Mache dich auf und werde licht
(KuS 27, KKL 54, EGplus 1);
Das Licht einer Kerze (KuS 34, KKL 59);
Tragt in die Welt nun ein Licht
(KuS 70, KKL 58, EGplus 81, MKL 1,132)
Psalm 27 spricht von Gott als »unserem Licht« – er kann ein Leitmotiv in diesen Wochen sein.
Mit den Kindern können verschiedene »Lichtsymbole« kreiert werden, indem man z. B. einen kleinen Adventskranz bindet, Sterne oder ein Lucialicht bastelt.
Alternative: Die Kinder können auch aufstehen, dann die Augen schließen und sich wieder hinsetzen, wenn sie nichts mehr hören (Augen dann wieder öffnen).
1. Advent: Bild von Johann Wichern;
2. Advent: Teelicht;
3. Advent: Stern;
4. Advent: (kleines) SchafHeiligabend: Stroh;
1. Sonntag nach Weihnachten: gefalteter Wassertropfen
Durch die Symbole werden die Kinder an die vergangenen Sonntage und deren Geschichten erinnert und bleiben so auch ein wenig länger im Gedächtnis.
Dieter Witt
Kommt mit nach Bethlehem
Gottesdienste Krippenspiele Impulse
Mit kreativen Bausteinen für die Advents- und Weihnachtszeit.
€ 16,90;
Best.-Nr. 2077
SONDERPREIS
Peter Hitzelberger (Hg.)
Ohne Engel geht es nicht
Weihnachtsspiele für Gemeinde, Kindergarten und Schule
Mit CD, die die Texte enthält (für die Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort) und einige der neuen Lieder in Instrumentalfassung.
160 Seiten,
€ 5,00;
Best.-Nr. 2082
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
12-2024
Das »Weihnachts-Für-Dich!-Heft« dreht sich rund um Lichter am Himmel und Lichter, die uns in der Advents- und Weihnachtszeit begleiten. Ausgehend von der Geschichte der Sterndeuter fallen weitere Lichtstrahlen auf weitere Entdeckungen.
»Der Stern zeigt uns den Weg!«
12 Seiten € 1,90
(ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40)
Best.-Nr. 101-12/24
Ein helles Licht leuchtet
Adventskranzbild – kostenfrei
Mache dich auf und werde licht
Ein Stern leuchtet den Weg
Die Klarheit des Herrn
Das Licht der Welt ist da!
Friedenstaube – kostenfrei
Ein Licht für alle
Fisch – kostenfrei
… Und Frieden auf Erden
Kinderrechtecheck im Stall von Betlehem
Für Euch gelesen: Kinderkirche, Christentum & Co.
Gott ist wie …
Ist Johann Wichern eher unbekannt im Team, dann kann ein Foto eines Adventskranzes in die Mitte gelegt werden und dazu folgende Fragen gestellt werden:
Puzzle und Gespräch
1. (Das Team hat im Vorfeld das Bild eines Adventskranzes in Stücke geschnitten.) Zu Beginn des Gottesdienstes liegen auf dem Altar viele Puzzleteile. Gemeinsam wird das Puzzle gelöst, welches einen Adventskranzes zeigt. Er dient als Einstieg in das folgende kurze Gespräch.
Das Adventskranzbild (s. Beginn der Reihe) könnt ihr für das Puzzle kostenfrei herunterladen.
2. Die Kinder erzählen von ihren Adventskränzen zu Hause. Anschließend wird über die Bedeutung des Advents gesprochen: was er bedeutet und auf wessen Ankunft wir uns vorbereiten. Deshalb sind an diesem Sonntag der Raum und der Altar noch nicht weihnachtlich dekoriert. Das wird mit den Kindern gemeinsam vorbereitet.
Macht hoch die Tür (EG 1, KuS 14, KKL 50);
Mache dich auf und werde licht
(KuS 27, KKL 54, EGplus 1);
Das Licht einer Kerze (KuS 34, KKL 59);
Licht der Liebe (KuS 140, KKL 112, EG WUE 555)
Psalm 24 (KuS 651)
Aus Dbd 2024, Seite 95
Oft findet an den Adventssonntagen keine kreative Umsetzung der Geschichte statt, da die Zeit für die Proben des Krippenspiels gebraucht wird. Oft sind aber nicht alle Kinder gleichzeitig am Üben. Daher wäre es denkbar, dass jedes Kind einen kleinen Kranz bindet und mit nach Hause nimmt. Anleitungen für das Binden findet man leicht im Internet.
Im Anschluss an die Geschichte kann über die Bedeutung der Farben am Adventskranz gesprochen werden:
grüne Tannenzweige für die Hoffnung;
runder Kranz für die Ewigkeit;
rote Kerzen können für die Liebe stehen;
lilafarbene Kerzen für die liturgische Farbe des Advents als (einstige) Fastenzeit;
weiße Kerzen für das Jesuswort »Ich bin das Licht der Welt« usw.
Die Kinder können nach dem Gottesdienst in der Kirche erkunden, welche Farben der Kranz in der Kirche hat und mit ihren Eltern darüber sprechen.
»Herr Wichern, bitte, können Sie mir sagen, wann ist endlich Weihnachten?«, fragt Arno. »Oh, das dauert noch, am Sonntag ist ja erst der 1. Advent«, antwortet Johann Wichern. »Aber ich möchte, dass jetzt schon Weihnachten ist! Weihnachten ist die schönste Zeit im Jahr, seit ich hier bei Ihnen bin.« Lächelnd sagt Herr Wichern zu Arno: »Das glaube ich, aber wir können die Zeit weder anhalten, noch vor- oder zurückdrehen. Wir können aber in der Adventszeit das Warten lernen.« – »Immer warten, warten, warten …« Brummelnd geht Arno in sein Zimmer.
Johann Wichern denkt nach: »Ach, wenn ich doch nur eine Idee hätte, wie wir unseren Kindern die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen können.« Er geht in seinem Zimmer auf und ab. Seit dem Gespräch mit Arno denkt er an nichts anderes mehr. »Jetzt sind es nur noch vier Tage bis zum 1. Advent, und ich habe keine Idee. Ich weiß nur, dass es etwas ganz Tolles, etwas Besonderes sein soll. Wenn es draußen stürmt, regnet und richtig ungemütlich ist, dann sollen es die Kinder hier im ›Rauhen Haus‹ besonders gemütlich und kuschelig haben. Aber wie?«
Am Abend hört Wichern, wie die Kinder singen: »Mache dich auf und werde licht.« Er summt die Melodie mit. Da zuckt er zusammen. Da ist sie, die Idee. Jetzt weiß er, wie er für die Kinder die Adventszeit verkürzen kann.
Wichern schmunzelt und denkt: »Gleich morgen, nach dem Frühstück, werde ich es ausprobieren. Wenn’s klappt, dann wird das toll.«
Am nächsten Morgen steht Johann Wichern früh auf. Er ist ungeduldig. Schnell zieht er sich seine braune Lederhose an und geht leise in den Keller. Draußen ist es noch dunkel. An das Frühstück denkt er nicht mehr.
