Die persönliche Anrede im Segen wird betont, wenn die Namen aller Anwesenden genannt werden. Dazu singen wir die Melodie des Spiritual »Kumbaya, my Lord« (KKL 254) mit folgendem Text:
Und Gott segne dich, (Namen singen),
und Gott segne dich, (nächsten Namen singen),
und Gott segne dich, (nächsten Namen singen),
nimm den Segen mit nach Haus.
So lange weitersingen, bis für alle Anwesenden namentlich der Segen erbeten wurde.
Siehe dazu »III. Erzählung für die Jüngeren«.
Ergänzungs-Set Rhythmus-Intrumente
Die fünf Rhythmus-Instrumente können von allen Kindern sofort gespielt und eingesetzt werden.
So macht Singen noch mehr Spaß!
Mit Rassel, Klapper, Schnatterstab, Triangel und einem Paar Klangstäbe.
€ 35,00;
Best.-Nr. 9029
Lieder und Geschichten für Kinder von 3 bis 8 Jahren
Dieses Buch begleitet durch das ganze Kirchen- und Kalenderjahr.
Es kann sofort eingesetzt werden, um mit Kindern zu singen, sich zu bewegen, zu spielen und sich zu besinnen.
160 Seiten;
€ 29,95;
Material: 1 Tuch; etwas Sand, einige kleine Figuren (Erzähl- oder Kegelfiguren); etwas Goldglitzer oder eine goldene Kette.
Sand, Sand, Sand … eine ganze Wüste.
(Sand auf das Tuch streuen und verteilen.)
Viele Leute gehen durch die Wüste.
Das ganze Volk Israel.
(Einige Figuren als Gruppe in den Sand stellen.)
»Es ist so anstrengend! Seit Tagen gehen wir durch die Wüste.«
»Gott wollte uns den Weg zeigen. Ist er noch bei uns?«
»Hier machen wir eine Rast.
Morgen geht es weiter.«
(Figuren zum Schlafen hinlegen.)
Am nächsten Morgen stehen sie wieder auf. Aaron ist einer von ihnen.
Jetzt stellt er sich vor die anderen und spricht zu ihnen:
(Figuren entsprechend stellen)
Er sagt: »Hört zu! Heute Nacht hat Gott zu mir gesprochen.
Ich soll euch sagen:
>Gott segne euch und behüte euch.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht über euch und gebe euch Frieden.<
»Das ist schön!«, sagen die Leute.
»Aber manches klingt auch komisch.«
»>Angesicht leuchten< und so …«
»Was das wohl bedeutet?«
(Bei diesen Fragen immer zwei Figuren einander zuwenden. Danach wieder zurückdrehen und zu Aaron schauen lassen.)
Aaron sagt:
»Gott will uns alle segnen und behüten.
Er will uns freundlich anschauen und weiterhelfen.
Er will lächeln, bis wir ganz zufrieden sind.«
Und da ist es ihnen allen,
als ob Gottes Kraft zu ihnen kommt und sie ganz ausfüllt.
(Etwas Goldglitzer über die Gruppe streuen oder die goldene Kette um die Gruppe herumlegen.)
»Kommt!«, sagen alle, »jetzt gehen wir weiter. Und Gott geht mit.«
Da sitzen sie im Zelt zusammen: Mose und Aaron und ihre Schwester Miriam und noch ein paar andere Menschen. Sie alle haben den Auszug aus dem Sklavenhaus in Ägypten geleitet. Sie waren vorangegangen am Schilfmeer, als das Wasser sich teilte.
Und nun? Nun wandern sie durch die Wüste. Das ganze Volk. Hin- und hergerissen zwischen der Begeisterung über die Errettung aus Ägypten und der Verzweiflung, dass die Wüste nicht enden will. »Ob Gott noch immer mit uns zieht?«, so fragen sie sich manchmal. »Ob er uns wohl heil ankommen lässt in dem neuen Land, in dem wir leben können?«
»Mose!«, ruft das Volk. »Mose und ihr anderen alle, kommt heraus aus eurem Zelt und antwortet. Ist unser Gott noch bei uns, begleitet er uns und zeigt uns auch mal den Weg? Oder gehen wir immer im Kreis hier in der Wüste?«
Sie warten vor dem Zelt des Mose. Das kennen sie schon. Es dauert immer lange, bis er auf ihre Fragen etwas antworten kann.
»Es ist, als ob er mit Gott spricht. Als ob die beiden ganz eng miteinander verbunden sind, wie verschmolzen. Als ob Mose die Gedanken Gottes hören kann. Vielleicht kann er uns die Antwort sagen.« So reden die Leute vor dem Zelt und warten und warten.
Dann, irgendwann, wird der Zeltstoff beiseitegeschoben. Doch nicht Mose erscheint – Aaron ist da. Der spricht mit lauter Stimme zum ganzen Volk:
»Hört zu! Mein Bruder Mose kann noch nicht zu euch sprechen. Er ist noch ganz versunken in den Gedanken, die er von Gott gehört hat. Aber ich will sie euch sagen, und ihr sollt sie dann den anderen weitersagen. Es sind eindringliche Worte, die man nicht so dahinplappert. Sie sind wie ein Versprechen Gottes, immer bei uns zu bleiben und Angst und Ärger zu vertreiben.«
Ein Gemurmel setzt ein: »Das wäre ja großartig.« – »Es gibt so viel Angst, dass wir immer weiter durch die Wüste laufen müssen …« – »Dann macht Gott das alles?« – »Aber laufen müssen wir schon noch selbst!« – »Und was sind das für Worte von Mose?«
Aaron hebt die Hand.
Es wird still. Ganz still.
Aaron hebt seine beiden Hände. Manche von denen, die zuhören, haben das Gefühl, als ob da ein Strom von Zuversicht aus seinen Händen fließt und sie alle erfüllt. Aaron spricht langsam und betont jedes Wort:
»Unser Gott segne dich und behüte dich.«
Aaron schaut sie alle an, als hätte er
diese Worte jeder Einzelnen ganz
persönlich gesagt.
»Unser Gott lasse sein Angesicht freundlich leuchten über dir und sei dir gnädig.«
Bei diesen Wort halten einige sich die Hand vor die Augen. Ob sie weinen?
Was denken sie in diesem Moment?
»Unser Gott hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.«
Es ist immer noch ganz still.
Das Wort »Friede« hat so einen tiefen Klang. Sie denken dabei an die Ägypter, die im Schilfmeer ertrunken sind.
Sie denken an vieles, was sie in der Wüste erlebt haben.
Es war selten Friede.
Und jetzt steht Aaron da und sagt ihnen diese Worte.
»Sprecht sie jeden Tag«
»Geht in eure Zelte«, sagt Aaron. »Geht zu euren Freundinnen und Freunden und Familien. Gebt die Worte weiter an das ganze Volk. Sprecht sie jeden Tag. Denn unser Gott will uns segnen.«
Das Leben des Mose
Irmgard Kaschler
Escape-Room-Spiel zur Bibel
Die Geschichte des biblischen Mose mit Knobeleien Rätseln spielerisch kennenlernen.
Für Kinder von 8–12 Jahren. Immer wieder verwendbar.
Das notwendige Arbeitsmaterial kann ohne zusätzliche Kosten heruntergeladen und in der benötigten Menge ausgedruckt werden.
€ 17,00;
M. Graf-Zanker/L. Sauter
Die Gebete-Box für die Grundschule
60 aktivierende Gebetekarten für den Schulalltag
Die Box ist in sechs Bereiche gegliedert, die sich am Schulalltag orientieren.
€ 26,80;
Mehr als alle unsere Gedanken über Gottes Reich steht eine Zusage Gottes, die höher ist als alle unsere Vernunft. Unsere Gedanken mögen klug und einsichtig sein, aber Gottes Gedanken sind größer und umfassender und werden uns ganz bewahren. Das ist der Segen.
Mit Bewegung und zwei Engelsflügeln:
Du, Gott, stützt mich
(KuS 463, KKL 335, Wwdl 129)
Wir stehen eng nebeneinander im Kreis.
Bei »Du, Gott, stützt mich« geht der rechte Arm ganz nach oben und dann in einem Bogen auf den Rücken der Person rechts neben mir.
Bei »Du, Gott, stärkst mich« geht der linke Arm ganz nach oben und dann in einem Bogen auf den Rücken der Person links neben mir.
Bei »Du, Gott, machst mir Mut« streichen wir aufmunternd unserer Nachbarin oder unserem Nachbarn über den Rücken.
Dann die beiden »Engelsflügel« wieder auflösen, damit sie bei der Wiederholung erneut bereit sind.
Wenn alles klappt, lässt sich das Ganze auch als Kanon singen.
Siehe hierzu »III. Erzählung für Jüngere«
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
12 DIN-A3-Illustrationen, die die Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis (nach Apostelgeschichte 9; 13 und 16) erzählen. Mit vollständigem Textvorschlag auf einer Extrakarte zu jedem Bild.
€ 18,00;
Für Dich! Heft 7/2024
Biblische Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis; Infos zum Singen und Tanzen in der Bibel; Rasselbasteln und zwei eigens komponierten Liedern zur Geschichte (davon eine Body-Percussion).
€ 2,20 (ab 10 Ex. je € 2,00; ab 40 Ex. je € 1,80);
Material: Paulus-Figur; Stift; Papier; Bauklötze (s. gelben Hinweisblock rechts); Kerze; Streichhölzer; Goldglitzer
Paulus sitzt im Gefängnis. Er schreibt einen Brief.
(Paulus-Figur samt Stift und Papier hinlegen.)
Er schreibt: »Es geht mir gut. Ich kenne Jesus und darum geht es mir gut. Manche fragen mich, wie es mir gut gehen kann, wenn ich doch im Gefängnis sitze?
Ich habe nichts Schlimmes gemacht. Aber trotzdem bin ich im Gefängnis und kann nicht raus. Vielleicht nie wieder.«
(Mit Bauklötzen eine Mauer um Paulus bauen; Paulus soll noch zu sehen sein.)
Und weiter schreibt er: »Schön ist es hier nicht. Das Essen schmeckt auch nicht. Niemand von draußen kann mich besuchen. Aber ich kenne Jesus. Manchmal merke ich, dass er mich besucht, ohne dass ich ihn sehe. Dann kommt ein tiefer Friede in mein Herz.«
(Kerze anzünden und zu Paulus stellen.)
Paulus schreibt: »Der Friede Gottes kommt in mein Herz. Auch wenn ich es nicht recht verstehe. Aber Jesus hat mir den Frieden gebracht. Und er wird wiederkommen.«
(Goldglitzer über Paulus streuen.)
Ein paar Tage später ist Paulus wieder frei.
Die nachfolgenden Artikel sind eine gute Ergänzung zu den Holzkegel-Figuren.
100 Holzbausteine aus Buche (im Leinensack)
Verschiedene Größen;
€ 29,00;
20 Holzscheiben aus Buche (im Beutel)
Maße: Ø 4 cm; 1 cm hoch;
€ 8,00;
Best.-Nr. 475
Paulus sitzt im Gefängnis. Der Arme, er hat doch gar nichts Schlimmes gemacht. Er hat sich nur auf den Marktplatz gestellt und von Jesus erzählt. Und dann kam er ins Gefängnis. Sehr gemein.
