Er ist das Brot, er ist der Wein (EG 228, KuS 270)
(nach Psalm 121; KuS 672)
(Psalm 31; KuS 653)
Gott, manchmal machen wir das Falsche.
Manchmal reden wir,
obwohl wir besser nichts gesagt hätten.
Manchmal schweigen wir,
obwohl reden besser gewesen wäre.
Manchmal verletzen wir Menschen,
die wir eigentlich liebhaben.
Judas hat einen großen Fehler gemacht, Gott.
Bewahre uns davor, Menschen weh zu tun.
Und wenn wir es doch getan haben,
dann hilf, dass wir unseren Fehler erkennen.
Und halte uns trotzdem fest in deiner Liebe.
Amen.
Ein »Irrgarten« mit mehreren Sackgassen und einem Lösungsweg wird gestaltet (je nach Raumgröße des Raumes mit entsprechendem Material wie z. B. Seilen, Stühlen, Bausteinen, ausgerolltem Toilettenpapier). Die Wegbreite sollte mindestens 30 cm betragen, damit ihn Kinder alleine oder in kleinen Gruppen durchlaufen können.
Und so geht‘s:
Ein Kind versucht es alleine. Verrennt es sich auf dem Weg und bleibt in einer Sackgasse stecken (wie Judas), erfüllt es dort eine kleine Aufgabe (z. B. 10 Kniebeugen). Dann setzt es die Suche nach dem richtigen Weg fort. In jeder Sackgasse wartet eine andere Aufgabe (20 Sekunden auf einem Bein stehen; ein Lied singen …).
Spielvariante 1:
Bei einer härteren Variante wird das Kind in einer Sackgasse aufgefordert, den Irrgarten sofort zu verlassen und sich für eine bestimmt Zeit von der Gruppe zu entfernen. (Es fühlt sich dadurch ausgeschlossen und ist vielleicht enttäuscht.)
Spielvariante 2:
Wenn das Kind in eine Sackgasse kommt, eilen andere zu Hilfe und gehen gemeinsam zum Startpunkt zurück, um gemeinsam erneut zu starten und den Weg zum Ausgang zu finden. Bei dieser Variante werden auch »Fehlversuche« (Sackgassen) gemeinsam korrigiert.
Am Ende können im Gespräch die verschiedenen Erfahrungen der Kinder angesprochen werden (sich verrannt haben, alleine fühlen, Hilfe bekommen oder anbieten).
Wie »Faules Eis« mit einem gebastelten Kussmund aus Tonkarton, der evtl. beschwert ist.
Schwere Steine werden mit Kussmündern bemalt. Jedes Kind bekommt zum Abschied einen in die Hand gedrückt – mit seiner vollen Schwere.
Jesus ist mit seinen Freunden nach Jerusalem gegangen. Da ist der Tempel. Der Tempel ist ein großes Haus für Gott, mit einem goldenen Dach. Schon von weitem kann man es sehen. Viele Menschen sind nach Jerusalem gekommen. Große, kleine, alte, junge. Was für ein Gewusel das ist! Die Stadt ist ganz voll. Manche von den Menschen kennen Jesus. Und viele haben von ihm gehört. »Jesus – der kann von Gott erzählen wie niemand sonst«, sagen sie. »Jesus kann uns die Bibel erklären, dass wir alles verstehen«, sagen andere. »Er hat sogar die Kinder gesegnet, die sonst nicht wichtig sind«, erzählen wieder andere. »Ja, Gott hat uns Jesus geschickt. Er ist unser Heiland.«
Auch viele römische Soldaten sind in der Stadt. »Das ganze Land gehört uns Römern!«, sagen sie. »Und alle müssen uns gehorchen!« Die Menschen mögen die römischen Soldaten nicht. Und den römischen Soldaten ist es unheimlich, dass da so viele zum Tempel gehen. Die römischen Soldaten haben andere Tempel. Als sie merken, dass so viele Menschen Jesus gut finden, werden sie ganz böse. »Die Menschen tun hier so, als sei Jesus ihr König«, sagen sie. »Dabei stimmt das doch nicht. Unser Kaiser ist hier der König. Wir sind hier die Chefs!« Die Römer wollen Jesus umbringen.
Aber wie können sie Jesus finden? Die Stadt ist groß. Und es sind so viele Menschen. Viele erzählen von Jesus, doch nirgends ist dieser Jesus zu finden.
Jesus ist in der Stadt, und seine Freunde sind immer bei ihm. Jesus ahnt, dass bald etwas Schlimmes passiert. Aber er weiß auch: »Gott ist bei mir. Auch dann, wenn ganz Schlimmes passiert.«
Einer von Jesu Freunden heißt Judas. Er sagt den Römern: »Ich verrate euch, wo ihr Jesus finden könnt!« Ich weiß nicht, warum Judas das tut.
Doch Jesus ahnt, dass Judas ihn den Römern verrät. Deshalb ist Jesus traurig. Aber böse ist ist auf Judas nicht.
Abends haben sie ein Festessen miteinander. In allen Häusern in Jerusalem feiern die Menschen an diesem Abend. Es ist ein bisschen wie heute bei uns an Weihnachten. Jesus weiß schon alles, obwohl es ihm niemand gesagt hat. Er weiß, dass Judas den Römern sagen wird, wo sie ihn finden. Doch Jesus schickt Judas nicht fort. »Gott wird es so machen, wie es richtig ist«, denkt Jesus. Manchmal machen Menschen falsche Sachen. Und manchmal wissen sie noch nicht einmal selbst, warum sie das tun.
Vielleicht denkt Judas: »Wenn jetzt Soldaten kommen und Jesus verhaften, dann ruft Jesus alle Engel zu Hilfe. Und die kommen dann und verjagen die Soldaten. Im ganzen Land. Und dann wird alles gut.« Vielleicht denkt er das. Ich weiß es nicht. Judas zeigt also den Soldaten, wo sie Jesus finden. Damit sie nicht aus Versehen den falschen festnehmen, gibt er Jesus zur Begrüßung einen Kuss. So hat er es mit den Soldaten verabredet. Und dann nehmen sie Jesus mit.
Aber Jesus ruft nicht die Engel. Niemand verjagt die Soldaten. Die Freunde von Jesus bekommen stattdessen große Angst. Und Judas denkt: »Ich hab einen schrecklichen Fehler gemacht.« Judas ist sehr traurig.
Als Joshi an diesem Mittag von der Schule kommt und gleich in die Küche stürmt, merkt seine Oma sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist. »Hallo Joshi, wie schön, dass du da bist«, sagt sie freundlich. Aber da bricht es schon aus Joshi heraus: »Jonas ist so ein Judas! So fies, so gemein! Ich werde nie wieder ein Wort mit ihm reden!« Fast scheint es, als würde er vor Wut weinen. »Jetzt setz dich erstmal hin und trink ein Glas Saft«, sagt Oma. »Und dann erzähl ganz ruhig der Reihe nach. Jonas, das ist doch eigentlich dein Freund, oder?«
Joshi stürzt das Glas hinunter, und es sieht so aus, als glitzerten ein paar Tränen in seinen Augen. »Das ist es ja! Wenn es Kevin gewesen wäre, der ist sowieso ein Hinterfotz, das weiß jeder!« – »Na, das ist jetzt auch kein schönes Wort«, unterbricht ihn die Oma. »Aber Jonas muss doch zu mir halten! Denk mal, ich hab doch die Mathehausaufgaben nicht gemacht …« – »Und warum nicht?«, unterbricht ihn die Oma streng. »Nicht schimpfen, Oma, das war ganz aus Versehen! Ich wollte sie nach dem Fußball machen, und dann hab ich geduscht, und dann gab es schon Abendessen, und dann hab ich sie einfach vergessen. Und in der Pause wollte ich sie schnell abschreiben, und Jonas hat mich einfach nicht gelassen, stell dir vor. Das war schon gemein. Und dann hat er doch tatsächlich, kaum war Herr Schupfner in der Klasse, ganz laut gesagt: >Der Joshi hat keine Hausaufgaben!< So ein Judas!« »Wie kommst du denn darauf, dass Jonas ein Judas ist?«, fragt die Oma. »Weißt du überhaupt, wer der Judas war?« – »Na, so ein Fiesling halt. Ein ganz übler Fiesling. So einer wie Jonas und Kevin zusammen.«
Die Oma setzt sich an den Küchentisch und fängt an, den Obstsalat für den Nachtisch zu schnippeln. »Ob er wirklich so gemein war, da bin ich mir gar nicht sicher«, sagt sie nachdenklich. »Denn erstmal war er ein guter Freund von Jesus.« – »Echt jetzt?«, fragt Joshi. »Aber wenn er ein Freund von Jesus war, dann war er doch sicher nicht fies. Jesus hatte doch bestimmt nur tolle Freunde!« »Naja, die haben auch manchmal Fehler gemacht. Alle machen doch Fehler. Du hast zum Beispiel deine Hausaufgaben nicht gemacht. Und Jonas kann ja auch sehr lieb sein. Wo ihr vor zwei Wochen mal zusammen zum Mittagessen hier wart, da fand ich ihn eigentlich sehr nett und höflich …« – »Ja schon, aber heute war er fies. Und was hat Judas Fieses gemacht?« – »Weißt du das nicht? Du hast doch gemeint, Jonas sei ein Judas. Wie kamst du denn da drauf?« »Weiß nicht. Ich glaub, Opa hat das Wort mal gebraucht. Ich denk, das heißt hundsgemein?«
»Judas muss eigentlich schon ein feiner Kerl gewesen sein«, denke ich, »sonst wäre er sicher nicht mit Jesus umhergezogen. Er war jedenfalls auch dabei, als Jesus mit seinen Freunden nach Jerusalem reiste. Da war doch der große Tempel. Und da sind immer ganz viele Menschen gewesen. Und als Jesus kam, haben viele gesagt: >Jesus, dich hat bestimmt Gott geschickt! Du bist unser König!<« – »König? Echt?« – »Naja, so etwas ähnliches. Er war ja ein Lehrer der Bibel. Und viele haben gemerkt: Wenn Jesus erzählt und spricht, und manchmal sogar Menschen gesund macht, dann ist Gott ganz nahe. Die Römer jedenfalls, die damals überall waren, die haben das mitgekriegt. Und die dachten: >Wenn alle auf den Jesus hören, dann gehorchen sie uns nicht mehr. Der Jesus, der muss weg.< Und da wollten sie ihn umbringen. Da waren die Römer damals ganz schnell mit.« – »Das ist ja ganz gemein! Und was hat Judas damit zu tun? Was hat der jetzt Fieses gemacht?«
»Tja«, sagt die Oma und schält eine Birne. »In der Bibel steht, dass er den Soldaten erzählt hat, wo sie Jesus finden können, um ihn zu verhaften. Die Stadt war ja voller Menschen. Gar nicht so leicht, da jemanden zu entdecken. Judas sagte: >Ich kann euch den Jesus zeigen.< Und dann ging er mit den Soldaten dorthin, wo Jesus war. Und damit sie den richtigen mitnehmen, begrüßte Judas den Jesus ganz freundlich und gab ihm einen Kuss auf die Backe.« – »Und dann haben sie ihn verhaftet? Boah, war das gemein von Judas! Warum hat er das gemacht? Wo er doch ein Freund war«, fragt Joshi ganz empört. »Ja, das weiß ich nicht. Und das steht auch nicht in der Bibel. Genauso wenig weiß ich, warum Jonas dem Herrn Schupfner gesagt hat, dass du keine Hausaufgaben hast. Manchmal machen Menschen einfach falsche Sachen. Ich hab freilich einmal einen Grund gehört, den Judas vielleicht gehabt hat.« – »Und welcher ist das?«, fragt Joshi interessiert. »Vielleicht wollte Judas, dass Jesus endlich alle Engel zu Hilfe ruft und die Römer aus Jerusalem hinauswirft. Und er hat gemerkt, dass Jesus das nicht will. Aber dann hat Judas gedacht: >Wenn Jesus jetzt verhaftet wird, dann kommen bestimmt ganz viele Engel und helfen ihm.<« – »Die kamen aber gar nicht, nicht wahr?« – »Richtig, die kamen nicht. Und Judas merkte, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hat.
Aber jetzt essen wir zu Mittag.
Da kräht der Hahn.
Bleibet hier und wachet mit mir (KuS 369, KKL 98, HuT 128)
Eingeleitet mit dem Satz: »Wir beten Worte, die Jesus gesagt hat.«
Herr Jesus Christus,
alle haben dich allein gelassen,
als du verhaftet wurdest.
Obwohl sie deine Freunde waren.
Und obwohl sie dich liebhatten.
Sogar Petrus hat dich im Stich gelassen.
Manchmal sind wir auch allein,
und niemand ist da – obwohl es gut wäre.
Dann können wir an dich denken.
Dann bist du da.
Sei du bei allen Menschen,
die sich ganz allein fühlen.
Und hilf, dass wir andere nicht allein lassen.
Dass niemand in der Schule ausgegrenzt oder ausgelacht wird.
Und dass wir mutig sind
und den Mund aufmachen,
wenn andere im Stich gelassen werden.
Amen.
Zwei Kinder stehen hintereinander. Das vordere lässt sich nach hinten fallen. Das hintere fängt das fallende Kind auf. (Beruht auf absoluter Freiwilligkeit!)
Anschließend Reflexionsrunde:
Gute Anleitungen finden sich im Internet (z. B. unter folgenden Stichworten: Familienleben Freundschaftsbänder).
Material: Pappteller, Schere, Bleistift, etwas Tonpapier (rot und gelb), Klebstoff, Wackelauge oder schwarzer Stift, je eine Schablone für Hahnenkamm, Kehllappen und Schnabel.
Und so geht’s: Der Hahnkörper ist aus einem halben Pappteller, die Schwanzfedern werden aus einem Viertel Pappteller ausgeschnitten. Hahnenkamm und Kehllappen auf rotes, den Schnabel auf gelbes Tonpapier aufmalen und ausschneiden. Anschließend das alles und das Wackelauge an den Körper ankleben (oder aufmalen).
Material: Pro Hahn eine Klopapierrolle, rotes Tonpapier für Hahnenkamm und Schnabel, bunte Tonpapierreste, Klebstoff, Schere, schwarzer Stift zum Augen aufmalen (oder Wackelaugen), 2 Wäscheklammern, je eine Schablone für Hahnenkamm und Schnabel.
Und so geht’s: Für die Federn aus den Tonpapierresten schmale Streifen schneiden und leicht kringeln (mit der Scherenkante vorsichtig drüberziehen). Anschließend Hahnenkamm und Schnabel ausschneiden. Die Klopapierrolle oben zusammendrücken. Den Schnabel vorne ankleben, alles andere zwischen die Klopapierrolle oben. Mit den Wäscheklammern fixieren, bis alles getrocknet ist. Dann noch die Augen aufmalen (oder ankleben).
Der Kreuzweg Jesu
Bildkarten für das Kamishibai-Erzähltheater
11 stabile, ansprechende DIN-A3-Bilder plus gebrauchsfertigem Erzählvorschlag.
€ 18,00; Best.-Nr. 32631
zu Osterblume Bastelbogen, rechts:
Osterblume
Bastelbogen
Außer der Geschichte von Judas (13.04.) und Petrus (17.04.) erzählen die Blütenblätter noch weitere Geschichten dieser Reihe: vom Abendmahl bis zur Auferstehung. Die Illustrationen können die Kinder auf einer Seite selbst ausmalen.
