Gott sammelt meine Tränen

Einheit | Erzählung (für Ältere)
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Gott sammelt meine Tränen

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Materialart: Erzählung (für Ältere)
Themen: Leid und Klage, Tod und Trauer
Bibelstelle: Psalm 56,1-56,14 anzeigen
Bibelstelle
Psalm 56,1-56,14

56

Getrostes Vertrauen in schwerer Not

1Ein güldenes Kleinod Davids, vorzusingen, nach der Weise »Die stumme Taube unter den Fremden«, als ihn die Philister in Gat ergriffen hatten.

2Gott, sei mir gnädig, denn Menschen stellen mir nach;

täglich bekämpfen und bedrängen sie mich.

3Meine Feinde stellen mir täglich nach;

denn viele kämpfen gegen mich voll Hochmut.

4Wenn ich mich fürchte,

so hoffe ich auf dich.

5Ich will Gottes Wort rühmen; /

auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten.

Was können mir Menschen tun?

6Täglich fechten sie meine Sache an;

alle ihre Gedanken suchen mir Böses zu tun.

7Sie rotten sich zusammen, sie lauern /

und heften sich an meine Fersen;

so trachten sie mir nach dem Leben.

8Sollten sie mit ihrer Bosheit entrinnen?

Gott, stoß diese Leute ohne alle Gnade hinunter!

9Zähle die Tage meiner Flucht, /

sammle meine Tränen in deinen Krug;

ohne Zweifel, du zählst sie.

10Dann werden meine Feinde zurückweichen, /

wenn ich dich anrufe.

Das weiß ich, dass du mein Gott bist.

11Ich will rühmen Gottes Wort;

ich will rühmen des Herrn Wort.

12Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht;

was können mir Menschen tun?

13Ich habe dir, Gott, gelobt,

dass ich dir danken will.

14Denn du hast meine Seele vom Tode errettet,

meine Füße vom Gleiten,

dass ich wandeln kann vor Gott

im Licht der Lebendigen.

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

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I. Vorüberlegungen

Zugänge für den Vorbereitungskreis

»Was können mir Menschen tun?«, fragt der Beter im 56. Psalm gleich zweimal. Gleichzeitig beschreibt er ausführlich, wie sich seine »Feinde« gegen ihn zusammenschließen.

Hoffentlich hat niemand von uns mit solchen Anfeindungen im wörtlichen Sinne zu tun.

  • Erinnert uns der Psalm trotzdem an bekannte Situationen?
  • Mit welchen »Feinden« haben wir es zu tun?

Nicht nur mit Menschen haben wir zu kämpfen. Auch anderes kann mutlos machen und zermürben.

  • Wie findet der Psalmbeter wieder Mut?
  • Was veranlasst ihn auf Gottes Beistand zu setzen?
  • Wie kann ein solches Gottvertrauen entstehen? Können wir eigene Erfahrungen oder Erlebnisse anderer dazu schildern?

Zum Text / zum Thema

Im 56. Psalm geht es um Verfolgung und Feindschaft. Der Beter des Psalms hat offenbar täglich Kämpfe auszufechten. Er beschreibt mit klagenden Worten seine Hilflosigkeit. Er wendet sich in seiner Verzweiflung zu Gott. Fast beschwörend beruft er sich auf ihn. Das beruhigt ihn und gibt ihm Hoffnung. Schilderungen der Bedrohung und Worte des Dankes bzw. der Zuversicht wechseln sich ab. Es tröstet den Beter zu wissen, dass Gott seine Not wahrnimmt und seine Tränen wie etwas Kostbares in einem Krug sammelt.

Der Psalm wird König David zugeschrieben. Er soll ihn während der Kriege gegen die Philister geschrieben haben. Die Psalmen Davids wurden und werden wie andere Psalmgebete auch gesammelt und gesungen. Menschen verknüpften ihre Sorgen und Nöte mit diesen Liedern und brachten ihre persönlichen Anliegen mit den Worten der Psalmen zum Ausdruck. An diese Tradition anknüpfend können die Psalmworte auch in den Erzählungen für die Kinder mit eigenen oder fremden Erlebnissen verknüpft werden.

Die Kinder und der Text / das Thema

Leider ist das Thema Anfeindungen auch Kindern nicht fremd. Ausgelacht zu werden ist schlimm. Manchmal werden Kinder wegen ihres Verhaltens oder Aussehens ausgegrenzt. Möglicherweise sind auch Kinder im Kindergottesdienst, die Erfahrungen mit Mobbing machen mussten.

Auch andere schwierige Situationen – z. B. in der Familie oder Nachbarschaft – können Gefühle der Hilflosigkeit, Verzweiflung oder Traurigkeit hervorrufen, wie sie im Psalm beschrieben werden. Die Vielfalt von Gefühlen, die Kinder wie Erwachsene erleben, können mit Hilfe der Psalmen zur Sprache gebracht werden und verlieren dadurch einen Teil ihrer bedrohlichen Kraft.

Der Psalm kann helfen, Gefühle wahrzunehmen, auszudrücken und mit ihnen umzugehen. Wer den Psalm mitbetet und »durchlebt«, wird von Wut und Angst zu Trost und Zuversicht geführt.

II. Gestaltungshinweise

Liturgische Elemente

Lieder

Ein Licht geht uns auf

(KuS 140/LJ 344/KG 25/KKH 11/LH1 61/MKL1 123)

Vorschlag zur Gestaltung der Mitte

In der Mitte steht ein Krug (für die Tränen) und eine Kerze (für das Licht der Lebendigen). Die Kerze wird mit einem Votum entzündet.

Votum: Im Namen Gottes, der das Licht des Lebens ist, das unsere Herzen wärmt und einen hellen Schein auf unsere Wege wirft.

Gebet

Gott, du bist immer bei uns.

Wenn wir traurig sind, tröste uns.

Wenn wir in Gefahr sind, steh uns zur Seite.

Wenn wir Angst haben, mach uns wieder Mut.

Wenn uns alles dunkel erscheint, lass uns dein Licht leuchten. Amen.

Kreative Umsetzung 
der Geschichte

Neben den Krug in der Mitte werden Tränen aus Papier abgelegt. Der Satz: »Sammle meine Tränen in einen Krug« wird vorgelesen. Das Gespräch mit den Kindern kann wie folgt eingeleitet werden: »Jeder von uns hat manchmal Grund zum Weinen. Gott sieht auch unsere Tränen. Wie in einem Krug sammelt sie Gott ein. Dafür liegen hier Tränen aus Papier. Darauf könnt ihr malen oder schreiben, was euch bedrückt.«

Nachdem die Kinder etwas aufgeschrieben oder gemalt haben, werden sie ermutigt, davon zu erzählen. Danach werden die Tränen im Krug gesammelt. Zum Abschluss erhalten die Kinder etwas Tröstendes wie z. B. eine Papierblume, eine Karte mit einem tröstenden Wort, eine Feder oder eine Murmel.

(Idee: Doris Dirwald, Plan für den Kindergottesdienst 2018-20, S. 228.)

Der besondere Tipp

Edda Reschke,

Mit Kindern trauern. Geschichten, Rituale, Gebete

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Müssen alle Menschen sterben?

Behutsam erklärt dieses Mini-Buch Kindern, was passiert, wenn ein Mensch stirbt, warum man auf einer Beerdigung dunkle Sachen trägt und was Menschen glauben, wie es nach dem Tod weitergeht.

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www.junge-gemeinde.de

  • Autor / Autorin: TEST1233 - Test Gemeinde
  • © Evangelischer Landesverband für Kirche mit Kindern in Württemberg e.V.
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