Und was macht Paulus im Gefängnis? Er schreibt einen Brief.
Das ist aber komisch.
Warum beschwert er sich nicht?
Warum schreit er nicht laut »Ich will hier raus«?
Und was schreibt er da?
Paulus schreibt: »Ich sitze hier im Gefängnis. Das macht mir aber nichts aus.«
Da kommt ein andere Gefangener zu Paulus. Ja, in dem Gefängnis konnten sich manche Gefangene immer wieder besuchen. Der andere Gefangene hat ein ganz verheultes Gesicht. Er schreit immer wieder: »Ich will hier raus!« Und dann haut er mit der Hand immer wieder gegen die Mauer. Das nützt ihm natürlich gar nichts, da tut die Hand nur weh und ist blutig.
Dann fragt er Paulus, der den Brief schreibt. »Was schreibst du denn da?« –
»Ich freue mich. Das habe ich geschrieben«, sagt Paulus. »Ich freue mich, weil ich Jesus kenne. Alle können sich freuen, weil sie Jesus kennen.«
Der andere Gefangene schüttelt den Kopf: »Das verstehe ich nicht. Das geht über meinen Verstand.«
Paulus nickt. »Ja, das geht vielleicht auch über meinen Verstand. Vieles verstehe ich nicht auf dieser Welt. Aber dass ich mich über Jesus freue, hilft mir.«
Der andere guckt verständnislos. »Aber du bist doch hier gefangen.«
Paulus nickt wieder. »Das ist ärgerlich. Aber anderes ist mir wichtiger: Ich habe meinen Frieden mit Gott. Das ist mir wichtiger als die Freiheit und alle klugen Erklärungen. Gott wird mein Herz bewahren.«
Der andere dreht sich um und geht. »Komischer Kerl, der Paulus«, denkt er. »Aber ich wäre froh, wenn ich auch so gelassen sein könnte.«
Paulus schreibt weiter an seinem Brief: »Liebe Leute in Philippi! Freut euch über Gott. Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, soll eure Herzen und Sinne in Jesus Christus bewahren.«
Kurze Segensworte und Segenslieder (oder kurze Stücke aus längeren Liedern), die mit den Kindern durch Wiederholung gut erlernt werden können:
Immer und überall/Vom Anfang bis zum Ende = Bezug zur Geschichte
(KuS 196, KKL 315, Wwdl 205, EGplus 42); Segne uns mit der Weite des Himmels/Segne, Vater, tausend Sterne = Kehrvers passt z. B. zur »Sternenkiste« (KuS 416, KKL 281, EGplus 39);
Gott, dein guter Segen = 1. Strophe passt z. B. zum »Segenszelt«
(KuS 176, KKL 274, Wwdl 44, EGplus 33);
Segne uns, o Herr! = hier wird der aaronitische Segen wiedergegeben (KuS 181, EG WUE 564, Durch Hohes und Tiefes 230);
Ausgang und Eingang
(EG 175, KuS 160, KKL 156);
Viel Glück und viel Segen = kann auch ohne Geburtstag gesungen werden (KuS 492, KKL 30)
Segen von Gott bekommst du geschenkt,
weil er dich behütet und stets an dich denkt!
Gott hat dich lieb, wie wunderbar,
beschützt dich immer, ist doch klar.
Er ist bei dir auf allen Wegen,
so schenke er dir seinen Segen.
In KuS sind ebenfalls einfache Segen und Segensrituale zu finden (ab 728).
»Na, spielst du schön, Juli?«, fragt Mama. Sie steht in der Kinderzimmertür und schaut gespannt zu Julius, der schon lange damit beschäftigt ist, seine Kuscheltiere, ganz viele Legofiguren, den Spiderman und sogar die Elsa-Puppe seiner Schwester in einer Reihe hinzusetzen. Immer wieder kippt eines um. Dann werden auch andere mit umgeworfen. Und Julius muss wieder von vorne beginnen. »Die sollen jetzt alle mal gerade sitzen«, mault er deshalb.
»Jetzt soll der Segen kommen, und da können die doch nicht so kreuz und quer liegen!« Vorwurfsvoll zeigt er auf den Teddy. Der hat sich schon wieder hingelegt und streckt die Beine in die Luft. »Müssen sie alle in einer Reihe sitzen?«, fragt Mama. »Geht das mit dem Segen nicht auch bei einem Durcheinander?« – »Nein, das geht nicht!«, meint Juli entschieden. »In der Kirche, bei den Erwachsenen, da stehen auch immer alle ordentlich in den Reihen, wenn der Segen kommt.« Energisch setzt er den Teddy wieder auf. Dann hebt Juli beide Hände und sagt laut und deutlich: »Jetzt bekommt ihr Segen, dass Gott euch beschützt und dass euch nix Schlimmes passiert!« Er nimmt die Hände wieder runter und schaut seine Mama fragend an. Ob das so richtig war?
Im Gottesdienst war es zumindest so – oder so ähnlich, erinnert sich Julius. Ihm hat besonders gefallen, wie der Pfarrer die Hände hochgehalten hat. Da hat er die weiten Ärmel gut sehen können. Auch was der Pfarrer gesagt hat, hat Juli gut gefallen.
Jetzt wird Juli unsicher: »Das, was der Pfarrer gesagt hat, war anders. Irgendwas mit einem Gesicht. Ein Gesicht, das leuchtet.« Deshalb fragt Juli seine Mama: »Wie muss ich das nochmal genau sagen?« – »Ich finde, du hast das schon sehr schön gesagt«, meint Mama. Sie setzt sich zu Juli auf den Boden. Julius ist nicht zufrieden: »Aber ich will es genau wie der Pfarrer sagen. Sonst ist es doch nicht richtig!« Mama lächelt. »Die Worte können beim Segen auch mal anders sein. Trotzdem sagen die Erwachsenen oft dieselben Worte, um zu segnen. Und wenn du die schön findest, dann sag ich sie dir gerne:
>Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden.<«
»Ja!«, ruft Juli begeistert, »genau so war es. Woher weißt du das so genau?« – »Weil das ganz alte Worte sind. Sie werden in fast jedem Gottesdienst als Versprechen genau so zu uns gesagt. Wie du sie eben beim Erwachsenengottesdienst auch gehört hast.« – »Wie alt sind diese Worte denn genau?«, will Julius wissen. »Uralt!», antwortet Mama. «Diese Worte hat Gott für seine Menschen ausgesucht, weil er sie liebt und sie immer begleitet. Sie sind Gottes Versprechen an die Menschen. Damals und auch noch heute. Durch diese Worte sollen die Menschen immer wieder hören, wie nahe Gott bei ihnen ist.« – »So nahe, dass sie sein Gesicht leuchten sehen?«, fragt Juli. Mama lacht: »Ich denke nicht, dass Gott wie eine Lampe ist, oder?« – »Nein«, antwortet Juli, »aber manchmal sagt Papa, dass mein Gesicht strahlt, wenn ich ganz glücklich bin. Vielleicht heißt es, dass Gott uns anlachen soll.« – »Das ist ein guter Gedanke, Juli«, sagt Mama. »Und wenn man jemanden anstrahlt oder anlächelt, dann zeigt man ihm, wie sehr man ihn mag.«
Julius überlegt einen Moment, dann klatscht er begeistert in die Hände: »Weil Gott uns so sehr mag, deshalb lächelt er uns an. Und deshalb behütet er uns immer und ist überall bei uns. Das ist schön!« Dann überlegt er: »Aber das mit dem Frieden, den er uns gibt, das stimmt nicht. In anderen Ländern gibt es Krieg. Gottes Segen soll doch aber für alle Menschen sein, oder?« Jetzt überlegt auch Mama. »Weißt du«, sagt sie dann nachdenklich, »das mit dem Frieden ist ein guter Wunsch. Leider ist er nicht auf der ganzen Welt da, der Frieden. Gott wünscht sich für alle Menschen Frieden! Das klappt nicht immer, weil die Menschen das oft nicht besser hinkriegen. Aber gerade deshalb sagen wir es jedes Mal. Wir wollen es nicht vergessen. Denn Frieden kann auch im Kleinen da sein. Wenn zum Beispiel jemand, der sich viele Sorgen macht, mal weniger darüber nachdenkt. Oder wenn jemand, der gestresst ist, einen Spaziergang macht.« – »Oder wenn jemand mit der Schwester spielt, ohne zu streiten«, ergänzt Juli.
»Genau«, freut sich Mama. »Gut, dass wir diese alten Worte haben. Aber man kann beim Segen auch andere, neue Worte nehmen:
>Gott behüte dich an diesem Tag und passe auf dich auf.< Und dabei nehme ich dich fest in den Arm.« Mama drückt Juli an sich und er kuschelt sich in ihre Arme. Das fühlt sich so schön an. Da fühlt er richtig, wie er beschützt wird. »So kann ich den Segen sogar spüren«, jubelt er. »Manchmal spürst du den Segen auch, wenn ein anderer dir dabei die Hand auf den Kopf legt oder auf die Schulter«, sagt Mama. »So, wie wir es neulich im Familiengottesdienst gemacht haben. Erinnerst du dich?« Julius nickt: »Da haben wir auch das Lied vom Segen gesungen, der auf uns regnet.« – »Genau«, sagt Mama. »Im Kindergottesdienst haben wir uns früher zum Segen alle im Kreis aufgestellt und an den Händen gehalten. Daran erinnere ich mich noch gut. So konnten wir alle durch die Hände der anderen die Nähe Gottes spüren. Wir konnten spüren: Wir gehören alle zusammen.«
Das gefällt Julius auch sehr gut. Toll findet er, dass das mit dem Segen so unterschiedlich gemacht werden kann: Lieder singen. Die alten oder auch neue Worte sagen. Und den Segen auch sehen und spüren.
Jetzt möchte Julius seine Kuscheltiere und Figuren in einen Kreis stellen, wenn er mit dem Segen weitermacht. Sie werden zusammen das Segenslied singen, das ihm so gut gefällt. Und dann sagt er die alten Worte, die Mama vorhin wiederholt hat – zumindest die, die er noch weiß. Jetzt muss er sich nur noch überlegen, wie er es schafft, dass sein dicker Teddy der kleinen Legofigur daneben die Hand gibt.
Um die Kinder den Segen erleben zu lassen, gibt es unzählige tolle Methoden und Ideen. Die Kinder spüren dabei Nähe und Geborgenheit. Nachfolgend einige Vorschläge, Segen mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Für den Sonntag wird dann eine Methode ausgesucht,
Das übliche Segensritual, das den Kindern bekannt ist und dazugehört, wird wie gewöhnlich, ganz normal (zusätzlich) durchgeführt.
Den Kindern werden Segensworte zugesprochen. Dabei bekommen sie Duftöl auf Hand oder Stirn getupft. Wichtig sind dabei
Die Kinder fragen, ob sie Öl aufgetragen haben wollen und wenn ja, wo. Alle sollen sich wohlfühlen. Duftöl bleibt unsichtbar – wie der Segen, doch zum Nachspüren und Nachriechen erhalten.
(Wer kein Öl aufgetragen haben möchte, bekommt dennoch ein Segenswort zugesprochen.)