€ 1,20 (ab 10 Ex. je € 1,10); Best.-Nr. 1723
Passion und Ostern
Doppel-Figurenset für die Erzählschienen
20 stabile Bildkarten plus Textvorschlag erzählen anschaulich Passion und Ostern nach Lukas.
€ 20,00; Best.-Nr. 1663
Jesus sitzt mit seinen Freunden zusammen. Sie feiern ein Fest. In der ganzen Stadt feiern sie das Fest. Überall. Die Menschen denken daran, wie Gott sein Volk aus Ägypten befreit hat. Damals mussten ihre Vorfahren in Ägypten schwer und hart arbeiten. Gott hat die Menschen davon befreit. Deshalb feiern sie heute. Wie jedes Jahr. Es ist ein fröhliches Fest. Eigentlich. Aber die Freunde von Jesus merken, dass etwas nicht stimmt.
Warum schaut Jesus so ernst? Warum sieht er so traurig aus? Jesus weiß, dass er bald sterben wird. Die Römer werden ihn töten. Bald werden sie nicht mehr beieinander sitzen können. Bald wird er nicht mehr da sein. Nicht mehr so wie jetzt. »Bald werdet ihr mich alle allein lassen«, sagt Jesus plötzlich. Da werden sie ganz traurig. Vielleicht sogar ein bisschen wütend. »Wie kommst du darauf, Jesus? Nie werden wir dich alleine lassen. Immer werden wir jedem sagen, dass du unser Freund bist.« Petrus sagt das besonders laut. Aber Jesus sagt zu ihm: »Bevor der Hahn morgen früh kräht und alle weckt, da wirst du dreimal gesagt haben: Ich kenne keinen Jesus!«
Petrus versteht nicht, was Jesus da sagt. Er sagt: »Niemals wird das passieren! Immer werde ich sagen, dass ich dich kenne. Du bist doch mein Freund und mein Lehrer.« Da nimmt Jesus das Brot und bricht es in Teile, damit alle etwas bekommen. So hat er das immer gemacht. Aber dann sagt er auf einmal: »Ich werde bald sterben. Später, wenn ich gestorben bin, dann sollt ihr immer wieder zusammen kommen und das Brot auch so brechen und verteilen. Und wenn ihr es dann miteinander esst, dann werde ich bei euch sein.«
Seine Freunde schauen sich an. Sie wollen nicht, dass Jesus stirbt. Aber es ist schön, was Jesus da gesagt hat.
Dann kommen Soldaten. Sie nehmen Jesus mit. Alle seine Freunde laufen davon, ganz schnell. Sie haben Angst. Vielleicht verhaften die Soldaten sie auch noch? Nur Petrus läuft nicht weg. Er läuft den Soldaten und Jesus hinterher. Aber aus sicherer Entfernung. Er hat auch Angst. Aber er will in der Nähe von Jesus bleiben. Und er will wissen, was passiert. Dann kommen sie in einen Hof. Jesus wird von fremden Leuten ausgefragt. Petrus stellt sich ganz hinten in die Ecke. Da vorne sieht er Jesus.
Da kommt plötzlich eine Frau zu ihm. »Hey«, sagt sie, »du gehörst doch auch zu dem Jesus?« Petrus erschrickt. Er hat Angst. Er sagt ganz schnell: »Nein, wen meinst du? Den kenn ich gar nicht.« Dann kommt noch eine Frau. Sie sagt: »Du bist doch ein Freund von Jesus! Ich hab dich doch schon mal zusammen mit ihm gesehen!« Petrus hat noch immer Angst. Verhaften sie ihn vielleicht auch? »Du musst mich verwechseln, den kenn ich nicht«, sagt er ganz schnell. Dann kommt noch eine dritte dazu. »Du schwindelst!«, sagt sie ganz laut. »Du kommst doch aus der gleichen Gegend. Du redest genau so wie dieser Jesus!« Petrus wird rot. Er hat Angst. »Lasst mich in Ruhe!«, sagt er ganz laut. »Ich habe nichts mit dem zu tun! Ich kenn den gar nicht!« Dann ist es ganz still im Hof. Nichts ist zu hören. Nur vorne reden die Soldaten mit Jesus. Auf einmal kräht irgendwo ein Hahn. Petrus erstarrt vor Schreck. Er denkt daran, was Jesus zu ihm gesagt hat: »Bevor der Hahn kräht, wirst du dreimal sagen: Ich kenne keinen Jesus!«
Petrus wäre so gern ein besserer Freund. Er muss weinen.
Joshi ist sehr glücklich an diesem Mittag. Oma hat Pfannkuchen gemacht. Er hat schon seinen dritten verputzt, als ihm etwas einfällt: »Nicht wahr, Oma, die anderen Freunde von Jesus, also die außer dem Judas, das waren aber richtig gute Freunde?« – »Wie gut, dass du mich daran erinnerst. Ich wollte dir ja die Geschichte weitererzählen … Ja, ich glaub schon, dass sie alle richtig gute Freunde waren. Auch den Judas hat Jesus sicher gemocht. Und bestimmt haben das auch alle gemerkt, als sie beim Pessachfest abends zusammensaßen und gegessen haben. Dennoch war die Stimmung irgendwie komisch. Vielleicht ahnten sie, dass die Römer Jesus etwas antun würden. Jesus selbst wusste es ganz genau.
Beim Essen hat Jesus dann ein Brot genommen, es in Stücke gebrochen und verteilt, wie er es schon oft gemacht hat. Aber dann hat er gesagt: >So wie das Brot zerbrochen wird, so werden sie auch mich zerbrechen. Aber ich werde trotzdem bei euch sein. Ihr sollt immer wieder zusammenkommen und das Brot miteinander teilen. Und ihr sollt etwas trinken. Dann bin ich bei euch.<«
Joshi hat der Oma mit offenem Mund zugehört, obwohl er nicht alles versteht.
»Hat das die Jünger nicht schrecklich traurig gemacht?«, fragt er. »Bestimmt«, antwortet Oma. »Da sagte Jesus noch etwas, und da sind sie dann richtig erschrocken: >Bald werdet ihr mir alle untreu sein. Ihr wollt nichts mehr mit mir zu tun haben.« – »Was?«, ruft Joshi empört. »Das wäre ja ganz gemein. Sie waren doch Freunde! Warum sollten sie da nichts mehr mit Jesus zu tun haben wollen?« – »Ja, das hat der Petrus auch gedacht und gleich widersprochen: >Selbst wenn dich alle im Stich lassen, ich werde das ganz bestimmt nicht tun!« – »Das finde ich klasse von Petrus«, sagt
Joshi zufrieden. »Tja, aber Jesus hat dann zu ihm gesagt: >Petrus, wenn der Hahn morgen früh kräht, hast du dreimal gesagt, dass du mich gar nicht kennst.<« – »Und? War das so?«, will Joshi wissen.
»Nun, nicht lange nach diesem Abendessen wurde Jesus von Soldaten verhaftet. Die Jünger waren schrecklich traurig. Und sie hatten Angst.« – »Das hätte ich wohl auch«, murmelt Joshi leise. »Schließlich hätten auch sie verhaftet werden können.« – »Deshalb liefen sie alle auch schnell weg«, erzählt die Oma weiter. »Nur Petrus, der ist ihnen heimlich hinterhergegangen. Die Soldaten haben Jesus ins Haus des Hohepriesters gebracht, der ihn verhören wollte. Petrus hat sich im Hof davor ans Feuer gestellt. Dort wollte er abwarten, was mit Jesus weiter passiert.
Im Hof waren noch andere Menschen. Plötzlich kam eine Frau auf Petrus zu, schaute ihn genau an und sagte: >Du gehörst doch auch zu diesem Jesus. Ich hab dich schon mal mit ihm zusammen gesehen.< Petrus erschrak und sagte ganz schnell: >Keine Ahnung. Den kenn ich nicht.<« – »Na, da hat er aber nochmal Glück gehabt«, sagt Joshi. »Das hat Petrus wahrscheinlich auch gedacht. Aber es kam noch eine zweite Frau. Auch die sagte: >Ja, du bist ein Freund von Jesus.< Wieder antwortete Petrus ganz schnell und jetzt schon ein wenig ärgerlich: >Nein, ich habe keine Ahnung, was du meinst.< Doch als sich dann eine dritte Frau vor ihn stellte und ganz laut sagte: >Klar gehörst du zu Jesus! Du redest doch auch genauso wie er. Ihr kommt aus der gleichen Gegend<, da sagte Petrus genauso laut: >Nein! Ich kenne diesen Jesus nicht!< Da endlich haben sie ihn in Ruhe gelassen.«
»Puh, da bin ich aber froh«, sagt Joshi erleichtert. Doch Oma fährt fort: »In diesem Moment hörte Petrus einen Hahn krähen. Da ist er weggerannt und hat bitterlich geweint.« Joshi fasst sich an den Kopf und ruft: »Natürlich! Der Hahn! Jesus hatte recht gehabt. Und auch der Hahn hat’s gewusst.« – »Na, ob der Hahn das gewusst hat, weiß ich nicht«, schmunzelt die Oma, »aber Petrus war sehr traurig. Er wäre Jesus gerne ein besserer Freund gewesen.«
Joshi überlegt eine Weile. Dann sagt er: »Ich glaube, Petrus hat den Jesus trotzdem liebgehabt. Er hatte halt Angst. Meinst du, Jesus war deshalb auf Petrus böse?« Oma denkt eine Weile nach. »Ich glaube nicht. Ich denke, Jesus hat Petrus verstanden. Aber traurig wird er wohl trotzdem gewesen sein.« – »Das glaub ich auch«, sagt Joshi. Und Oma meint: »Und jetzt werden Hausaufgaben gemacht.« Jetzt ist Joshi ein bisschen traurig. Denn er hört seiner Oma so gerne zu.
Holz auf Jesu Schulter (EG 97, KuS 98);
Als Jesus gestorben war
(KuS 100, KKL 99, MKL1 113);
Es geht ein Weinen um die Welt
(KuS 102, KG 55)
Psalm 22 (KuS 649)
Ganz allein und ganz verzweifelt warst du, als du gestorben bist, Herr Jesus Christus.
Dabei hast du den Menschen nur Liebe
gepredigt und gezeigt.
Es ist schlimm, dass du so sterben musstest.
Es ist schlimm, wenn Menschen sterben,
und sie dann so sehr fehlen.
Aber weil du gestorben und auferstanden bist,
brauchen wir keine Angst vor dem Tod haben.
Du lässt uns nicht allein.
Du hältst in deiner Hand alle Menschen,
die gestorben sind.
Ganz fest. Das ist gut.
Amen.
In kleinen Gruppen kann die heutige Geschichte (auch einschließlich Abendmahl und Verleugnung) begleitet von einer »Massage« noch einmal erzählt werden. Dabei »gehen« die Finger und Hände Wege und Bewegungen auf dem Rücken des Vorderkindes nach oder verweilen, klopfen, trommeln …
Mit dunklen Tüchern wird ein großes Kreuz auf den Boden gelegt. Auf möglichst dunkles Papier schreiben die Kinder in Stichworten, was sie bedrückt, herausfordert, ihnen wehtut und sie traurig macht. Anschließend besprechen.
Bis Ostern liegen lassen oder erneut auslegen.
Zwei (gesammelte) Stöcke mit Wolle/Schnur zu einem Kreuz binden und anschließend mit bunter Wolle umwickeln. Was gibt Trost in dieser schweren Zeit? Was hat Jesus wohl gestärkt für seinen schweren Weg? Was hat ihn ermutigt, weiterzumachen und nicht zu verzweifeln?
Labyrinth zum Rätseln und Bearbeiten. Die einzelnen Geschichten können von den Mitarbeitenden/Kindern mit Symbolen hineingemalt werden: Brot = Abendmahl; Ketten = Verhaftung; Hahn = Verleugnung.
(Grafik: Magdalena Hoffmann)
Das Labyrinth könnt ihr kostenfrei herunterladen.
Soldaten sind gekommen und nehmen Jesus gefangen. Als ob er etwas Schlimmes getan hat. Aber das stimmt gar nicht. Jesus hat den Menschen doch geholfen. Und er hat ihnen erzählt, wie sehr Gott sie liebhat. Doch Soldaten befolgen Befehle. Ihr Kommandant hat ihnen befohlen: »Nehmt Jesus fest!« Und deshalb haben die Soldaten Jesus festgenommen. Der Kommandant denkt: »Die Leute behandeln Jesus wie einen König. Sie jubeln ihm zu. Sie hören auf ihn. Sie tun, was er sagt. Aber Jesus ist doch gar kein König. Der König – das ist der Kaiser in Rom. Und hier in Jerusalem bin ich sein Vertreter. Hier müssen die Leute tun, was ich sage.« Deshalb denkt der Kommandant: »Ich muss Jesus töten lassen. Dann merken die Menschen, wer hier was zu sagen hat, nämlich ich. Ich bin der Vertreter des Kaisers.«
Zwei andere Männer lässt der Kommandant auch verhaften. Sie sollen auch getötet werden. Aber sie haben wirklich was Schlimmes getan. Anders als Jesus.
Die Soldaten bringen die drei Männer aus der Stadt hinaus. Und dann machen sie Jesus am Kreuz fest. Das tut sehr weh. Und dann hängt Jesus am Kreuz. Und die beiden anderen Männer auch. Wer lange am Kreuz hängt, stirbt. Jesus weiß das. Seine Freunde sind alle weggegangen. Sie haben Angst. Angst, dass die Römer ihnen auch etwas tun. Sie haben sich irgendwo versteckt.
Die Soldaten bewachen die Kreuze. Dabei ist das gar nicht nötig. Jesus und die Männer sind so fest an die Kreuze gebunden, dass sie nicht heruntersteigen können. Das Oberkleid, das Jesus getragen hat, teilen die Soldaten unter sich auf. Jesus braucht es ja nicht mehr. Weil sie sich nicht einigen können, wer es bekommt, losen sie es aus.
Manchmal kommen Leute vorbei. Sie wollen schauen. Sie denken: »Das sind alles Verbrecher. Die hängen schon zu Recht am Kreuz.« Und sie sagen den Veruteilten nichts Schönes. Jesus fühlt sich ganz allein. Er denkt: »Niemand ist da. Auch Gott, mein Vater im Himmel, ist nicht da.«
Ob das stimmt?
Es dauert lange. Dann stirbt Jesus. Seine Freunde sind schrecklich traurig. Sie weinen. Einer fragt sich: »Jesus hat doch gesagt: >Ich bin immer bei euch.< Was er wohl damit gemeint hat?«
Joshi sitzt mit seiner Oma am runden Tisch im Bastelzimmer. Da ist es nicht schlimm, wenn man beim Malen mal kleckst. »Der Tisch ist sowieso schon bunt«, sagt die Oma. Die beiden haben Eier ausgepustet, für Ostern. Jetzt werden die Eier angemalt. Ganz vorsichtig, denn sie zerbrechen schnell.
