19. Januar 2025 – Smileys

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025 Bild 1-7: Lachen;
zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025
Karten zum Gestalten
; zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025

Bild Schneeglöckchen; zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen (Foto: ©AdobeStockPhotos/Man888)


Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025
Bild 8: Segnende Hände
; zur Reihe Zwischen Angst und Vertrauen

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Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025 Segensworte; zur Reihe Große im Kigo

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025
Wetter-Illustrationen zur Reihe Elia – Vertrauen lohnt sich

Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 1/2025 Verkehrszeichen zur Reihe Jesus sagt: „Ich bin …“

Ein halbes Jahrhundert Partnerschaft

Partnerschaft seit einem halben Jahrhundert

Seit über 50 Jahren gibt es die Partnerschaft zwischen dem Evangelischen Landesverband für Kirche mit Kindern in Württemberg e. V. «und der Sunday School (Kindergottesdienst) der Presbyterianischen Kirche in Kamerun. Im Jahr 2022 waren vom Landesausschuss Alexander Veigel und ich, Markus Grapke (Landespfarrer für Kirche mit Kindern), zu Gast in Kamerun.

Besuch in Deutschland

Nun hatte der Landesverband zwei Männer und zwei Frauen nach Deutschland eingeladen (17.–30.06.2024): 

  • Reverend Joseph Ndeh Nkwenti (rechts; zuständiger Pfarrer für Kindergottesdienst)
  • Rose Mendi Bate (daneben; die Sekretärin im Büro der Sunday School in Bamenda)
  • Margaret Bechem (2. von links) 
  • Vincent Funwi Neba (links; beides erfahrene Sunday School Teacher und Leitende im Bereich Kinderkirche).
Bürgerkrieg in Kamerun

»Welchen Eindruck habt ihr von Deutschland?« Immer wieder wurden unsere kamerunischen Gäste danach gefragt. Rose sagte: »Hier ist Frieden. Hier kann man ruhig schlafen.« Zuhause höre sie nachts Schüsse. Ruhig schlafen könne sie deshalb nicht. 
Man muss wissen: Seit 2016 herrscht in Kamerun Bürgerkrieg. Kamerun ist ein zweigeteiltes Land: Es besteht aus einem (größeren) französischsprachigen und einem englischsprachigen Teil. Nachdem die Rechte der Menschen im englischsprachigen Teil immer mehr beschnitten wurden, kam es zu Aufständen. 
Fatal an dieser Situation: Jederzeit kann jede und jeder verdächtigt werden – selbst in der eigenen Familie. 
Die Folge: Menschen werden gekidnappt oder gar ermordet. Deshalb der – knapp zusammengefasste – Rat unserer Partnerinnen und Partner: »Lieber nicht über Politik reden!«

Stifte statt Waffen

Margaret, die als Rechtanwältin bereits für verschiedene Nichtregierungsorganisationen gearbeitet hat, gründete zur Stärkung von Mädchen und Frauen die Organisation »Women in Development for Change – Wid4c«. Übersetzt heißt das etwa: Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit für Wandel. 

Sie sieht in den Frauen einen Schlüssel zum Frieden, insbesondere in den Müttern der Aufständischen. 

Ihre Friedensbotschaft: »Gebt den Kindern Stifte, keine Gewehre!«

Willkommensgottesdienst 

Reverend (Pfarrer) Joseph wirkte mit beim Willkommensgottesdienst für die beiden neuen Pfarrerinnen beim Landesverband: Magdalena Mannsperger und Katharina Lewitz. Leider konnte Pfarrerin Lewitz kurzfristig nicht teilnehmen, deswegen ist auf dem Foto nur Pfarrerin Mannsperger zu sehen.

Café Kunterbunt 

Doch Pfarrerin Lewitz und die kamerunischen Gäste konnten zum Glück schon in der ersten Woche des Besuchs Zeit miteinander verbringen. Zum Beispiel im Diakonieladen Nürtingen oder bei »Café Kunterbunt« in Ruit (das Konzept dieses Angebots wird in diesem Heft vorgestellt, s. Seite 120) oder beim 
gemeinsamen Abendessen.

Partizipation

Nach dem Willkommensgottesdienst fand mit zahlreichen Gästen der »Abend der Begegnung« im sog. Rittersaal des Klimaschlosses Beilstein, statt.
Dabei kam es zum Wiedersehen mit der Beilsteiner Bürgermeisterin, Barbara Schoenfeld. Bereits am zweiten Tag, an dem die Gäste in Deutschland waren, hatte sie uns ins Rathaus eingeladen. Die Erdbeertörtchen, die es gab, waren »amazing«. Doch auch der Austausch über Demokratie, Beteiligung und Bürgerrechte stieß auf großes Interesse. 
Spontan lud uns die Bürgermeisterin zu einem Forum in der Stadthalle ein, das abends stattfand. Dabei wurden die Ergebnisse einer Bürger*innenbefragung vorgestellt. Vincent sagte anerkennend: »Daran erkennt man eine starke Führungspersönlichkeit, dass sie die Basis einbezieht und auf sie hört.« 
Hier kamen unsere Gäste dann mit zahlreichen Menschen aus Beilstein ins Gespräch. »Die Leute hier sind alle freundlich und 
offen.« Diese Rückmeldung fiel während dieser zwei Wochen noch öfter.