Verschiedene einfache Symbole, die für den Segen stehen, werden vorher ausgedruckt (Hand, Wolke, Haus, Schirm, Sonne …) und von den Kindern ausgemalt und ausgeschnitten. Jedes Kind sucht sich das Symbol aus, das ihm am besten gefällt, und klebt es auf eine kleine Karte. Diese kann noch mit Glitzer-
steinen, buntem Klebeband und anderen
Dekoartikeln verziert werden.
Mit Tüchern und Decken, die über einen Tisch gelegt (und evtl. befestigt) werden, wird ein Zelt gebaut. Innen wird es mit Decken und Kissen gemütlich eingerichtet. Nun kriechen die Kinder hinein und können Geborgenheit erfahren.
Wichtig ist es, die Zeltgröße der Anzahl der Kinder anzupassen, damit es nicht zu eng ist.
Ähnlich wie beim Segenszelt, spüren die Kinder hier die Geborgenheit durch einen begrenzten, gemütlichen Raum. In einen großen Pappkarton (so dass ein Kind bequem darin Platz findet) werden oben Löcher gemacht. Durch diese werden die LED-Lämpchen einer Lichterkette gesteckt, die wie ein Sternenhimmel leuchten.
Den Kindern werden einzeln Segensworte zugesprochen oder ein kurzes Segenslied zugesungen (Beispiele hierfür bei »Segenslieder«, Seite 93). Dazu stellen sich die Kinder um das zu segnende Kind im Kreis herum. Sie sprechen dem Kind in der Mitte gemeinsam das Segenswort zu (oder singen ihm das Segenslied).
Wichtig ist, darauf zu achten, dass sich die Kinder, die in der Mitte stehen und gesegnet werden, in ihrer Position wohlfühlen.
Alternativ bleiben sie an ihrem Platz im Kreis stehen.
Tipp: Durch das Wiederholen der Worte/des Liedes, lernen die Kinder es ganz nebenbei auswendig.
Gemeinsam überlegen, wie Segen schmecken könnte. Zuckerwatte für die Kinder mitbringen und die Kinder nach dem gesungenen oder gesprochenen Segen probieren lassen. Die Kinder sammeln: »Segen ist weich und zart und süß!«
Die Segenshandlung (einzeln zugesprochener Segen, mit oder ohne Berührung …) wird von ruhiger Instrumentalmusik begleitet.
Segen, der unter die Haut geht
Zur Gestaltung von Segensfeiern
Enthält (von links nach rechts):
Alles in einem Karton beieinander.
€ 24,90;
Kinder zu sehen und zu stärken, macht sie stark für das Leben! Der Segen Gottes kann hier eine besondere Rolle spielen.
Drei Gedanken dazu:
1. Der aaronitische Segen in seinem geprägten Wortlaut mag fremd klingen, hat aber eine ganz eigene Kraft, die die Kinder in dieser Form kennenlernen sollten. (Auch, weil er in vielen Gemeinden zum Gottesdienst gehört.) Mithilfe dieser alten Worte wird das Segnen der einzelnen Person heute hineingestellt in den großen Kontext der Geschichte Gottes mit seinem Volk und uns Menschen. Wir sind Teil einer großen, gesegneten Gemeinschaft!
2. Segen braucht keine kognitiven Voraussetzungen, um erfahrbar zu werden. »Ich bin gesehen, ich bin gemeint« – das ist etwas, das sich nicht nur hören, sondern auch spüren, sehen, vielleicht sogar riechen oder schmecken lässt.
3. Wenn im Gottesdienst die segnende Person die Hände zum Segen hebt, machen Kinder das oft nach. Das erinnert daran, dass Segnen nicht an ein bestimmtes Amt gebunden ist. Alle Menschen dürfen segnen und den Segen weitergeben. Er ist immer »gleich viel wert«.
(Lieder: Segne uns mit der Weite des Himmels; Gott, dein guter Segen; Psalm: 145)
Alternativ: Wie würdet ihr Segen malen? Womit würdet ihr Segen vergleichen?
(Z. B. Gott lächelt mich an.)
Mit Zuckerkreide
Im Segen hören wir von »Gottes leuchtendem Angesicht«. Wie stellt ihr euch das vor?
Segen fühlen/schmecken/riechen
Segen heißt: Gott meint es gut mit uns.
Könnt ihr das fühlen oder schmecken oder
riechen, wenn wir folgende Dinge machen:
Segen erleben
Segnung der Kinder mit (z. B.) einem Kreuzzeichen aus wohlriechendem Salböl auf Stirn oder Handrücken: »Gott segne dich und behüte dich.« Dabei auf Freiwilligkeit achten und viel Zeit nehmen. Wo Blickkontakt gelingt, kann dies eine intensive Erfahrung sein.
Segenskärtchen mit Bild und Segenssprüchen zum Mitgeben bereithalten.
Bildkärtchen
»Du bist ein wertvoller Schatz für Jesus.«
(Kindersegnung)
Sets mit jeweils 25 Kärtchen, auf deren Rückseiten ein Segenswort steht (s. u., kursiv).
Jedes Set € 3,50 (ab 10 Ex. je € 3,30)
Du bist ein Gott, der mich sieht (KKL 343);
Immer und überall/Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, KKL 315, Wwdl 205, EGplus 42);
Gott, dein guter Segen
(KuS 176, KKL 274, Wwdl 44, EGplus 33);
Und so geh nun deinen Weg (KuS 200, KKL 284);
Sei behütet auf deinen Wegen
(KKL 286, Wwdl 189);
Segne uns mit der Weite des Himmels
(KuS 416, KKL 281, EGplus 39);
Dass die Liebe Gottes mit uns ist (KKL 272);
Der Vater im Himmel segne dich (KKL 269);
Schalom chaverim (EG 434, KuS 245, KKL 386)
Psalm 145 (KuS 676)
Gott,
heute sind wir wieder zusammen.
Das erste Mal im neuen Jahr.
Wir haben das neue Jahr schon begrüßt
– mit Feuerwerk und Wunderkerzen.
Auch hier im Gottesdienst begrüßen wir das neue Jahr und bringen es vor dich.
Schenke uns deinen Segen.
Hilf, dass es ein gutes Jahr wird.
Bitte lass da viel Schönes werden.
Und wenn es etwas Schwieriges gibt,
dann sei du bei uns.
Du schenkst uns deinen Segen:
heute und jeden Tag.
Das ist etwas ganz Wunderbares.
Dafür danken wir dir. Amen.
(Anspiel zum Einstieg ins Thema)
Szene/Interview im Stil von »Willi will’s wissen« oder »Checker Tobi«.
A: Guten Tag und willkommen zu einer neuen Folge von »Ich will’s wissen«. Heute haben wir eine spannende Frage gestellt bekommen: »Was ist Segen?«
Kommt, wir machen uns mal gemeinsam auf die Suche. Ich weiß schon mal: Segen, das hat etwas mit Gott zu tun. Da gehe ich doch am besten mal zu der Kirche dort drüben. Die Menschen da drinnen müssten ja wissen, was Segen ist. (A geht zu einer vorgestellten Kirche, schleicht sich leise rein und stellt sich neben eine*n Gottesdienstbesucher*in.)
A: (flüstert) Hallo.
(Der*die Gottesdienstbesucher*in reagiert nicht.)
A: He, hallo.
B: Psst.
A: Ich hätte da mal eine Frage.
B: Bitte warte noch kurz. Der Gottesdienst ist gleich zu Ende.
A: Ach so. Kommt denn jetzt noch etwas Wichtiges?
B: (etwas ungeduldig) Ja. Aber jetzt mal pssst. Wir können gleich reden.
Aus dem »Off«: (evtl. von einem größeren Kind vorgelesen) Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.
(Nach einem kurzen Moment des Innehaltens wendet B sich A zu.)
B: So, jetzt können wir reden. Was gibt es denn?
A: Erstmal: Es tut mir leid, dass ich gestört habe. Ich dachte: »So am Ende des Gottesdienstes, da wird nichts Wichtiges mehr kommen.«
B: Das mag bei anderen Veranstaltungen vielleicht so sein. Aber im Gottesdienst ist der Segen am Ende für mich ganz wichtig.
A: Das war also grad ein Segen?
B: Ja.
A: Ach so! Das ist ja toll. Ich bin nämlich gerade auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: Was ist Segen? Segen sind also gesprochene Worte am Ende des Gottesdienstes.
B: Nun, Segen ist viel mehr als Worte. Es ist ein Versprechen von Gott an mich.
A: Und was verspricht Gott da?
B: Gott verspricht mir, dass er mich sieht. Dass er es gut mit mir meint und ich für ihn wichtig bin.
A: Das alles hörst du aus den paar Worten raus?
B: Ja. Und weißt du was? Ich höre es nicht nur, ich spüre es sogar. Bei uns hier in der Kirche sind es immer die gleichen Worte. Und wenn ich diese Worte höre, dann habe ich das Gefühl, wie unter einer warmen und wohligen Dusche zu stehen und mit ganz viel Schönem »berieselt« zu werden. Eben gesegnet. Dann fühle ich mich stark und behütet und gehe mit einem guten Gefühl nach Hause.
A: Das klingt tatsächlich sehr schön! Aber wenn der Segen so was Schönes und Wichtiges ist, wieso kommt er dann zum Schluss und nicht am Anfang des Gottesdienstes?
B: Ich glaube, dass Gott im Gottesdienst sowieso immer da ist. Und im Segen wird mir eben versprochen, dass Gott auch nach dem Gottesdienst mit mir nach Hause geht und in meinen Alltag.
A: Gibt es Segen nur in der Kirche?
B: Nein. Segen kann mir überall begegnen. Vielleicht sprechen Mama oder Papa einen Segen am Morgen, bevor alle aus dem Haus gehen. Oder Opa, wenn wir uns nach einer schönen Begegnung verabschieden. Oder ein Freund, der mich sieht, wenn ich traurig bin und der mir etwas Gutes tun möchte.
A: Dann ist Segen also dort, wo jemand diese Worte spricht.
B: Ja, aber Segen ist mehr als diese Worte. Gottes Segen ist immer da. Wie eine unsichtbare Wolke um mich herum. Manchmal merke ich nicht so viel davon – und manchmal spüre ich Gottes Segen ganz deutlich! Zum Beispiel nach einem besonders schönen Tag. Oder wenn mir plötzlich ein Apfel besonders gut schmeckt. Oder wenn mir etwas richtig gut gelingt. Dann merke ich: Gott ist mit seinem Segen da.
A: Hmmm, das klingt ganz schön kompliziert. Ob ich das wirklich verstanden habe? Vielleicht ist Segen ja nicht nur etwas für den Kopf, sondern auch fürs Herz. Ich glaube, da muss ich noch ein bisschen nachforschen. Ich danke dir erstmal!
(An die Kinder gewandt): Macht ihr mit beim Nachforschen? …
S. hierzu »kreativ werden«
Gemeinsam sammeln:
Hier haben auch Fragen und Klagen ihren Platz, weil spürbar ist, dass noch nicht überall Gottes Friede herrscht.