Joshi grübelt über etwas. Dann sagt er: »Oma, vor Ostern ging es dem Jesus ganz schlecht. Da musste er doch sterben. Der Kevin hat nämlich gesagt, das würde gar nicht stimmen.« – »Natürlich stimmt das. Sonst könnten wir doch auch nicht Ostern feiern«, antwortet die Oma. »Das hab ich ihm auch gesagt«, sagt Joshi zufrieden. »Aber der Kevin ist eben ein bisschen dumm.« – »Deshalb ist er doch nicht dumm«, meint Oma. »Vielleicht kennt er die Geschichte einfach nicht.«
»Erzählst du sie für mich nochmal?«, bittet Joshi. Er möchte nicht weiter über Kevin reden. »War der Jesus eigentlich ganz allein, als er starb? Und warum musste er überhaupt sterben?« – »Du stellst ganz schön schwere Fragen«, seufzt Oma. Doch nach einiger Zeit erzählt sie: »Die Römer haben Jesus ja verhaftet. Seine Freunde haben das überhaupt nicht verstanden. Jesus hatte ja nichts Böses gemacht. Im Gegenteil! Er hat den Menschen von Gott erzählt. Und dass sie gut und liebevoll miteinander umgehen sollen. Er hat ihnen die Bibel erklärt. Und gesagt, dass Gott ihnen ganz nahe ist. Manche Menschen hat er auch geheilt. Aber die Römer haben das gar nicht verstanden. Sie haben nur gemerkt, dass viele Menschen Jesus für so eine Art König halten.« – »Einen König?«, fragt Joshi. »So mit Krone und Schloss und Soldaten?« – »Eben nicht. Die Menschen dachten : >Jesus ist ein ganz besonderer König. Einer, der keine Soldaten hat und keine Kriege führt. Einer, der von Gott erzählt, wie niemand sonst.< So ein König ist Jesus.« – »Also dann vielleicht ein Himmelskönig«, schlägt Joshi vor. »Ja! >Heiland< haben die Menschen Jesus genannt. Und >Messias<. Oder >Christus<.
Aber die Römer dachten: >Hier gibt’s keinen Extra-König, hier gibt’s nur den Kaiser von Rom. Und hier in Jerusalem dann seinen Vertreter. Das ist Pontius Pilatus. Sonst gibt es niemanden. Und wenn da jemand ist, über den die Menschen sagen oder der das von sich selbst behauptet, dass er ein König ist, bringen wir ihn um.< Deshalb, Joshi, haben sie Jesus gefangen genommen und zum Tod verurteilt.« – »Wie schrecklich«, sagt Joshi leise und malt auf sein Ei schwarze Tupfen. »Dann haben sie Jesus ans Kreuz gehängt, nicht wahr?« – »Ja, so haben die Römer viele Verurteilte hingerichtet. Wenn ein Mensch lange am Kreuz hängt, stirbt er.« Joshi ist eine Weile ganz still und malt weiter schwarze Tupfen.
Dann fragt er: »Und war Jesus wirklich ganz allein?« – »Nun, die Soldaten waren da«, sagt Oma. »Die haben unter sich die Kleider verteilt, die Jesus an hatte. Das war so üblich. Und neugierige Leute kamen vorbei, um zu gucken. Viele sagten gemeine Sachen zu Jesus. Zusammen mit Jesus wurden noch zwei andere gekreuzigt. Die hatten wirklich Verbrechen begangen.« Oma macht eine Pause. Dann fährt sie fort: »Aber jemanden, der ihn lieb gehabt hat, hatte Jesus nicht in seiner Nähe.« – »Das ist nicht schön«, sagt Joshi. »Das ist ja so wie im Krankenhaus.« – »Im Krankenhaus?«, fragt die Oma erstaunt. »Ja, wo ich die Mandeln rausgekriegt hab. Am Abend vor der Operation konnte ich nicht schlafen. Mama und Papa waren nach Hause gegangen. Und du warst auch nicht da. Da war ich ganz allein.« – »Ja, ich glaube, so hat sich Jesus auch gefühlt. Er hat gehofft, dass sein Papa ihm hilft. Sein Papa, das ist Gott. Aber der kam nicht.« – »Das ist wirklich schlimm«, murmelt Joshi. Eine Weile schweigen die beiden. Dann sagt die Oma: »Ich glaube, manchmal muss man etwas ganz allein hinkriegen. So war das wohl für Jesus am Kreuz – am Karfreitag. Und du musstest das auch allein hinkriegen, im Krankenhaus. Und das hast du toll gemacht.« – »Dann ging’s mir im Krankenhaus ein bisschen wie Jesus am Kreuz … Nur, dass ich wieder gesund geworden bin und … Jesus sterben musste. Das ist viel, viel schlimmer«, stellt Joshi fest.
Nach einer Weile sagt Oma: »Wenn ich was ganz Schwieriges vor mir habe oder ich vor etwas Angst habe, dann denke ich: >Jesus hat viel Schlimmeres erlebt.<« Joshi schaut sich sein Ei mit den schwarzen Tupfen an. Dann sagt er: »Mhm, erzählst du mir dann noch die Ostergeschichte? Die ist so fröhlich!« – »Nichts da«, sagt die Oma entschlossen. »Die gibt’s erst an Ostern. Aber was du jetzt schon haben kannst, ist aufräumen.« Da müssen beide lachen.
Das »sprechende« Faltkreuz
Bastelbogen
In vier Bildern, die durch Umfalten immer wieder neu auftauchen,
werden vier Geschichten erinnert:
Abendmahl, Gethsemane, Kreuzigung, Ostern.
€ 1,20 (ab 10 Ex. je € 1,10);
Wir wollen alle fröhlich sein
(EG 100, KuS 112, KKL 100);
Er ist erstanden, Halleluja
(EG 116, KuS 124, KKL 102);
Oster-Mutmach-Lied (KuS 130);
Wo einer dem andern neu vertraut
(KuS 134, HuT 54, EG WUE 551)
Nach Psalm 27 (KuS 652) oder
nach Psalm 104 (KuS 670);
Psalm 150 (KuS 680)
Gott, heute feiern wir Ostern und freuen uns.
Du hast Jesus auferweckt.
Maria und den anderen Frauen ist er erschienen.
Wie aus der Raupe ein Schmetterling wird,
so hast du Jesus zu neuem Leben erweckt.
Wo wir denken, dass alles zu Ende ist,
da schaffst du einen neuen Anfang.
Du kannst aus Bösem Gutes machen.
Du machst aus dem Ende einen neuen Anfang.
Schenke uns Ostermut, wenn wir meinen, dass alles zu Ende ist.
Schenke uns ein fröhliches Herz,
das dir vertraut.
Nie können wir aus deiner Hand fallen.
Amen.
(Fortsetzung)
Auf das Kreuz vom Karfreitag wird jetzt ein gelbes Tuch rund aufgelegt (Sonne). Die Kinder schreiben auf gelbe Strahlen, was sie glücklich macht, ihnen gut tut, das Leben auf dieser Erde positiv beeinflusst.
Die Lammvorlage wird (auf etwas dickerem Papier). Die Lämmer an einem Stück ausschneiden, an der Linie bei den Hufen jeweils nach vorne gefaltet und das Lamm zusammengeklebt. Dann den Schlitz für die Ohren machen und die ausgeschnittenen Ohren durchstecken. Nun das Lamm beidseitig mit Watte bekleben. Währenddessen ist Austausch möglich: Wofür steht das Lamm? Ein Neubeginn – was stecken da für Chancen drin?
Die Lammvorlage gibt’s zum Herunterladen.
Kleine Tontöpfe werden bemalt, mit Erde gefüllt und Kresse eingesät. Schon in wenigen Tagen wird »das Neue« sichtbar.
Material:
Je Schmetterling 1 runden Pappteller, Wachsfarben, Schere, Bleistift, 1 Pfeifenputzer, 2 Wackelaugen, 1 größeren und mehrere kleinere Pompons, Klebstoff
Und so geht’s: Den Pappteller in der Mitte durchschneiden und die Hälften zu Flügeln formen (entsprechend ausschneiden). Anschließend die Flügel mit Wachsfarben bemalen. Dann an der runden Seite zusammenkleben. An der Klebestelle die kleineren Pompons als Körper aufkleben und den großen als Kopf oben drauf. Die Fühler aus dem Pfeifenputzer zurechtschneiden und -biegen und samt der Wackelaugen am Kopf ankleben.
Material: Weißes DIN-A5-Papier, Bleistift, Schere, Fingerfarben, Pinsel, Vorlage für den Schmetterling (auf DIN-A6 vorbereitet; dabei wird lediglich eine Hälfte ausgeschnitten)
Und so geht’s: Das DIN-A5 Papier mittig an der kurzen Seite falten. Die Schmetterlingsvorlage mit der Körperseite an die Faltkante legen, ummalen, ausschneiden und den Schmetterling aufklappen. Auf einer Flügelseite mit Fingerfarben Punkte oder Muster malen. Solange die Farbe noch feucht ist, den Schmetterling zusammenklappen und darüberstreichen. Langsam öffnen und staunen. Gut trocknen lassen.
Wunderbares Ostern
Bastelbogen – schon für die Kleinsten
Mit diesem einfachen Bastelbogen werden Karfreitag und Ostern auch für die Kleinsten nachvollziehbar. Wenn die eingeklebte Klappe umgeblättert wird, verändert sich die ganze Situation.
€ 1,20 (ab 10 Ex. je € 1,10); Best.-Nr. 1777
Figurenset für die Erzählschienen
10 Bildkarten in verschiedenen Größen erzählen die
Ostergeschichte nach Johannes 20.
€ 5,00; Best-Nr. 1742
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
12 stabile Bildkarten plus Textvorschlag erzählen anschaulich Passion und Ostern nach Lukas.
€ 18,00; Best.-Nr. 9007
Drei Frauen sind sehr früh aufgestanden. Es ist noch alles dunkel. Sie haben sich verabredet. Sie sind alle sehr traurig, weil Jesus gestorben ist. Sie mochten ihn so. Sie haben ihm so gern zugehört. Als er gestorben ist, haben sie sehr geweint. Aber jetzt wollen sie zusammen noch einmal zu ihm gehen. Sie wollen seinen toten Körper mit gut riechendem Öl einreiben. Sie wollen ihm noch einmal etwas Gutes tun.
Sie gehen so früh los, weil sie Angst haben. Sie haben Angst, römische Soldaten zu treffen. Wenn die merken, dass sie zu Jesus gehören, werden sie vielleicht verhaftet. Man weiß es nicht. Aber so früh am Morgen trifft man noch keine Soldaten. Auf dem Weg erzählen sie einander von Jesus. Und wie traurig sie sind. Jesus hat nichts Böses gemacht. Und doch haben die Römer ihn einfach umgebracht.
Dann fällt ihnen einen: »Das Grab ist ja verschlossen! Da liegt doch ein großer Stein vor dem Eingang.« Das Grab von Jesus ist wie eine kleine Höhle in einem Felsen. Den Eingang haben starke Männer mit einem großen Stein verschlossen. »Wer wälzt uns den großen Stein vom Eingang? Allein schaffen wir das nicht. Und dann können wir Jesus ja gar nicht salben«, überlegen sie. Den Stein hatten sie völlig vergessen.
Langsam geht die Sonne auf. Es ist nicht mehr so dunkel. Bald sind sie am Grab. Sie kommen immer näher. »Aber was ist denn das? Der Stein ist ja weg! Wer hat das gemacht? Und wer steht da?« Da steht jemand in einem weißen Kleid. Und dann sagt die weiße Gestalt: »Ihr sucht Jesus. Aber der ist nicht hier, der ist auferstanden.«
Das muss ein Engel sein. Was sagt der? Jesus ist auferstanden? Was heißt das? Die Frauen sind ganz aufgeregt. Sie wollen schnell zurücklaufen, um es allen Freundinnen und Freunden von Jesus zu erzählen.
Und da steht noch jemand. Wer ist das? »Seid gegrüßt«, sagt die Gestalt. Und plötzlich merken sie: Das ist Jesus. Jesus, der nichts Böses getan hat. Jesus ist da, obwohl die Römer ihn umgebracht haben. Sie fallen auf den Boden. Vor lauter Aufregung und lauter Glück. Und Jesus sagt: »Geht nach Hause. Geht nach Galiläa. Dorthin, wo ihr zuhause seid. Und wo ich mit euch zusammen war. Erzählt allen, dass ich auferstanden bin. Und sagt ihnen, dass auch sie mich dort sehen werden.«
»Sie werden mich sehen«, hat Jesus gesagt. Die Frauen sind ganz aufgeregt. Sie wissen nicht, was das alles bedeutet. Sie wissen nicht, wie das weitergeht mit Jesus. Aber sie wissen: Er ist da. Zwar irgendwie anders, aber er ist da. Und das ist wunderbar.«
Joshi sieht sehr zufrieden aus, obwohl es wirklich sehr früh ist. Er sitzt am Küchentisch bei seiner Oma und hat einen dampfenden Becher Kakao vor sich. Seine Backen glänzen ganz rot. Ganz früh ist er heute aufgestanden, am Ostersonntag. Und ist mit seiner Oma zum Bach gegangen, Osterwasser holen. Kein Wort hat er diesmal auf dem ganzen Weg gesprochen. Letztes Jahr hat er sich noch verplappert.«Aber man darf kein Wort sagen, wenn man Osterwasser holt«, hat die Oma gesagt. Und dann haben sie beide einen klitzekleinen Schluck von dem Wasser aus dem Bach getrunken. Weil das Wasser aus dem Bach so sauber ist, dass man es trinken kann. Und Oma hat sich ein bisschen davon ins Gesicht gespritzt. Später, als sie wieder reden durften, hat sie gesagt: »Das ist gut gegen Falten.« Aber sie hat ihm dabei zugezwinkert. Deshalb glaubt Joshi das gar nicht.
»Oma, haben die Freunde von Jesus auch Osterwasser geholt?«, fragt Joshi. »Nein, das gab es erst viel später«, sagt Oma. »Die Frauen, die zum Grab gegangen sind, die hatten aber Salben dabei. Öl oder Creme würden wir heute sagen. Solche, die ganz gut riechen. Sie wollten dem toten Jesus noch einmal Gutes tun.« – »Und sind sie auch so früh aufgestanden wie wir?«, will Joshi interessiert wissen. »Ja, ganz früh«, sagt Oma. »Ich glaube, sie hatten Angst vor den römischen Soldaten. Und so früh waren die Soldaten wahrscheinlich noch nicht unterwegs.« – »Warum hatten sie denn vor den Soldaten Angst?«, will Joshi wissen. »Weißt du, Freundinnen oder Freunde von Verbrechern wurden manchmal auch verhaftet. Und Jesus war für die Römer ein Verbrecher.« – »Aber das stimmt gar nicht. Der Jesus war gar kein Verbrecher«, stellt Joshi fest, als wäre er ein Kommissar. »Und was passierte dann?«
»Das ist eine ganz schön schwierige Frage. Weißt du, die Gräber waren damals in den Felsen gehauen. Sie waren so eine Art Höhle. Und vor den Eingang hat man einen Stein gerollt. Die Frauen haben sich auf dem Weg zum Grab noch gefragt: >Wie kriegen wir eigentlich den schweren Stein weggerollt? Das schaffen wir doch allein gar nicht. Aber wenn wir Jesus noch einmal salben wollen, dann müssen wir doch zu ihm kommen. Dann muss der Stein doch weg.<
Aber als sie dann hinkamen, war der Stein weggerollt.