Kindergottesdienst in Hohebach

Am Halbzeitsonntag waren wir im Kindergottesdienst Hohebach bei Pfarrer Markus Speer eingeladen. Während in Kamerun zwischen 200 und 2.000 Kinder gemeinsam zur Sunday School gehen, kamen hier rund 20 Kinder zusammen. Unseren Gästen waren diese Fakten aus den vielen Gesprächen im Vorfeld bereits bekannt – jetzt konnten sie erleben, welche Chance in der religionspädagogischen und gottesdienstlichen Arbeit mit kleinen Gruppen steckt. 

»Ihr redet auf Augenhöhe mit ihnen«, stellte Reverend Joseph anerkennend fest. »Reverend Markus erzählt lebendig und frei. Und er kniet sich zu den Kindern hinunter.« So könne man viel mehr auf die einzelnen Kinder eingehen. Das sei so in Kamerun gar nicht möglich!

Paradies der Tiere

Nach dem Kindergottesdienst lud Markus Speer die Delegation zum Pizzaessen in seinen »Tierparadies-Garten« ein. Von Rose war zu hören: »Ich habe noch nie zuvor eine Pizza gesehen.« Und alle waren beeindruckt, wie sich Pfarrer Speer um seine Tiere kümmert.

Frauen in Leitungspositionen

Immer wieder war Stuttgart unser Ziel. So 
wurden wir von Synodalpräsidentin Sabine Foth, Prälatin Gabriele Arnold und dem Mitarbeiter im Synodalbüro, Alexander Veigel, zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Bei schwäbischen Maultaschen lernten unsere Gäste zwei weitere Frauen in Leitungspositionen kennen. Margaret wollte wissen: »Habt ihr Tipps für uns Frauen?« Bildung war eines der Schlüsselwörter, das als Antwort genannt wurde.

Beim Besuch im »Evangelischen Stift Tübingen« antwortete Studieninspektorin Dr. Viola Schrenk auf dieselbe Frage: »Man muss den Frauen sagen: >Habt keine Angst!<«

Begegnungen

Zu Beginn der zweiten Woche wurden wir von Sara Widmann (links), Pfarrerin und Mitglied im Landesausschuss, zum Abendessen und Friedensgebet nach Calmbach eingeladen.

Die Freude war groß, als unsere Gäste dort auch Pfarrer Frank Widmann (Mitte), Sara Widmanns Vater und meinen Vorgänger, kennenlernen konnten. Über ihn hatten sie nämlich schon viel Gutes gehört. Aufgrund des Stellenwechsels hatten Frank Widmann und Reverend Joseph nur über WhatsApp Kontakt – dem Kommunikationsmittel in unserer Partner-
schaftsarbeit.

»Zurück zu den Wurzeln«

Der wichtigste Programmpunkt während ihrer Zeit hier war für unsere Gäste der Besuch der Basler Mission, den sie selbst vorgeschlagen hatten. 

Die Geschichte der Presbyterianischen Kirche in Kamerun beginnt mit der Basler Mission, die 1886 erstmals Missionare nach Kamerun entsandte. In den Schilderungen von Reverend Joseph wurde deutlich, dass die Geschichte der 
Verstrickung von Mission und Kolonialismus heute in Kamerun sehr ambivalent gesehen wird. 

Der Tag der Unabhängigkeit von der Basler Mission wird seit 1957 jährlich gefeiert. Der Archivar der Basler Mission, Patrick Moser, zeigte uns aus dem riesigen Fundus einige Dokumente und Schriftstücke, die Ausschnitte der Geschichte der Basler Mission in Kamerun nachzeichnen.

Highlights


Ein besonderes Highlight war die Stocherkahnfahrt auf dem Neckar in Tübingen (rechts)

Wie auch die Führung unter dem Dach des  Ulmer Münsters – und über den Dächern von Ulm (unten).

Beide Male mussten unsere Gäste innere Hürden überwinden – was sie bravourös geschafft haben. Und … es hat sich gelohnt.

Dankbar für …

… die Freundlichkeit Gottes, die in all diesen Begegnungen erfahrbar war. 
… alle, die mit uns in dieser Zeit auf unterschiedliche Arten »Leben geteilt« haben. 
… alle Erlebnisse! Sie sind in einem Bericht aus Worten gar nicht zu beschreiben; deshalb ein weiterer Blick durch die Fotos.
… das Hausteam im »Klimaschloss Beilstein«, von dem wir in diesen zwei Wochen wunderbar umsorgt wurden. Ihm ein ganz besonderer Dank.