Gesungen
Der Vater im Himmel segne dich
(KKL 269)
Segenskreis
Alle stellen sich im Kreis auf, der Segen geht reihum. Dazu beginnt Person A und hält ihre Hände zuerst über die Hände von Person B, die wie eine Schale hingehalten werden. Dabei spricht sie ihr zu: »Gott segne dich …« Dann tauschen A und B die Positionen der Hände (oben/unten) und B spricht A zu: »… und behüte dich.«
Jetzt dreht sich Person B zu Person C und hält die Hände über ihre …
Und/oder:
Segen für alle (gesungen oder gesprochen):
Nach der Melodie von »Kumbayah, my Lord« (KKL 254) singen alle: »Und Gott segne dich, N. N. Und Gott segne dich, N. N. Und Gott segne dich, N. N., nimm den Segen mit nach Haus.«
Das Lied wird so oft gesungen/gesprochen, bis alle Namen genannt sind.
Abschlusssegen
Aaronitischer Segen (durch Einzelperson oder alle gemeinsam).
Zu den Kinderrechten (ab Kindergartenalter):
Aurélia Fronty/Alain Serres, Ich bin ein Kind und ich habe Rechte;
Zu Malala (zwei hervorragende Bilderbücher, die sich ergänzen):
1. Kerascoët und Malala Yousafzai: Malalas magischer Stift
(da Malala selbst Autorin ist, wird in der Ich-Form erzählt; es wird sensibel mit dem Anschlag auf sie umgegangen; kindgerechte Erzählung, ausdrucksstarke Fotos, kurze Texte);
2. Raphaële Frier/Aurélia Fronty: Malala für die Rechte der Mädchen
(detailreich wird in Bild und Wort der Anschlag erzählt; für Kinder ab der 3. Klasse zum Selbstlesen oder Vorlesen geeignet. Durch informative und präzise zusammengefasste Daten und Zitate im Anhang eine wichtige Fundgrube).
Mit diesen beiden Büchern hat man bereits eine sehr gute Grundlage zu Malala und ihrem Einsatz für die Rechte der Kinder.
Mein Gott, das muss anders werden
(KuS 443, KKL 205, MKL 1 24);
Wir sind die Kleinen (KKL 380, MKL 1 105);
Gott mag Kinder (KuS 482, KKL 320);
Bist du groß oder bist du klein (KuS 480, KKL 319);
Viele kleine Leute (KuS, KKL 262);
Kumbaya, my Lord (KKL 254);
Kinder, welche Freude (KKL 241);
So viel Kummer (KKL 201);
Seit mutig und stark (KKL 336)
(Schön ist, wenn Kinder dieses Gebet sprechen, weshalb es aus Kinderperspektive formuliert ist.)
Jesus, du hast Kinder in die Mitte gestellt.
Wir sind wichtig für dich.
Du kümmerst dich um uns Kinder.
Danke, dass du uns einlädst.
Jetzt wollen wir dich einladen.
Komm in unsere Mitte.
Sei bei uns,
wenn wir miteinander Gottesdienst feiern.
Jesus, du bist ein Freund der Kinder.
Danke, dass du auch unser Freund bist.
Amen.
Tipp: Ein Teammitglied macht jeweils eine Zeile vor, die Kinder wiederholen.
Zuerst gemeinsam den Vierer-Rhythmus üben:
1 und 2: je einmal mit den flachen Händen auf die Oberschenkel klopfen (Text orange);
3: einmal in die Hände klatschen (Text schwarz);
4: Pause (fettes X; zweimal auch Text).
Jede Zeile wird auf diesen Vierer-Rhythmus verteilt.
Manchmal werden auf einem Schlag zwei Silben gesprochen; diese sind dann orange fett bzw. schwarz fett gedruckt.
Schaut al-le her. X
Wir sind jung. X
Wir sind stark. X
Wir sind wild. X
Wir sind klug. X
Wir ha-ben Rech-te. X
Kin-der ha-ben Rech-te. X
So muss es sein: X
spie-len und Frei-zeit, X
ler-nen statt ar-bei- ten,
sau- be-re Luft, X
El-tern, die mich lie-ben, X
satt sein und ge– sund. X
Frie-den! X X X
Frei-heit!X X X
Si-cher soll es sein. X
Nur eins geht nicht: X
Stopp! X X X
Halt! X X X
Kei-ne Ge- walt. X
(Die beiden folgenden Zeilen zuerst beide sprechen, dann erst wiederholen lassen.)
Ü-ber- all sol-len Kin-der
glück- lich sein. X
(Auch hier ist das Gebet aus Kindersicht formuliert. Manchmal übernehmen gerade auch ältere Kinder gerne Aufgaben.
Kerzen/LED-Teelichter bereitstellen.)
Jesus, Freund der Kinder,
niemand ist bei dir zu klein.
Alle sind willkommen.
Du nimmst auch uns Kinder ernst.
Denn bei dir sind die Kleinen ganz groß.
Manchen Kindern geht es schlecht.
Sie werden schlecht behandelt.
Das macht uns traurig und wütend.
Wir denken an die Kinder,
denen es nicht gut geht,
Wir zünden Kerzen für sie an und beten für sie – laut oder leise.
(Kinder können Kerzen entzünden; Zeit lassen.)
Jesus, du hast ein Herz für alle Kinder.
Wer dich liebt, muss auch uns Kinder lieben.
Sei bei allen,
die sich für unsere Rechte einsetzen,
damit überall auf der Welt
Kinder unbeschwert leben können.
Amen.
Die beiden Stabfiguren Malala und Micha begleiten die Reihe (in groß für die Erzählung, in klein für die Kinder zum Nacherzählen und Mitnehmen)
Für beide Figuren gibt es Vorlagen kostenfreien Herunterladen.
Micha ist ein fiktiver Fischerjunge, der zur Zeit Jesu lebte. Malala und Micha kommen miteinander ins Gespräch. Sie erzählen aus ihrer jeweiligen Lebenswelt und von ihren Erlebnissen. Dabei zeigt sich, was sie verbindet.
Während der Reihe kann ein »Kinderrechte-Buch« entstehen. Nähere Infos dazu und die Ausführung findet ihr unter »Große im Kigo« (s. Seite 357). Da ein solches Buch etwas Zeit benötigt, wird es über drei Sonntage hinweg erstellt und gestaltet. Nach dem letzten Gottesdienst dieser Reihe können die Bücher den Erwachsenen präsentiert bzw. eine kleine Ausstellung damit arrangiert werden.
Das Mitmachheft im Kindergottesdienst
€ 1,90 (ab 10 Ex. je € 1,60; ab 40 Ex. je € 1,40) Best.-Nr.: 101-8/24
»Seht auf die Kleinen« – Rechte der Kinder
Hunger nach Gerechtigkeit
Öffne deinen Mund
Zusatzmaterial Evangelische Kinderkirche Heft 3/2024 Stabfiguren Malala und Micha, klein, für zuhause; zur Reihe „Ich habe Rechte!“ – Kinderrechte-Buch
Beide Stabfiguren für jeweils zwei Kinderrechte-Bücher sind auf der nächsten Seite zu finden.
Beide Figuren entlang oder innerhalb der schwarzen Außenlinie ausschneiden und (evtl.) auf einen festen Karton kleben. Auf dessen Rückseite wird dann ein Stab befestigt (z. B. Schaschlikspieß), mit dem die Figur bewegt werden kann.
Jesus sieht, was da passiert. Und er wendet sich jetzt nicht an die Kinder (die sind bis hier noch passiv), auch nicht an die Erwachsenen, die die Kinder gebracht haben, sondern an seine Jünger. Er sagt ihnen: »Lasst die Kinder kommen.« Seine Botschaft richtet sich an seinen Inner Circle.
Hier lässt der Bibeltext Raum zur Interpretation. Denn ob und wie die Kinder kommen, wird gar nicht erzählt. Die »Alle Kinder Bibel« trägt dem Anliegen der Selbstbestimmung Rechnung, indem sie den Schluss so erzählt: »Ein Mädchen lief zu Jesus, um ihn zu umarmen. Und alle anderen Kinder machten es ihr nach.« Die Kinder treffen also selbst die Entscheidung, zu Jesus zu gehen.
Gott mag Kinder (KuS 482, KKL 320);
Kinder, welche Freude, Jesus lädt uns ein
(KKL 241)
s. »Liturgische Elemente für die ganze Reihe«
Mit allen oder für die Jüngeren: Kinderrechte helfen, dass es mir gut geht.
Material: Gegenstände für eine gestaltete Mitte: Brotscheibe; Verbandskasten/Pflaster; Buch; Personalausweis; Spielzeug; Wasserflasche.
Jemand aus dem Team erzählt:
»Fast alle Staaten der Welt haben sich zusammen getan. Staaten – das sind Länder wie Deutschland, Österreich, Brasilien oder Kenia. Sie haben sich zu den »Vereinten Nationen« zusammen getan. Sie haben Rechte für Menschen festgelegt und aufgeschrieben. Rechte regeln, was ein Mensch tun darf und was nicht. Sie regeln auch, was einem Menschen zusteht und wovor er zu schützen ist. Dafür ist meist der Staat zuständig.
Das haben sie dann auch noch extra für die Kinder gemacht. Denn Kinder müssen besonders geschützt werden und brauchen beim Großwerden Unterstützung von den Erwachsenen.
Habt ihr Ideen, was die Gegenstände in der Mitte mit diesen Rechten zu tun haben könnten?«
(Nachfolgend einige Antwortbeispiele:)
Für die Älteren (ab der 3. Klasse):
Gruppengespräch wie in »Große im Kigo« beschrieben.
Es kann an den drei Sonntagen am Kinderrechte-Buch an Stationen gearbeitet werden (siehe »Große im Kigo«).
Es gibt zahlreiche kostenfreie Materialien über Kinderrechte zum Download im Internet: von Karten über Ausmalbilder bis hin zu
Spielideen. Hilfreich sind besonders folgende Seiten: kinder-ministerium.de, plan.de, kindersache.de oder unicef.de.
Klein, für zu Hause;
Material: Ausdruck der Figuren; Schere, Klebstoff; Karton; Gewebeband; Holz-
Schaschlik-Spieße.
Und so geht’s: 1. Ausdruck auf Karton kleben. 2. Entlang des Umrisses ausschneiden. 3. Schaschlik-Stab mit spitzem Ende auf der Rückseite mittig auflegen und 4. mit dem Gewebeband fixieren.
Mit den Stabfiguren kann die Geschichte durch die Kinder nacherzählt werden. Alternativ kann ein Kind eines der beiden Stabfiguren-Kinder repräsentieren und es können weitere fiktive Gespräche initiiert werden (z. B. zu einzelnen Kinderrechten).
Tipp: Die (großen) Stabfiguren für die Erzählung habt ihr im Team schon vorbereitet. Hier empfehlen sich dickere Holzstäbe. Wichtig ist es, diese stabil zu fixieren.
Mit Stabfiguren
Bewusst wird hier kein Rollenspiel vorgeschlagen, sondern ein Gespräch mit Stabfiguren zwischen zwei Kindern. Micha ist – da vor unserer Zeit lebend – schwarzweiß dargestellt, Malala – als lebende Person – farbig. Durch diese Form wird auch der fiktive Charakter der Begegnung deutlich.
Das Gespräch wird von zwei Mitarbeiter*innen geführt (wenn nicht anders möglich, auch mit einer Person machbar). Die jeweils sprechende Figur wird zum Gesagten bewegt, die zuhörende Figur bleibt bewegungslos und kann etwas nach unten genommen werden.