Und dann war da wohl ein Engel, der sagte: >Jesus ist auferstanden!< Und die Frauen haben erst einmal einen großen Schreck gekriegt. Ich glaube, sie haben das alles nicht wirklich verstanden. Sie waren ja auch eigentlich schrecklich traurig.» – »Ja, weil Jesus ja gestorben war«, sagt Joshi. »Genau. Und wie sie zurücklaufen, da begegnen sie Jesus. Aber ich glaube, sie haben ihn gar nicht gleich erkannt. Erst als er etwas zu ihnen sagte, erkennen sie ihn.« (Matthäus 28,9) »Das ist ja komisch. Wenn es Jesus ist, dann müssen sie ihn doch gleich erkennen.« – »Ja, das ist sehr geheimnisvoll. In allen Geschichten, in denen Jesus nach seiner Auferstehung vorkommt, erkennen ihn seine Freunde nicht sofort. Er ist ja auch anders. Er war ja gestorben. Und er ist nicht einfach wieder so wie früher da.« – »Ja, wie ist das dann? Ich denke, er ist wieder lebendig geworden?«, sagt Joshi. »So wie er jetzt an Ostern war, wird er nie mehr sterben. Das haben die Menschen gemerkt. Und alle seine Freunde waren sehr, sehr froh. Sie haben ja gedacht, als Jesus tot und begraben war, nun ist alles vorbei.« – »Aber wie war das dann?«, fragt Joshi noch einmal.
»Ich stelle mir das immer wie bei einem Schmetterling vor«, sagt die Oma. »Wir haben doch mal im Schmetterlingshaus Raupen gesehen. Erst ist da eine Raupe. Und dann verpuppt sie sich. Und dann ist sie nicht mehr da.« – »Dann ist sie wie tot«, stellt Joshi fachmännisch fest. »Genau«, sagt Oma, »aber dann kommt nach einer Weile aus der Puppe ein Schmetterling.« Nach einer Pause fragt Joshi: »Und du meinst, Jesus ist zum Schmetterling geworden?« – »Nein, das nicht. Aber er muss irgendwie anders ausgesehen haben. Sonst hätten ihn seine Freunde und Freundinnen doch sofort gekannt. Später haben ihn dann manche auch noch gesehen. Die Frauen am Ostermorgen waren aber die ersten.«
»Wir können ihn nicht heute mehr sehen, oder?«, fragt Joshi. »Nein, das nicht. Aber er ist jetzt unsichtbar da.« – »Echt?«, ist Joshi erstaunt. »Bestimmt«, sagt die Oma, »er ist da, obwohl die Römer gerade das nicht wollten. Er ist auch bei uns, wenn es uns ganz schlecht geht. Und wenn wir einmal sterben, dann wird Gott uns vielleicht auch verwandeln.« – »Dann wirst du vielleicht ein Schmetterling, Oma?«, fragt Joshi. »Ja … vielleicht. Oder etwas ganz anderes. Gott wird schon das Richtige mit uns machen«, meint Oma und ergänzt: »Und wenn du jetzt mal im Garten schaust, wirst du vielleicht auch etwas finden …«
Man kann sich vorstellen, dass sich die Frauen am Grab ganz schön erschreckt haben. Wir versuchen, »erschrecken« spielerisch zu erleben: Welche Aktionen fallen den Kindern ein, damit sich jemand aus dem Team erschreckt?
Vielleicht mündet das Erschrecken auch in gemeinsames Osterlachen. Dazu kann auch gehören, sich gegenseitig Witze zu erzählen. Viele Kinder tun das gerne und seien die Witze (aus Erwachsenen-Sicht) auch noch so kurios. Es kann herrlich sein, sich darauf gemeinsam einzulassen.
Die Kinder bemalen Steine mit einer Osterbotschaft (mit bunten Farben, ein fröhliches Motiv, ein gutes Wort, das leere Kreuz). Diese Steine können mitgenommen werden (zum Verschenken, unterwegs zum [vielleicht sogar auf dem Friedhof] Auslegen …]
Ideen und Anleitungen zum Steine Bemalen mit Kindern findet man im Internet. Zwei hilfreiche Seiten sind: 1. Happypainting.club (QR-Code gepunkteter Rahmen. unten links, oder die Stichworte: happypainting Anleitung Steine bemalen).
2. Eltern (QR-Code gewellter Rahmen, unten rechts, oder die Stichworte: Eltern Steine bemalen).
Mit einem Kerzenritual (KuS 174, Nr. 4)
Wenn Glaube bei uns einzieht (Wwdl 213)
Nach »Dir kann ich alles sagen, Gott: Psalmenübertragungen, nicht nur für Kinder« (Quelle: https://www.ekwk.de/files/Ostern-2021-zum-Zuhoeren.pdf).
Lieber Gott,
wir können es noch nicht so ganz glauben:
Jesus war tot.
Jetzt lebt er.
Deine Liebe ist stärker als der Tod.
Das ist wunderbar.
Wir freuen uns, Gott.
Heute ist dein Tag.
Du hast ihn uns geschenkt.
Wir wollen hören auf das, was du uns sagst.
Amen.
Wir wollen alle fröhlich sein
(EG 100, KuS 112, KKL 100)
Jedes Kind bekommt einen Stein, Stifte zum Bemalen liegen bereit. In der Mitte liegt ein schwarzes Tuch, auf dem ein Kreuz (aus Holz, Papier …) liegt.
Heute hören wir auf die Geschichte von Maria. Sie hat etwas mit Jesus erlebt. Hört gut zu, was sie uns erzählt:
Ich bin Maria. Ich kann noch gar nicht richtig glauben, was passiert ist. Es ist nicht lange her, da war ich einfach nur traurig. Mein Herz war schwer. Wie ein Stein. Fühlt einmal, wie schwer so ein kleiner Stein sein kann in der Hand. Wie er schwer in eurer Hand liegt. Und er ist doch nur so klein.
Der Stein auf meinem Herzen war viel, viel größer. Und er war so schwer, dass ich langsam gehen musste. Manchmal habe ich dabei geweint. Ich war so traurig, weil Jesus gestorben war. Ihr wisst schon: der Jesus, der uns gesagt hat, dass Gott uns liebt. Der für uns da war. Der uns Geschichten erzählt hat und der Kranke gesund gemacht hat. Er war für uns wie ein König!
Das hat den Römern, die uns regieren, nicht gepasst. Jesus wurde verurteilt. Es waren schreckliche Tage. Am Ende musste er am Kreuz sterben. Ihr könnt euch vorstellen, dass alle seine Freundinnen und Freunde sehr traurig waren.
Ins Grab hat man Jesus gelegt. So wie man das macht, wenn einer gestorben ist. Ihr müsst wissen, bei uns ist das Grab wie eine Höhle. Man kann hineingehen. Mit einem großen Stein wird der Ausgang dann verschlossen. Der Stein vor dem Grab von Jesus war sehr groß. So groß wie jetzt der Stein auf meinem Herzen.
Impuls: Maria ist traurig. Jesus ist gestorben. Schau einmal auf den Stein in deiner Hand. Denke an etwas, das dich traurig macht. (Je nach Gruppe, kann hier auch etwas benannt werden). Lege den Stein hier zum Kreuz.
(Kinder legen ihren Stein zum Kreuz).
Maria erzählt weiter:
Ach, es war schwer. Mit meiner Freundin Maria Magdalena bin ich am ersten Wochentag ganz früh zum Grab von Jesus gegangen. Wir wollten nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Und wir wollten Jesus noch einmal mit duftendem Öl eincremen.
Aber auf einmal! Was war das? Ich hab mich so erschreckt! Die Erde hat gebebt. Maria Magdalena und ich hatten große Angst. Eine Gestalt kam vom Himmel und hat den Stein weggenommen. Den großen Stein. Ein Engel. Es war, als ob alles durcheinandergeraten würde. Sogar mein Herz hat einen Sprung gemacht. Als ob etwas von ihm abgefallen wäre.
Die Männer, die das Grab bewachten, sind vor Schreck ohnmächtig geworden.
Zu Maria Magdalena und mir hat der Engel gesagt: »Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus, der gekreuzigt wurde. Am Grab findet ihr ihn nicht. Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden. Er lebt! Kommt und seht das leere Grab. Und dann geht zurück und sagt die gute Nachricht allen seinen Freundinnen und Freunden! Geht nach Galiläa. Da werdet ihr Jesus sehen.«
Ehrlich gesagt haben wir uns immer noch gefürchtet. Der Engel hat uns nämlich wirklich einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Aber es war eben irgendwie ein schöner Schrecken. Unser Herz hat sich ganz leicht angefühlt. Leicht und beschwingt. Wir haben uns gefreut: Jesus lebt! Der Engel hat es gesagt!
Und gleichzeitig waren wir uns doch nicht sicher. Wir fragten uns: Kann das denn sein? Wie ist das möglich, dass Jesus lebt?
Wir sind ganz schnell gelaufen, um die gute Nachricht den anderen Freundinnen und Freunden von Jesus weiterzusagen.
Und dann stand Jesus vor uns. Wir haben ihn gesehen und wussten: Das ist er! Er lebt ja wirklich! Begrüßt hat er uns. Wir waren … ach, einfach überwältigt waren wir. Wir haben ihn angefasst, um zu spüren, dass er es wirklich ist. Wir sind vor ihm auf die Knie gefallen. Ich hab mich so sehr gefreut.
Jesus hat zu uns gesagt: »Fürchtet euch nicht! Geht und sagt die gute Nachricht meinen anderen Freundinnen und Freunden. Sie sollen nach Galiläa gehen. Dort werden auch sie mich sehen.«
Genau wie der Engel, hat Jesus zu uns gesagt: »Fürchtet euch nicht.«
Dann war es auch schon vorbei. Ich habe mich leicht gefühlt. Wie eine Feder. Der Stein auf meinem Herzen war weg.
Maria Magdalena hat meine Hand genommen. Wir sind weitergerannt, gehüpft und gesprungen – bis zu den anderen. Wir haben gelacht vor lauter Glück. Wir haben allen zugerufen: Jesus lebt!
Jesus lebt, ich freue mich. Halleluja (KKL 104)
Die Steine liegen noch beim Kreuz. Wir bemalen sie und machen sie zu »Botschaftern der Auferstehung«: Wir bringen mit ihnen Hoffnung, Trost und Freude zu anderen Menschen. Wie Maria und Maria Magdalena.
Dazu gemeinsam überlegen, wie man Hoffnung, Trost und Freude auf Steinen darstellen könnte (s. »Kreative Umsetzung der Geschichte«).
Nach dem Trocknen können die jetzt bunten Steine wieder zum Kreuz gelegt werden.
Marias Traurigkeit ist zu Freude geworden. Für die Fürbitten sammeln wir gemeinsam, was alles Verwandlung braucht – auf der Welt und in uns drin.
Das Gebet kann aus den gesammelten Vorschlägen so aufgebaut werden:
Lieber Gott,
Wir wünschen uns Verwandlung:
Vom Tod zum Leben,
von Dunkelheit zu Licht,
von … zu …,
von …
Zwischen den Bitten singen wir:
»Das wünsch ich sehr«
(KuS 410, KKL 333, HuT 315, EGplus 104, MKL1 5).
Am Ende wird zum Vaterunser übergeleitet.
Vom Anfang bis zum Ende
(KuS 196, KKL 315, Wwdl 205, EGplus 42)
Eine*r:
Der Segen sei mit dir,
der Segen des Osterlichtes.
Eine Kerze wird an der zu Beginn des Gottesdienstes angezündeten Kerze entzündet (s.
»1. Begrüßung und Votum«, Seite 236) und in einem Glas weitergegeben. Dabei wird jeweils gesagt:
Das Licht der Auferstehung
macht dein Leben hell:
Fürchte dich nicht!
Eine*r:
Christus lebt!
Er segne dich und alle, die du liebhast.
Er sei bei dir – heute und an jedem neuen Tag.
Amen.
Licht-Kreuz
Dieses Kreuz bringt uns die Hoffnungsstrahlen von Ostern …
Gestaltet vom Stuttgarter Künstler Martin Burchard und in Deutschland hergestellt, werden die Materialien Holz und orangefarbenes Acryl auf eindrückliche Weise vereint.
Maße (ca.): 18 x 6 x 2,5 cm
€ 26,00;
Uli Gutekunst (uli-gutekunst.de)
Hier können die beiden Frauen namens Maria mit ihren Gefühlen Identifikationsmöglichkeiten bieten, in denen sich die Kinder wiederfinden.
Beim Erzählen der Geschichte kann das Motiv der Verwandlung auch methodisch entdeckt werden, indem ein weißes Tuch im weiteren Verlauf unterschiedlich gedeutet werden kann: 1. als Tränentuch, 2. als Leichentuch und 3. schließlich als Engel.
Du verwandelst meine Trauer in Freude
(KuS 411, KKL 337, HuT 113, EGplus 106, MKL1 9);
Halleluja, es ist Ostern
(aus: Gertrud Lorenz, Mit Kindern Ostern entgegen, Herder Verlag Freiburg)
Material: Schwarzes Tuch, weißes Tuch, kleines Fläschchen/Gefäß, größerer Stein, Kerze
Etwas Schlimmes ist passiert
Etwas Schlimmes ist passiert. Viele Menschen in Jerusalem sind traurig und können es immer noch kaum begreifen. Jesus ist tot, an einem Kreuz gestorben. Vor drei Tagen schon. Seine Freunde haben den toten Körper von Jesus in ein Felsengrab gelegt. Alles musste ganz schnell gehen, weil es schon dunkel wurde. Vor den Eingang des Grabs wurde ein großer Stein gerollt – und es war dunkel.
(Schwarzes Tuch auf dem Boden ausbreiten.)
Dunkel
So dunkel sieht es auch ganz tief im Inneren von zwei Frauen aus: in Maria, die aus dem Dorf Magdala kommt. Und in der anderen Maria. Die beiden sind gute Freundinnen von Jesus gewesen. Auch sie sind sehr traurig, weil er nicht mehr bei ihnen ist. Maria muss immer wieder weinen, wenn sie an Jesus denkt. Darum ist sie froh, dass sie ein Tuch hat, mit dem sie ihre Tränen trocknen kann.
(Weißes Tuch unordentlich auf schwarzes Tuch legen.)
Großer Wunsch
Die beiden Frauen haben den großen Wunsch: sie möchten Jesus noch einmal etwas Gutes tun. Darum machen sie sich am frühen Morgen auf den Weg zum Grab. Der Himmel ist noch dunkel. Nur ein paar Vögel zwitschern schon. Sonst ist niemand unterwegs. Maria aus Magdala hält ein kleines Fläschchen mit Öl in der Hand.
(Kleines Fläschchen auf Tücher stellen.)
Es ist ein besonderes Öl: Salböl. Das ist sehr kostbar. Es duftet wunderbar: wie eine Mischung aus Blüten und Kräutern. Die Frauen haben es mitgenommen, um damit den Körper von Jesus einzureiben. So ist es üblich. Sie möchten Jesus damit ehren.
Der Stein
Während sie den steinigen Weg entlanggehen, hält Maria das Fläschchen ganz vorsichtig, wie einen Schatz. »Ach, Maria, wer wird uns helfen, den schweren Stein vom Grab wegzurollen?«, fragt die andere Maria plötzlich. »Wir können das Grab sonst gar nicht betreten.« Die Frauen machen sich Sorgen. Wie sollen sie zu Jesus gelangen, wenn der schwere Stein im Weg ist?
Und auf einmal ist es, als würden sie das ganze Gewicht des Steins auf ihrem Herzen spüren.
(Großen Stein auf die Tücher legen.)
Der Stein ist weg
Als die beiden Marias zum Grab kommen, verschlägt es ihnen den Atem. Der schwere Stein vor dem Grabeingang ist zur Seite gerollt!
Sie bleiben stehen und schauen sich mit großen Augen an. »Was ist hier passiert?«, fragt Maria aus Magdala. Vor Schreck lässt sie das Fläschchen mit dem Öl fallen.
(Fläschchen vom Tuch entfernen und aus dem Blickfeld nehmen.)