Ruhig schlafen

Wenn wir im Haus der Kinderkirche das nächste Mal zum Abschluss des Abends  singen: »Lieber Gott, nun lass uns ruhig schlafen«, werde ich an unsere Partnerinnen und Partner in Kamerun denken. 
Ich kann dankbar sein, hier ruhig schlafen zu können. 
Selbstverständlich ist das nicht.


Gegen Ende des zweiwöchigen Besuchs der Delegation aus Kamerun war diese von Synodalpräsidentin Sabine Foth zur Tagung der Landessynode der Ev. Kirche in Württemberg eingeladen. Reverend Joseph Ndeh  Nkwenti wurde um ein Grußwort gebeten. Darin brachte er die Verbundenheit und den Dank zum Ausdruck, schilderte aber auch die schwierige Lage in Kamerun – insbesondere für Kinder und Jugendliche. 

Nachfolgend einige Ausschnitte aus dieser Rede (Stuttgart, 27.06.2024):

»… Heute leiden unsere Kinder unter den Sünden und Fehlern ihrer Eltern. Viele sind zu ihren eigenen Müttern und Vätern geworden, die sich um ihre Geschwister kümmern und nicht wissen, woher sie ihren Lebensunterhalt nehmen sollen. Unsere Straßen und Mülltonnen sind übersät mit diesen Kindern, die dort nach irgendetwas suchen, um sich und ihre Geschwister zu ernähren. 
Aufgrund dieser Notlage wurden viele unserer Mädchen sexuell missbraucht und sind zu Sexmaschinen für diejenigen geworden, die als ihre Väter in Frage kommen. Einige sind bereits im Alter von 13 Jahren schwanger. Die Zahl der Teenagerschwangerschaften und der ungewollten, sexuell übertragbaren Krankheiten ist hoch.

Auf der anderen Seite wurden Jungen dazu 
radikalisiert, die Waffe gegen ihr eigenes Volk zu tragen. Man hat ihnen beigebracht, dass die Waffe ihr Gott ist. Sie wurden davon abgehalten, zur Schule zu gehen. 
Viele Schulabbrecher in Kamerun befinden sich auf dem Arbeitsmarkt, weil ihnen eingeredet wird, dass die Schule eine Zeitverschwendung ist. 

Dies ist eine der Fragen, die uns weinen lässt und uns hoffnungslos macht. 
Doch wir sind getröstet, dass wir Sie, die Württembergische Landeskirche, als Quelle der Hoffnung haben. Ihre Unterstützung, die sie uns in jüngster Zeit geschickt haben, konnten wir dafür nutzen, um Lebensmittel für die binnenvertriebenen Sonntagsschulkinder in Bamenda, in der Nordwest-Region von Kamerun, zu kaufen. 
… Wir beabsichtigen, mit Ihrer Unterstützung ein Trauma- und Computerzentrum für die Kinder der Sunday School (Kinderkirche) zu bauen (s. u.), die aufgrund der anglophonen Krise vertrieben wurden und in Bamenda auf der Straße sind …«

Reverend Joseph Ndeh Nkwenti
Alle Fotos: Evangelischer Landesverband 
für Kirche mit Kindern in Württemberg e. V.

Das Spendenprojekt

Seit 2016 herrscht im englischsprachigen Teil Kameruns Bürgerkrieg. Etwas sicherer ist es in den Städten. Deshalb fliehen viele Menschen – auch Kinder – vom Land in die Stadt. 
Dort mangelt es an Kleidung und Nahrung, Schulbildung, technischer Ausstattung, sicheren Orten, wo sich Kinder unbeschwert aufhalten können. Es gibt keine staatliche Hilfe!
In der Stadt Bamenda kümmert sich nun die Sunday School um die Kinder.
Sie unterstützt sie, indem sie Kleidung und Lebensmittel organisiert, Schulbücher zur Verfügung stellt und Schulgebühren übernimmt.
Die Fotos oben zeigen, wie die Kinder mit Reis versorgt werden. 
Reverend Joseph Ndeh Nkwenti möchte ein Trauma- und Computerzentrum für die Kindern errichten. Mit einer Spende hierfür, könnt ihr den Flüchtlingskindern in Bamenda helfen. Euren Betrag überweist ihr bitte an folgendes Spendenkonto: 

Ev. Landesverband für  Kirche mit Kindern in Württemberg e.V.
Evangelische Bank
IBAN DE14 5206 0410 0000 4058 92
Verwendungszweck: Bamenda
BIC GENODEF1EK1

Wir sagen »Danke« – auch im Namen der Kinder in Bemanda!

Tipp: Bei einer Einzelspende bis zu 300,00 € benötigt das Finanzamt keine amtliche Spendenbescheinigung. Der entsprechende Eintrag auf dem Kontoauszug reicht hierfür aus. Auf Wunsch stellen wir jedoch gerne eine Spendenbescheinigung aus. Einfach bei der Überweisung vermerken.

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