(Wenn möglich durch eine 3. Person.)
Ich möchte euch zwei Kinder vorstellen. Das eine ist Micha (Stabfigur zeigen) und das andere Malala (Stabfigur zeigen).
Heute ist Malala kein Kind mehr. Sie ist inzwischen 27 Jahre alt und wohnt in England. Doch berühmt wurde sie schon als Kind. Sie setzte sich dafür ein, dass alle Kinder zur Schule gehen können.
Micha ist ein Junge aus Israel. Er lebte vor 2000 Jahren. Er hilft seinem Vater täglich bei der Arbeit.
Die beiden Kinder sind sich also nie begegnet. Aber wenn sie sich treffen würden, dann hätten sich Malala und Micha viel zu erzählen. Hört gut zu.
Micha: Hi, ich bin Micha. Wer bist du?
Malala: Ich heiße Malala.
Micha: Malala? Diesen Namen habe ich noch nie gehört.
Malala: Malala heißt Perle. Das ist ein Name aus Pakistan. Pakistan ist ein Land in Asien, ein Nachbarland von Indien. Und du? Woher kommst du?
(Evtl. auf Landkarte zeigen.)
Micha: Ich wohne in einem kleinen Fischerdorf an einem See. Der See heißt Genezareth und das Dorf Kapernaum. Das ist in Israel.
Malala: Und deine Eltern?
Micha: Mein Vater ist Fischer. Meine Mama ist zu Hause. Sie schaut nach mir und meinen Geschwistern, macht uns zu Essen und kümmert sich um den Haushalt.
Malala: Meine Mama ist auch Hausfrau. Und mein Vater ist Lehrer. Er achtet darauf, dass ich lesen und schreiben lerne. Das ist ihm sehr wichtig. Und mir auch.
Micha: Schulen gibt es bei uns nicht. Ich lerne alles von meinem Vater. Und meine Schwestern lernen von Mama. Ich weiß auch schon, was ich später werde: Fischer. Wie mein Vater. Und du? Was willst du werden, Malala?
Malala: Ich will Ärztin werden.
Micha: Ärztin? Als Mädchen?
Malala: Ja, warum nicht? Hast du damit ein Problem? Ich möchte gerne anderen Menschen helfen.
Micha: Helfen finde ich gut.
Malala: Jetzt würd mich auch interessieren, was dein Name bedeutet: Micha.
Micha: Meine Mama hat mir das mal so erklärt: Micha kommt von Michael. Und heißt ›Wer ist wie Gott?‹ In der Familie wird immer wieder erzählt, was mein Vater bei meiner Geburt gesagt hat: »Niemand ist wie Gott. Kein Mensch. Aber unser Micha, der ist trotzdem ein ganz Besonderer.«
Malala: Für meinen Vater bin ich auch etwas ganz Besonderes. Er sagt immer: ›Du bist meine Perle, Malala!‹ Er ist stolz auf mich. Und bei meiner Geburt sagte mein Vater zu seinen Freunden: »Werft Bonbons in die Wiege meiner Tochter.«
Micha: Das ist schön. Gefällt mir.
Malala: Du musst nämlich wissen: Normalerweise gibt es Bonbons nur, wenn ein Junge geboren wird. Aber ich finde das ungerecht! Und mein Papa auch.
Mädchen und Jungen sollten die gleichen Rechte haben. Denn vor Gott sind doch alle Menschen gleich: Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer, Menschen in Pakistan und Menschen in Israel. Du und ich. Wir haben die gleichen Rechte!
Micha: Wow, du bist ganz schön klug. Und stark. Dazu möchte ich dir was erzählen. Das ist letzte Woche passiert. Du weißt ja, Erwachsene können ganz schön gemein sein. Wissen immer alles besser. Und sagen: »Dafür bist du noch zu klein« oder »Wart erst mal, bis du groß bist.«
Malala: Oh ja, das kenn ich! Aber erzähl, was da letzte Woche war.
Micha: Es waren viele Menschen bei uns im Dorf. Sososoooo viele. Ich sehe sie noch genau vor mir. Alle drängelten. Es war laut. Ich bekam einen Ellenbogen in den Rücken und heiß war es auch. Ich sah nichts anderes als Menschen: Vor mir – Menschen. Hinter mir – Menschen. Neben mir – mein Freund und seine Schwester.
Malala: Warum waren denn so viele Leute in deinem Dorf?
Micha: Wegen Jesus.
Malala: Jesus? Von Jesus habe ich zwar schon mal gehört, aber ich kenne mich damit nicht aus. Ich bin Muslima. Dennoch interessiert es mich, was du erlebt hast.
Micha: Von Jesus haben bei uns alle schon gehört. Jesus sagt Dinge von Gott, die so noch niemand gesagt hat.
Malala: Was sagt er denn? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Micha: Jesus sagt: »Gott ist für alle da. Gott ist liebevoll.« Und er sagt: »Ihr Menschen, seid auch zueinander liebevoll.« Und weißt du, wie er Gott nennt?
Malala: Na los, sag schon!
Micha: Er sagt »Papa« zu Gott. Einfach so. Und die Leute erzählen, wie Jesus Menschen hilft. Er tut den Leuten gut. Verstehst du? Deshalb wollten alle im Dorf diesen Jesus unbedingt sehen.
Malala: Ja, jetzt verstehe ich.
Micha: Doch dann ging’s auf einmal nicht mehr weiter. Wir sahen vor uns ein paar Erwachsene, die machten sich ganz groß. Und dann fingen sie an, mit uns zu schimpfen: »Zurück mit euch! Hier ist kein Spielplatz. Kinder haben hier nichts verloren. Ihr stört hier nur. Geht heim!«
Malala: Unerhört! Das ist ungerecht! Die Erwachsenen glauben wohl, sie könnten über uns Kinder bestimmen.
Micha: Das hast du schön gesagt. Wir waren aber erst mal still. Die Erwachsenen hatten uns eingeschüchtert. Die guckten uns auch richtig böse an.
Malala: Und, was habt ihr gemacht? Hoffentlich seid ihr nicht nach Hause gegangen.
Micha: Hm, wir wollten schon gehen …
Malala: Aber das geht nicht. Ihr dürft euch nicht kleinkriegen lassen.
Micha: Ich weiß. Aber auf uns Kinder hört doch niemand.
Malala: Sag das nicht. Kinder können die Welt verändern.
Micha: Doch dann ist etwas Unglaubliches passiert: Auf einmal wurde es ganz still. Wir konnten immer noch nichts sehen. Doch plötzlich traten die vor uns alle einen Schritt auf die Seite. Sie bildeten eine kleine Gasse. Sie machten Platz für uns. Für uns Kinder.
Und weit vorne sahen wir ihn: Jesus. Zu den Erwachsenen sagte er etwas, das ich nie vergessen werde: »Lasst die Kinder zu mir kommen.«
Malala: Und … was habt ihr dann gemacht?
Micha: Wir haben uns erst mal angeschaut. Dann sagte mein Freund: »Kommt, lasst uns zu Jesus gehen.« Aber ich sagte: »Nein! Lasst uns rennen!« Und wir rannten los … wir hoben ab … wir flogen Jesus in die Arme. Er fing uns auf und lächelte uns an. Dann segnete er uns. Uns Kinder! Das musst du dir mal vorstellen.
Ganz zum Schluss hat uns Jesus noch etwas ins Ohr geflüstert.
Malala: Naa – sag schon!
Micha: Er hat uns gesagt: »Ihr seid Kinder des Himmels.«
Malala: Wie schön! Endlich jemand, der uns Kinder ernst nimmt. Dazu muss ich dir auch eine Geschichte erzählen – wenn wir uns das nächste Mal treffen. Denn jetzt muss ich weiter. Ich darf nämlich heute vor ganz wichtigen Leuten aus der ganzen Welt sprechen. Und ich werde ihnen sagen: Kinder zählen!
Micha: Spannend! Da haben wir uns ja viel zu erzählen.
Jesus – Freund der Kinder
Bastelbogen
Jesus schützt mich und stärkt mir den Rücken.
Das möchte dieser Bastelbogen sichtbar machen.
Außer bei der »Kindersegnung« auch für weitere Mut machende Geschichten der Bibel unterstützend einzusetzen.
Mit Mädchen und Junge zum Auswählen.
DIN A4
€ 1,10(ab 10 Ex. je € 1,00);
Ihr Aufbau ist einheitlich:
1. »Selig sind …« (Benennung der Personengruppe und was diese kennzeichnet),
2. »denn sie werden …« (Zukunftsverspechen bzw. Verheißung).
Jesus erklärt die Angesprochenen für glücklich und sagt ihnen Teilhabe am Himmelreich zu, was bei Matthäus als Herrschaftsbereich Gottes auf Erden verstanden wird. Menschen, die selig genannt werden, gestalten eine Welt, wie Gott sie will.
In Vers 6 ist Gerechtigkeit verknüpft mit Hunger und Durst. So notwendig wie Nahrung brauchen Menschen auch Gerechtigkeit zum Leben. Gerechtigkeit bedeutet nicht, dass alle das Gleiche haben, sondern dass alle das bekommen, was sie brauchen, um gut und friedlich leben zu können. Allen, die sich dafür engagieren, wird versprochen, dass sie satt werden, indem der Traum von einer gerechten Welt eines Tages in Erfüllung geht.
Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt (EG WUE 651, LJ 608, KG 127, MKL 1,96, eher für ältere Kinder)
Miteinander oder im Wechsel lesen.
(siehe »Liturgische Elemente für die ganze Reihe«)
Ein Teller mit Keksen wird in die Mitte gestellt. Es sind weniger Kekse als Kinder in der Runde. »Wie können wir die Kekse verteilen? Es reicht nicht für alle einen Keks.« Gemeinsam wird nach Lösungen gesucht (Kekse teilen; manche Kinder wollen oder können keinen Keks essen [für Allergiekinder Alternative bereithalten]; jemand verzichtet freiwillig …). Anschließend die Kekse essen.
… für die Rechte der Kinder. In der Mitte ist ein Stuhl als Thron gestaltet. Ein Kind meldet sich freiwillig als König*in, setzt sich eine Krone auf und dann auf den Thron. Nun sagt es, was es als König*in machen/ändern würde, damit es Kindern gut geht. Wenn dem Kind nichts mehr einfällt, wird jemand anderes König*in.
Ältere Kinder schreiben auf Kärtchen die Worte »Selig sind …« und ergänzen mit einer/mehreren selbst erdachten Seligpreisungen (wie z. B. »… die Freunde haben«, »… die gut zueinander sind«, »… die an Gott glauben«, »… die dem Nebensitzer bei den Hausaufgaben helfen«, »… die Spielsachen teilen«.
Jüngere Kinder können auch eine Szene malen oder sich beim Schreiben helfen lassen. Das Kärtchen kann noch verziert und schön gestaltet werden.
Mischt am Schluss die Kärtchen. Alle dürfen sich eine Seligpreisung mit nach Hause nehmen.
Ein kurzes YouTube-Video anschauen, das die verschiedenen Gerechtigkeitsaspekte erklärt (Stichworte »Was ist eigentlich Gerechtigkeit?« »EPIZ«).