Er muss eine ganze Weile im Keller suchen, bis er endlich gefunden hat, was er wollte: »Hab ich’s doch gewusst, dass wir hier noch ein altes Wagenrad haben. Wie gut, dass wir es nicht weggeworfen haben.«
Wichern nimmt ein Tuch und macht das Wagenrad gründlich sauber. Ab und zu muss er husten. Ganz schön staubig ist es hier. Dann legt er das große Rad auf den Tisch. Er sucht zwei Holzlatten, die, zu einem Kreuz gelegt, auf das Wagenrad passen und befestigt sie. »So, der Anfang ist geschafft«, freut er sich. »Jetzt fehlt nur noch …«
»Herr Wichern, wo sind Sie denn? Sind Sie krank? Sie haben so gehustet.« Wichern hört die besorgte Stimme von Toni. Schnell antwortet er: »Nein, nein, ich muss hier unten im Keller nur noch etwas fertig machen.« – »Oh, kann ich Ihnen vielleicht helfen?« – »Nein, das ist wirklich nicht nötig …«
Doch da hört Johann Wichern schon das Knarzen der hölzernen Stufen. Schnell nimmt er ein großes Tuch und wirft es über das Wagenrad. Dann geht er Toni entgegen. Toni meint: »Sie sehen ja ganz geheimnisvoll aus. Und Sie sind ganz staubig! Was machen Sie denn?« – »Mein lieber Toni, das kann ich dir leider nicht verraten. Denn dann wäre es ja kein Geheimnis mehr, nicht wahr?« – »Ach, ich weiß schon … es ist bestimmt eine Weihnachtsüberraschung«, triumphiert Toni. Doch Johann Wichern schüttelt den Kopf: »Nein, du kleiner Naseweis, es ist nicht für Weihnachten, so viel kann ich dir sagen.« Skeptisch entgegnet Toni: »Das glaube ich Ihnen nicht – für was soll es denn sonst sein?« Johann Wichern zwinkert nur mit den Augen und zieht die Schultern hoch. Ganz kurz schaut Toni an Johann Wichern vorbei, ob er doch noch etwas entdecken kann. Toni seufzt: »Na, dann lasse ich Sie mit ihrer Überraschung wohl besser mal alleine, sonst wird sie nie fertig.«
Toni geht zu den anderen Jungen: »Stellt euch vor, Herr Wichern ist im Keller und tut ganz geheimnisvoll. Er bastelt irgendetwas für uns.« – »Was, was bastelt er?« – »Nun erzähl doch!« – »Mach es nicht so spannend«, so reden alle durcheinander. Toni hebt die Hand. Als alle still sind, sagt er: »Er hat mir nichts verraten, aber er war ganz staubig. Ich glaube, er bastelt etwas aus Holz.« Die Jungen lauschen hinunter in den Keller. Kein Geräusch ist zu hören. Nur ab und zu schlurfende Schritte. Einmal hören die Jungen ein Ächzen, aber mehr nicht. Und was macht Johann Wichern den restlichen Tag? Mit einem Handbohrer bohrt er viele, viele Löcher in das Wagenrad. Spät am Abend schließt er die Kellertür. Zufrieden legt er sich in sein Bett und denkt beim Einschlafen wieder an das Lied: »Mache dich auf und werde licht.«
Kanon singen: Mache dich auf und werde licht
Drei paar Tage später ist es endlich so weit. Es ist der Samstagabend vor dem ersten Advent. Johann Wichern schleicht sich in den Keller. Vorsichtig und ganz leise trägt er das Wagenrad die Treppenstufen hinauf. Er steigt auf eine Leiter und befestigt das Wagenrad an vier Seilen an einem Haken in der Decke. Am nächsten Tag ist der 1. Advent. Alle Kinder strömen Richtung Frühstücksraum. Draußen ist es noch dunkel. Doch als die ersten Kinder den Raum betreten, bleiben sie stehen. Staunend schauen sie hoch zur Decke. Oben an der Decke hängt das Wagenrad als Kranz. Als alle im Raum sind, sagt Johann Wichern: »Und so steht es schon in der Bibel geschrieben: ›Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.‹ Ja, Gott kommt als kleines Kind in unsere Welt. Das Kind in der Krippe macht die Welt hell. Jesus ist das Licht der Welt. Auf ihn warten wir im Advent.« Johann Wichern nimmt ein Streichholz und entzündet eine weiße, große Kerze. Die Kerze erhellt den ganzen Raum. Es ist ganz still. Alle schauen auf das Licht. Dann beginnt jemand leise zu singen: »Mache dich auf und werde licht«. Nach und nach stimmen alle anderen Kinder mit ein. Und als es draußen ein wenig heller wird, sehen sie, dass zwischen vier weißen Kerzen immer sechs kleine, rote Kerzen sind.
Der erste Adventskranz!
Für jeden Tag gibt es eine rote Kerze und für die vier Sonntage vor Weihnachten die großen weißen Kerzen.
Bei unseren heutigen Kränzen sind nur die vier großen Kerzen für die Sonntage geblieben.
Für die Kinder im »Rauhen Haus« gab es für jeden Tag eine Kerze, so wie bei uns die Türen beim Adventskalender.
Und jeden Tag bis zum Weihnachtsfest wurde es im »Rauhen Haus« ein Stückchen heller.
Sternenweg nach Bethlehem
24 Impulse für die Advents- und
Weihnachtszeit
Für Kinder zwischen 4 und 10 Jahren. Geeignet für Kindergarten, Grunschule, Familie und Gemeinde.
Mit 24 vorgestanzten Sternen zum Herauslösen und aufhängen.
€ 20,00;
Best.-Nr. 9037
Bildkärtchen »Weihnachten«
Set mit 25 Kärtchen in den Maßen 8,5 x 5,5 cm; mit abgerundeten Ecken.
Set € 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30);
Best.-Nr. 1782
Zur Reihe WAS FÜR EIN LICHT – LICHTZEICHEN IM ADVENT – Ein helles Licht leuchtet aus der Evangelische Kinderkirche 2024-4 können Sie hier kostenfrei das Adventskranzbild herunterladen
Mit Nikolaus und Barbara kennen vermutlich einige Kinder schon das Wirken zweier mutiger Christinnen und Christen, die sich für das Wohl ihrer Mitmenschen eingesetzt haben. Lucia kann ihnen ebenso zum Vorbild werden, da an ihr sichtbar werden kann, dass es sich lohnt, für andere zum Licht zu werden. Denn gerade in einer Zeit, in der die Tage so dunkel sind, sehnen sich alle besonders nach Licht. In der Figur der Lucia lernen die Kinder eine Person kennen, die sich für andere eingesetzt hat und die ihnen somit zur »Lichtfigur« werden kann.
Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Schön, dass wir jetzt am 2. Advent angekommen sind und zwei Kerzen auf dem Adventskranz brennen. Deshalb singen wir jetzt gemeinsam das …
Wir sagen euch an den lieben Advent, 1. und 2. Strophe (EG 17, KuS 30, KKL 51)
Psalm 27 (KuS 652)
Guter Gott,
es tut gut, dass wir jetzt an diesem Morgen im Advent miteinander Gottesdienst feiern. Draußen ist es ganz lang dunkel und ungemütlich und wir müssen die meiste Zeit drinnen spielen. Wir vermissen die langen Tage des Sommers und das Licht, das uns die Sonne schenkt. Trotzdem leuchtet da ein Licht auf in dieser dunklen Zeit, das Licht, das von Menschen ausgeht, die das Leben von anderen hell gemacht haben. Hab Dank, dass es immer wieder Menschen gibt, die auch unser Leben trotz aller Dunkelheit hell machen. Und zeig uns, wo auch wir anderen Menschen helfen können und Licht in ihr Leben bringen können.
Amen.
Macht hoch die Tür (EG 1, KuS 14, KKL 50)
Guter Gott,
hab Dank, dass es Menschen wie Lucia gibt, die unser Leben hell machen und Licht zu anderen Menschen bringen. Lass auch uns immer wieder zu Menschen werden, die das Leben von anderen Menschen hell machen.
Guter Gott,
du kennst auch die Menschen, die Licht brauchen: Kranke, Einsame und Traurige. Stelle ihnen jemanden zur Seite, dass das Leben auch ein bisschen einfacher für sie wird.
Guter Gott,
wir freuen uns aber auch, dass die Tage bald wieder länger werden und mit der Geburt von Jesus ganz viel Licht in unsere Welt kommt. Lass uns immer wieder daran denken, dass Jesus gesagt hat: »Ich bin das Licht der Welt, deshalb braucht ihr auch in der Dunkelheit keine Angst zu haben.«
Tragt in die Welt nun ein Licht
(KuS 70, KKL 58, EGplus 81, MKL 1,132);
Mache dich auf und werde licht
(KuS 27, KKL 54, EGplus 1).
Lucia hat Licht in das Leben von vielen Menschen gebracht. Deshalb basteln wir ein Lucialicht.
Material: Leeres Einmach-/Marmeladenglas, Kleister, buntes Transparentpapier, Teelichter.
Das Transparentpapier wird in kleine Stücke gerissen und mit Kleister auf das Glas geklebt.
Tipp: Der Kleister kann in die Deckel der Gläser gefüllt werden, da diese nicht benötigt werden.
Die Kinder stehen mit ihren Lichtern im Kreis. 1. Zwei Schritte nach rechts,
2. zwei Schritte nach links,
3. zwei Schritte in die Mitte,
4. zwei Schritte wieder zurück.
Tipp: Da der Kleister ganz getrocknet sein sollte, bietet es sich an, diesen Tanz am nächsten Sonntag zu tanzen.
Vor der Geschichte kann mit den Kindern gemeinsam ein St.-Lucia-Brot gebacken werden. Den fertigen Teig dazu am besten schon mitbringen. Die Kinder formen das Brot, es wird während der Geschichte gebacken und anschließend die Kerze hineingesteckt. (Rezepte finden sich im Internet; z. B. bei chefkoch.de; für Kinder ggf. Kurkuma und Safran durch Lebensmittelfarbe ersetzen.)
Wenn möglich, den Raum verdunkeln. In der Mitte brennt nur eine Kerze.
Amina darf heute ihre Oma besuchen. Wie gerne sie doch bei Oma ist. Vor allem im Advent. Denn da backt Oma Plätzchen. Heute darf sie eines probieren, das sie nicht kennt. »Wie heißt dieses Plätzchen denn, Oma?«, möchte Amina wissen. »Es ist ein Luciabrötchen«, meint Oma. »Luciabrötchen, hat das eine Lucia gemacht?«, will Amina wissen. »Dazu gibt es tatsächlich eine Geschichte. Und da wir in wenigen Tagen den Luciatag haben, erzähle ich sie dir. Also: Lucia hat ungefähr 300 Jahre nach Jesus gelebt. Sie war noch ein Mädchen …«
»Wo ist mein Ball? Eben war er doch noch da. Ah, hier ist ein Loch, da muss er wohl reingekullert sein. Aber was ist das? Da geht es ja weiter! Das ist wie der Eingang zu einer Höhle.« Lucia ist aufgeregt. Eigentlich wollte sie nur ihren Ball wiederfinden und jetzt hat sie den Eingang zu einer Höhle entdeckt. Vorsichtig geht sie in die Höhle. Sie kann nichts sehen. Kein Tageslicht kommt herein. Aber sie kann stehen. Vorsichtig tastet sie sich in der Dunkelheit Schritt für Schritt voran.