»Wer hat den Stein bewegt?« Sie verstehen nicht, was los ist. Sie sind unsicher. Der Eingang des Grabs steht offen vor ihnen … dennoch trauen sie sich nicht gleich, näherzugehen. Aber schließlich nimmt Maria aus Magdala ihren ganzen Mut zusammen und geht einen Schritt durch die Öffnung. Vorsichtig schaut sie ins Grab hinein. »Das Grab ist leer!«, ruft sie erschrocken. Dort, wo Jesus gelegen hat, ist nur noch ein weißes Stück Stoff zu sehen.
(Weißes Tuch ordentlich zusammenfalten und so wieder auf schwarzes Tuch legen.)
Ein Stück Stoff
Der weiße Stoff liegt ordentlich zusammengelegt da. So, als wäre jemand aufgestanden und hätte ihn ganz bewusst zurückgelassen. Maria aus Magdala fasst ihn behutsam an. Die Gedanken in ihrem Kopf gehen vollkommen durcheinander. »Wie kann Jesus verschwunden sein?«, fragt sie die andere Maria, die auch ins Grab gekommen ist. »Wir haben es doch gesehen, wie er hier hingelegt wurde. Jesus war doch in diesen weißen Stoff gewickelt.« – »Ob ihn jemand weggetragen hat? Und was hat das zu bedeuten?«
Während sie überlegen, kommt plötzlich noch jemand in das Grab. Die Frauen erschrecken. »Ist das ein Mensch?, fragt sich Maria. Und sie spürt ihr Herz, das ängstlich und heftig pocht. Die fremde Gestalt trägt ein weißes Kleid.
(Weißes Tuch jetzt zu einem Kegel geformt wieder auf schwarzes Tuch stellen.)
Die weißgekleidete Gestalt
Die weiß gekleidete Gestalt sagt zu den Frauen: »Habt keine Angst.« Da versteht Maria: Das ist kein Mensch. Das ist ein Engel. Seine Kleider leuchten hell und beruhigend. Der Engel schaut die Frauen freundlich an und spricht mit leiser Stimme weiter: »Habt keine Angst. Ich weiß, dass ihr den gekreuzigten Jesus sucht. Aber der ist nicht hier. Er ist auferstanden. Wie er es gesagt hat.«
Haben die Marias richtig gehört? Jesus lebt? Er ist auferstanden? Die Worte des Engels machen sie sprachlos.
Der Engel scheint zu wissen, wie es den beiden Frauen geht. Er sagt: »Kommt und schaut euch um.« Und es stimmt: Jesus ist nicht mehr da! Er hat das Grab verlassen.
Dann sagt der Engel: »Bleibt nicht hier im Grab. Sondern geht schnell zurück und erzählt euren Freunden, was ich euch gesagt habe. Erzählt ihnen, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Und dass er euch nach Galiläa vorausgeht. Dorthin werdet ihr ihn sehen.«
Und dann ist der Engel wieder verschwunden.
(Weißes Tuch vom schwarzen Tuch nehmen und aus dem Blickfeld nehmen.)
Die Frauen laufen los
Die Frauen überlegen nicht lange, was sie jetzt tun. Sie machen sich sofort auf den Weg zurück nach Jerusalem. Sie müssen ihren Freunden alles erzählen, was sie erlebt haben. Also laufen sie los, so schnell sie können. Marias Angst ist wie verflogen. Sie spürt, wie ihr eine große Last vom Herzen fällt. Eine Last, die so schwer war wie der große Stein vor dem Grab.
(Stein vom Tuch entfernen und aus dem Blickfeld nehmen.)
>Wie gut diese Leichtigkeit tut<, denkt Maria und lacht vor Freude.
Als die beiden kurz vor dem Stadttor sind, bleiben sie erschrocken stehen. Vor ihnen steht Jesus mit weit geöffneten Armen.
(Brennende Kerze auf schwarzes Tuch stellen.)
Sie erkennen ihn sofort. Das ist er!
Jesus lächelt die beiden an und sagt: »Seid gegrüßt!« Mehr muss er nicht sagen.
Beide Frauen fallen vor Jesus auf die Knie. »Jesus«, flüstern sie, »du bist es. Du lebst.« – »Ja, ich lebe«, antwortet er. »Habt keine Angst. Geht und sagt meinen Freunden, dass sie mich in Galiläa sehen werden.«
Die beiden Frauen sind jetzt ganz sicher: Es ist, wie der Engel gesagt hat. Jesus lebt. Das werden sie allen erzählen.
(S. auch »Zur Gestaltung der Reihe«) Wenn genügend Zeit vorhanden ist, kann das Verkümmertsein aus Trauer und Angst und das Aufblühen vor Freude und Erleichterung beispielhaft an einer »Rose von Jericho« gezeigt werden. Dazu die Rose zunächst in vertrocknetem Zustand mit den Kindern betrachten und beschreiben und noch einmal an die Geschichte erinnern. Dann die Rose mit warmem Wasser übergießen und beobachten, wie sie sich langsam öffnet und eine frische Farbe annimmt. Abschließend kann das Lied »Du verwandelst meine Trauer in Freude« gesungen werden (s. »Lieder«).
Für zuhause kann den Kindern eine Papierblüte mitgegeben werden. Die einzelnen Blütenblätter sind nach innen gefaltet. Wird sie in eine Schale mit kaltem Wasser gelegt, öffnet sie sich (ähnlich der Rose von Jericho). Eine aufgemalte oder geschriebene Botschaft kann die Kinder an die Geschichte erinnern
(z. B. ein lachendes Gesicht).
Mit den Kindern wird das Lied »Du verwandelst meine Trauer in Freude« gesungen (s. »Lieder«). Gemeinsam wird über die Gefühlsgegensätze nachgedacht:
Das Erarbeitete wird nun in ein Spiel umgewandel: Ein*e Mitarbeiter*in körperlich eine bestimmte Stimmung aus (pantomimische Darstellung des Gefühls). Die Kinder versuchen zu erraten, welches Gefühl dargestellt wird. Als nächstes kommt ein Kind an die Reihe und stellt ein anderes Gefühl dar.
Die Kinder erhalten ein Blatt weißen Karton und malen mit farbigen Wachsmalstiften kleinere oder größere Flächen darauf. Abschließend wird mit einem schwarzen Wachsmalstift alles dick übermalt (evtl. können die Mitarbeitenden behilflich sein, um einen entsprechend starken Druck auszuüben). Mit einem Zahnstocher oder einem Kratzer werden dann Muster oder Figuren in die schwarze Fläche geritzt, durch die die bunten Farben des Untergrunds hervorstrahlen.
Warum feiern wir Ostern?
Minibüchlein aus: »Was Kinder fragen«
Das Büchlein gibt kindgerechte Antworten auf Fragen von Kindern rund um Ostern.
€ 1,80 (ab 25 Ex. je € 1,75 ab 50 Ex. je
€ 1,70); Best.-Nr. 2158
In der Reihe »Trost, Hoffnung und Freude – trotz allen Scheiterns« haben wir euch zwei Basteltipps, die ganz besonders einfach zu machen sind und auch den Jüngsten ein wunderschönes »Osternest« bereiten:
Auch das »Aufblühen« und Sich-Öffnen eines zunächst kleinen Päckchens zu einem richtigen Handtuch, das man verwenden kann, mag wunderbar anmuten.
€ 2,90 (ab 10 Ex. je € 2,70); Best-Nr. 1774
Und schließlich die Frage:
Wenn einer sagt: Ich mag dich du
(KuS 470, KKL 338, MKL1 100);
Du bist da, wo Menschen leben
(KuS 476, KKL 344, HuT 343, MKL 1 42);
Gott mag Kinder (KuS 482, KKL 320);
Bist zu uns wie ein Vater
(KKL 44, Wwdl 8, EGplus 54)
Gott,
du bist wie ein Vater, wie eine Mutter zu uns.
Du schaust uns voller Liebe an
und freust dich über unser Leben.
Wenn ich fröhlich spiele, freust du dich,
wenn ich traurig bin, dann tröstest du mich.
Wenn ich mich anstrengen muss, dann gibst du mir Kraft.
Und wenn ich Mut brauche, dann bist du bei mir.
Guter Gott, hilf mir, das zu entdecken.
Lass mich nicht vergessen, dass du bei mir bist.
Sei du jetzt dabei, wenn wir, deine Kinder, gemeinsam Gottesdienst feiern.
Amen.
(Während der Erzählung)
In einem Bodenbild kann die Erweiterung der Familie optisch dargestellt werden. Am Anfang der Erzählung werden zwei voneinander getrennte Gruppen gestellt: 1. Maria und die Brüder von Jesus; 2. Menschenmenge.
Jesus (= Kerze) steht zunächst alleine. Während er zu den Menschen spricht und sie seine Familie nennt, können die Kinder diese Figuren um Jesus herumstellen.
Wenn Maria Jesu Brüdern sagt, dass sie alle auch zu dieser Großfamilie gehören, werden auch diese Figuren um Jesus gestellt.
Das Thema Familie kann mit folgenden Fragen entfaltet werden:
(Foto: Inga Weise)
Material: Blanko-Karten/dickes Papier (je zwei Karten für ein Paar); Buntstifte, Filzstifte; optional: Glitzer, Aufkleber, Schablonen; Beispiele oder Vorlagen zur Inspiration.
Die Gruppe gestaltet gemeinsam ein Memory. Jedes Kind bekommt zwei Karten. Auf beiden Karten malt das Kind je eine Hälfte der Familie (z. B. auf die eine Karte die Eltern, auf die andere Karte die Kinder). Tipp: Das kann die eigene Familie sein, muss aber nicht. Die Kinder entscheiden frei, wer alles zur Familie gehört (der Hund, die Nachbarin, der beste Freund …). Um die Zusammengehörigkeit der Karten zu betonen, malt jedes Kind seine Karten in einer eigenen Farbe. (Je nach Kinderzahl können die Mitarbeitenden auch eigene Kartenpaare malen; vielleicht mit weniger geläufigen Familienmodellen wie z. B. mit nur einem Elternteil; zwei Müttern; Stiefgeschwistern). Anschließend das Memory spielen. Daran kann sich eine Reflektion anschließen: Alle Familienmitglieder, die im Memory vorkommen, gehören auch zu Gottes großer Familie.
Dabei sollen die Kinder herausfinden, wer zu ihrer »Familie« gehört.
Vorbereitung (im Vorfeld durch das Team)
1. Familien überlegen: Entsprechend der Anzahl der zu erwartenden Kinder Familien mit je 3–6 Mitgliedern überlegen (z. B. »Familie Maus«, »Familie König«, »Familie Pizza«).
2. Familien-Karten: Auf Karten werden diese Familiennamen in Kombination mit den einzelnen Familienmitgliedern geschrieben (z. B. Familie Maus + Mama Maus).
Spielablauf
1. Rollenverteilung: Jedes Kind bekommt eine der vorbereiteten Karten. Niemand sonst darf sehen, was darauf steht und niemand verrät anderen, wer er ist.
2. Familienmitglieder suchen: Die Kinder bewegen sich frei im Raum und versuchen, durch Fragen und Beobachtungen herauszufinden, wer zur gleichen Familie gehört. Es dürfen nur Fragen gestellt werden, die mit »Ja« oder »Nein« beantwortet werden können. Bei Bedarf können auch Hinweise gemacht werden (z. B. »Ich mag Käse«, »Ich wohne in einem Schloss«).
3. Familienzusammenführung: Sobald ein Kind glaubt, alle Mitglieder seiner Familie gefunden zu haben, ruft es den Familiennamen laut aus und zeigt auf die vermutlich anderen seiner Familie. Die stellen sich zusammen und warten, bis auch die anderen sich gefunden haben.
4. Spielende: Wenn sich alle Gruppen gebildet haben (bzw. alle Kinder einer Familie zugeordnet sind), wird geprüft, ob die Familien korrekt zusammengesetzt sind.
Maria ist ganz aufgeregt. Jesus kommt bald nach Hause! Jesus, ihr Sohn, ist viel durch das Land gereist. Er hat von Gott erzählt, Menschen geholfen und sogar Kranke geheilt. Überall sprechen die Leute von ihm. Sie erzählen: »Es ist wunderbar, wenn Jesus über Gottes Himmelreich spricht.«
Jesus hat zwei Brüder: Jakobus und Simon. Sie warten zusammen mit ihrer Mutter Maria. Aber sie sind nicht so begeistert. »Alle reden nur von Jesus«, sagt Jakobus. »Und niemand weiß etwas über uns.« Simon nickt. »Und woher weiß er überhaupt, wie Gottes Himmelreich aussieht?« Beide sind ein bisschen misstrauisch – und vielleicht auch ein
bisschen neidisch.
Dann hören sie von Weitem den Lärm der Menschen. »Jesus! Jesus! Komm zu uns! Unsere Tochter ist krank – kannst du helfen?«, rufen einige Leute.
Maria freut sich, als sie hört, wie sehr die Menschen ihren Sohn brauchen. Aber Jakobus murmelt: »Ob er überhaupt noch Zeit für uns hat?«
Sie warten und warten. Doch Jesus kommt nicht nach Hause. Schließlich sagt Maria: »Kommt, wir suchen ihn.« Gemeinsam gehen sie zum Marktplatz. Dort drängen sich viele Menschen. Hier muss Jesus sein. Doch sie können Jesus kaum sehen können. Maria entdeckt Sara in der Menge. Sara wohnt im Haus neben ihnen. »Sara, kannst du Jesus sagen, dass wir ihn sehen möchten?«, fragt Maria. Sara nickt eifrig und schlüpft durch die Menge.
Nach einer Weile hören sie Jesu Stimme: »Meine Mutter und meine Brüder wollen mich sehen«, sagt er laut. »Aber schaut euch um! Ihr seid meine Brüder, meine Schwestern und meine Mutter. Wir alle gehören zu Gottes großer Familie, wenn wir tun, was Gott möchte.«
Jakobus und Simon sind verwirrt – und ein bisschen enttäuscht. »Heißt das, wir sind ihm egal?«, fragt Simon leise.
Maria sieht ihn an und schüttelt den Kopf. »Oh, nein«, sagt sie, »wir sind Jesus nicht egal. Jesus zeigt uns etwas Neues: Unsere Familie ist viel größer, als wir dachten. Alle, die Gott lieben, gehören dazu!«
Simon runzelt die Stirn: »Heißt das, Ruben, mein bester Freund, ist jetzt auch mein Bruder?« Maria nickt lächelnd. »Und der Methusalem von nebenan ist unser Onkel«, sagt Jakobus lachend.
»Dann können wir bald ein riesiges Familienfest feiern!«, ruft Simon.
Gemeinsam schauen sie zu Jesus, der sie anlächelt – wie ein Bruder unter vielen Geschwistern.
Simon kommt aufgeregt durch die kleine Tür gestürmt: »Mama, Jakobus, Joses, Salome, Hanna«, ruft er außer Atem, »habt ihr das gehört? Jesus kommt bald nach Nazareth!« »Wirklich? Wann?«, fragt der kleine Joses aufgeregt. »Ich will ihm mein Holzmesser zeigen, das ich geschnitzt hab.« – »Irgendwann die nächsten Tage«, antwortet Simon und kommt langsam wieder zu Atem. »Die Leute auf dem Marktplatz wussten das auch nicht genau.« – »Und uns hat er mal wieder nicht Bescheid gesagt«, brummelt Jakobus vor sich hin. »Vor lauter Menschen, die ihm hinterherlaufen und ihm zujubeln, hat er uns wohl vergessen.«
Die Mutter und Geschwister von Jesus haben ihn schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seitdem Jesus auf Wanderschaft war und den Menschen von Gottes Himmelreich erzählte, war er nicht mehr hier bei ihnen zuhause. Waren es Wochen oder schon Monate?