Daran weiterarbeiten
Jesus segnet die Kinder
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Auf 11 DIN-A3-großen, stabilen Bildkarten wird in ansprechenden, eindrücklichen Zeichnungen von Petra Lefin die mutmachende Geschichte erzählt. Zusätzlich ist auf einer weiteren Karte ein vollständiger Textvorschlag für jedes Bild.
€ 18,00; Best.-Nr. 3238
Minibüchlein: Jesus segnet die Kinder
… passend dazu als Erinnerung für die Kinder und ihre Familien.
€ 2,50; Best.-Nr. 3576
Mit Stabfiguren (s. Anhang)
Malala: Hi, Micha. Schön, dass wir uns wieder treffen. Erzähl mal von deiner Woche.
Micha: Nichts Besonderes. Meine kleine Schwester hat sich am Knie verletzt. Und ich hab mit meinem Vater das Boot repariert.
Malala: O ja, ich sehe schon: viel Arbeit!
Micha: Ach, nicht schlimm. Das mach ich gern. Solange ich an der frischen Luft bin … Da fällt mir ein, ich hab Jesus noch einmal gesehen. Auf einem Berg ganz in der Nähe. Da hat er geredet. Ganz lang. Am Anfang, da konnte ich noch gut aufpassen. Und einmal musste ich an dich denken.
Malala: Warum an mich?
Micha: Na, weil du dich doch so einsetzt für andere.
Malala: Ja schon, aber das weiß Jesus doch nicht.
Micha: Da wäre ich mir nicht so sicher.Warte mal, ich glaub, ich krieg es noch zusammen, was Jesus gesagt hat: »Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Denn sie werden satt werden.«
Malala: Wow, das sind ja richtige Kraftworte. Die kann ich gut brauchen. Kannst du sie nochmal sagen?
Micha: »Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Denn sie werden satt werden.«
Malala: Jetzt ich: »Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit. Denn sie werden satt werden.«
Micha: Ja, genau. Das hat Jesus gesagt. So mutig wie du bist, musst du einen riesigen Hunger haben
Malala: Aber ich hab doch gut gefrühstückt.
Micha: Nein! Ich meine deinen Hunger nach Gerechtigkeit.
Malala: Ah … ja, den habe ich.
Micha: Und warte mal … Jesus hat noch was gesagt. Das fand ich ganz schön heftig. Er sagte was von Verfolgung und so. Dass die, die sich für andere einsetzen, auch verfolgt werden. Dass sie Angst haben müssen vor den anderen. Dass die anderen ihnen was Böses wollen.
Aber das willst du ja bestimmt nicht, Malala. Wer will schon verfolgt werden? Ich habe lieber mein ganz normales Leben. Du doch auch. Du hast mir ja erzählt, dass du nach der Schule Ärztin werden willst.
Malala: Ja, das stimmt. Aber leider kann ich nicht mehr zur Schule gehen.
Micha: Wieso das denn?
Malala: In die Gegend, wo wir wohnten, kamen Männer. Die hatten etwas dagegen, dass wir Mädchen zur Schule gehen. Die wollten auch nicht, dass wir auf der Straße gesehen werden. Deshalb mussten sich alle Mädchen verschleiern. Und nicht nur die Mädchen – auch alle Frauen.
Micha: Und was hast du gemacht? Das hast du dir doch nicht gefallen lassen.
Malala: Nein. Ich bin weiter zur Schule gegangen. Doch immer mehr Mädchen aus meiner Klasse blieben weg. Sie hatten Angst vor den Männern der Taliban.
Micha: Und du, Malala, hattest du keine Angst?
Malala: Doch. Ich hatte sogar große Angst. Aber das war so ungerecht. Ich will doch auch lernen. Ich will doch auch frei denken. Ich will doch auch meine Meinung sagen können. Es ist doch egal, ob ich ein Mädchen oder ein Junge bin. Aber nicht nur ich hatte Angst. Auch die Männer der Taliban hatten Angst.
Micha: Vor wem hatten die denn Angst?
Malala: Vor mir.
Micha: Echt? Das glaub ich jetzt nicht. Wie kann ein Mädchen wie du Männern Angst machen? Die sind doch viel stärker. Die verfolgen dich – und nicht umgekehrt.
Malala: Sie hatten Angst vor meinen Worten und meinen Gedanken. Ich sagte nämlich weiterhin, was ich dachte. Und das interessierte viele Menschen bei uns in Pakistan.
Micha: Wie hast du das gemacht?
Malala: Am Anfang habe ich Briefe geschrieben. Darin habe ich berichtet, wie sich die Angst anfühlt, wenn man zur Schule geht. Und wie manche Familien weggezogen sind – wegen der Männer der Taliban. Einige Zeit später durfte ich im Radio sprechen. So bekamen viele Menschen mit, was ich dachte.
Micha: Und was genau hast du gesagt?
Malala: Ich sagte immer wieder: »Alle Kinder sollen lernen. Denn das ist gut für uns alle. Alle Kinder sollen sich frei entfalten. Denn dann sind sie zufrieden und helfen anderen Menschen. Alle Kinder sollen spielen dürfen. Denn Kinder sind schließlich Kinder!«
Micha: Du bist so mutig, Malala. Und stark. Und du denkst immer an die anderen.
Malala: Ja, das muss ich, Micha. Denn es ist so ungerecht, wenn Mädchen nicht zur Schule dürfen. Da kann ich einfach nicht stillhalten. Jemand muss das doch sagen. Und ich denke mir: »Warum nicht ich?«
Micha: Ja, warum eigentlich nicht.
Malala: Ich habe zuerst allein in meinem Zimmer geschrieben. Doch Leute in der ganzen Welt haben meine Geschichte gelesen. Ich bin zwar nur ein kleines Mädchen – aber ich kann was bewirken! Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift können die Welt verändern.
Micha: Malala, das ist echt stark. Das muss ich unbedingt Jesus erzählen. Das wird ihm gefallen!
Wut ist eine ungeheure Kraft in uns.
Ich lade dich ein, für einen Moment die Augen zu schließen. Überlege: Wann warst du zuletzt so richtig wütend? Rufe diese Situation in Erinnerung hervor. Und spüre noch einmal nach, wie sich das damals angefühlt hat. Wo sitzt deine Wut, wo spürst du sie? Und was hast du mit deiner Wut gemacht, wie bist du damit umgegangen?
Wut ist ungeheuer, denn sie hat viele Facetten: Wut kann zerstören, Wut ist aber auch wichtig, um sich für das Gute, für das Richtige oder biblisch gesagt für Gerechtigkeit einzusetzen. Wut ist sozusagen die Energie, die uns Kraft gibt, sich zu engagieren, sich zu empören, sich für die Schwachen einzusetzen. Wut ist damit das Gegenteil von Resignation. Während die Resignation sagt: »Da kann man nichts machen!«, ist die Wut überzeugt: »Das muss anders werden!« Ein Enkel von Mahatma Gandhi hat sich mit dieser positiven Kraft der Wut auseinandergesetzt. Er vergleicht die Wut mit Benzin für ein Auto. Wut treibe einen an, damit man weiterkomme, an einen besseren Ort. Ohne Wut würde man sich Problemen nicht stellen. »Wut ist die Energie, die uns zwingt, zu definieren, was gerecht ist und was ungerecht.« (Arun Gandhi)
Das Buch der Sprichwörter ist eine Sammlung von Sprüchen, die über einen langen Zeitraum entstanden ist (die jüngsten Texte um 200 v. Chr.). Es geht um Alltagserfahrungen, um Lebensklugheit, um Weisheit. Das Buch wird König Salomo zugeschrieben, denn er steht wie kein anderer für Weisheit (1. Könige 5,9-14). Wie ein roter Faden zieht sich die Gottesfurcht durch das Buch: Klug ist, wer Gott fürchtet (= respektiert, auf ihn hört). Gottesfurcht (auch Ehrfurcht genannt) ist das wichtigste, um Weisheit zu erlangen (Sprüche 1,7). Wahrscheinlich wurden diese Weisheiten im Unterricht an Weisheitsschulen weitergegeben (siehe die Anrede »mein Sohn«).
Die beiden Verse 31,8+9 richten sich zunächst an einen König. Er hat die Aufgabe, zu richten. Ein guter König richtet in Gerechtigkeit und hilft denen zu ihrem Recht, die sich nicht selbst Gehör und Gerechtigkeit verschaffen können. Ein solcher König kümmert sich um das Wohl der Menschen, insbesondere derer, die stumm sind und deshalb nicht gehört werden. Stumm muss nicht im wörtlichen Sinne verstanden werden, sondern kann von Menschen gesagt werden, denen die Möglichkeiten fehlen, dass ihre Interessen berücksichtigt werden. Ebenso ist es mit den Verlassenen. Sie sind gesellschaftlich isoliert. Niemand tritt für ihre Rechte ein. Ein kluger König aber verleiht ihnen allen seinen Mund, das heißt er spricht für sie in ihrem Namen und tritt für deren Rechte ein. Auch in Psalm 72 zeichnet der Einsatz für die Armen und Leidenden einen gerechten König aus.
Warum sollen für alle dieselben Rechte gelten? Da Gott den Armen und den Reichen geschaffen hat, darf auch ein armer Mensch nicht gering geachtet werden (17,5; 22,2).
Haben diese Worte auch eine Bedeutung für uns? Ja, wir leben heute Gott sei Dank in einer Demokratie. Wir sind alle König*innen! Jede und jeder ist herausgefordert, die Stimme für die Schutzlosen, die Unterdrückten, die Ausgegrenzten zu erheben. Es ist klug, nicht auf den eigenen Vorteil zu schauen, sondern für das Wohl und das Recht aller einzutreten.
»Ich will aber nicht!«. Marc liegt auf dem Boden, strampelt mit den Füßen und ist nicht mehr ansprechbar. Es dauert eine Weile, bis sich Marc wieder beruhigt hat.
Leijla sitzt in der Schule neben Sara. Frau Keller-Sadik ermahnt Sara: »Konzentriere dich doch mal auf den Unterricht und drehe dich nicht immer zu den Jungs nach hinten um!« Alle in der Klasse lachen. Sara schmollt. Leijla spürt Wut in sich hochsteigen. Sie meldet sich und ohne aufgerufen zu werden, platzt es aus ihr heraus: »Das ist ungerecht. Sara hat sich nur umgedreht, weil die Jungs sie die ganze Zeit ärgern!«
Wut ist eines der grundlegenden Gefühle auch bei Kindern.
Kinder erleben auch: Wut verleiht Mut! Mut brauchen Kinder, um ihre Stimme zu erheben. Auch Kinder erleben, dass sie – auch mit den besten Absichten – nicht immer gehört werden oder schlimmer noch, dass ihnen sogar der Mund verboten und ihnen gedroht wird.
Diese positive Seite der Wut, die sich für Gerechtigkeit einsetzt, soll in diesem Gottesdienst genutzt und verstärkt werden.
Mein Gott, das muss anders werden (KuS 443, KKL 205, MKL 1 24),
Viele kleine Leute (KuS, KKL 262),
Wie im vorangegangenen Gottesdienst miteinander oder im Wechsel lesen.
(Mit Refrain aus »Mein Gott, das muss anders werden«)
Gott,
du bist fair und gerecht zu allen Menschen.