Da hört sie ein Lied. Der Gesang ist wunderschön. Sie folgt dem Gesang. Und dann steht sie in einem kleinen Raum. Nur eine Kerze brennt, um die herum sitzen Menschen. »Wer bist du?«, fragt sie eine Stimme. »Ich bin Lucia«, sagt sie und merkt, wie ängstlich die Menschen hier sind. »Bitte verrate uns nicht«, fleht eine junge Frau sie an. »Aber wer seid ihr denn?«, möchte Lucia wissen. »Wir sind Christinnen und Christen. Wir glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist«, antworteter die junge Frau. »Wieso trefft ihr euch hier in einer Höhle?«, fragt Lucia weiter.
Jetzt antwortet ihr ein alter Mann: »Weißt du, es ist verboten, Christ oder Christin zu sein.«
Stimmt! Lucia erinnert sich. Ihre Mutter hat manchmal davon gesprochen: Der römische Kaiser Diokletian hat angeordnet, dass alle seine Untertanen an die römischen Götter glauben müssen. Menschen, die an Jesus Christus glauben, werden verfolgt und getötet. Dieser Befehl gilt auch in Syrakus, wo Lucia mit ihrer Mutter lebt. Jetzt versteht Lucia, warum diese Menschen solche Angst haben, entdeckt und verraten zu werden. Dann sagt sie: »Ihr habt so schön gesungen.« – »Ja, wir verstecken uns hier vor den römischen Soldaten. Und jeden Sonntag feiern wir zusammen Gottesdienst. Dabei erzählen wir uns Geschichten von Jesus. Und mit unseren Liedern preisen wir Gott. Auch dafür, dass er in diesen schwierigen Zeiten bei uns ist«, erwidert ihr der alte Mann. »Kann ich noch ein bisschen bei euch bleiben? Die Lieder gefallen mir so gut«, fragt Lucia. »Gerne«, antwortet ihr die junge Frau.
Die Gruppe singt weitere Lieder, denen Lucia lauscht. Dann werden Geschichten von Jesus erzählt: wie freundlich er allen Menschen gegenüber war; wie ernst er auch die Kinder genommen hat; wie viel Gutes er den Menschen getan hat; undvon wie er dann am Kreuz gestorben und wieder auferstanden ist.
Lucia ist fasziniert. Jeden Sonntag geht sie jetzt zu diesen Christinnen und Christen.
Jedes Mal tastet sie sich mühselig durch die langen, dunklen Gänge. Aber es tut ihr gut, mit diesen Menschen zusammen Gottesdienst zu feiern. Auf dem Weg zur Höhle achtet sie darauf, dass ihr niemand folgt. Auch deckt sie den Eingang zur Höhle immer sehr sorgfältig zu, sobald sie hineingeschlüpft ist.
Eines Tages sagt sie nach dem Gottesdienst: »Ich habe bei euch gelernt, dass wir uns gegenseitig helfen sollen. Wie kann ich das denn tun?« Die junge Frau antwortet: »Du kannst uns Lebensmittel bringen, wenn du sonntags zu uns kommst. Brot und etwas zu trinken.«– »Ja, das mache ich«, sagt Lucia.
Also packt sie am nächsten Sonntag zwei große Körbe voll mit Lebensmitteln: Fladenbrot, Oliven, Orangen, etwas frische Milch und Gemüse. Für Lucia ist es anstrengend, die Körbe zur Höhle zu schleppen. Als sie schließlich dort ist, denkt sie: »Puh, und jetzt auch noch durch die dunklen Gänge …« Aber sie schafft es und wird freudig begrüßt: »Da kommt unser Engel Lucia«, sagt der alte Mann. »Es tut so gut, dass jetzt auch du uns hilfst. Wir können ja nicht raus und sind angewiesen auf das, was uns gebracht wird.« Lucia sieht die große Freude ihrer neuen Freundinnen und Freunde. Sie möchte ihnen jedes Mal, wenn sie kommt, Lebensmittel mitbringen. »Aber für den dunklen Weg in der Höhle muss ich mir etwas einfallen lassen«, denkt sie.
Schon ein paar Tage später hat sie eine Idee und strahlt über beide Backen … Am nächsten Sonntag steht sie mit zwei voll beladenen Körben vor dem Eingang zur Höhle. Doch dieses Mal hat sie noch etwas ganz anders dabei. Es ist ein Haarband, das sie sich um ihre Stirn bindet. Und in dieses Haarband steckt sie sich einige brennende Kerzen. Es gibt zur Zeit von Lucia nämlich noch keine Lampen und auch keine Taschenlampen und auch keine Handys. Das, was Lucia da macht mit Kerzen an den Haaren, das ist natürlich etwas, was man mit echten Kerzen nie selbst zu Hause machen sollte, weil es gefährlich werden kann. Aber bei Lucia passiert zum Glück nichts. So sieht sie mit dem Reif und den Kerzen auf dem Kopf trotz der Dunkelheit den Weg vor sich und kann jetzt die Hände mit zwei Körben beladen. Mit ihrer Lichterkrone im Haar funktioniert das wunderbar. Der Weg erscheint ihr hell und dieses Mal ist es auch gar nicht so gruselig, als sie die langen Gänge durch die Höhle geht.
»Da kommt Lucia wieder«, schreit Sara. »Schaut einmal, heute hat sie wieder beide Hände voll mit Körben. Aber auf ihrem Kopf, da brennen lauter kleine Lichter«. »Da hast du dir ja etwas Wunderbares einfallen lassen«, meint Amos und grinst über beide Backen. »Ja, jetzt war es auf einmal hell, als ich die langen Gänge zu euch gelaufen bin und ich habe mich gar nicht mehr gefürchtet, mit meinen Lichtern auf dem Kopf.« – »Dann passt die Bibelstelle heute ja wunderbar, die wir in diesem Gottesdienst lesen möchten«, meint Amos. Und dann nimmt er die Bibel und liest vor. Heute ist es eine Stelle von einem Mann, der Jesaja geheißen hat. Dort steht: »Mache dich auf und werde licht. Denn dein Licht kommt. Und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir«. Ja, jetzt muss Lucia grinsen. Denn sie versteht was damit gemeint ist: Wenn wir zu anderen freundlich sind und ihnen helfen, dann wird es für sie und für uns ganz hell. Dann spüren wir, wie Gott uns reich beschenkt.
Oma beendet die Geschichte. Amina hält immer noch das Luciabrötchen in der Hand. Amina nickt und stimmt Oma zu. Denn sie kann verstehen, was Amos mit der Bibelstelle sagen möchte:
Wenn wir zu anderen freundlich sind und ihnen helfen, dann wird es für sie und für uns ganz hell. Dann spüren wir, wie Gott uns reich beschenkt.
»Das ist also die Geschichte von Lucia. Geht die denn noch weiter?«, will Amina wissen. »Ich habe dir ja schon erzählt, es waren schwierige Zeiten damals, als Lucia gelebt hat, als die Christinnen und Christen verfolgt wurden«, meint Oma. »Aber Lucia hat trotzdem weiterhin zu ihrem Glauben gestanden und war froh, dass sie Jesus als ihren Freund gefunden hatte. Doch leider wurden zu der Zeit alle Christinnen und Christen verfolgt, eingesperrt und getötet. Und eines Tages haben sie auch herausgefunden, dass Lucia eine Christin ist. Aber sie war sehr mutig und hat weder die anderen Christinnen und Christen noch ihren Glauben an Jesus verraten. Dafür musste sie sterben. Das war am 13. Dezember im Jahre 304. Und sie hat daran geglaubt, dass – wenn sie stirbt – sie zu Gott in den Himmel kommt! Wie sie gehandelt hat, ist für viele andere Christinnen und Christen zum Vorbild geworden. Deshalb denken die Menschen heute noch an sie. Und man feiert seit vielen Jahrhunderten ihren Ehrentag am 13. Dezember.« – »Ich bin froh, dass es Lucia gegeben hat und wir von ihr lernen können«, sagt Amina. »Wir können für andere zum Licht werden. Aber jetzt möchte ich noch einmal ein Luciabrötchen, denn die schmecken richtig lecker, Oma.«
Nach der Geschichte kann gemeinsam überlegt werden, wie wir Licht in das Leben von anderen Menschen bringen können. Für jedes Beispiel kann ein Teelicht an der großen Kerze entzündet und auf den Boden gestellt werden.
Dazu gemeinsam singen: »Mache dich auf und werde licht«
Wir feiern unseren Glauben
Generationen-verbindende Gottesdienstentwürfe
Mit Advents-Gottesdienst »Mein Herz hüpft«
Praxiserprobt, kurz, eingängige Liturgie, zum Mitmachen für alle.
€ 21,00;
Best.-Nr. 2167
Sternenlicht
Bastelbogen – auch für die Kleinen
In den sechs Zacken wird die Weihnachtsgeschichte erzählt. Eine Seite kann ausgemalt werden. Dann nur noch ausschneiden, falzen und schon ist er fertig. Ein Licht in der Mitte bringt den Stern zum Leuchten.