Simon sieht man jetzt an, dass er sich Sorgen macht: »Ich habe vor kurzem gehört, wie sich Menschen über Jesus unterhalten haben. Sie haben gesagt: >Woher will dieser Jesus eigentlich wissen, wie Gottes Himmelreich aussieht? Das ist doch bestimmt so ein Möchtegern-Prophet. Der soll mal lieber wie sein Vater Josef was Ordentliches machen<. Jetzt hab ich Angst, dass die Leute irgendwann wütend auf ihn werden.«
Maria beruhigt ihn: »Wenn er hierherkommt, dann erzähl ihm doch von deinen Sorgen. Ich glaube, Jesus wird dich verstehen.«
Maria freut sich und sie versteht Simon auch. Sein Bruder Jesus war schon immer etwas anders. Viele Leute sind fasziniert von ihm. Aber es gab auch schon immer Menschen, die Jesus nicht mögen. Nicht, dass er zu irgendjemand mal gemein gewesen wäre. Nein, im Gegenteil. Maria glaubt, dass gerade Jesu Herzlichkeit und Wärme manche Menschen so sehr irritiert, dass sie ihn nicht mögen.
Hanna und Salome kichern und sagen dann fast gleichzeitig. »Ich freue mich auf Jesus.« Die letzten Minuten haben sie aufgeregt getuschelt. Jesus war schon immer Salomes Lieblingsbruder. Und Hanna hatte Jesus sofort ins Herz geschlossen, seit sie auch in seiner Familie wohnt. Hannas Eltern sind früh gestorben und seitdem wohnt sie bei der Familie von Maria und Josef.
Zwei Tage später ist es so weit. Man kann es eigentlich nicht verpassen, dass Jesus in die Stadt kommt. Aufgeregt laufen Kinder durch die Stadt und rufen: »Jesus kommt! Jesus kommt!«
Es hat sich schnell in ganz Galiläa herumgesprochen, wie gut es tut, wenn Jesus Geschichten von Gottes Himmelreich erzählt. Und dass er Kranke heilt. Und dass Menschen, denen es schlecht ging, durch Jesus wieder fröhlich werden.
Maria und Jesu Geschwister bleiben aber erst einmal zu Hause. Sie denken: »Bestimmt kommt Jesus zuerst zu uns – nach Hause zu seiner Familie.« Deshalb hat Maria extra das Lieblingsbrot von Jesus gebacken und besonders viel vom Bohnenmus gemacht, das Jesus am liebsten auf sein Brot schmiert. Auch Josef lässt heute extra die Arbeit liegen. Mit dem Nachbarn hat er ausgemacht, das Dach dann am nächsten Tag zu reparieren.
Es ist zwar schön, dass die ganze Familie zusammen ist, aber nachdem Jesus auch zu Mittag noch immer nicht da ist, kommt langsam Ungeduld auf. Jakobus schlägt vor: »Kommt, wir gehen mal zum Markplatz. Vielleicht haben die vielen Menschen Jesus aufgehalten und er freut sich, wenn wir ihn abholen.«
Und sie machen sich auf den Weg.
Als sie zum Marktplatz kommen, sehen sie schon von weitem die große Menschenmenge. Und mittendrin, kaum zu sehen zwischen all den Menschen: Jesus. Es sieht nicht so aus, als wäre er aufgehalten worden. Er sitzt gemütlich inmitten der Menge und erzählt.
Simon flüstert Hanna zu: »Du bist klein und flink. Geh du zu ihm und sag ihm, dass wir ihn auch sehen wollen.« Hanna nickt und macht sich schnell auf den Weg. Geschickt schlängelt sie sich durch die Menge.
Bald sieht die ganze Familie, wie Hanna bei Jesus ankommt und ihm etwas ins Ohr flüstert. Sie sehen, wie er sich freut, sie zu sehen. Dann macht er ein nachdenkliches Gesicht. Er richtet sich auf und sagt zur Menschenmenge: »Meine Familie möchte, dass ich zu ihr nach Hause komme. Aber meine Familie ist doch hier! Ihr seid alle meine Schwestern, Brüder und Mütter – und ihr seid doch hier … um mich herum. Gott ist der Vater von uns allen. Und wer so mit seinen Mitmenschen umgeht, wie Gott sich das vorstellt, der ist Teil dieser Familie.«
Jesu Geschwister schauen sich irritiert an: »Heißt das, Jesus kommt nicht mit nach Hause?«, fragt Salome verwirrt. »Ja«, grummelt Jakobus, »er lässt sich lieber hier von den Menschen zujubeln«. Und auch Simon und Joses schauen bedröppelt drein. Da kommt Hanna mit einem großen Lächeln wieder zurück: »Habt ihr das gehört? Wir sind alle eine Familie. Ist das nicht toll?«
Hanna ist richtig glücklich: Endlich hat sie wieder eine richtige Familie. Sie hat sich bei Maria und Josef immer wohl gefühlt. Fast wie bei einer Familie. Doch jetzt weiß sie, dass sie in Gottes Familie so ganz richtig dazugehört.
Maria lächelt: »Du hast recht«, sagt sie. Dann sagt sie zu ihren Söhnen, die grimmig gucken: »Jesus hat uns nicht vergessen. Wir sind und bleiben seine Familie. Aber Jesus zeigt uns etwas Neues: Es gehören noch viel mehr Menschen zur Familie – zur Familie Gottes. Ist das nicht toll? Wir sind eine riesige Familie!«
Simon ist der erste, der seinen grimmigen Gesichtsausdruck verliert: »Dann ist mein bester Freund Aaron jetzt auch mein Bruder?«, fragt er grinsend. »Und der alte Jitro von nebenan unser Großvater«, bestätigt Joses und muss lachen. Schließlich huscht auch Jakobus ein Grinsen übers Gesicht als er sagt: »Und Hanna ist unsere Schwester.«
Hanna ist sehr glücklich. Gemeinsam fangen sie an aufzuzählen, wer jetzt noch alles zur Familie gehört.
Nach einiger Zeit schaut Jesus zu ihnen herüber. Laut ruft er: »Hanna hat gesagt, ihr habt Essen vorbereitet. Kann ich vorbeikommen? Und kann ich ein paar von unseren Schwestern und Brüdern mitbringen?« – »Dann backe ich noch schnell ein paar Brote extra«, ruft Maria fröhlich zurück und nimmt ihren Mann Josef an der Hand: »Komm, wir gehen schon mal vor. Und weil du heute freigenommen hast, kannst du mir helfen.«
Diese 21 Holzkegel aus Buchenholz sind eine gute Grundlage für das Erzählen vieler biblischer Geschichten.
Bei Bedarf können sie mit wenig Aufwand voneinander unterschieden werden (z. B. mit Chenilledraht, Wolle, Stoffstreifen …).
Das Set beinhaltet: 1 x XXL; 3 x groß; 12 x mittel; 5 x klein.
Set € 20,00; Best.-Nr. S1680
Tipp: Alle Größen gibt es auch einzeln (XXXL) bzw. im sortenreinen Set:
XXXL (16,5 cm), € 4,90; Best.-Nr. 1454
groß (10 cm), 10 x, € 12,90; Best.-Nr. 1208
mittel (7 cm), 10 x, € 9,90; Best.-Nr. 472
klein (5 cm), 10 x, € 5,90; Best.-Nr. 471
Für die Vorbereitungsgruppe muss klar sein: Ziel dieser Fragen ist nicht, euch zu beschämen oder ein Vorbereitungsteam zu schaffen, das die eigenen Bedürfnisse zurückstellt, um für alle offen zu sein. Eine Reflektion ist trotzdem gut, um sich über ausgrenzende Mechanismen bewusst zu werden und darüber ins Gespräch zu kommen, wo Veränderung möglich wäre.
Wenn einer sagt: Ich mag dich du
(KuS 470, KKL 338, MKL1 100);
Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Gott gibt ein Fest (KuS 272, LJ 386);
Komm mit, schlag ein (KuS 448, Einfach Spitze – 150 Knallersongs für Kinder 9);
Sonntag morgens um halb acht (KuS 208);
Eingeladen zum Fest des Glaubens
(Wwdl 2, HuT 69, EGplus 32)
Gott,
wir sind heute zusammen hier und wollen Gottesdienst feiern.
Bei dir sind alle willkommen,
zu dir dürfen alle kommen.
Zu dir dürfen wir kommen,
wenn wir gut gelaunt sind.
Wir dürfen auch kommen, wenn wir
schlechte Laune haben oder traurig sind.
Und auch, wenn wir wissen,
dass wir etwas falsch gemacht haben.
Du freust dich immer mit uns.
Hilf du, dass wir uns
auch übereinander freuen können.
Und füreinander da sein können.
Lass uns nicht zu schnell böse miteinander sein, wenn jemand etwas falsch macht.
Oder sich nicht gut verhalten hat.
Hilf du, dass wir miteinander sprechen
und einander vergeben können.
Lass uns jetzt gemeinsam
eine gute Zeit miteinander haben.
Amen.
Wird regelmäßig in kurzem Abstand Kindergottesdienst gefeiert, kann mit den Kindern die Geschichte aus der Vorwoche kurz wiederholt werden. Anschließend (und noch vor der heutigen Geschichte) sollen die Kinder die Fragen beantworten:
Anschließend wird die heutige Geschichte erzählt.
Kann als Vorbereitung auf die Geschichte gespielt werden.
Material: Kleine Süßigkeiten, Murmeln oder Spielgeld (= Zollgeld); Schale; Tisch
Und so geht’s:
Anleitung für die Kinder
»Ihr wollt alle in die Stadt. Am Stadttor sitzt hinter seinem Tisch der Zöllner. Den spielt am Anfang jemand vom Team, später dann auch ihr. Die anderen warten geduldig in einer Schlange vor dem Tisch, bis sie an der Reihe sind.
Bevor der Zöllner seinen Dienst beginnt, denkt er sich einen Buchstaben oder eine Farbe aus. Was er sich ausgedacht hat, verrät er niemandem.
Wenn ihr nun an der Reihe seid, ihm zu sagen, was ihr in die Stadt bringt, müsst ihr entweder Zoll bezahlen oder dürft so reingehen.
Je nachdem, ob eure Antwort den ausgedachten Buchstaben/die Farbe enthält oder nicht.
Wenn es enthalten ist, bezahlt ihr Zoll.
Wenn nicht, dürft ihr ohne zu bezahlen in die Stadt.
Ihr bringt immer nur eine Sache in die Stadt und antwortet: >Ich bringe in die Stadt …<
… einen Pullover, … einen Teddybär, Tortellini, ein Buch, eine Zahnbürste …
Wenn alle in der Stadt sind, könnt ihr gemeinsam raten, welchen Buchstaben/welche Farbe sich der Zöllner wohl ausgedacht hat.«
Berufung des Levi
Figurenset für die Erzählschienen
Die einzelnen Kärtchen in Kombination mit den Schienen ermöglichen es, sowohl die Kärtchen als auch die Erzählschienen in unterschiedlicher Weise anzuordnen. Hierbei können die Kinder sehr gut zum Mitmachen mit einbezogen werden. € 5,00;
Best.-Nr. 1642
Falls ihr Interesse an den passenden Erzählschienen dazu habt (die es im 3er-Set gibt), findet ihr weitere Infos in der Reihe TROST, HOFFNUNG, FREUDE – TROTZ ALLEN SCHEITERNS
Levi sitzt an einem Tor in der Stadt. Levi ist ein Zöllner. Das bedeutet, er verlangt von allen, die etwas in die Stadt bringen, Geld. Ein bisschen behält er, den Rest gibt er an die Römer. Gerade zählt er das Geld. »Eins, zwei, drei, vier, fünf«, sagt Levi und schaut auf den nächsten, der kommt.
Ein Mann mit einem Korb voller Feigen steht vor ihm. »Das kostet vier Schekel«, sagt Levi. Der Mann schaut traurig und sagt: »Aber das ist fast so viel, wie ich für die Feigen bekomme. Dann bleibt für mich nichts mehr übrig.« – »Entweder du zahlst oder du bleibst draußen«, sagt Levi hart. Der Mann seufzt, zahlt und geht traurig weiter.
Levi fühlt sich manchmal schlecht, wenn er das Geld nimmt. Oft hat er Mitleid mit den Leuten, aber er braucht das Geld. Wenn er es nicht nimmt, macht das jemand anderes. Und Levi hat Angst, dass er keine andere Arbeit findet. Levi fühlt sich oft alleine. Viele Menschen schauen ihn böse an, weil er Zöllner ist.
Eines Tages steht ein Mann vor ihm. »Folge mir«, sagt der Mann freundlich. Levi ist überrascht. Niemand hat ihn je gebeten, mitzukommen. »Ich bin Jesus«, sagt der Mann. »Komm mit mir.«
Levi überlegt kurz. »Wirklich? Soll ich wirklich mit dir gehen?«
Levi ist auf einmal richtig froh. Er weiß, dass er bei diesem Mann bleiben will.
Levi ist so glücklich, dass er sofort etwas tut. »Komm zu mir nach Hause«, sagt er. »Ich mache ein großes Fest!« Levi geht zum Bäcker und kauft Brot. Auf dem Markt holt er alles, was er für das Fest braucht. Zwei Köche kochen ein leckeres Essen.
Levi hat nicht viele Freunde, aber er lädt alle Zöllner ein. Und alle, die er auf dem Weg nach Hause trifft. Am Abend gibt es ein großes Fest. Alle lachen und genießen das Essen. Levi fühlt sich richtig gut und merkt: »Jesus ist ein ganz besonderer Mensch.«
Dann fragt Levi: »Jesus, warum hast du mich eingeladen? Ich habe doch so viele Fehler gemacht.« – Jesus antwortet: »Ich bin für alle gekommen, die Hilfe brauchen. Wie ein Arzt. Der hilft den Kranken, nicht den gesunden Menschen.« – »Danke, Jesus«, sagt Levi. »Jetzt bin ich nicht mehr alleine.«
»Lass uns schnell die Straßenseite wechseln«, sagt Kevin zu Faruk. Die beiden sind auf dem Weg zur Reitstunde. »Da vorne ist Michael. Der sucht oft Ärger. Letztens hat er zwei Zweitklässlern ihr Pausengeld weggenommen«, erklärt Kevin. Also wechseln sie die Straßenseite, um Michael aus dem Weg zu gehen. Sie haben keine Lust auf Streit und sparen gerade für den Eintritt in den Freizeitpark.
Doch als sie an Michael vorbeigehen, wundern sie sich. Er sieht sie gar nicht, und das ist seltsam. Normalerweise geht er immer mit erhobenem Kopf und einem Blick, als ob er Streit sucht. Aber heute lässt er den Kopf hängen. Er wirkt traurig.
»Komisch«, murmelt Kevin. »Sonst ist er doch immer anders.« Faruk nickt, aber sie sagen nichts, um Michael nicht doch noch auf sich aufmerksam zu machen.
Vor dem Pferdestall treffen Kevin und Faruk auf Mina und Louis. »Wir sind gerade Michael aus dem Weg gegangen«, erzählt Faruk aufgeregt. »Wir haben die Straßenseite gewechselt, aber dann war es komisch: Michael hat uns gar nicht bemerkt. Und er sah traurig aus.« – »Vielleicht macht es ihm einfach keinen Spaß, immer nur gemein zu sein«, sagt Louis. »Er hat zwar Robert und Mark als Freunde, aber die drei sind auch oft fies untereinander.«
Die vier ziehen nachdenklich ihre Reitkleidung an. »In meiner Kinderbibel ist die Geschichte von einem gemeinen Zöllner. Die erinnert mich irgendwie an Michael«, sagt Mina, während sie ihren Helm aufsetzt.