Du willst,
dass wir fair und gerecht zusammenleben.
Es ärgert uns,
wenn es unfair oder ungerecht zugeht.
Es macht mich wütend, wenn …
(Kinder können eigenen Ärger über Ungerechtigkeit ausdrücken.)
Wir singen: Mein Gott, das muss anders werden. (Nur Refrain)
Es macht mich wütend, wenn …
(Kinder können eigenen Ärger über Ungerechtigkeit ausdrücken.)
Wir singen: Mein Gott, das muss anders werden.
(Dieser Teil kann mehrmals wiederholt werden.
Zum Abschluss:)
Mach uns mutig, laut zu werden,
wenn etwas unfair und ungerecht ist.
Du liebst alle Menschen. Ohne Unterschiede.
Du bist ein gerechter Gott. Danke.
Amen.
s. »Liturgische Elemente für die ganze Reihe«.
Einige Fragen/Impulse, um mit den Kindern nach der Geschichte ins Gespräch zu kommen:
Die Kinder sitzen im Kreis. Der Reihe nach sagen sie Dinge, die alle Kinder gemeinsam haben. (Das Spiel kann so lange fortgesetzt werden, bis den Kindern keine Gemeinsamkeit mehr einfällt. Es kann dazu dienen, bewusst zu machen, dass alle Menschen gleich sind – egal woher, egal ob schwarz oder weiß, egal ob …)
Wut kann helfen, um sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Fertigt einen Wut-Stein an. Dazu malt man auf einen flachen Stein eine grässliche Fratze. Alternativ kann auch eine Puppe oder ein Stofftier herhalten.
Diese/n Stein/Puppe dürfen die Kinder nun beschimpfen und sie laut anschreien mit dem, was sie gemein und unfair finden.
Alternativ kann jedes Kind seinen eigenen Wut-Stein gestalten. Den kann es immer dann nehmen, wenn es sich ärgert oder etwas als ungerecht erlebt.
Das Buch wird fertiggestellt.
Kindersegnung
Figurenset für die Erzählschienen
Zehn Bildkarten unterschiedlicher Größe machen die Geschichte lebendig.
Die Karten sind beidseitig bedruckt (Personen können in beide Richtungen gehen); extrem stabil, bereits ausgestanzt und in einem durchsichtigen ZIP-Beutel, dem zusätzlich ein kompletter Erzählvorschlag beiliegt.
Nur € 5,00; Best.-Nr. 1628
Dazu passend das Erzählschienen-Set, in dem die Bildkarten der Figurensets optimal gestellt werden können.
Drei unterschiedlich hohe und tiefe Schienen zur variablen Positionierung während des Erzählens.
€ 17,00; Best.-Nr. 1625
Mit Stabfiguren (s. Anhang).
Malala: Hallo Micha, was machst du da?
Micha: Hallo Malala. Ich übe. Ich lerne lesen. Ich will die Schriften auch lesen können. Wie die Schriftgelehrten.
Malala: Ich hab dich doch nicht etwa angesteckt?
Micha: Nicht nötig. Ich will einfach noch besser verstehen, was Jesus sagt. Ich wäre gern sein Schüler. Und ich will wissen, was unsere Väter und Mütter im Glauben aufgeschrieben haben.
Malala: Micha … hörst du das auch? Was ist denn das für ein Geschrei? Schau mal, da drüben! Was ist denn da los?
Micha: O weh, das ist Jonas. Er macht eine Lehre zum Tischler. Sein Meister Ben Nadab schlägt ihn mal wieder.
Malala: Was heißt hier wieder? Passiert das öfter?
Micha: Ja, regelmäßig. Jonas ist schon ganz verzweifelt. Dabei ist Jonas so fleißig. Und ein ganz lieber Kerl. Ohne ihn wäre Meister Ben Nadab arm dran. Ohne Jonas könnte Ben Nadab sein Geschäft zumachen. Trotzdem kriegt Jonas nie Lob für seine Arbeit – dafür aber oft Schläge.
Malala: Das geht aber nicht! Und was macht Jonas? Das kann er sich doch nicht einfach gefallen lassen. Er muss sich wehren!
Micha: Du hast Vorstellungen. Wenn Jonas seinen Mund aufmacht, dann kriegt er nur noch mehr Prügel. Darum sagt er lieber nichts. Und hält den Mund.
Zu mir hat Jonas mal gesagt: »Ich halt’s hier nicht mehr aus. Wenn das nicht aufhört, haue ich ab. Ganz weit weg.«
Malala: Micha, du bist doch sein Freund. Dann musst du was sagen!
Micha: Was, ich?
Malala: Ja, du! Jonas kann nicht, aber du kannst. Wenn alle immer schweigen, dann ändert sich gar nichts.
Micha: Aber Meister Ben Nadab könnte dann auf mich ärgerlich sein.
Malala: Ja, das kann passieren. Trotzdem musst du was sagen. Du musst es riskieren. Weißt du noch, was ich dir erzählt habe? Die Männer der Taliban waren auch auf mich wütend. Sie wollten mich zum Schweigen bringen. Aber es gelang ihnen nicht. Ich bin zwar nur ein kleines Mädchen, doch meine Worte haben Kraft. Und vor meinen Worten haben sie Angst. Mit meiner Stimme kann ich etwas verändern. Ich tue das alles ja nicht für mich allein. Ich tue das für alle Kinder auf der ganzen Welt.
Micha: Bei dir ist das ja was anderes.
Malala: Nein, Micha, das stimmt nicht. Tu was! Du kannst deinem Freund Jonas helfen. Sprich mit Meister Ben Nadab.
Micha: Aber was soll ich denn sagen? Hm, ich weiß nicht … das bringt doch nichts.
Malala: Sag ihm, was Jonas alles tut. Wie fleißig er arbeitet. Sag ihm, wie sehr Jonas leidet und dass er es bei ihm nicht mehr aushält. Sag ihm, dass es dich wütend macht, wie er Jonas behandelt. Sag ihm, dass er Jonas loben und nicht schlagen soll. Sag ihm, dass er endlich gut zu Jonas sein soll.
Micha: Meinst du wirklich, dass das was bringt?
Malala: Ja, das meine ich. Deine Wut wird dir dabei helfen. Deine Wut macht dir Mut. Du wirst doch auch wütend, wenn du so was siehst, oder?
Micha: Ja, das macht mich wütend. Sogar richtig wütend.
Malala: Deine Wut muss raus. Deine Wut kann Jonas helfen. Geh zu Meister Ben Nadab. Du kannst was machen. Tu es!
Micha: Aber ich trau mich nicht so richtig.
Malala: Spür noch mal, wo deine Wut sitzt. Leg mal deine Hand auf deinen Bauch. Schließe deine Augen. Und dann stell dir vor, wie du zu Meister Ben Nadab gehst. Du stehst vor ihm. Du sagst ihm ins Gesicht: »Ich will, dass du ab jetzt gut zu Jonas bist.« Stell dir vor, wie du das sagst. Und wie deine Worte wirken. Micha, wenn du das tust, dann tust du etwas ganz Wichtiges für deinen Freund.
Micha: Malala, es fällt mir zwar immer noch nicht leicht. Aber nachher gehe ich zu Ben Nadab.
Malala: Du wirst sehen, Jesus wird stolz auf dich sein.
Mit den Älteren können anschließend die Verse aus Sprüche 31,8+9 gelesen werden.
Mit den Jüngeren kann das Bilderbuch »Ich bin ein Kind und ich habe Rechte« angeschaut werden (s. »Buchempfehlungen«, Seite 319). Dabei können exemplarisch auch Kinderrechte ausgewählt und genauer in den Blick genommen werden.
Wir haben Rechte!
Bildkarten-Set fürs Kamishibai-Erzähltheater
Die Bilder von Manuela Olten erzählen unterschiedliche Geschichten aus dem Erlebnisraum von Kindern. Im Gespräch darüber werden die einzelnen Rechte deutlich und können benannt werden.
Mit zusätzlichem Kinderrechte-Poster.
12 stabile DIN-A3-Blätter inkl. Poster € 18,00; Best.-Nr. 3417
Kinder haben Rechte – und sie haben ein Gespür dafür.
Damit diese Rechte für Kinder greifbar werden, gestalten sie ihr persönliches »Ich bin ich. Und ich habe Rechte!«-Buch.
Leider existiert keine offizielle Fassung in »kindgerechter« Form. Hilfreiche Hinweise findest du jedoch auf den Webseiten von kinder-ministerium.de, plan.de, kindersache.de oder unicef.de.
Jesus behandelte Kinder anders: Er stellt Kinder sogar als Vorbilder für Erwachsene dar (»Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder«, Matthäus 18,3). Jesus spricht auch die besondere Schutzwürdigkeit von Kindern an (»Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt«, Matthäus 18,6). Bei der Kindersegnung sagt Jesus ausdrücklich: »Lasst die Kinder zu mir kommen!« (Matthäus 19,14). Jesus betont damit die Freiwilligkeit und die Eigeninitiative der Kinder. Die Kinder entscheiden selbst!
Wichtig ist dabei, dass Kinder ihre Rechte kennen und benennen können. Nur so ist es ihnen möglich, sich darauf auch zu berufen. Rechte sind kein »Goodwill« oder »nice-to-have«. Rechte sind verbriefte Regelungen, die verbindlich sind.
1. Recht auf einen Namen
2. Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt
3. Recht auf Bildung
4. Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
5. Recht auf Spiel und Freizeit
6. Recht auf Information und Beteiligung
7. Recht auf Privatsphäre und Schutz vor Gewalt.
8. Recht auf Eltern und ein sicheres Zuhause
9. Recht auf Schutz vor Ausbeutung
10. Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht
11. Besondere Rechte bei Behinderung (Hilfe und Rücksicht)
1. Du hast das Recht auf eine Geburtsurkunde mit deinem Namen, deinem Geburtsort und deinem Geburtstag.
2. Du hast das Recht auf Luft, Wasser und Nahrung, die sauber sind. Wenn du krank bist, hast du das Recht, dass dich jemand pflegt und dir Medizin gibt.
3. Du hast das Recht, zur Schule zu gehen und zu lernen. Kein Kind darf dort schlecht behandelt werden.
4. Du hast das Recht, zu denken, was du willst. Niemand darf dich zwingen, etwas Bestimmtes zu glauben oder zu denken.
5. Du hast das Recht, freie Zeit zu haben, zu spielen und dich auszuruhen.
6. Du hast das Recht, dich über alles zu informieren, was in der Welt passiert. Du hast das Recht angehört zu werden, mitzureden und mitzubestimmen.
7. Du hast das Recht, niemals von Menschen verletzt zu werden. Du hast das Recht auf deine eigene Privatsphäre, also auf das, was nur dich angeht.
8. Du hast das Recht, zusammen mit deinen Eltern in einem sicheren Zuhause groß zu werden. Und wenn du nicht mit deinen Eltern zusammenleben kannst, hast du trotzdem das Recht auf ein sicheres Zuhause und Menschen, die sich um dich kümmern.
9. Kleine Kinder dürfen gar nicht arbeiten. Ältere Kinder müssen davor geschützt werden, dass sie eine Arbeit machen, die ihnen schadet.