€ 1,20 (ab 10 Ex. je € 1,10);
Best.-Nr. 1646
In den langen Winternächten sind manchmal die Sterne zu sehen. Sterne üben auf uns Menschen seit alters her eine große Faszination aus. Sie haben Seefahrern den Weg gewiesen oder der Polarstern Menschen auf der Flucht Orientierung gegeben. Viele blicken lange in den Himmel, um eine Sternschnuppe zu entdecken.
Tauscht euch im Team darüber aus.
Wir sagen euch an den lieben Advent
(EG 17, KuS 30, KKL 51);
Das Licht einer Kerze (KuS 34, KKL 59);
Stern über Bethlehem (EG 545, KuS 68, KKL 86);
Tragt in die Welt nun ein Licht
(KuS 70, KKL 58, EGplus 81, MKL 1,132)
Psalm 27 (KuS 652)
Guter Gott,
es ist schön, dass wir gemeinsam mit anderen Kindern und unseren Freundinnen und Freunden Kindergottesdienst feiern. Manchmal, da vermissen wir aber auch jemanden in unserer Mitte, weil er krank ist oder weggezogen ist. Lass uns dann trotzdem spüren, dass wir miteinander verbunden sind. Verbinde uns mit deinem Licht. Dein Licht scheint zu allen Zeiten. Dein Licht scheint auch jetzt in diesen dunklen Tagen. Lass uns darauf vertrauen, dass du mit deinem Licht in unser Leben leuchtest.
Amen.
Guter Gott,
danke, dass du durch deinen Stern am Himmel den Weisen den Weg zum Kind in der Krippe gezeigt hast.
Danke, dass sie das gefunden haben, wonach sie gesucht haben. Dass sie gemerkt haben: In diesem Kind ist Gott selbst zur Welt gekommen. Du hast es ihnen gezeigt, so dass sie es verstanden haben. Du bist ein Gott, der sich den Menschen so zeigt, dass sie es verstehen. Du kommst zu allen Menschen, egal wo und wie sie leben, egal, welche Sprache sie sprechen oder an was sie glauben.
Guter Gott,
manchmal da erleben wir es auch, dass andere Menschen strahlen und für uns zu Sternen werden. Sie zeigen uns den Weg, wenn es uns schlecht geht oder wir traurig sind.
Guter Gott,
lass auch uns immer wieder leuchten. Dass wir für andere zu kleinen Sternen werden. Dass wir Hoffnung und Fröhlichkeit in das Leben der anderen bringen. Amen.
Der Herrnhuter Stern steht ursprünglich dafür, dass er Kinder mit ihren Eltern verbindet, die in der Ferne sind.
Im Anschluss an die Geschichte können unterschiedliche Sterne gebastelt werden (altersabhängige Angebote machen). Die Kinder schreiben einen lieben Gruß/ihren Namen darauf und geben ihn dem Menschen weiter, den sie vermissen.
Tipp: Hierfür am besten einen Stern wählen, der fertig gebastelt in einen einfachen Briefumschlag (Postkartengröße) passt. Umschlag und Briefmarke sollten vom Team mitgebracht werden. Das Kind darf den Umschlag dann selbst frankieren.
Da das Adressieren und Einwerfen des Briefes im Alltag von Familien schnell untergehen kann, diesen Vorschlag: Die Bezugsperson, die das Kind von der Kinderkirche abholt, nach der Adresse fragen, auf den Briefumschlag schreiben lassen und das Team wirft dann die Briefe ein.
»Hallo Opa. Was machst du denn da?« Noah kommt gerade ins Wohnzimmer und sieht, wie Opa versucht, etwas an der Decke aufzuhängen. »Das sieht ja aus wie ein Stern«, meint Noah. »Ja, es soll auch ein Stern sein«, meint Opa. »Aber der sieht ja so anders aus, irgendwie so krukkelig.« »Stimmt«, nickt Opa. »Wieso ist der so komisch krukkelig?«, will Noah wissen. »Hast du das gemacht?«, fragt Noah. »Nein«, schmunzelt Opa. »Diesen Stern in dieser Form gibt es schon über 150 Jahre. Das ist so lange her, da ist meine Uroma
geboren, deine Urururoma, also mit dreimal Ur. So lange ist das her! Er heißt übrigens Herrnhuter Stern.« – »Und warum hat er so eine komische Form?«, möchte Noah wissen.
»Weißt du«, erklärt Opa, »in der Herrnhuter Gemeine lebten viele Kinder, deren Eltern auf Reisen in weite Länder und Kontinente waren, um anderen Menschen von Jesus zu erzählen. Da sagt man, die waren auf Mission. Und die Kinder haben ihre Eltern natürlich vermisst.« – «Das kann ich mir vorstellen«, meint Noah. »Die Eltern, die auf Mission gingen, die haben ihre Kinder auf ein Internat geschickt. Das war eine Schule, in der man auch wohnen konnte. Da hatte man dann ein Zimmer, das man sich mit anderen Kindern teilte, mit Betten, und ein Speisesaal, wo alle gemeinsam aßen und Betreuerinnen und Betreuer, die dann nachmittags auch nach den Kindern guckten. Und die Kinder mussten im Internat auch Aufgaben übernehmen, wie den Boden putzen oder so. Und das war in Herrnhut, so hieß das. Und dann hat ein Mathelehrer diese besondere Sternenform entwickelt und die Sterne in die Fenster der Kinder gehängt. Die sollten sie immer daran erinnern, dass sie mit ihren Eltern durch das Licht des Sternes verbunden sind.«
»Aber warum musste es gerade ein Stern sein?«, fragt Noah neugierig weiter. »Tja, das ist eine längere Geschichte«, sagt Opa und kratzt sich an seinem Kinn. »Komm, setz dich zu mir. Ich erzähle sie dir gern. Dann merkst du bestimmt schnell, wieso der Mathelehrer aus der Herrnhuter Brüdergemeine einen Stern als Verbindung zwischen Eltern und ihren Kindern gewählt hat.«
Die Geschichte geht so:
Es unterhielten sich drei Sternenforscher: »Wow, so etwas habe ich ja noch nie gesehen! Jungs, kommt schnell einmal und schaut durch mein Fernrohr. Da, seht ihr es auch«? Sein Freund antwortete: »Ja, ein Stern mit einer enormen Strahlkraft. Viel heller als alle anderen Sterne am Himmel«. Der erste fragte: »Wisst ihr, was das zu bedeuten hat?« Der dritte meinte: »Los, verrate es uns!« Und der erste erzählte: »Meine Oma hat immer gesagt, wenn irgendwo am Himmel ein so besonderer Stern aufgeht, dann wird ein neuer König geboren.« Der zweite, sehr übermütig, meinte: »Also, Jungs, worauf warten wir noch? Sattelt die Kamele, und dann stürzen wir uns in dieses Abenteuer. Ich bin gespannt, wohin uns der Stern führt.« Und so machten sie sich auf den Weg, jene drei Sterndeuter aus dem Morgenland.
Sie brachen auf voller Neugier, weil sie ein Abenteuer erleben wollten. Ein Abenteuer, von dem sie noch nicht wussten, wohin es sie führen würde.
Einer der Sterndeuter meinte: »Jetzt sind wir schon einige Zeit unterwegs. Schon Wochen! Und der Stern, er bewegt sich immer weiter. Er führt uns.« Sein Freund erwiderte: »Wie gut, dass wir seiner Bahn so gut folgen können.« Der dritte im Bunde meinte: »In einem anderen Land sind wir mittlerweile auch schon angekommen. Die Einwohner nennen es Judäa und sie sprechen hier Aramäisch.« – »Die Sprache ist anders als unser Persisch. Man muss sich sehr konzentrieren, um grob zu verstehen, was die Menschen meinen.«
Der Stern wanderte nur noch langsam weiter und blieb dann stehen. Der erste der Sterndeuter meinte: »Wenn hier in Judäa ein neuer König geboren worden ist, dann ist er bestimmt in einem Königspalast zur Welt gekommen.« Der zweite meinte: »Jerusalem, das ist die Hauptstadt, also machen wir uns auf den Weg dorthin. Dort werden wir ihn bestimmt finden, den neugeboren König.« Nach einer Weile kamen sie in Jerusalem an und machten sich auf die Suche nach dem Palast.
Vor den Toren des Palasts trafen sie auf einen fein gekleideten Mann, welcher als Diener beim König arbeitete, man sagte auch, er arbeitet am Hofe des Königs. »Wie bitte? Was sucht ihr? Einen neugeborenen König? Dass ich nicht lache«, meinte der Diener, der den drei Sterndeutern die Tür des großen Palastes öffnete. »Einen neugeborenen König? Ich kenne hier nur den König Herodes und der ist sicher kein kleines Kind mehr. König Herodes sitzt drinnen im Palast auf seinem Thron. Aber wenn ihr wollt, führe ich euch gerne zu ihm«.
Die drei Sterndeuter wurden vom Diener zum König Herodes geführt, der auf seinem Thron saß. Etwas verwirrt sah dieser sie an, diese drei edlen Herren. Sie hatten eine so weite Reise auf sich genommen, um sich auf die Suche nach einem neugeborenen König zu machen.
»Da müsst ihr euch irren«, meinte Herodes und schüttelte den Kopf. »Hier ist kein Thronfolger geboren worden. Keiner, der mir nachfolgt, wenn ich sterbe. Ich bin der einzige König im Land und außer mir hat keiner etwas zu bestimmen!