»Was ist ein Zöllner?«, fragt Louis. – »Ein Zöllner war jemand, der von den Leuten Geld verlangt hat, damit sie in die Stadt dürfen«, erklärt Mina. »Die Zöllner waren oft gemein und verlangten viel Geld, damit sie selbst reich wurden.« – »Klingt echt unangenehm. Hast du dich wegen Michael an ihn erinnert?«, fragt Kevin. – »Ja«, sagt Mina. »Vor allem, weil der Zöllner sich verändert hat, als Jesus nett zu ihm war. Jesus hat dem Zöllner gesagt: >Komm mit mir.< Und der Zöllner ist mitgegangen, hat ein großes Fest gefeiert und viele Menschen dazu eingeladen. Einige fanden es komisch, dass Jesus gerade mit so jemandem gefeiert hat. Aber Jesus sagte: >Ich bin für die gekommen, bei denen etwas schiefläuft. Ein Arzt hilft ja auch den Kranken und nicht den Gesunden.<« – »Das ist ja cool«, sagt Faruk.
Da ruft der Reitlehrer: »Kommt, eure Pferde warten!«
An dieser Stelle kann die Geschichte unterbrochen und mit den Kindern überlegt werden, was die vier Freunde tun sollen, wenn sie auf dem Rückweg Michael noch einmal treffen.
Nach dem Reittraining lädt Louis die anderen zu sich nach Hause ein. Er hat ganz neu »Super Mario« für die Nintendo bekommen und die anderen sind neugierig, es auszuprobieren.
Als sie die Straße entlanggehen, sehen sie Michael immer noch an der gleichen Stelle stehen. Sie schauen sich kurz an. Alle denken dasselbe: »Sollen wir die Straßenseite wechseln?« – »Mina«, fragt Faruk leise, »meintest du mit deiner Geschichte vorhin, dass Jesus eher zu Michael gegangen wäre als zu uns?« – »Ich weiß es nicht«, antwortet Mina ebenso leise. – »Sollen wir mutig sein und Michael fragen, ob er mitkommt zum Super-Mario-Kart-Spielen?«, fragt Kevin plötzlich. – »Ich weiß nicht«, sagt Louis zögerlich. »Was, wenn er uns unser Geld abnimmt?«
Aber Mina und Faruk stimmen Kevin zu. »Uns passiert schon nichts«, sagen sie. »Wir sind in der Überzahl.« Also gehen sie zu Michael.
»Hey, Michael«, sagt Kevin mutig, »du kennst uns doch aus der Schule. Hast du Lust, mit uns zu zocken? Wir spielen Super Mario Kart bei Louis.« – Michael schaut überrascht. Dann sagt er mit einer gelangweilten Stimme: »Mhm, ich habe eh nichts vor. Ist es weit zu dir, Louis?« – »Nein, nur fünf Minuten«, antwortet der.
Michael überlegt noch kurz, dann stimmt er zu und geht mit.
Am Anfang ist Michael noch still. Er kennt die anderen nur vom Sehen aus der Schule. Aber als sie zusammen auf der Couch sitzen und Super Mario Kart spielen, wird er ein Teil der Gruppe. Und nach dem vierten Rennen ärgert er sich genau so laut wie die anderen, wenn er aus der Kurve fliegt. Und er jubelt so laut wie die anderen, wenn er gewinnt.
Es ist schon zwanzig nach acht, als Louis’ Mutter in der Tür steht. »Jetzt wird es aber Zeit«, sagt sie. »Ihr könnt in den nächsten Tagen wiederkommen.«
Als sie Michael sieht, schaut sie überrascht. »Dich kenne ich ja noch gar nicht. Bist du ein neuer Freund von Louis und den anderen?« – Mina merkt, dass Michael unsicher ist, was er antworten soll. Deshalb sagt sie: »Ja, das ist unser Freund Michael.«
Michael gibt Louis’ Mutter die Hand. Und jetzt sieht er schon ein bisschen glücklicher aus.
Am nächsten Tag treffen sich die vier wieder in der Pause. Sie sind auf dem Weg zur Tischtennisplatte, als sie Michael sehen. »Hallo Michael!«, ruft Faruk. Michael unterhält sich gerade mit Robert und Mark. Faruk merkt, wie Michael zu ihm herüberschaut und verunsichert ist. Doch dann lässt Michael Robert und Mark stehen und kommt zu ihnen herüber. »Willst du heute nicht mit deinen Kumpels rumhängen?«, fragt Louis. »Ich hab doch jetzt euch. Und ihr spielt doch Tischtennis mit einem Tennisball. Das wollte ich schon immer mal ausprobieren«, antwortet Michael. »Du hättest schon immer mitspielen können«, sagt Mina lächelnd. »Hab mich nicht getraut zu fragen«, antwortet Michael etwas kleinlaut. »Doch jetzt zock ich euch ab.« – »Ha! Abwarten! Du kennst nämlich meinen Mina-Power-Move noch nicht«, antworte Mina. Und die fünf neuen Freunde laufen lachend zur Tischtennisplatte.
(Interaction Institute for Social Change | Artist: Angus Maguire)
Über Gerechtigkeit lässt sich trefflich streiten. Im Englischen kann man zwischen equality und equity unterscheiden – das ist auf der Grafik zu sehen: Eine Form der Gerechtigkeit (equality) ist, dass alle einen gleich hohen Hocker bekommen. Die andere Form der Gerechtigkeit (equity) gibt allen so viel, wie sie brauchen.
Wenn einer sagt: Ich mag dich du
(KuS 470, KKL 338, MKL1 100);
Ein jeder kann kommen (KuS 192, LJ 512);
Viele kleine Leute
(KuS 533, KKL 262, Wwdl 85, HuT 382);
Jeder knüpft sein eigenes Netz
(KuS 528, LJ 574, MKL 1 85)
Gott, wir sind heute wieder alle zusammen,
und du kennst uns alle.
Du weißt, wie ungerecht uns die Welt manchmal vorkommt.
»Immer bekommt mein Bruder mehr als ich«, das denke ich manchmal.
Oder: »Immer nimmt meine Lehrerin meine Mitschülerin dran.«
Manchmal denke ich auch: »Warum bekommt meine Freundin mehr Taschengeld als ich?
Unsere Welt ist nicht immer gerecht.
Gott, hilf mir zu spüren,
dass du es gut mit mir meinst.
Dass du alle gleich liebst!
Gib mir deine Liebe, wenn ich das Gefühl habe,
nicht genug zu bekommen.
Und lass mich gerecht und liebevoll mit meinen Mitmenschen umgehen.
Sei du jetzt mitten unter uns im Kinder-
gottesdienst.
Amen.
(vor der Geschichte)
Wiederholung der beiden letzten Sonntage: 1. Der Arzt kommt zu den Kranken. 2. Jesus wendet sich den Außenseitern zu. Ist das gerecht? Kümmert sich Jesus dann nicht um mich, wenn ich nicht so gemein wie ein Zöllner bin? Sieht Gott nicht, wenn ich mich bemühe, nett zu meinen Mitmenschen zu sein? Spielt es dann gar keine Rolle, wie ich zu anderen bin?
Die Geschichte für Ältere wird als Mitmachgeschichte erzählt. Im Anschluss daran gibt es eine kleine »Mahlzeit nach getaner Arbeit« (Traubensaft und Kuchen). Gemeinsam überlegen: Wer will was und wie viel? Sollen alle gleich viel bekommen?
Auf einem Tisch werden möglichst viele Gegenstände verteilt und mit einem Tuch abgedeckt. Die Decke wird nun für 30 Sekunden gelüftet und jedes Kind soll sich so viele Gegenstände merken, wie möglich. Dann werden die Kinder (nacheinander) gefragt, wie viele der Gegenstände sie sich merken konnten (vermutlich nur eine begrenzte Zahl). Anschließend sollen die Kinder überlegen, wie sie es schaffen können, sich möglichst alle Gegenstände zu merken. Im Idealfall kommen sie von allein darauf, dass es nur geht, wenn sie sich zusammentun und die Gegenstände aufteilen, die sie sich merken wollen (oder den Bereich).
Jesus erzählt seinen Jüngern eine Geschichte:
Ein Mann geht in die Stadt. Er sucht Menschen, die ihm bei der Arbeit im Weinberg helfen. Es ist noch früh am Morgen. Aber er findet Menschen, die ihm helfen wollen. Er macht mit ihnen aus: »Ihr bekommt ein Silberstück, wenn ihr mir den ganzen Tag im Weinberg helft.«
Die Menschen sind einverstanden und gehen zum Weinberg. Und fangen mit der Arbeit an.
Um die Mittagszeit merkt der Mann, dass er noch mehr Arbeiter braucht, wenn er fertig werden will. Er geht noch einmal in die Stadt und sucht noch einmal nach Menschen, die für ihn arbeiten. Er findet Leute, die für ihn arbeiten wollen. Er verspricht ihnen, dass sie genug bekommen werden. Die Menschen gehen mit und arbeiten in seinem Weinberg.
Am Nachmittag merkt der Mann, dass er immer noch mehr Menschen braucht. Es ist sehr viel zu tun. Er geht noch einmal in die Stadt. Er sieht ein paar Menschen, die herumsitzen. »Sitzt ihr schon den ganzen Tag hier?«, fragt er. »Ja, niemand hat unsere Hilfe gebraucht«, antworten sie. »Ich kann noch gut eure Hilfe gebrauchen«, sagt der Mann. »Ich will euch dafür genug Geld geben.« Und alle, die bis dahin noch keine Arbeit hatten, gehen mit ihm.
Der Lohn wird ausbezahlt
Es ist schon fast dunkel, da ist alle Arbeit geschafft. Manche der Arbeiterinnen und Arbeiter sind sehr müde. Sie haben den ganzen Tag gearbeitet. Andere sind nicht ganz so müde. Sie haben nur seit Mittag gearbeitet. Und die Arbeiterinnen und Arbeiter, die erst am Nachmittag gekommen sind, sehen noch ganz fit aus. Sie alle gehen zum Mann, in dessen Weinberg sie gearbeitet haben. Jetzt bekommen sie den Lohn für ihre Arbeit.
Zuerst bekommen die Arbeiterinnen und Arbeiter, ihren Lohn, die ganz zum Schluss angefangen haben, zu arbeiten. Der Mann bezahlt ihnen allen ein Silberstück. Danach kommen die, die am Mittag zum Arbeiten gekommen sind. Auch sie bekommen ein Silberstück. Und zum Schluss bekommen auch die, die schon den ganzen Tag gearbeitet haben, ihren Lohn. Auch ihnen gibt der Mann ein Silberstück. Sie wundern sich und fragen: »Warum bekommen wir gleich viel, wie die, die später angefangen haben zu arbeiten? Das ist doch nicht gerecht!«
Der Mann antwortet ihnen: »Wir haben doch heute Morgen miteinaner ausgemacht, dass ihr ein Silberstück bekommt, wenn ihr den ganzen Tag für mich arbeitet. Warum ist euch das jetzt nicht mehr genug? Diese Summe reicht doch gut zum Leben. Deshalb könnt ihr doch zufrieden sein mit dem, was ich euch gegeben habe. Ich habe entschieden, allen gleich viel zu geben.
Wollt ihr enttäuscht sein, weil ich so nett und gütig bin?«
Nach dieser Geschichte schauen die Jünger Jesus fragend an. Der versteht und sagt ihnen: »Gott liebt uns nicht, weil wir besonders viel tun. Er liebt uns, weil wir seine Kinder sind. Alle, die zu ihm kommen – früh oder spät – bekommen dieselbe Belohnung: seine Liebe und einen Platz bei ihm im Himmel.«
Die Arbeiter im Weinberg
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Wie gewohnt: 12 stabile, ansprechende DIN-A3-Bilder plus gebrauchsfertig einsetzbarem Erzählvorschlag.
€ 18,00; Best.-Nr. 3645
Jesus erzählt vom Reich Gottes
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Weitere vier Gleichnisse, in denen Jesus erzählt, wie es im Reich Gottes zugehen wird: Sämann, Senfkorn, selbst wachsende Saat und Sauerteig. 12 stabile DIN-A3-Bilder plus gebrauchsfertigem Erzählvorschlag.
€ 18,00; Best.-Nr. 9013
Gottes Reich wächst, obwohl etliche Zeit nichts zu sehen ist. Doch plötzlich, wenn wir ganz genau schauen, erkennen wir das Kleine, das immer größer wird.
€ 1,20 (ab 25 Ex. je € 1,00); Best.-Nr. 1635
Eine Mitmachgeschichte
Rollen: Team: Erzähler*in und Weinbergbesitzer; Kinder: Arbeiter*innen
Material: Steine, die gesammelt werden, Körbe zum Sammeln der Steine, für jedes Kind eine (Schoko)Münze
Stellt euch vor, ihr seid Menschen, die Arbeit suchen. Ihr steht morgens in der Stadt und wartet, ob jemand euch für den Tag beschäftigt. Dazu werdet ihr in drei Gruppen eingeteilt. (Kinder in »Morgen-Arbeiter«, »Mittag-Arbeiter«, »Nachmittag-Arbeiter« einteilen. Wer nicht arbeitet/mitmachen will, hört zu. Das Team übernimmt die Rollen »Erzähler*in« und »Weinbergbesitzer«.)
Ihr seid jetzt Teil einer Geschichte, die Jesus erzählt. Darin hört ihr dann auch, was ihr macht.
Morgen-Arbeiter
Erzähler*in: Jesus erzählte einmal diese Geschichte. Hört gut zu: Ein Mann hat einen großen Weinberg, und der muss gepflegt werden. Früh am Morgen geht er in die Stadt. Er sucht Menschen, die ihm helfen.
Weinbergbesitzer: Wer möchte mir helfen?
Erzähler*in:
Die erste Gruppe meldet sich: »Wir helfen!«
Weinbergbesitzer: Ihr bekommt ein Silberstück, wenn ihr den ganzen Tag arbeitet.
Bitte helft mir, alle Steine aus dem Weinberg zu sammeln. Sie hindern die Weinreben am Wachsen.
(Die Morgen-Arbeiter sammeln Steine auf. Wenn alle eingesammelt sind, geht die Erzählung weiter. In dieser Zeit können die gesammelten Steine für ihren nächsten Einsatz wieder an anderer Stelle verteilt werden.)
Mittag-Arbeiter
Erzähler*in: Mittags merkt, der Mann, dass er noch zusätzliche Hilfe braucht. Darum geht der Mann wieder in die Stadt.
Weinbergbesitzer:
Ich brauche noch mehr Arbeiter! Wer möchte helfen?
Erzähler*in:
Die nächste Gruppe meldet sich: »Wir helfen!«
Weinbergbesitzer: Ihr bekommt genug für eure Arbeit. Das verspreche ich euch.
Bitte helft mir alle Steine aus dem Weinberg zu sammeln. Sie hindern die Weinreben am Wachsen.
(Die Morgen-Arbeiter und die Mittag-Arbeiter heben Steine auf.)
Nachmittag-Arbeiter
Erzähler*in: Am Nachmittag merkt der Mann, dass er noch mehr Hilfe braucht. Er wird sonst heute nicht mehr fertig. Wieder geht er in die Stadt.
