hand zittert. »Vielleicht gebe ich doch lieber auf. Es hilft mir ja eh niemand«, denkt Liya gerade, da geht die Tür auf. Herr Richter kommt raus … und geht an ihr vorbei. »Es ist ungerecht«, denkt Liya, holt tief Luft und ruft: »Herr Richter, ich muss Sie sprechen! Wegen gestern. Kean war ätzend, und Sie waren ungerecht.« Herr Richter bleibt stehen. Er dreht sich um: »Wie bitte?«, fragt er, und das klingt gar nicht nett. Liya überlegt: »Was, wenn er mich jetzt ganz aus der AG wirft?« Doch sie richtet sich auf, hebt den Kopf und sagt: »Kean hat uns alle den ganzen Tag geärgert. Und beim Training hat er sich dauernd über mich lustig gemacht. Ich wollte ganz bestimmt nicht das Training stören, aber wenn jemand so blöde Sachen macht, dann muss ich mich wehren dürfen. Alle müssen sich wehren, wenn Unrecht geschieht.«
Liya ist fertig. Ihre Beine zittern. Sie zwingt sich, weiterhin aufrecht zu stehen und Herrn Richter anzuschauen. Dabei würde sie sich am liebsten umdrehen und abhauen.
Herr Richter schaut Liya lange an. Sehr lange. Schließlich holt er tief Luft und sagt: »Das stimmt.« Liya weiß nicht, was da gerade passiert. »Äh, wie bitte?« – »Alle müssen sich wehren, wenn Unrecht geschieht. Du hast recht.«
Dann geht er.
Am Nachmittag bekommt Liya zwei Anrufe. Zuerst ist Kean dran. Er entschuldigt sich. Nicht so ganz überzeugend, aber Liya reicht das. Und dann von Herrn Richter: »Ich erwarte dich in der kommenden Woche zum Training. Pünktlich natürlich. Nachsitzen am Samstag ist nicht erforderlich. Auf Wiedersehen.« Liya ist platt und Mama stolz. »Du bist unfassbar
mutig«, sagt Mama. Das findet Liya auch.
Gottes Liebe ist so wunderbar
(KuS 484, KKL 329, KG 146);
Nun danket alle Gott
(EG 321, KuS 382, KKL 186, KG 157)
Um einen persönlichen Bezug zwischen unserem Alltag und Elias Erlebnis herzustellen, können im Vorfeld die eigene Bedürftigkeit, Gottes Wille und die Bitte im Vaterunser um das tägliche Brot thematisiert werden.
Zur Einleitung können eigene Erfahrungen berichtet werden:
Anschließend können Gedanken zusammengetragen werden zu:
Die Antworten der Kinder können aufgeschrieben und in die Mitte gelegt werden.
Überleitung zum Vaterunser:
»Wir kennen ein Gebet, in dem es genau darum geht. Jesus Christus selbst hat es gelehrt. Jetzt beten wir es gemeinsam:
Vater unser im Himmel …«
Die Kinder malen und falten Leporellos zum Vaterunser.
(Vorlage und Anleitung im Internet; Stichworte: »komm pvcast attendorn Vaterunser«; dort die Folge 8c anklicken.)
(Vor dem Lesen mit dem Text vertraut machen. Dann langsam und mit ruhiger Stimme lesen.)
Heute wollen wir uns anhand einer Phantasiereise gemeinsam auf den Weg zu einer Schriftstelle in der Bibel machen, die ganz besonders ist. Es ist eine Geschichte, die lange vor der Geburt von Jesus Christus aufgeschrieben wurde. Sie handelt aus dem Leben des großen Propheten Elia. Ein Prophet hört und verkündet Gottes Wort.
Elia hat auf eine besonders spannende Weise Gottes Fürsorge erlebt.
Und was da geschehen ist, das erleben wir am besten selbst mit und gehen dafür in unserer Phantasie auf die Reise zu Elia. Du kannst ganz entspannt zuhören.
Mach es dir dafür bequem und wenn du magst, kannst du die Augen schließen.
Wir atmen zweimal tief durch.
Und nun reisen wir zurück durch die Zeit, auch an der Zeit vorbei, in der Jesus gelebt hat und kommen in der Zeit des Propheten Elia an, mehr als 850 Jahre vor Jesus.
Wir reisen auch an einen anderen Ort, sogar in ein anderes, fernes Land. Es geht Richtung Süden, über das Meer und schon kommen wir am Ziel an, im Norden des Landes Israel.
Du befindest dich mitten in der Natur und siehst viele Bäume und Sträucher. Es ist mitten am Tag, die Sonne scheint. Ihre Strahlen wärmen dein Gesicht. Das tut gut. Du nimmst einen leichten Windhauch wahr, der dir ganz sanft übers Gesicht und durch das Haar streicht. Der Gesang einiger Vögel ist zu hören.
Es ist noch etwas zu hören, es klingt wie Worte: »Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt.« Du schaust dich um. Wer sagt das? Einige Meter entfernt entdeckst du einen Mann, der durch die Landschaft wandert. Er trägt ein ganz einfaches Gewand und Sandalen. Du hast die innere Gewissheit, dass das der große Prophet Elia sein muss. Trotz der bescheidenen Kleidung geht von ihm ein sanftes Leuchten aus. Auch er scheint die Worte gehört zu haben und bleibt nun stehen. Er schaut sich erstaunt nach der Stimme um. Wer hat da gesprochen, wenn weder du noch Elia etwas gesagt haben?