Doch nun geht, ich bin sehr beschäftigt mit meinen Amtsgeschäften.«
Nach diesen Worten wurden die drei Männer wieder hinausgeführt.
Dem König Herodes ließ es keine Ruhe, dass die Männer nach einem neugeborenen König gesucht hatten. Das war beunruhigend für ihn. Wollte ihm jemand den Thron streitig machen? Ihn als König absetzen, dass er kein König mehr wäre? Er machte sich Sorgen. Er war der alleinige Herrscher.
Unruhig schlief König Herodes in dieser Nacht und wälzte sich auf seinem Kissen hin und her. Und ganz früh am Morgen, da rief er die gebildeten und klugen Männer seines Reiches zusammen. »Könnt ihr mir sagen«, begann der König, »ob hier in Judäa ein neuer König geboren worden ist?« Die klugen Männer des Königs schüttelten den Kopf. Doch schließlich fing einer an zu reden und sprach: »Vor vielen hundert Jahren hat einmal einer unserer Propheten, Micha sein Name, geschrieben: ›Und du, Bethlehem, du kleine Stadt, aus dir soll einer kommen, der sich um mein Volk kümmern wird.‹«
Der König rief aus: »Das ist ein Hinweis, jawohl ein wunderbarer Hinweis. Und nun ruft mir noch einmal die drei Sterndeuter in meinen Palast.«
Und noch einmal kamen die drei aus dem Morgenland und verbeugten sich tief vor König Herodes. »Wie gut, dass ihr noch nicht abgereist seid«, meinte der König, »denn es besteht die Möglichkeit, dass doch ein König geboren worden ist. Gar nicht weit weg von hier, nämlich in der Stadt Bethlehem. Darum macht euch auf den Weg und schaut, ob es wirklich stimmt und ihr das Kind findet, weshalb ihr euch auf den Weg gemacht habt. Und wenn ihr es gefunden habt, dann kommt wieder zu mir und sagt mir Bescheid, dass auch ich komme und ihm meine Ehre erweise. Und nun lebt wohl.« Mit einer etwas abfälligen Bewegung entließ der König die drei Sterndeuter.
Einer der Sterndeuter meinte zu seinen Freunden: »Etwas ist mir nicht geheuer.« Der zweite erwiderte: »Bei diesem König stimmt etwas nicht. Der führt nichts Gutes im Schilde. Vor dem sollten wir uns lieber in Acht nehmen.« Der dritte sprach: »Aber jetzt wird es für uns erst einmal spannend, ob wir dieses Kind überhaupt finden. Da, schaut einmal, der Stern steht immer noch am Himmel. Folgen wir ihm, er wird uns bestimmt zu diesem Kind führen.« Auch der erste meinte: »Jetzt müssten wir bald da sein. Der Stern wird immer langsamer.« Der zweite widersprach: »Aber hier ist weit und breit kein Palast zu sehen. Nur ein alter Stall. Und über diesem bleibt dieser Stern stehen.« Der zweite meinte: »Hell leuchtet er mit seinem Licht inmitten dieser Nacht. Es scheint fast, als seien wir am Ziel unserer Reise. Was meint ihr, was werden wir in diesem alten Stall wohl finden?«
Noahs Opa unterbricht hier die Geschichte mit einer Frage: »Und, was glaubst du, haben sie gefunden?« – »Natürlich! Ich weiß es, Opa. Sie haben Maria, Josef und das Jesusbaby in der Krippe gefunden!« – »Volltreffer«, schmunzelt Opa. »Seit dieser Zeit erzählen sich die Menschen, dass dieses Licht des Sterns Menschen aus fremden Ländern zum Kind geführt hat. Und was damals möglich war, gilt auch heute noch.
Der Stern hat Kinder aus der Missionsschule in Herrnhut geholfen, wenn sie ihre Eltern gar zu sehr vermisst haben, weil diese so weit weg bei der Arbeit waren. Durch das Licht dieses Sterns waren sie immer miteinander verbunden. Wir glauben: Das Licht ist mit der Geburt von Jesus in unsere Welt gekommen. Für alle!« Noah sagt zu seinem Opa: »Danke!«, und drückt ihm einen dicken Schmatz auf die Wange. »Daran werde ich denken, wenn ich das nächste Mal in den Himmel zu den Sternen schaue. Das Licht ist mit Jesu Geburt zu allen Menschen gekommen, egal wo sie sind. Das Licht und Jesus verbindet uns mit allen Menschen auf der Welt! Egal wo und wie sie leben und egal, welche Sprache sie sprechen.«
24 x Advent
… im Kamishibai-Erzähltheater
Geschichten und Ideen zum Vorlesen in und Gestalten der Adventszeit im Kindergarten.
Mit Zusatzmaterial zum Download (wie Ausmalbilder, Rätsel, Bastelvorlagen …).
16 DIN-A3-Karten plus Begleitheft (24 S.)
€ 20,00;
Best.-Nr. 3427
Bildkarten für das Kamishibai-Erzähltheater
11 stabile DIN-A3-Bildkarten plus Textkarte mit einem kompletten Erzählvorschlag.
€ 18,00;
Best.-Nr. 3404
Ich denke, es wäre im Sinne Jesu, wenn wir es mehr tun würden. Wenn wir gerade an Weihnachten eine offene Tür hätten.
Seht, die gute Zeit ist nah
(EG 18, KuS 32, KKL 52);
Kommet ihr Hirten (EG 48, KuS 60, KKL 85);
Hört der Engel helle Lieder
(EG 54, KuS 64, KKL 80)
Psalm 24 (KuS 651)
Aus Dbd 2024, Seite 98
Mit den Älteren kann man eine moderne Krippe gestalten:
Man kann auch eine Kurznachricht verfassen, wie die Geburt heute bekannt gegeben würde.
(für Jüngere und altersgemischte Gruppen)
Die Geburtsszene und die Szene bei den Hirten auf dem Feld nachstellen und davon ein Foto/Selfie machen.
Weihnachtsbühne
Interaktiver Bastelbogen
»Bühne frei« heißt das Motto in der Advents- und Weihnachtszeit, bei dem die Kinder buchstäblich den Weg nach Bethlehem gehen, während sie selbst Regie führen.
€ 2,40 (ab 10 Ex. je € 2,20);
Best.-Nr. 1682
»Kimberly, ich höre dich gar nicht mehr auf deiner Flöte üben. Bist du schon fertig?«, ruft Mama laut. Kimberly antwortet: »Ich habe nur eine kurze Pause gemacht. Für das nächste Stück brauche ich nämlich viel Luft. Das ist so schnell, dass ich es fast nicht hinbekomme, ohne zu ersticken!« Mama lacht. Da hört sie schon die ersten Töne.
(Hier kann ein*e Mitarbeiter*in das Lied »Kommet ihr Hirten« mit der Flöte anspielen.)
Als Kimberly fertig ist, klatscht Mama in die Hände. »Du hast echt recht gehabt. Das Stück ist schnell, da muss man sich auch beim Singen die Luft gut einteilen.« – »Siehst du«, triumphiert Kimberly, »ich verstehe überhaupt nicht, warum in dem Lied zuerst die Hirten vorkommen, was wollen denn die Hirten überhaupt von Jesus, das habe ich noch nie verstanden.« – »Tja, in der Advents- und Weihnachtszeit ist nicht immer alles so klar und …« – »Genau, ich frage mich schon seit ein paar Tagen, warum bei Nico schon der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer steht. Dort hängt auch eine Lichterkette und jeden Abend leuchtet alles schon. Warum ist das bei uns nicht so? Das finde ich echt doof, dass wir den Christbaum erst am 24. Dezember aufstellen und schmücken …«, sagt Kimberly entrüstet. Mama überlegt. »Im Augenblick sind wir ja noch in der Adventszeit. Wir zünden doch jeden Tag die Lichter am Adventskranz an. Dadurch wird es jeden Tag ein wenig heller.« – »Schon, aber das ist doch nicht das Gleiche«, widerspricht Kimberly. Da lädt Mama sie ein: »Wenn du magst, komm zu mir auf meinen Schoß. Ich möchte dir etwas erzählen.« Schnell rutscht Kimberly ihrer Mama auf den Schoß. Sie freut sich, dass ihr eine Geschichte erzählt wird. Das passiert nicht allzu oft. Meistens ist Mama nach der Arbeit viel zu müde. Dann setzt sie sich vor den Fernseher und manchmal schläft sie da sogar ein.