10. Wenn Krieg ist oder du auf der Flucht bist, hast du das Recht auf besonderen Schutz.
11. Wenn du eine Behinderung hast, hast du das Recht auf besondere Hilfe und Rücksichtnahme.
Tipp: Hilfreich ist es, wenn das Team bereits ein Buch gemacht hat, das als Anschauungsobjekt und Ideenquelle dienen kann.
Gerade noch machten die Jünger die Kinder klein: »Weg mit euch. Kinder haben hier nichts zu suchen!« Doch jetzt macht Jesus die Kinder groß: »Aus dem Weg! Macht Platz für die Kinder!«
(Schild »Macht Platz für die Kinder« in die Mitte legen.) Du findest dieses Schild hier .
Kennt ihr das auch, dass Erwachsene sagen: »Kinder haben hier nichts zu suchen«?
Wie geht es euch dabei?
Jesus sagt: Die Kinder dürfen kommen! Bei Jesus sind die Kleinen ganz groß. Er stellt die Kinder in den Mittelpunkt. Jesus weiß, was Kinder brauchen.
Das war zu seiner Zeit alles andere als normal. Kinder galten als kleine Erwachsene. Sie mussten nur groß werden. Trotzdem waren für Jesus die Kinder wichtig. Er nahm sie als Kinder ernst.
Heute haben wir die Kinderrechte.
Seit 1989 gibt es diese Rechte. Kinder können sich darauf berufen. Diese Rechte gelten für alle Kinder auf der Welt. Trotzdem halten sich nicht alle Menschen und alle Regierungen daran. Sie verletzen die Rechte von Kindern. Dagegen protestieren viele Menschen. Kinder und Erwachsene setzen sich überall auf der Welt für diese Rechte ein und begeben sich dafür manchmal auch in Gefahr.
Die Kinder sitzen im Kreis, in der Mitte liegen verdeckt die Kurzfassungen der 11 Kinderrechte auf Karten (ggf. einige davon auswählen; s. Hinweis unter »Material«).
Ablauf:
1. Ein Kind wählt eine Karte aus, dreht sie um und liest sie laut vor.
2. Frage des Team: Warum ist dieses Kinderrecht wichtig? Kinder werden eingeladen, sich zu äußern.
3. Falls kein Kind eine Idee hat, die kindgemäße Erklärung zu diesem Recht lesen
4. Punkt 1 bis 3 wiederholen, bis alle Karten aufgedeckt sind.
5. Fragen des Teams: Jetzt haben wir alle Kinderrechte aufgedeckt.
Nachfolgend Ideen für die Stationen, um das Kinderrechte-Buch zu basteln.
Das entsprechende Material zum Herunterladen
Material für jedes Kind: gelbes DIN A3-Blatt; ein Stück rotes Papier (für die Zunge); Übersicht über die 11 Kinderrechte in der Kurzfassung
Material allgemein: dicker, schwarzer Filzstift; durchsichtiges Klebeband; Foto-Anleitung Umschlag (zum Schauen);
Auch die Foto-Anleitung für den Umschlag gibt’s kostenfrei.
Vorlage Gesicht Umschlag (zum Schauen)
Das Gesicht kann individuell gestaltet werden. Dabei wird die Zunge auf das rote Stück Papier gezeichnet, ausgeschnitten und aufgeklebt. Ebenso werden die Augen nach dem Aufmalen ausgeschnitten und aufgeklebt. Nase und Mund werden nach persönlichem Geschmack dazugemalt und die Worte »Ich bin ich. Und ich habe Rechte!« dazugeschrieben.
Die Übersicht über die 11 Kinderrechte wird auf die erste freie Seite im Buch geklebt (rechts).
Material für jedes Kind: Die Kinderrechte 1 bis 5 zum Ausschneiden;
Material allgemein: Stempelkissen, Buchstabenstempel, Luftballons, dicke Filzstifte, durchsichtiges Klebeband; Namenslexikon/Tablet.
Die einzelnen Kinderrechte werden ausgeschnitten und ins Buch geklebt. Dabei für jedes Kinderrecht eine eigene Seite (Doppelseite) verwenden.
1. Recht auf einen Namen
Namen mit Buchstaben stempeln; Namen kalligrafisch gestalten; in Namenslexikon/Tablet recherchieren, was der eigene Name bedeutet und die Bedeutung ins Buch schreiben.
2. Recht auf Gesundheit und eine saubere Umwelt
Material für jedes Kind: Luftballon;
Material allgemein: Klebestreifen; dicke, wasserfeste Filzstifte.
Ein Luftballon wird aufgeblasen und so verschlossen, dass er später wieder geöffnet werden kann (hier benötigen die Kinder evtl. Hilfe). Mit einem dicken Filzstift wird in möglichst großen Buchstaben auf den Luftballon geschrieben: »Saubere Luft«. Nachdem die Schrift getrocknet ist, wird die Luft aus dem Ballon abgelassen. Den Luftballon dann mit Klebestreifen ins Buch kleben.
3. Recht auf Bildung
Material allgemein: Klebestreifen; wasserfeste, dicke Filzstifte.
Die Kinder füllen das Blatt mit ihren Angaben aus:
Mein Lieblingsfach: ________________
Dahin möchte ich auf jeden Fall mal reisen: __________________
Diese Frage konnte mir noch niemand beantworten: ___________________
Das kann ich besser als die meisten Erwachsenen: __________________
Wenn ich groß bin, will ich DAS werden: ____________________
4. Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
Material allgemein: Zum Abschreiben für die Kinder auf einem Blatt möglichst groß die drei Sätze (siehe Anlage).
Die folgenden drei (Erklär-)Sätze werden von den Kindern zum Recht dazugeschrieben:
»Ich darf denken, was ich will.«
»Ich darf glauben, was ich will.«
»Niemand darf mir einreden, dass ich schlecht bin.«
Die Kinder schreiben dann noch weitere Sätze nach dem gleichen Schema:
»Ich darf … (z. B. fühlen, sagen, träumen, singen) was ich will.«
5. Recht auf Spiel und Freizeit
Die Kinder schreiben oder malen in ihr Buch Antworten auf die Fragen:
Material für jedes Kind: Die Kinderrechte 6 bis 11 zum Ausschneiden;
6. Recht auf Information und Beteiligung
Material allgemein: dicke Filzstifte.
In die Mitte einer Doppelseite schreiben die Kinder ganz groß: »Ich will mitreden!« Dann überlegen sie (gerne zu zweit oder zu dritt), wo sie gerne mitreden wollen (z. B. in der Familie, der Schule, der Kirchengemeinde, im Dorf oder der Stadt, der Politik).
Alles, was ihnen wichtig ist und wo sie gerne mitbestimmen wollen, schreiben sie ins Buch.
7. Recht auf Privatsphäre und Schutz vor Gewalt
Material für jedes Kind: kleinen Briefumschlag; DIN A5-Blatt; evtl. Schaschlikspieß/Zahnstocher (zum Schreiben der Geheimbotschaft mit Zitronensaft-Geheimtinte);
Material allgemein: evtl. Zitronensaft (von frisch ausgepresster Zitrone/n).
Der Briefumschlag wird ins Buch geklebt und folgende Worte darauf geschrieben:
Finger weg! GEHEIM!
Auf das DIN A5-Blatt mit der Geheimtinte oder einem Code eine Botschaft schreiben, trocknen lassen, zusammenfalten und in den Umschlag stecken.
Geheimbotschaften mit Zitronensaft: Der Schaschlikspieß wird in den puren Zitronensaft getaucht, der erste Tropfen abgestreift, und dann die Botschaft Wort für Wort auf den Zettel geschrieben. Dabei wird derSchaschlikspieß immer wieder in den Zitronensaft getaucht.
Sichtbarmachung der Schrift: Über einer Kerzenflamme (! – Achtung: Nur unter Aufsicht Erwachsener) werden die Worte vorsichtig erwärmt, dadurch wird die Schrift sichtbar.
Geheimcodes: Codes unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade gibt es im Internet (Stichworte z. B. »spiele-gruppen.de geheimschrift« oder »einfache Geheimcodes«). Davon zwei oder drei aussuchen und bei Bedarf erklären.
8. Recht auf Eltern und ein sicheres Zuhause
Material für jedes Kind: Filzstift.
Das Kind legt eine Hand auf die Doppelseite des Buches und ummalt sie mit einem Filzstift. Zu Hause sollen dann auch die Eltern ihre Hand auf den bereits vorhanden Handumriss (ihres Kindes) legen und sie mit einer anderen Farbe ebenfalls ummalen. (Wenn möglich, zusätzlich auch die Großeltern ihre Handumrisse einzeichnen lassen.)
9. Recht auf Schutz vor Ausbeutung
Material für jedes Kind: Roter Malstift; schwarzer Filzstift.
Die Kinder malen ein achteckiges Stoppschild mit rotem Rand ins Buch. Mit schwarzem Filzstift schreiben sie ins Schild hinein: Stoppt Kinderarbeit!
10. Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht
Material für jedes Kind: Bunte Schreib- und Filzstifte;
Material allgemein: Die Worte Jesu groß auf einem Plakat zum Abschreiben.
Die Kinder schreiben die Worte von Jesus auf eine Doppelseite:
Jesus sagt:
»Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden
Gottes Kinder heißen.«
(Matthäus 5,9)
11. Besondere Rechte bei Behinderung (Hilfe und Rücksicht)
Material für jedes Kind: Schreibstift;
Material allgemein: Brailleschrift-Alphabet für den Bibelspruch (unter »Wissen macht ah vorlage brailleschrift« könnt ihr euch eine pdf mit dem Alphabet herunterladen).
Die Kinder sammeln zu folgenden Impulsen Ideen und schreiben sie auf:
Dann schreiben Sie in Brailleschrift (das ist das Fachwort für die Blindenschrift) folgenden Bibelvers ins Buch:
Jesus sagt:
»Wer ein solches Kind
in meinem Namen aufnimmt,
der nimmt mich auf.«
(Markus 9,37)
Material für jedes Kind: Ausdruck des »Mein ich habe Rechte«-Gebets
Guter Gott, wir Kinder sind für dich wichtig.
Heute verrate ich dir, was ich am liebsten mag, nämlich _________________
Manchmal ärgere ich mich, wenn _________________ .
Und außerdem finde ich ungerecht, dass ____________________ .
Ich freue mich sehr über __________________ .
Und am meisten wünsche ich mir, dass ____________________ .
Ich finde es gut, dass du uns Kinder magst.
Du stellst uns Kinder in die Mitte.
Alle Kinder sind dir wichtig,
auch meine Freundinnen und Freunde.
Sie heißen _________________ .
Auch ich bin dir wichtig.
Bei dir darf ich sein, wie ich bin.
Danke, lieber Gott.
Amen.
Material für jedes Kind: Ausdruck des »Kinderrechte-Passes«
Die Kinder kleben den Pass auf die letzte Doppelseite ihres Buchse. Mit ihrer Unterschrift bestätigen sie, dass sie ihre Rechte kennen!
Beim Kigo-Frühstück und Gemeindefest zusammen mit dem Essen gleich fröhliche und Mut machende Worte mitbekommen:
»Einfach spitze, dass du da bist!«
20 Stück, 33 x 33 cm
€ 3,90 (ab 5 Ex. je € 3,50; ab 10 je €3,30);
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