Vielleicht gibt es einen Hinweis dazu in der Bibelstelle? Tatsächlich, dort ist zu lesen: »Es ging das Wort des Herrn an ihn.« Kein Wunder, dass du niemanden sonst sehen kannst. Gott, der Herr, spricht zu Elia. Und Gott sagt, dass eine Dürre kommt. Es wird nicht mehr regnen. Das Wasser wird knapp. Dann wird auch nichts mehr auf den Feldern wachsen. Dann wird auch das Essen knapp.
Das ist ja spannend, du bist wohl gerade Zeuge, wie Elia einen Auftrag von Gott erhält: Er soll sich am Bach Krit verstecken. Gott fügt hinzu: »Und du sollst aus dem Bach trinken …«
Aha, für Trinken ist in der Dürrezeit also gesorgt. Aber wovon kann er sich am Bach sonst ernähren? Vielleicht von Kräutern oder von Fischen?
Mitten in diese Gedanken hinein kannst du wieder Worte hören. Es klingt, als wenn sie in der Luft schweben würden, wie ein Säuseln. Du hörst genau zu: »… und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.«
Nun, aus dem Bach zu trinken, das kann man leicht verstehen. Aber dass Raben Elia versorgen sollen? Das hört sich doch sehr verrückt an.
Ob Elia das glauben kann?
Was wird der Prophet nun tun?
In der Bibelstelle steht geschrieben:
»Er aber ging hin und tat nach dem Wort des Herrn.«
So verrückt, wie die Idee des Herrn auch sein mag, Elia handelt genau nach seinem Wort. Was für ein großes Vertrauen muss das sein, das Elia in Gott hat. Obwohl die Worte unglaublich klingen, geht, ja eilt er nun in eine bestimmte Richtung weiter.
Du folgst ihm. Es ist kein bequemer Weg, aber das musst du dir anschauen.
Ihr seid ein gutes Stück gelaufen, und leise ist nun ein Plätschern zu hören. Und da erblickst du Wasser, einen Bach. Es ist der Bach Krit. Elia bleibt stehen und schaut sich um. Er beginnt, sich eine kleine Hütte aus Ästen und Blättern zu bauen. Du schaust ihm dabei eine Weile zu.
Mmh, langsam bekommst du Hunger. Elia scheint es wohl ähnlich zu gehen. Er schaut nach oben und es sieht so aus, als würde er den Himmel absuchen. Der Prophet erwartet wohl tatsächlich, dass Vögel ihm etwas zu essen bringen! Da am Himmel nichts zu sehen ist, wendet er sich dem Bach zu, schöpft daraus etwas Wasser mit den Händen und trinkt.
Da, du hörst Flügelschlagen.
Du traust deinen Augen kaum, tatsächlich kommt ein recht großer Vogel angeflogen. Sein schwarzes Gefieder glänzt und er sieht prächtig aus. Es ist ein Rabe. Was trägt er denn da im Schnabel? Es sieht aus wie ein großes Stück Brot. Oh, da kommt ja ein zweiter Rabe. Wunderschön glänzen seine Augen, wie kleine, schwarze Perlen. Auch er trägt etwas im Schnabel. Sonderbar, es scheint ein Stück Fleisch zu sein. Die beiden Vögel legen Elia Brot und Fleisch zu Füßen. Eine große Freude legt sich auf sein Gesicht. Gott, der Herr, hat sein Wort gehalten. Dann heben sich die Raben wieder empor und ziehen einige Kreise am Himmel. Nun fliegen sie davon. Du schaust ihnen nach, bis du sie nicht mehr sehen kannst.
Zufrieden setzt sich Elia ans Ufer des Baches, spricht ein Dankgebet und bereitet seine Mahlzeit zu. Er wirkt sehr ergriffen. Schau ihm einen Moment zu, wie er Brot und Fleisch andächtig isst.
Mit einem Mal kommt dir eine Zeile in den Sinn.
»Unser tägliches Brot gib uns heute.« So hallt es ganz sanft in dir.
So lautet doch eine Zeile im Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, im Vaterunser. Ja, an der Stelle bitten wir Gott darum, dass er uns an diesem Tag versorgt.
Wie ist das wohl bei Elia? Kommen die Vögel noch einmal und bringen ihm etwas zu essen?
In der Bibel heißt es:
»Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.«
Das ist ja fast unglaublich: Elia wird tatsächlich ganz versorgt, er bekommt zwei Mal am Tag die Nahrung, die er braucht.
Du betrachtest Elia noch einen Moment.
Da hebt er den Kopf und blickt dir mit ganz sanftem Blick in die Augen. Es scheint, als wenn er dir zulächelt. Vielleicht möchtest du zurück lächeln.
Nun ist es langsam an der Zeit, zurückzureisen.
Das Bild von Elia, dem Bach und der Umgebung wird immer blasser und blasser.
Wir treten nun unsere Rückreise an. Wir starten und reisen übers Meer, zurück Richtung Deutschland nach … (hier den eigenen Ort einfügen). Und wir reisen auch durch die Zeit, wieder vorbei an Jesu Geburt und weiter bis ins Hier und Jetzt.
Ich zähle jetzt von 3 bis 0, bei 0 bist du angekommen.
3, 2, 1, 0.
Atme zweimal tief durch, räkel und streck dich.
Herzlich willkommen zurück in … (hier den eigenen Ort einfügen) am … (hier Wochentag und Datum einfügen). Du bist jetzt wieder voll da, wach und ausgeruht.
Der Bibeltext kann noch einmal zusammenhängend vorgelesen werden, bevor man in den Austausch über das Erlebte geht.
Alle halten ihre Hände wie ein Dach über den Kopf.
Guter Gott,
du bist unser himmlischer Vater
und sorgst für uns.
Wir danken dir dafür.
Begleite uns mit deinem Segen
auf all unseren Wegen. Amen.
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