Doch da fällt Kimberly noch etwas ein: »Komm, Mama, wenn wir es uns schon gemütlich machen, dann zünden wir die Kerzen am Adventskranz an. Und ich hole auch noch ein paar Plätzchen.« Dann beginnt Mama mit ihrer Geschichte:
»In der Zeit, in der Jesus auf die Welt kam, sah die Welt anders aus. Überall zwischen den Häusern und auf den Wiesen rund um die Orte gab es Schafherden und Ziegenherden. Die liefen nicht frei herum, sie mussten beaufsichtigt werden, gehütet.« – »So wie bei Heidi?« – »Ja, etwa so wie bei Heidi. Stell dir vor, die Arbeit ist sehr anstrengend. Die Hirten sind fast den ganzen Tag auf den Beinen. Sie passen auf, dass kein Schaf verloren geht. Denn die Schafe gehören nicht den Hirten, sondern anderen Leuten. Die Hirten sorgen dafür, dass jedes Schaf genug zu fressen hat und dass sie trinken können. Das Gras wächst nur spärlich. Die Hirten haben also eine große Verantwortung für die Tiere. Dennoch bekommen sie für die Arbeit nur wenig Geld. Die Menschen in den Dörfern denken: ›Die Hirten sollen bei den Schafen bleiben. Sie sollen uns nicht zu nahekommen. Sie sind so dreckig und staubig. Es ist gut, wenn wir sie nicht so oft sehen.‹
Die Hirten sind das gewohnt. Sie haben sich damit abgefunden. Abends treffen sie sich in geschützten Tälern, entzünden ein Feuer und erzählen sich gegenseitig Geschichten. Am Feuer wärmen sie sich die Hände und die Füße. Und wenn es dann dunkel wird, fürchten sie sich nicht so sehr, weil sie nicht alleine sind.
Die Hirten schlafen im Freien. Immer einer bleibt wach und passt auf die Schafe auf. Kein wildes Tier soll den Schafen und Ziegen etwas zuleide tun.
Einmal, es ist mitten in der Nacht, steht plötzlich ein Engel bei ihnen. Er leuchtet ganz hell. Alle Hirten sind sofort wach. Sie erschrecken. Sie kneifen die Augen zusammen. Sie haben große Angst. Da sagt der Engel: ›Fürchtet euch nicht. Ich bringe euch große Freude. Jesus ist geboren. Der Heiland, der Retter, der Welt. Heute, in Bethlehem. Geht zu ihm! Er liegt in einer Krippe, in Windeln gewickelt.‹
Die Hirten öffnen langsam und vorsichtig ihre Augen. Sie verstehen nicht, was das zu bedeuten hat. Der Heiland, der Retter der Welt? Wer soll das sein? In Windeln? Ist das etwa ein Baby? Ein Baby soll die Welt retten? Das klingt sehr verrückt. Auf einmal sind da noch mehr Engel. Sie singen: ›Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden! Gott hat die Menschen lieb.‹ Dann sind die Engel wieder fort.
Die Hirten schauen sich an. Haben sie geträumt? Nein, alle haben das Gleiche gesehen. Einer von ihnen sagt: ›Was sollen wir jetzt tun?‹ – ›Na, was wohl, wir gehen nach Bethlehem. Zu dem Kind!‹ – ›Du bist ja schlau, und wie sollen wir dort das Kind finden?‹ – ›Ja, das wird nicht einfach. Das ganze Städtchen ist wegen der Volkszählung überfüllt.‹ Da mischt sich einer der Hirten wieder ein: ›Wenn uns die Engel diese besondere Botschaft bringen, dann werden wir das Kind schon finden. Lasst es uns doch versuchen.‹ Die anderen Hirten nicken. Dann stehen sie auf. Sie treten das Feuer aus und gehen los.
Auf dem Weg reden die Hirten kein Wort. Jeder hat seine eigenen Gedanken: ›Werden wir das Kind finden?‹ – ›Dürfen wir überhaupt bis zum Kind und es sehen?‹ – ›Werden wir vielleicht ausgelacht und weggeschickt?‹
Kurz bevor sie Bethlehem erreichen, kommen sie an einem Stall vorbei. Einer der Hirten bleibt stehen. Er flüstert: ›Habt ihr das gerade gehört?‹ Alle lauschen. Zwei schütteln die Köpfe. ›Da. Da ist es wieder. Da schreit ein Baby. Meint ihr, dass das …?‹ – ›Na, jedenfalls ist da ein Baby, das schreit. Wir können doch einmal nachsehen.‹ Vorsichtig nähern sich die Hirten dem Stall. Sie schauen hinein. In der Mitte brennt ein kleines Feuer. Es dauert einen Moment, bis die Hirten etwas erkennen.
Sie sehen eine Frau. Sie hält ein Bündel in den Armen. Sanft wiegt sie es hin und her. Ehrfürchtig betreten die Hirten den Stall. Die Frau hebt ihren Kopf. Sie lächelt und sagt: ›Kommt nur näher.‹ Ein Hirte flüstert: ›Es stimmt, es ist alles wahr, was der Engel gesagt hat. Das muss der Heiland, der Retter der Welt sein. Und wir Hirten dürfen ihn als erstes sehen.‹
Der Hirte geht näher zum Baby in Marias Armen. Maria nickt ihm zu. Ganz vorsichtig streichelt er die kleine Hand des Kindes. Da öffnet es seine Augen. Und es ist dem Hirten so, als ob er angelächelt wird.
Der Hirte dreht sich um. Seine Augen strahlen. Er sagt: ›Kommt, das müssen wir allen Menschen erzählen.‹
Ganz still sitzt Kimberly auf Mamas Schoß. Sie lässt die Geschichte in sich nachklingen. Dann murmelt sie: »Die Hirten sahen das Licht mitten in der Nacht. Die Engel machten es hell. Sie brachten den Hirten eine Botschaft: Jesus ist geboren! Deshalb zünden wir die Kerzen am Christbaum erst an Heiligabend an. Du, Mama, ich übe jetzt noch einmal das Lied ›Kommet, ihr Hirten‹. Das spiele ich dann an Heiligabend.«
Biegepuppen-Set »Christfest«
Zum Gestalten der Weihnachtsgeschichte (nach Lukas)
Mit fünf Personen (ca. 12 cm hoch), dem Jesuskind in der Krippe sowie je einem Ochsen und Esel aus Holz. Alle Personen können auch einzeln bestellt werden (Maria 667; Josef 501; Jesus/Krippe 1477; Hirte 507; Hirtenjunge 669; Engel 510).
€ 66,00;
Best.-Nr. S1367
Eine passende Ergänzung zu den obigen Biegepuppen ist der Stall aus heimischem Holz. Maße: Grundplatte 40 x 20 x 18 cm; Gesamtbreite: 42 cm.
€ 37,00;
Best.-Nr. 1387
Welche Worte, Sätze, Teile daraus kamen mir vor, als hörte ich sie zum ersten Mal?
Vielleicht wäre es einmal etwas anderes und auch Besonderes, wenn an Heiligabend die Weihnachtsgeschichte erzählend gehört wird und die Kinder in dieser aufregenden Zeit einfach ein paar Minuten nichts tun dürfen? Und sich einfach durch eine Geschichte beschenken lassen dürfen? Auch wenn Kinder heutzutage mit vielen Medien groß werden, so wirken persönlich, frei erzählte Geschichten immer noch faszinierend, können fesseln und möchten immer wieder gehört werden. Dieses Geschenk sollten wir den Kindern in der Kinderkirche machen.
Nach dem Votum wird eine Friedenskerze am Adventskranz entzündet (am besten eignet sich ein Teelicht in einer Glasschale). Dieses Licht wird dann von Kind zu Kind weitergegeben mit dem Wunsch: »Möge dich der Weihnachtsfriede durch Jesus Christus in deinem Herzen erreichen.« Diese Runde lässt sich im Anschluss an den Segen wiederholen.
(Dieser Teil kann auch an anderer Stelle durchgeführt werden.)
Hevenu shalom alechem (KuS 510, KKL 387);
O du fröhliche (EG 44, KuS 55, KKL 84)
Lobgesang der Maria (KuS 682)
Material: Für jedes Kind: 1 Mini-Kerze (s. kleine Geburtstagskuchenkerzen), 1 leere, weiße Streichholzschachtel (s. hierzu Tipp), 1 Friedenstaube, s. u. (entweder mit aufgedrucktem Weihnachtswunsch oder ohne. Bei Letzterem tragen die Kinder selbst einen Wunsch ein).
Die Friedenstaube gibt es mit und ohne »Weihnachtswunsch« zum Download.
Friedenstaube mit aufgedrucktem Weihnachtswunsch (Claudia Rembold-Gruss)
Die weißen Streichholzschachteln werden individuell gestaltet (bemalt, beklebt, beschrieben). Die Friedenstaube wird angemalt und bei Bedarf ein Wunsch eingetragen. Zusammen mit der Kerze wird sie in die Streichholzschachtel gelegt.
»Kommt, kommt alle zum Brunnen! Ein Bote des Kaiser Augustus ist dort. Er hat eine wichtige Nachricht für uns.« Vom lauten Rufen hat der Mann schon einen ganz roten Kopf. »Kommt alle!«
Josef hört die Rufe, die gar nicht mehr aufhören. Er lässt seinen Hobel fallen und wischt sich kurz seine Hände ab. Schon lange hat kein Römer mehr etwas hier in Nazareth von ihnen wissen wollen. »Was der Bote jetzt wohl zu sagen hat? Vom Kaiser Augustus persönlich!«, ungläubig schüttelt Josef den Kopf und geht los.
Vor der Werkstatt trifft er auf viele andere aus dem Dorf. Alle laufen zur Dorfmitte, wo der Brunnen ist. Kurze Zeit später ist der Platz um den Brunnen voll. Viele Männer, Frauen und Kinder haben sich versammelt. Niemand möchte sich die Nachricht entgehen lassen. Da ist ein neuer Ruf zu hören: »Macht Platz, macht Platz! Für den Boten des Königs!« Schnell bilden die Menschen eine Gasse. Der Bote reitet mit seinem Pferd hindurch und bleibt am Brunnen stehen.