Weinbergbesitzer: Ich brauche noch mehr Hilfe!
Erzähler*in: Die letzte Gruppe, die bis jetzt nichts zu tun hatte, meldet sich: »Wir helfen!«
Weinbergbesitzer: Ihr bekommt genug Geld für eure Arbeit. Das verspreche ich euch.
(Jetzt sammeln alle zusammen Steine auf.)
Erzähler*in: Endlich ist die Arbeit getan! Die Sonne geht schon unter, und alle Arbeiter gehen zum Weinbergbesitzer, um ihren Lohn abzuholen. Die, die den ganzen Tag gearbeitet haben, sind sehr müde. Die später gekommen sind, schauen noch ganz fit aus der Wäsche.
(Die Kinder fragen:)
Wie fühlt ihr euch jetzt, am Abend, nach der Arbeit?
(Die Kinder können zeigen, wie es ihnen geht: erschöpft oder noch voller Energie.)
Erzähler*in: Die Arbeiter stellen sich in einer Schlange beim Weinbergbesitzer an. Alle warten auf ihren Lohn. Ganz vorne in der Reihe stehen die Nachmittag-Arbeiter, die als Letze gekommen sind. Dann die Mittag-Arbeiter und zum Schluss die Morgen-Arbeiter.
(Kinder werden aufgefordert sich ihrer Gruppe entsprechend in einer Reihe aufzustellen.)
Weinbergbesitzer: (gibt jedem Kind nacheinander eine Münze) Hier bekommst du deinen Lohn, eine Silbermünze.
Erzähler*in: (wenn alle ihren Lohn haben) Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr bekommen habt? (Interviewt die einzelnen Arbeitergruppen)
Nich alle Arbeiter in der Geschichte von Jesus sind zufrieden. Die Morgen-Arbeiter fragen erstaunt: »Warum bekommen wir gleich viel, wie die, die nur ganz kurz gearbeitet haben? Das ist doch ungerecht!«
Weinbergbesitzer:
Ich habe mit euch doch ausgemacht, dass ihr ein Silberstück bekommt. Warum seid ihr jetzt enttäuscht? Freut euch, dass ihr so viel bekommen habt, dass es zum Leben reicht. Ich gebe allen gleich viel. Alle sollen genug zum Leben haben.
Erzähler*in: Diese Geschichte hat Jesus seinen Jüngern erzählt. Als er fertig war, schauten sie ihn erwartungsvoll an. Jesus sah, dass sie nicht wussten, was sie mit der Geschichte anfangen sollten. Deshalb sagte er: »So ist es auch mit Gott …«
(Hier kann unterbrochen werden: Was meint ihr, was hat die Geschichte mit Gott zu tun? Wer ist in der Geschichte Gott? Und wer sind die Arbeiter im Weinberg?)
Gott liebt alle Menschen gleich, egal ob sie lange oder nur kurz für ihn da sind. Das ist Gottes Gerechtigkeit: Er gibt uns, was wir brauchen, weil er uns liebt.
Gott hält die ganze Welt in seiner Hand
(KuS 610, KKL 324);
Gottes Liebe ist so wunderbar
(KuS 484, KKL 329);
Menschenkinder auf Gottes Erde (KKH 73)
In der Kreativphase werden Schilder gestaltet. Diese werden für das Gebet benötigt und im Kreis hingelegt (s, u. »Kreative Umsetzung« – für Jüngere).
Lieber Gott,
du hast uns deine Welt geschenkt,
weil du uns lieb hast.
Hilf uns,
dass wir gut auf die Welt aufpassen
und einander lieb haben.
Niemand soll … (eines der roten Schilder erwähnen; z. B: schlagen),
aber alle sollen … (eines der blauen Schilder erwähnen; z. B: Tiere beschützen.
So nach und nach alle Schilder benennen. Dann weiter:)
Lieber Gott,
du hast uns deine Welt geschenkt,
weil du uns lieb hast.
Danke und Amen.
Mit den Kindern ins Gespräch zu kommen über:
Anschließend zeigt jemand aus dem Team zwei Verkehrszeichen: Ein blaues (z. B. Fußgängerweg) und ein rotes (z. B. Stoppschild) und erklärt: Blaue Verkehrsschilder zeigen, was erlaubt ist; rote, was verboten ist.
Jedes Kind bekommt zwei Blanko-Schilder, ein blaues und ein rotes. Da hinein malt es, welche Regeln für Menschen gelten sollen. Ins blaue: Was ist erlaubt? Was sollten sogar alle tun? Ins rote: Was ist verboten? Was darf niemand tun?
Wenn noch Zeit ist, können diese Schilder rund um das Bild einer großen Erdkugel geklebt werden.
Material: Blaue und rote (Verkehrs-)Schilder; Buntstifte, evtl. Bild einer Weltkugel, Klebstoff
Wichtig! Mit Augenschließen und Traumreisen fühlen sich nicht alle Kinder wohl. Es ist wichtig, den Kindern vor der Traumreise zu sagen: Ihr könnt die Augen schließen, müsst es aber nicht. Ihr könnt sie auch jederzeit wieder aufmachen oder euch wieder hinsetzen. Ganz wie es euch guttut.
Material: Weißes DIN-A3-Papier; schwarze Filzstifte; Pastell-Ölkreiden, große Papierherzen
Uli Walter
Der Schöpfungskreis
Tasche mit vielen Materialien und Buch
Mit der Tasche und dem Buch ist ein vielschichtiges und dennoch einfaches Konzept entstanden, Kindern ab ca. 4 Jahren Geschichten des Alten Testaments erlebbar zu vermitteln.
Die Kinder folgen mit dem Schöpfungskreis und den Geschichten, die aufgegriffen werden, den Spuren Gottes in unserer Welt.
Den genauen Inhalt der Tasche findet ihr unter junge-gemeinde.de aufgelistet.
€ 139,00; Best.-Nr. S9022
Mein Schöpfungs-Leporello
Mit Action und Spaß raus ins Freie
15 Ideen, um draußen Spaß zu haben – egal ob in der Gruppe oder allein. Familienspaziergänge und Kindergeburtstage bekommen mit dem Schöpfungs-Leporello einen besonderen Reiz. Für jede Jahreszeit und jedes Wetter. Passt in die Hosentasche (9,7 x 9,7 cm).
€ 1,70 (ab 10 Ex. je € 1,60); Best.-Nr. 1788
Es war wunderschön im Garten. Gott selbst hatte ihn gemacht. Es gab Bäume und Blumen, Sonne und Schatten, blauen Himmel bei Tag und Sternenlicht in der Nacht. Durch den Garten floss Wasser. Da trafen sich immer alle: die Tiere, Adam und Eva. Sie spielten zusammen, sie tranken klares Wasser und aßen von den vielen leckeren Früchten der Bäume. Sie verstanden sich immer gut. Adam mit Eva, Eva mit Adam. Und beide mit allen Tieren. Und alle zusammen mit Gott. Es war wunderschön im Garten.
Einmal sagte die Schlange zu Eva: »Hm, schade eigentlich …« – »Was denn?«, fragte Eva. »Schade eigentlich, dass ihr nicht die leckeren Früchte von den Bäumen essen dürft.« – »Wieso?«, fragte Eva. »Das dürfen wir doch. Und das tun wir auch.« Eva biss in eine Birne. Die mochte sie am liebsten. »Stimmt das?«, zischte die Schlange. »Und was ist mit dem Baum da in der Mitte vom Garten?« – »Ach der«, sagte Eva. Dieser Baum war ihr bisher gar nicht aufgefallen. »Nee, von dem sollen wir nicht essen.« – »Hm, schade eigentlich«, sagte die Schlange noch einmal. Eva biss in ihre Birne und zuckte mit den Schultern.
Eva wollte gerade weiterspielen, da fragte die Schlange: »Warum nicht?« – »Wie >Warum nicht<?«, fragte Eva. »Warum dürft ihr nicht von dem Baum da in der Mitte essen?« Eva dachte kurz nach: »Gott hat gesagt, wir sollen das nicht machen, weil das nicht gut für uns ist.« – »Ach so«, sagte die Schlange. »Schade eigentlich.« Eva schaute sich den Baum zum ersten Mal genauer an. »Na ja«, sagte Eva dann, »aber Gott hat gesagt, dass der Baum nicht gut für uns ist.« – »Trotzdem«, zischte die Schlange, »ist doch schade. Oder?«
Plötzlich hatte Eva das Spielen vergessen. Der Baum in der Mitte sah wirklich wunderschön aus. Genauso wie seine Früchte. »Du kannst ja mal eine Frucht davon probieren«, sagte die Schlange. »Aber Gott hat doch gesagt …« – »Keine Angst«, beruhigte die Schlange, »ich sag’s nicht weiter.«
Eva pflückte eine Frucht vom Baum in der Mitte. Sie roch so lecker! Und ehe sie weiter nachgedachte, biss sie auch schon rein. Es schmeckte großartig! »Was machst du da?«, fragte Adam, der mitten im Wettlauf mit den Hasen stehenblieb. Eva streckte Adam die Frucht hin. »Aber das sollen wir doch nicht«, sagte Adam verwundert. »Ist aber voll lecker«, sagte Eva. Und Adam fand es doof, dass Eva die Frucht probierte und er nicht. Schnell biss auch er auch hinein. Und da hörten sie es kichern.
Wer kicherte denn da? Es waren Adam und Eva. »Hihi, du siehst komisch aus. Du bist nackt«, sagte Eva. Das hatte sie noch nie zu Adam gesagt. Adam fand das gemein. »Selber nackt und selber komisch«, antwortete er. Das hatte er noch nie zu Eva gesagt. Und auch Eva fand das gemein.
Da ging sie weg, holte sich Blätter und Gräser und machte sich daraus einen langen Pulli. »Jetzt seh ich besser aus. Besser als Adam auf jeden Fall«, dachte sie. Auch Adam holte sich Blätter und Gräser und machte sich daraus eine Hose.«Jetzt seh ich besser aus. Besser als Eva ganz bestimmt«, dachte auch er.
Da hörte Adam, dass Gott im Garten spazieren ging und nach ihm rief. Adam ging pfeifend zu Gott, als wäre nichts gewesen. »Wo warst du denn?«, fragte Gott. »Was hast du gemacht?« – »Och … ich war da hinten. Ich hab mir eine Hose gemacht, weil ich so komisch aussehe«, antwortete Adam. »Wieso siehst du komisch aus? Wer hat das denn gesagt? Du und Eva – ihr seid beide gut. Ganz genau so, wie ihr seid!« Adam wurde rot. Dann maulte er: »Das war Eva. Kaum hatten wir von dem Baum in der Mitte eine Frucht gegessen, da wurde sie gemein.« – »Vom Baum in der Mitte?«, fragte Gott. »Aber ich habe doch gesagt, dass ihr von dem nichts essen sollt.« – »Das ist allein Evas Schuld!«, rief Adam. »Sie hat angefangen!«
Da sucht Gott Eva. »Wieso hast du vom Baum in der Mitte gegessen?«, fragte er traurig. »Die Schlange ist schuld«, sagte Eva. »Die hat angefangen.«
Und die Schlange kicherte und kroch weg.
Jetzt standen Adam und Eva da und riefen sich gegenseitig zu: »Das ist deine Schuld!« Sie wurden immer lauter. Adam war ganz rot im Gesicht. Und Eva ballte ihre Fäuste. »Nicht hauen!«, rief Gott und stellte sich zwischen die beiden. Auch die Tiere schauten erschrocken. »Was machen die denn da?«, wollte ein kleiner Vogel von Gott wissen. »Die streiten«, sagte Gott. Und der Vogel sah, wie sich Gott eine Träne aus den Augen wischte. »Was ist denn streiten?«, fragte der kleine Vogel. Doch da schrie Adam: »Hör mit deinem Gepiepe auf!« Und Eva warf mit einem Stein nach dem Vogel.
Da sagte Gott: »Ihr könnt nicht mehr im Garten bleiben.« Adam und Eva hörten auf zu schreien und schauten Gott erschrocken an. »Es wäre besser gewesen, ihr hättet auf mich gehört. Jetzt ist es zu spät. Ihr müsst gehen.« – »Aber was sollen wir denn essen, wenn wir nicht mehr im Garten sind?«, fragte Adam erschrocken. »Du wirst selbst pflanzen und ernten und Brot backen«, sagte Gott. »Aber dann sind wir ja ganz alleine«, weinte Eva. »Du wirst schwanger werden und Kinder bekommen. Ihr werdet eine Familie sein«, sagte Gott.
Gott umarmte Adam und Eva. Er packte ihnen warme Anziehsachen ein und brachte sie zur Gartenpforte. Er sah ihnen noch lange nach. »Ich hab euch lieb«, sagte er leise.
Stell dir das mal vor. Mal es dir genau aus:
Ein Garten. Richtig schön.
Schöner geht es nicht. Ein Paradies.
Und du: In dem Garten. Es gibt nichts, was dich traurig macht. Gar nichts!
Kein Streit – nur Frieden.
Kein »besser, schneller, weiter« – nur Freundschaft.
Keine Beurteilung – alle freuen sich an dem, was sie können.
Alle verstehen sich. Und du verstehst dich mit allen.
Niemand ist ausgeschlossen.
Niemand ist allein.
Stell dir das mal vor.
Mal es dir genau aus:
Ein Garten. Richtig schön.
Schöner geht es nicht. Ein Paradies.
Und dann: Eine Stimme.
Von irgendwoher oder in dir drin.
Die Stimme sagt: »Okay, das ist schön. Aber geht es nicht doch noch schöner?«
»Nein«, denkst du, »eigentlich nicht.«
»Wirklich nicht?«, fragt die Stimme.
»Wäre es nicht toll, wenn du der King wärst? König oder Königin der ganzen Welt? Du könntest bestimmen.
Und alle würden dich bedienen.
Wäre es nicht toll, wenn du besser wärst als alle anderen? Und klüger als alle anderen?
Und wäre es nicht toll, wenn das auch alle wüssten: Dass du besonders bist. Eben besser als alle anderen.
Wäre das nicht toll? Stell dir das mal vor. Mal es dir genau aus:
Und weiter sagt die Stimme: »Komm schon. Du willst doch besser sein, oder? Komm schon – du bist doch auch besser, oder?
Komm schon, nimm, was dir zusteht.«
Und du denkst nach. Und es fällt dir ein: Was du besser kannst als die anderen.
Und was du besser besser können möchtest als die anderen.
Und es fällt dir ein: Hat der da nicht mal komisch geschaut? Hat die da nicht mal getuschelt? Waren die nicht neulich so abweisend?
(Pause)
Jetzt ist es nicht mehr schön, oder?
Warum denn nicht? Was ist passiert?
(Hier »Kreative Umsetzung der Geschichte, Nach der Traumreise«,)
Stell dir das mal vor. Mal es dir genau aus: Ein Garten. Richtig schön.
Schöner geht es nicht. Ein Paradies.
Und dann: Eine Stimme.
Von irgendwoher oder in dir drin.
Die Stimme sagt: »Du bist etwas ganz Besonderes. Ich hab dich lieb.
Genau dich. Mit allem, was du kannst.
Mit allem, was dir schwer fällt.
Mit all dem, was du bist.
Genau so, wie du bist, habe ich dich lieb.
Hab ich schon immer.
Und werde ich immer.«
Das hörst du. Wie fühlt sich das an? Schön, oder? Paradiesisch.
(Hier »Kreative Umsetzung der Geschichte, Nach dem zweiten Teil der Traumreise)
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