Er zieht eine Schriftrolle hervor und rollt sie auf. Laut ruft er: »Hiermit verkündige ich euch die Worte unseres Kaisers Augustus: ›Ich, Kaiser Augustus, möchte wissen, wie viele Menschen in meinem Land leben. Deshalb müssen alle sofort in die Stadt reisen, in der sie geboren wurden. Dort müssen sie sich und ihre Familie in eine Liste eintragen lassen.‹«
Dann rollt der Bote seine Schriftrolle wieder zusammen und steckt sie ein. Dann wendet er sein Pferd und reitet davon. Nur eine kleine Staubwolke bleibt übrig. Es ist still. Niemand sagt etwas. Die Menschen schauen sich fragend an.
Doch dann fangen sie an, wild durcheinander zu reden: »Was? Wir sollen in unsere Geburtsstadt gehen? Sofort? Die ist aber sehr weit weg.« – »Wie gut, dass ich in Nazareth geboren bin.« – »Da hast du’s gut, ich muss nach Kapernaum.« – »Und ich nach Jericho.«
Josef denkt: »Und ich? Ich muss bis nach Bethlehem. Und, oje, Maria muss ich auch mitnehmen. Sie bekommt doch bald unser Kind. Und eine solche Reise ist anstrengend.« Betrübt und langsam geht Josef nach Hause.
Dort erzählt er Maria alles, was geschehen ist. Maria sagt: »Josef, mach dir keine Sorgen, es ist ja nicht nur unser Kind, es ist auch Gottes Sohn. Also wird Gott auch für dieses Kind sorgen und auch auf uns aufpassen. Ich packe gleich, dann können wir morgen los.«
Josef ist durch die Worte Marias ein bisschen getröstet. Er hilft Maria, zu packen. Am anderen Morgen packen sie ihr Bündel auf den Esel und gehen los. Immer wieder setzt sich Maria auf den Esel, um ein wenig auszuruhen. Die meiste Zeit jedoch gehen sie schweigend nebeneinander her und hängen ihren Gedanken nach.
»Wir müssen ja nicht nur in Bethlehem ankommen«, überlegt Josef, »wir müssen ja auch den ganzen Weg wieder zurück. Wie soll Maria das nur schaffen? Das Baby kommt doch bald zur Welt.«
Und Maria denkt: »Wenn ich Josef so seufzen höre, dann tut er mir leid. Ich bin mir sicher, dass alles gut wird. Gott sorgt für uns. Obwohl … mein Bauch ist wirklich schon sehr dick. Ich hoffe nur, dass mein Baby nicht auf die Welt kommt, während wir noch unterwegs sind.«
So kommen sie nach vielen Tagen in Bethlehem an. Kaum treten sie durch das Stadttor, bleibt Josef überrascht stehen. »Was wollen denn all diese Menschen hier? Sind die alle in Bethlehem geboren? Warum sind das denn so viele? Wo sollen die denn alle schlafen? So viele Möglichkeiten gibt es hier doch gar nicht für so viele Leute.« Doch zu Maria sagt er: »Hier gibt es viele Herbergen, Maria. Bestimmt finden wir bald einen Platz, wo wir bleiben können.« Maria nickt nur. Sie ist sehr müde.
Josef klopft an die erste Tür. Ein Mann öffnet und schüttelt gleich den Kopf: »Ihr wollt ein Bett? Tut mir leid, ich bin schon seit einer Woche ausgebucht!«
Josef und Maria gehen weiter. Sie klopfen an die nächste Tür. Dort macht ihnen erst gar niemand auf. An der dritten Tür steht: »Ausgebucht!« An der vierten Tür öffnet ein Mann. Er lächelt freundlich und sagt: »Ich sehe zwar, dass ihr dringend ein Bett braucht, aber leider habe ich schon jedes Zimmer belegt. Es tut mir leid, ich habe keinen Platz für euch.« Josef dreht sich zu Maria um. Er schüttelt stumm den Kopf. Dann schaut er in den Himmel. Bald wird es dunkel sein. »Wo nur sollen wir heute Nacht schlafen?«, fragt sich Josef. Er ist in großer Sorge. Dennoch gibt er nicht auf: »Wir probieren es noch ein letztes Mal …«
Maria seufzt. Sie ist müde. Sie will sich einfach nur hinsetzen. Ihr ist es egal, wo sie die Nacht verbringen. Josef klopft an einer weiteren Tür. Ein Mann öffnet. Er schaut Josef und Maria von oben bis unten an und sagt: »So wie ihr ausseht, wollt ihr bestimmt eine Unterkunft für die Nacht?« Josef nickt. Doch auch dieser Mann schüttelt den Kopf: »Es tut mir leid, aber auch bei mir ist schon alles belegt.«
Da sieht er Marias Augen, die ihn flehend anblicken. »Jaaa, ich sehe schon, du bekommst bald ein Kind, trotzdem …« Der Mann hebt entschuldigend die Arme. Josef dreht sich um, nimmt Maria bei der Hand und sie gehen weg.
Da hören sie plötzlich: »Wartet, ich habe zwar kein Zimmer im Haus mehr frei, aber ich habe noch einen trockenen Platz in meinem Stall. Dort gibt es Stroh und es ist warm.«
Maria und Josef sind glücklich. Sie danken dem Mann. Sie freuen sich, endlich einen Platz für die Nacht zu haben.
Und diese Nacht wird eine ganz besondere Nacht: Ein außergewöhnlich heller Stell leuchtet genau über ihnen. Und Maria bekommt ihren Sohn. Sie nennen ihn Jesus.
Maria wickelt ihn in die mitgebrachten Tücher. Dann legt sie das Kind in eine leere Futterkrippe.
Noch wissen es nur die beiden Eltern: Gott hat der Welt in dieser Nacht seinen Sohn geschenkt.
Achtung! Es gibt eine große Auswahl an Minibüchlein zur Advents- und Weihnachtszeit, die alle einen anderen Schwerpunkt setzen: Von Erzählungen, über Wimmel- bis hin zum Mitmachbuch. Du findest sie auf der Webseite junge-gemeinde.de, klickst den linken, grünen Reiter Kinderkirche und anschließend Minibüchlein – Glaubenswelt an.
Streichholzschachteln (blanko, weiß)
Passend zum »Kleinen Weihnachtsgrußpaket« gibt es auch die nötigen weißen Streichholzschachteln. (Tipp: Sie sind Teil der »Bibel-Bibliothek, mit der anhand von Streichholzschachteln eine Bibliothek der Bibelbücher erstellt werden kann. Außer den Schachteln liegt eine Bastelanleitung für die Bibliothek bei.)
75 Stück
€ 20,00;
Best.-Nr. 1791
Figurenset »Jesus wird geboren«
Spielfiguren für das Erzählschienen-Set
Mit den Spielfiguren zum Ausschneiden spielen die Kinder das Geschehen auf den Erzählschienen nach. Mit Begleitheft, Figuren und Kulissen.
€ 12,00;
Best.-Nr. 3666
Ein wichtiges Taufsymbol ist der Fisch. Ihn gibt es auch mit den fünf Buchstaben für das griechische Wort Fisch (sprich: Ichthys). Folgende Bedeutung wurde den einzelnen Buchstaben des Ichthyssymbols zugeordnet:
Auch heute noch gibt es Freikirchen, die diese Form der Taufe praktizieren.
Material: Für alle ein blaues, quadratisches Blatt (ca. 15 x 15 cm).
Eine kurze, einfache Faltanleitung findet sich bei YouTube (Stichworte: Wassertropfen falten).
Anschließend wird mit den Kindern überlegt:
Ich bin getauft auf deinen Namen
(EG 200, KuS 258);
Ja, Gott hat alle Kinder lieb, nur Refrain
(KuS 466, LJ 572, MKL 1,20);
Ich bin getauft, es gilt dein Ja (KKL 226)
Aus Dbd 2024, Seite 100
Im Anschluss an die Geschichte kann eine große, weiße Kerze mit Taufsymbolen gestaltet werden. Je nachdem, wie groß die Gruppe ist, können die Namen der Kinder dazugeschrieben werden.
Tipp: Inzwischen gibt es »Kerzen-Pens« zu kaufen, mit denen problemlos auf Kerzen geschrieben werden kann. Der Umgang damit sollte im Vorfeld ausprobiert werden, um sicher schreiben zu können.
Ergänzend dazu kann ein großer Tauftag-Kalender gestaltet und im Kinderkirchraum aufgehängt werden. Dazu bereits im Vorfeld (mit Hilfe der Eltern) die Tauftage ermitteln. Jedes Kind trägt an der entsprechenden Stelle seinen Tauftag ein.
Tipp: Das neue Kirchenjahr hat ja gerade erst angefängen. Wie wäre es, wenn in dem Kirchenjahr und Kindergottesdienstjahr die Tauftage der Kinder in einer besonderen Form begangen/erinnert werden? Kinder die nicht getauft sind, tragen ihren Geburtstag ein.
Frank Widmann (Hg.)
Kinder erleben Taufe und Abendmahl
Erzählungen zur Bibel und Gottesdienst-Entwürfe
Komplett ausgearbeitete, kindgerechte und praxiserprobte Gottesdienstmodelle zu Taufe und Abendmahl. Für Kinder von 5–9 Jahren.
€ 19,80;
Best.-Nr. 2153
Material: Blatt mit Fisch und Ichthyssymbol (s. hierzu »Zugänge für den Vorbereitungskreis«); evtl. Bild mit Kreuz und Taube. Diesen Fisch gibt es »gebrauchsfertig« zum Downloaden.
»Hast du alles?« Hektisch schaut sich Mama um. Beruhigend sagt Papa: »Wir haben doch gestern alles vorbereitet. Das Taufkleid liegt bereit, die Wickeltasche ist gepackt, unser Haus ist blitzblank geputzt, genauso wie unsere Schuhe, die Kaffeetafel ist gedeckt und wir alle haben uns schon schick angezogen.« Mama seufzt: »Ich weiß nicht … irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, dass wir etwas vergessen haben …«
In diesem Moment klingelt es an der Haustüre. Rike rennt hin. Sie öffnet die Tür. Sie ruft: »Oma, Opa, da seid ihr ja!« – »Hallo, mein Mädchen. Seid ihr bereit für den großen Tauftag?« Rike verdreht die Augen, grinst und meint: »Ja, Mama und Papa haben ganz schön rumgestresst, aber …« – »Hallo, schön dass ihr da seid«, wird Rike von ihrer Mutter unterbrochen. Und Opa sagt: »Da ist ja unser jüngstes Enkelkind, darf ich Bilal halten?« Papa nickt und reicht Opa den kleinen Bilal. Bevor noch weitere Worte gewechselt werden, klingelt es erneut. Vor der Tür stehen Tante Edith und Onkel Paul mit ihren Kindern Joris und Samantha. »Schön, dass ihr da seid. Wisst ihr was, wir brechen gleich auf zur Kirche, damit wir rechtzeitig da sind.« Opa legt den kleinen Bilal in den Kinderwagen. Mama schnappt sich ihre Handtasche. Papa legt noch schnell die Wickeltasche in den Kinderwagen. Fröhlich plappernd laufen alle die Straße entlang. Nur Mama denkt: »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir etwas vergessen haben.«
Kaum haben sie die Kirche erreicht, nimmt Papa den kleinen Bilal und geht mit ihm zum Wickelplatz der Kirche. Stolz trägt er Bilal dann in die Kirche. Die Familie sitzt in der ersten Reihe. Die Orgel fängt an zu spielen. Bilal schlägt die Augen auf und schaut sich um, dabei kräht er fröhlich vor sich hin. Nachdem die Gemeinde gesungen hat, fängt der Pfarrer an zu sprechen. Rike stupst ihren Cousin an: »Hoffentlich labert der nicht so lange, nicht dass Bilal noch anfängt zu brüllen, das wäre soooo peinlich. Der Pfarrer hat zwar gesagt, dass das überhaupt nicht schlimm ist, wenn ein Baby in der Kirche schreit. Aber mir wäre es trotzdem lieber, er wäre friedlich.« Joris nickt, dann sagt er: »Du, schau mal, der hat irgendwas dabei.« Die beiden sehen, wie der Pfarrer etwas hochhält.
(Den Kindern den Fisch mit dem Ichthyssymbol zeigen.)
Der Pfarrer sagt: »Ich habe etwas dabei. Wer von euch kennt denn dieses Zeichen?« Samantha streckt die Hand. Sie wird aufgerufen. Sie sagt: »Das haben wir erst neulich im Konfi3-Unterricht gehabt. Das ist ein Fisch. Das ist ein Zeichen für die Christinnen und Christen. Ein Zeichen dafür, dass sie mit Jesus verbunden sind.«
Der Pfarrer lächelt freundlich: »Ganz genau. Und kennt jemand von euch das?« Der Pfarrer hält ein Kreuz hoch. Jetzt meldet sich ein Junge. Er sagt: »Das Kreuz erinnert uns daran, dass Jesus am Kreuz gestorben ist.«
Anschließend hält der Pfarrer eine Taube hoch. Ein anderer Junge weiß: »Als Jesus getauft wurde, da kam eine Taube vom Himmel. Und Gott hat gesagt: ›Du bist mein geliebtes Kind.‹« Der Pfarrer nickt. »Alle diese Dinge sind Zeichen für unsere Taufe, wie wir sie heute feiern. Aber als Jesus auf die Welt kam, gab es einen anderen Brauch. Hört gut zu:
Als Jesus sechs Wochen alt ist, ziehen Maria und Josef ihre schönsten Gewänder an. Sie gehen zu Fuß zum Tempel. Sie möchten der jüdischen Gemeinde ihren neugeborenen Sohn zeigen. Maria und Josef sind aufgeregt. Gut, dass sie einander haben. Sie halten sich an der Hand. Als sie durch das Tempeltor gehen, sehen sie einen alten Mann. Er heißt Simeon. Er hat weiße Haare und einen weißen Bart. Als Maria ihn anblickt, blickt er ihr direkt zurück in die Augen. Maria bekommt ein wenig Gänsehaut. Jetzt schaut Josef zu dem Mann. Beide schauen sich in die Augen. Dann gleitet der Blick des Mannes zu dem kleinen Jesus.
Simeon lächelt. Er geht zu der kleinen Familie. Er streckt seine Hände aus und fragt: ›Darf ich den Kleinen mal halten?‹ Maria nickt und gibt ihm Jesus. Simeon hebt Jesus hoch und sagt: ›Herr, ich danke dir für deinen Frieden, den du mir schenkst. Durch dieses Kind willst du der ganzen Welt Frieden schenken. Dieses Kind ist der Heiland, der Retter der Welt. Durch ihn kommt deine Liebe in die Welt.‹
Als Simeon Jesus zurück in Marias Arme legt, hat er Tränen in den Augen.
Dann schaut er Maria an und sagt zu ihr: ›Du bist gesegnet. Und doch wirst du in deinem Leben noch viel Schmerz erfahren. Denn nicht alle Menschen werden deinen Sohn als den Messias erkennen.‹
Mit diesen Worten dreht sich Simeon um und geht. Maria und Josef schauen ihm nach. Josef flüstert: ›Maria, was hat das denn alles zu bedeuten?‹ Maria zuckt mit den Schultern: ›Ich weiß es nicht. Aber wir können jetzt noch sicherer sein, dass Jesus ein besonderes Kind ist.‹«
Der Pfarrer macht eine kurze Pause. Dann sagt er: »Liebe Gemeinde, so erzählt das Lukasevangelium davon, wie das Leben des kleinen Jesus beginnt. Und wie Gottes Liebe durch Jesus in der Welt sichtbar wurde. Bei der heutigen Taufe von Bilal wollen wir ihm die Liebe Gottes zusagen, dass er weiß, dass er immer bei Gott geborgen ist. Und nun dürfen die Eltern, Geschwister, Patinnen und Paten nach vorne zum Taufbecken kommen.«
Rike stellt sich direkt neben den Taufstein. Sie möchte alles ganz genau beobachten. Sie sieht, wie der Pfarrer das Wasser schöpft, wie er die Taufworte spricht. Bilal ist ganz entspannt und fröhlich. Seine Augen sind auf den Pfarrer gerichtet.
Es sieht aus, als wenn er den Moment sogar genießt. Dann sagt der Pfarrer: »Und nun bekommt Bilal noch seine Taufkerze. Sie soll ihn an diesen Tag erinnern …« Weiter kommt er nicht, denn Mama stößt einen Schrei aus: »Oh nein, jetzt weiß ich, was wir zu Hause vergessen haben – die Taufkerze!«
Tante Edith sagt ganz ruhig: »Das ist nicht schlimm. Wir haben für Bilal auch eine Taufkerze gestaltet. Hier ist sie.«
Und so bekommt Bilal an diesem besonderen Tag gleich zwei Taufkerzen.
Figurenset »Die Weihnachtsgeschichte«
Figurenset für das Erzählschienen-Set
10 sehr stabile Bildkarten, beidseitig bedruckt, erzählen das Weihnachtsgeschehen nach Lukas. Die Kärtchen werden in einem praktischen ZIP-Beutel geliefert.
€ 11,00;
Best.-Nr. 1626
Erzählschienen-Set
Buchenholz
Das Erzählschienen-Set besteht aus drei unterschiedlich hohen Holzschienen, deren Nuten genau für die Bildkarten der Figurensets passen. 3er-Set
€ 17,00;
Best.-Nr. 1625
Aus der Evangelische Kinderkirche Heft 2024-4 zur Reihe WAS FÜR EIN LICHT – LICHTZEICHEN IM ADVENT zu Heiligabend 2024, Das Licht der Welt ist da! stellen wir Ihnen hier die Friedenstaube zum kostenfreien Download zur Verfügung
Aus der Evangelische Kinderkirche Heft 2024-4 zur Reihe WAS FÜR EIN LICHT – LICHTZEICHEN IM ADVENT zu Heiligabend 2024, Ein Licht für alle stellen wir Ihnen hier den Fisch zum kostenfreien Download zur Verfügung
Wähle das Team, für das du jetzt Materialien suchst, oder auf dessen Materialien du zugreifen möchtest.
Du kannst jederzeit oben rechts über das Team-Menü ein anderes Team auswählen.